David Safier - Plötzlich Shakespeare

  • Ich habe das Buch vor etwa zwei Jahren gelesen, kurz bevor in der Oberstufe "Hamlet" auf dem Plan stand. Ich bin der Meinung man sollte das so im Schulunterricht einführen. Zuerst David Safiers "Plötzlich Shakespeare" und dann "Hamlet". Ich war nach diesem ("humorvollen" wäre völlig untertrieben) vor Lachen von Stühlen schmeißenden, einfühlsamen und kreativen Roman Feuer und Flamme für das Drama "Hamlet". Ich habe die 15 Punkte bei der Vorführung meines "Hamlet"-Monologs ganz allein David Safier zu verdanken. Ich könnte ihn immer noch aufsagen!


    Am Anfang macht das Buch den Anschein eines typischen Frauenromans. Rosa, eine ganz gewöhnliche Frau, wird von ihrem Freund verlassen. Nach einem doch ziemlich ungewöhnlichen Geschehen landet sie in der Vergangenheit, dazu noch im Körper von William Shakespeare.


    Es ist ein Roman, den man am Stück lesen kann, so mitreißend finde ich ihn. Ein wirklich sehr lesenswertes Buch!

    Bücher müssen schwer sein, weil sie eine Welt in sich tragen.

  • Ich habe das Buch gestern zu Ende gelesen und ich muss leider sagen, ich war wirklich enttäuscht. Mieses Karma hatte mich damals so fasziniert, aber bereits "Jesus liebt mich" war ein Fehlgriff. Ich hoffte jedoch, dass dieses Buch wieder besser sei.
    Die Geschichte war mir zu seicht, ich konnte mich nicht richtig einfühlen in den Text. Von der Idee her, finde ich es richtig toll, aber leider hätte ich mir eine andere Umsetzung gewünscht. Die Liebesgeschichte war nichts besonderes und rührte mich so gar nicht - es nervte mich am Ende eher.
    Positiv jedoch waren Wendungen welche ich nicht erwartet hätte und somit alles etwas auflockerte. Auch der Schreibstil war wieder sehr locker und ich konnte es in einem Ruck lesen.
    Happy Family und Muh werde ich wohl nicht kaufen - evtl. aber ausleihen, da ich doch hoffe wieder ein Werk wie Mieses Karma zu entdecken.

  • Offenbar spaltet Safier nicht nur meinen persönlichen Lesegeschmack, sondern auch seine gesamte Leserschaft.
    Mein erstes Buch von ihm war "Mieses Karma", dessen Idee ich einfach grandios fand und welches mir bis gut 2/3 des Buches auch sehr gut gefiel. Dann stürzte es meiner Meinung nach rapide ab bis ich zum Schluss ein riesiges Fragezeichen über dem Kopf hatte, wie ein Autor ein so gutes Buch innerhalb des letzten Drittels zum Mittelmaß herabschreiben könne. Ich beschloss, mindestens ein weiteres seiner Werke zu lesen, um festzustellen, ob es sich um einen Ausrutscher handelte.
    Jetzt zu "Plötzlich Shakespeare" - siehe da - es hat mich zwar nicht von Anfang an so begeistert wie mein erster Safier, aber auch am Ende nicht so enttäuscht. Für mich ist dieses Buch ein konsequent durcherzählter leichter Roman, über ein großes Thema (die Liebe) locker flockig anhand einer sehr amüsanten Rahmengeschichte erzählt. Sein Stil, der mir in den ersten 2/3 von "Mieses Karma" schon gut gefiel, erleidet hier keinen Bruch sondern man kann die Geschichte sehr leicht und gut lesen. An manchen Stellen laut und lustig, an anderen schlägt Safier leisere besinnliche Töne an, die in dieser Verpackung sicherlich nicht Gefahr laufen, in die Tiefen der Philosophie abzugleiten und sich dort zu verzetteln, gelegentlich aber doch zum Nachdenken anregen.
    Fazit: "Plötzlich Shakespeare" ist eine leichte heitere Lektüre die mich im Großen und Ganzen gut unterhalten hat. :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5:

    "Imagination, rather than mere intelligence, is the truly human quality."


    "Chaos is found in greatest abundance wherever order is being sought. It always defeats order, because it is better organized."

    Terry Pratchett

    "The person, be it gentleman or lady, who has not pleasure in a good novel, must be intolerably stupid."

    Jane Austen


    :study:

    Alex Haley - Roots

    Andrew Jefford - Whisky Island

    Randale Munroe - What if 2


    :bewertung1von5: 2024: 5 :bewertung1von5:

  • Rosa Liebesleben läuft ziemlich holprig. Statt großer Liebe gibt es große Klischees und so ist es auch kein Wunder, dass sie ihre Beziehung durch Küssen des falschen Mannes torpedierte, obwohl sie die ganze Zeit in Angst lebte, ihr Freund könnte sie betrügen. Bei einer Rückführung in ihr früheres Leben, bekommt sie die Aufgabe, herauszufinden, was die wahre Liebe ist. Plötzlich findet sie sich Ende des 16. Jahrhunderts wieder, trägt eine Strumpfhose, ist ein Mann, befindet sich gerade in einem Duell und hört auf den Namen William Shakespeare.


    Von David Safier kannte ich bisher nur "Mieses Karma" und das hatte mir damals leider überhaupt nicht zugesagt. Trotzdem hielt sich "Plötzlich Shakespeare" hartnäckig auf meiner Wunschliste, denn die Idee, eine Frau zu begleiten, wie sie plötzlich als Shakespeare im 16. Jahrhundert zurecht kommen muss, fand ich einfach zu interessant. Nach dem Kauf musste das Buch trotzdem noch knapp zwei Jahre in meinem Regal vor sich hinvegetieren, bis ich es endlich zur Hand genommen habe - und ich bin froh, dass ich nach dem miesen Karma dem Autor noch eine Chance gegeben habe, denn "Plötzlich Shakespeare" hat mir viel besser gefallen.


    Die Idee wurde gut umgesetzt und dazu noch um ein Extra bereichert. Denn es befindet sich nicht nur Rosa in Shakespeares Körper, sondern Shakespeare selbst steckt ebenfalls noch drin. Er hat zwar keine Gewalt mehr über seine Gliedmaßen, kann aber mit Rosa kommunizieren und zusammen sorgen die beiden mit witzigen Dialogen für humorvolle Unterhaltung.


    Safier schreibt selbst zu Beginn seines Romans, dass dieser in historischer Hinsicht beeindruckend unfundiert sei. Wer sich somit auf eine authentische historische Zeitreise begeben möchte, sollte wohl lieber ein anderes Werk wählen. Zwar spielen die Queen, das Globe Theatre und die wichtigen Stücke Shakespeares eine Rolle, aber Safier hat sich seine eigene Vergangenheit geschaffen und nicht alles beruht auf wahren Begebenheiten. Wer jedoch einen kurzweiligen, humorvollen Roman sucht, der wird hier fündig. Natürlich muss man sich auf die Idee, dass zwei Seelen in einem Körper stecken, einlassen, ansonsten kann man den Roman nicht genießen, aber es war genau das, was ich von diesem Buch erwartet hatte.



    Fazit: Eine gelungene Mischung aus Chick-lit und (unfundierter) historischer Zeitreise, um die Bedeutung der wahren Liebe zu finden. Humorvoll, kurzweilig, leicht zu lesen und somit ideale Sommerlektüre. 4/5 Sterne.


    • Gebundene Ausgabe: 320 Seiten
    • :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5:
  • Ich habe "Plötzlich Shakespeare" ca. vor einem Jahr gelesen, ich muss sagen es hat mir sehr gut gefal´len. Es ist zwar nicht an Mieses Karma rangekommen, war aber weitaus besser als Jesus liebt mich. Ich finde man kann sich mit Rosa identifizieren, eine ganz normale Frau mit ihren normalen Leben und genauso normalen Problemen, dass macht das Buch an sich schon interessant und dann schmunzelt man einfach wie sie in diese verzwickte Rolle Gerät :)


    Auf jedenfall Lesenswert :applause:

  • Rosa möchte ihren Ex-Freund Jan zurück, denn sie ist überzeugt davon, dass die beiden Seelenverwandte sind. Doch Jan steht vor der Hochzeit mit Olivia und weist Rosa ab.
    Als Rosa mit ihrem besten Freund Holgi eines Abends eine Zirkusvorstellung besucht, lernt sie den Zauberkünstler Prospero kennen.
    Rosa wird von ihm hypnotisiert und als sie aufwacht, findet sie sich im Körper eines Mannes wieder.
    Sie ist in der Vergangenheit und der Körper in dem sie steckt, gehört niemand anderen als Wiliam Shakespeare.
    Um zurück in ihren eigenen Körper zu gelangen muss sie die Bedeutung der wahren Liebe herraus finden und zu allem Überfluss kann sie den Geist von Wiliam Shakespeare hören, der in seinem Kopf gefangen ist.
    Rosa und Wiliam lernen einander und vorallem sich selber besser kennen. Beide zusammen erleben einige heikle Situationen in der Vergangenheit und der Gegenwart.

    David Safier hat einen wirklich lustigen und unterhaltenden Roman mit einer schönen Botschaft geschaffen.
    Gut haben mir dir schlagfertigen Dialoge zwischen Wiliam und Rosa gefallen.
    Ich freue mich schon auf die anderen Geschichten von David Safier.

  • Die Buchrückseite:


    ZWEI SIND EINER ZU VIEL!


    Wenn Mann und Frau sich das Leben teilen, ist das ja schon schwierig. Aber wenn Mann und
    Frau sich auch noch ein und denselben Körper teilen müssen, dann ist das Chaos perfekt!


    Die liebeskranke Rosa wird per Hypnose in ein früheres Leben versetzt. In den Körper eines
    Mannes, der sich gerade duelliert: William Shakespeare. Wir schreiben das Jahr 1594, und Rosa
    darf erst wieder zurück in die Gegenwart, wenn sie herausgefunden hat, was die wahre Liebe ist.
    Keine einfache Aufgabe: Sie muss sich als Mann im London des 16. Jahrhunderts nicht nur mit
    liebestollen Verehrerinnen rumschlagen, sondern auch mit Shakespeare selber, der nicht
    begeistert ist, dass eine Frau seinen Körper kontrolliert. Und während sich die beiden in ihrem
    gemeinsamen Körper kabbeln, entwickelt sich zwischen ihnen die merkwürdigste Lovestory der
    Weltgeschichte.


    Der erste Satz:


    Au Mann, ich war ja so etwas von einem Frauenklischee!


    Meine Meinung:


    Entdecke den Shakespeare in dir!


    Wie schon Mieses Karma hat mir nun auch Plötzlich Shakespeare ausgesprochen gut gefallen.
    Der Autor versteht es einfach, unterhaltsame Geschichten zu schreiben, die gleichzeitig einen
    tieferen Sinn vermitteln.
    Hier geht es um die "wahre Liebe" und wie auch schon in Mieses Karma um die Wiedergeburt
    der Seele.


    Rosa, eine klischeehafte, wahrlich nicht perfekte, aber genau deshalb auch wahnsinnig
    liebenswerte Frau, fährt, im wahrsten des Sinne des Wortes, in einen männlichen Körper ein.
    Nun muss sie nicht nur im 16. Jahrhundert klar kommen, sondern sich zu allem Übel auch noch
    mit dem berühmten William Shakespeare einen, wohl angemerkt, männlichen Körper teilen...


    Klingt witzig? - Ist es auch!
    Und warum das Ganze? Na weil Rosa herausfinden soll, was im Leben die wirklich "wahre
    Liebe" ist.
    So viel kann ich euch verraten: Sie findet es heraus! ;-) Und zwar auf mehrere Arten: auf eine
    einerseits unglaublich lustige und peinliche, aber auch auf eine ebenso lebensgefährliche Weise.
    Dabei hat Rosa auch einige wissenswerte Erkenntnisse errungen, wie zum Beispiel, dass die
    Seele weder männlich noch weiblich ist, oder dass wir Menschen der Gegenwart viel zu schlecht
    drauf sind, dafür, dass es uns so gut geht.


    All das war so herrlich locker leicht, amüsant und interessant zu lesen, dass ich Plötzlich
    Shakespeare
    sehr gerne weiterempfehle. Zumal das Buch wohl auch den schönsten,
    berührendsten Abschluss hatte, den ich seit langem gelesen habe. Die 5 Sterne hat es redlichst
    verdient!

  • Plötzlich Shakespeare hat mir ebenfalls sehr gut gefallen. Mit seinem leichten und amüsanten Sprachgefühl konnte ich auch entspannt am Aband mal eben ein zwei Kapitel mehr lesen als bei anderen Büchern. Ich schließe mich Janine2160 gerne an und kann es nur empfehlen. :thumleft:

    „Verrücktheit ist unendlich faszinierender als Intelligenz, unendlich tiefgründiger. Intelligenz hat Grenzen, Verrücktheit nicht.”


    Claude Chabrol (*1930), frz. Filmregisseur u. -kritiker

  • Frustriert an ihrem Ramazzotti trinkend, fragt sich Rosa, was Olivia hat und
    sie offensichtlich nicht. Denn diese wird in Kürze ihren Exfreund Jan, Rosas
    große Liebe, heiraten. Um sich abzulenken nimmt sie den Rat ihres besten
    schwulen Freundes an und lässt sich auf ein Date mit dem Frauenvernascher Axel
    und danach auf einen unverbindlichen One Night Stand ein. Doch so weit kommt es
    gar nicht, denn bei der besuchten Zirkusvorstellung überzeugt der
    Zauberkünstler Prospero Rosa davon, sich in ein früheres Leben zurückversetzen
    zu lassen. Sie landet überraschenderweise im Körper des äußerst männlichen
    William Shakespeare, samt dessen genervter Seele, im 16. Jarhundert, der sich
    obendrein auch noch just in diesem Moment in einem todbringenden Duell
    befindet. Daraufhin reiht sich ein Problem an das andere an, angefangen von den
    noch simplen Pinkelproblemen, über den peinlichen Umstand, die Queen Elisabeth
    von England auf dem Donnerbalken erwischt zu haben, bis hin zu Rosas
    Verliebtheit zu Jans früheren Leben als Earl von Essex. Eine Liebe, die leider
    durch den Umstand erschwert wird, dass Rosa weiterhin in einem Männerkörper
    steckt.. zusammen mit dem darüber nicht erfreuten Shakespeare. Wieder
    zurückreisen in ihre eigene Zeit, kann Rosa aber erst, wenn sie dort ihre wahre
    Liebe findet. Lange Zeit irrt Rosa umher, kabbelt sich ein ums andere Mal mit
    dem immer sympathischer werdenden William und entdeckt schließlich das große
    Geheimnis der wahren Liebe. Endlich findet auch Rosa, gemeinsam mit der
    geschundenen Seele Shakespeares, zu Zufriedenheit und Glück, wie auch der
    sprühenden Lebensfreude.


    Der Roman von David Safier ist ein großes Paket voller Witz, spannenden
    Wendungen und einer nicht zu unterschätzenden Lehre, die dem einen oder anderen
    Menschen doch sehr gut tun würde. Die Geschichte berührt und hängt einem noch
    länger nach, genauso wie die unfassbar dämlichen und schreiend komischen
    Situationen, wie als die Gräfin nackt im Teich badet und sich fragt, weshalb
    denn Luftblasen aufsteigen, wo sie doch gar nicht gefurzt hat? Außerordentlich
    unterhaltsam, kurz gehalten, dafür aber mit viel Herz und Verstand geschrieben.

  • Mich hat dieses sehr unterhalten und ich muss sagen ich habe selten so gelacht! Ich war sehr positiv von diesem Buch überrascht, da ich absolut keine Erwartungen an es hat und schon auf den ersten Seiten hat mich die Geschichte sehr erfreut und mich aus dem Alltag geholt. Mich fesselte das Buch so sehr, dass ich es kam aus der Hand legen konnte und es in gerademal 2 Tagen durch las.

    SuB zu Anfang 2023: 125

    Sub zu Anfang 2024: 155


    Derzeit: 196

  • Ich habe mir "Plötzlich Shakespeare" als Hörbuch für die lange Urlaubsfahrt ausgeliehen und muss sagen, es war prima. Die Geschichte ist sehr unterhaltsam und lustig, aber auch nicht zu kompliziert, so dass man sie gut nebenbei hören kann. Die Zeit vergeht sehr schnell mit einem grinsen im Gesicht :lol:
    Auch die Vorleser Anneke Kim Sarnau und Christoph Maria Herbst haben ihren Job gut gemacht. Sie konnten gut die Gefühle, Empörungen und Neckereien mit ihren Stimmen ausdrücken und somit jeden Witz und Charm gut rüberbringen.
    Kann dieses Hörbuch für längere Autofahrten nur empfehlen :thumleft:

  • "Plötzlich Shakespeare" beginnt zwar ziemlich klischeehaft, ist aus meiner Sicht aber ein origineller, gelungener Roman. Shakespeare und Rosa erleben ein spannendes Abenteuer mit überraschenden Wendungen und philosophieren in den nachdenklicheren Passagen über die Liebe und das Leben. Auch die humorvolle Art und Weise, in der die Geschichte erzählt wird, hat mir gefallen. Meinen Humor hat David Safier zwar nicht immer getroffen, was aber meinem Leseerlebnis keinen Abbruch getan hat und vielleicht auch ein bisschen viel verlangt wäre.


    Bei allem, was in diesen Roman gepackt wurde, wäre es sicherlich schwierig gewesen, dann auch noch die historischen Erkenntnisse über Shakespeares Zeit bestmöglich zu berücksichtigen. Letztlich ist dieses Buch nun einmal kein Geschichtsbuch, was der Autor ja auch gleich zu Beginn klarstellt. Der historische Bezug spielt trotzdem insofern eine wichtige Rolle, weil er Elemente wie zum Beispiel Dichtung, Intrige oder die Vergleiche mit unserer Zeit mit sich bringt. Diese Elemente tragen ihren Teil zu einem interessanten und lesenswerten Buch bei.