Teil 1: "Was zuvor geschah ..." bis "Schlacht um Alhama" (Seiten 11 - 170)

  • Hallo an alle!
    Ich freue mich, dass nun die ersten Beiträge rein"purzeln" - ich danke Euch!


    Der Grund, warum Yazid bei der Besprechung anwesend war, ist einfach: Der Emir wollte ja gerade so jemanden wie ihn dabei haben, der tut, was er aufgrund seiner Stellung nicht tun kann. O:-)


    Herzliche Grüße
    Lea

  • Liebe Kartause,
    Ich komme mit dem Zitieren noch nicht so gut zurecht, und hoffe, ich habe mir wengistens den Namen richtig gemerkt. Wie kann man denn nur Teile zitieren? Zwar habe ich gesehen, dass man das beim Zitieren unten anklicken kann -aber ich weiß nicht, wohin das dann alles verschwindet ... :-k


    Auf jeden Fall klingen deine Kommentare bisher ja alle durchweg positiv, was mich natürlich riesig freut!


    Zwar hast du bisher noch keine direkte Frage gestellt, aber ich höre da zwei heraus:
    Zahra ist 13, ja, und in dem Alter war man im Mittelalter oft genug schon verheiratet und Mutter. Von daher ist eine größere Reife als heute bei den Mädels anzunehmen, und auch da gibt es ja Unterschiede. Meine Tochter ist gerade 13 - und die hätte mich in den Szenen gut vorstellen können. :wink:
    Die Sprache habe ich bewusst an die heutige soweit angepasst, dass sie gut lesbar ist, und nur soweit "Altes" reingenommen, wie es sein musste (Die Anrede mit Ihr zum Beispiel). Die handelnden Personen sprechen ja ohnehin eigenltich Kastilisch und das Arabisch von Granada - und wie das war, kann heute wohl kaum noch jemand so genau nachvollziehen - und auf Deutsch zurückübersetzt noch weniger. Von daher wäre es mir sehr künstlich vorgekommen, hier eine erzwungen alte Sprache zu benutzen - und sie entspricht ja auch nicht unser heutigen Lesegewohnheit. Mir war da Natürlichkeit und angenehme Lesbarkeit wichtiger; ich hoffe, das geht euch auch so!


    So, jetzt lese ich mit Spannung weiter in Euren Kommentaren!
    Liebe Grüße
    Lea

  • Liebes Gänseblümchen,


    keine Sorge: erstens hoffe ich, dass jeder das Buch auch ohne Vorkenntnisse versteht, zumindest habe ich mir die größte Mühe gegeben - und dann kannst du natürlich alles fragen, was du wissen möchtest oder ich doch nicht hinreichend erklärt haben sollte - und gern könnt ihr auch über das Buch hinaus Fragen stellen, denn die Konflikte, die sich dort auftun, sind ja zugleich auch aktuell sehr präsent.


    Also, auch alle anderen: alles, was ihr wissen möchtet - Fragen nur her! Ich freue mich sogar!


    Herzliche Grüße
    Lea

  • Liebe Frühlingswiese,


    vielen Dank für die reichhaltigen Kommentare! :D
    Ich hoffe, es ist in Ordnung, wenn ich dutze - wer es nicht möchte, möge mir bitte auf die Finger hauen, aber in Spanien wird das Sie so selten benutzt, dass ich ziemlich schnell beim Du bin. Aber, wie gesagt: wie jeder von Euch möchte!
    Die Alhambra - und es gibt nur eine - steht in Granada. Dazu gibt es ein sehr schönes Foto von einem Freund von uns auf meinem blog (www.leakorte.wordpress.com - unter Archiv Januar 2010; übrigens sind in allen Monaten auf dem Blog-Archiv historische Artikel zu dem Roman als weiterführendes Wissen) und auch hier habe ich ein paar tolle Links anzubieten:
    http://www.fundacion.telefonic…sitas/Alhambra/index.html
    Dort kann man virtuell in der Alhambra herumlaufen, muss aber ein bisschen herumklicken, bis man dann wirklich die Fotos sieht - aber es gibt es gutes Gefühl für die Größe.
    Außerdem kann ich empfehlen: http://www.geo-reisecommunity.…tzter-Seufzer#section4728
    Die Alhambra, über die ich schreibe, ist also die von Granada - und natürlich bin ich auch ein paar Mal dort gewesen. Es war eine wunderschöne Zeit dort! :D
    Die Dinge, die den historischen Figuren im Roman geschehen, sind übrigens alle verbürgt: Der Emir hat seinem Sohn Boabdil tatsächlich nach dem Leben getrachtet! Und Yazid (eine fiktive Figur) hat als Großvater Ali al-Attar (eine historische Figur), der einer der größter Christenbekämpfer überhaupt war. Ich denke mal, sein Hass auf die Christen kommt sicher vom Großvater - und dass er nicht verwunden hat, dass seine maurische Mutter durch eine ehemals christliche, auf jeden Fall kastilische Stiefmutter ersetzt wurde.


    Ich freue mich, wie tief du schon in das Buch einsteigst!


    Herzliche Grüße
    Lea

  • Liebe Literat,


    danke deine Kommentare! Und jetzt habe ich auch endlich rausgefunden, wie ich die Zitate begrenzen kann. Ha! :cheers:


    Ich freue mich sehr, dass du so gut in den Roman reingefunden hast, das ist für mich immer ein gutes Zeichen!


    Herzliche Grüße
    Lea

  • Ich habe das Buch gestern begonnen und es hat mich gleich in seinen Bann gezogen (die Nacht ist dadurch doch etwas kürzer geworden). Es ist wunderbar flüssig geschrieben und schon vom Prolog an richtig spannend. index.php?page=User&userID=8440&
    (...)


    Es verwundert auch nicht, dass inmitten all dieser religiösen (und politischen) Wirrungen an Isabels Hof auch noch ein fanatischer Dominikaner vertreten ist, der wohl keine Rolle zum Guten spielen wird. Deutlich gemäßigter erscheinen mir der Beichtvater Isabels (Talaversa) und Kardinal Mendoza. Hier erwarte ich noch viele spannende Auseinandersetzungen und Intrigen...


    Außerdem freue ich mich auf die (sicherlich sehr komplizierte) Liebesgeschichte. Zahra und Gonzalo haben so ein bisschen was von den "zwei Königskindern". Können wir wohl auf ein Happy End hoffen? :bounce:

    Liebe Hirilvorgul,


    was für ein komplizierter Name :wink: Woher kommt der Name?


    Ich freue mich natürlich, dass auch du so gut ins Buch reinkommst!
    Die Geistlichen um Isabel herum sind übrigens alle so verbürgt - Torquemada ist ja auch vielleicht einigen von Euch als DER Großinquisitor Spaniens bekannt.


    Und ob aus Zahra und Gonzalo ein Paar wird .... :-k
    [-( Das kann ich doch nicht verraten! :wink:


    Herzliche Grüße
    Lea

  • Dass die Mauren den Christen Kontra geben wollten (Tributzahlungen künftig verweigern), ist schon klar. Aber Yazid hätte die Gesandten beinahe abgeschlachtet. Ich kann mir nicht vorstellen, dass der Emir das geplant hatte, denn er müsste dann sofort mit geballten Angriffen und Massakern durch die Christen rechnen.



    Sonderbar finde ich die Ehe zwischen Raschid und Deborah. Ich kann mir nicht vorstellen, dass diese Ehe zwischen einem Moslem und einer Jüdin erlaubt worden wäre. Ist Deborah mit der Eheschließung zum Islam übergetreten? Ich glaube nicht, sonst muss ich es überlesen haben. :-k

    Liebe


    "abschlachten" soll Yazid den Mann sicher nicht, aber das geschieht ja auch nicht - und wäre sicher auch ohne Zahra nicht geschehen. Aber eine gewisse Einschüchterung und dein Denkzettel war sicher ein Hintergedanke. :wink:


    Die Idee zwischen einem männlichen(!) Muslim und z.B. einer Jüdin war und ist kein Problem. Männer können bei den Muslimen heiraten, "wen sie wollen", zumindest spielt der Glaube der Frau keine Rolle, und das aus gutem Grund: Nach dem islamischen Recht sind die Kinder aus einer solchen Verbindung automatisch wieder Muslime. Und solche Beziehungen kamen zwar nicht an allen Ecken vor, aber es gab sie, und die Frau konnte durchaus weiter Jüdin bleiben. Schön, dass du nachfragst!


    Herzliche Grüße
    Lea

  • Bis Seite 47
    Bis jetzt kann ich das Buch nur loben: Es lässtsich flüssig lesen und ist einfach spannend :thumright:

    Liebe Sunny,
    vielen, vielen Dank!!! :D
    Und dass der Emir seinem Sohn auch im wahren Leben nach dem Leben trachtete, hast du inzwischen ja vielleicht schon in meinem Postin von eben gelesen.
    Liebe Grüße
    Lea

  • Nun als ganz so radikal empfinde ich Yazid gar nicht. Erstens braucht das Buch ja auch einen "Bösewicht", zweitens er ist ein absoluter Heißsporn und glaubt sich im Recht. Dabei schlägt er gewaltig über die Strenge. Seine Unbesonnenheit bringt sicher noch mehr Ärger. Aber vielleicht sollte man nicht so konsequent schwarz/weiß malen.


    Liebe Grüsse
    Wirbelwind

    Liebe Wirbelwind,


    vielen Dank für deine Kommentare - und ohne jetzt zu viel verraten zu wollen: vielleicht überrascht dich (und auch die anderen) am Ende doch noch so mancher Charakter und so manche Entwicklung! :wink:
    Aber mehr sage ich nicht! :-#
    :wink:


    Herzliche Grüße
    Lea

  • Aber wie schlimm muss ihre Ehe sein, wenn sie in Kauf nimmt, verstoßen zu werden - denn das muss Hayad ja klar gewesen sein. 8-[



    Ja - das ist mir auch schon durch den Kopf gegangen. Bisher empfinde ich es aber noch als okay. Vielleicht haben sie einfach Glück gehabt, in einer "gamäßigten" Familie zu leben :-k Der einzige wirklich Radikale ist ja Yazid und es ist erschreckend, wie sehr er in seinen Ansichten vom Rest der Familie abweicht. Ob wir wohl noch einen Grund dafür erfahren? :?:

    Hallo Ihr Lieben,


    da dieses Thema nun schon mehrmals angesprochen wurde, beantworte ich es hier in einem "Rundumschlag" für alle.


    Ich denke, Hayats Ehe war so schlimm, dass sie nicht auf eine monatelange Überprüfung hatte warten wollen, die - da das Wort eines Mannes vor einem islamischen Gericht weit mehr als das der Frau wiegt - ohnehin sehr ungewiss in ihrem Ausgang war. Im Zweifel war ihr wohl alles lieber, als dort weiter auszuharren. Als "Freiheit" empfinde ich ihre "List" aber nicht, eher als Flucht. Sie hatte doch sonst wirklich keine großen Alternativen. Und frei ... sind Zahra und Hayat frei? Sie dürfen ja nicht einmal allein aus dem Haus gehen. Und ich denke, auch heute noch reizen Verbote vor allem zum Übertreten - ganz heimlich natürlich, wie Zahra es auch tut. Und ein aufbrausender Dickkopf wie sie hat sich sicher auch damals nicht einfach den Mund, das Denken und das Handeln verbieten lassen. Auch Aischas Einfluss ist da nicht zu unterschätzen ... und die christliche Mutter ... Meint ihr nicht? :wink:


    Zu Yazid habe ich ja auch eben schon etwas gesagt, aber bei den vielen Antworten weiß ich nicht, ob ihr alle lest - oder jeder nur die seine: Yazid ist der Enkel des großen (realen) Ali al-Attar, eines Christenhassers und Christenbekämpfers, wie es im maurischen Gebiet kaum einen anderen gab. Und seine (leibliche, verstorbene) Mutter war sicher ebenso gegen die Christen - und dann noch eine kastilische Stiefmutter vor die Nase gesetzt zu bekommen ... Da kann auch ein Schäfchen zum Wolf werden, oder meint ihr nicht? :rambo:


    Herzliche Grüße
    Lea

  • Das Buch hat mich sofort gepackt. So sehr, dass ich nicht einmal die Beilagen (Stammbäume etc) beachtet habe, erst jetzt beim durchlesen euerer Kommentar ist es mir wieder eingefallen, dass es diese ja gibt.
    Dafür bin ich übrigens sehr dankbar, vor allem auch für die Sternchen, die die Historizität der einzelnen Figuren angeben. Darauf lege ich bei historischen Roman grossen Wert. Schade dass es keine Karte dabei hat, desshalb ein grosse Dankeschön an Lea für den Karten-Link.
    (...)
    Das hat mich erst auch erstaunt. Heute morgen hat die Professorin in einer Vorlesung (es ging eigentlich um das Asiatische Christentum) kurz die politische und va. religiöse Situation des des 15. Jahrhunderts auf der Iberischen Halbinsel geschildert. Das hat mich natürlich besonders gefreut.
    Anscheinend herrschte damals ein besondere Atmosphäre der Religiösen Toleranz, so dass Christen, Juden und Muslime friedlich zusammenleben konnten. Daher wohl auch die Möglichkeit der ehe zwischen Deborah und Raschid. Erst zur Zeit Isabellas von Kastilien (und Ferdinands von Aragon) wollten die Christen ein geeintes Spanien, das eine Sprache, eine Kultur und eine Religion beinhaltet. Daraufhin fiel Granada und die Muslime wichen nach Afrika zurück.

    Liebe Lothlin,


    danke für deine Kommentare - und ja, deine Professorin hat natürlich Recht: In Al-Andalus herrschte allerdings weit mehr Toleranz als im christlichen Gebiet, und überhaupt gilt diese Zeit als das Musterbeispiel für Toleranz zwischen den Religionen (auch wenn es da zeitweise Ausnahmen gab, vor allem im 12. Jh.). Die Ehe zwischen Raschid und Deborah war also möglich, wenn auch sicher trotzdem nicht an der Tagesordnung.
    Trotzdem gilt das, was ich zur Ehe zwischen verschiedenen Religionszugehörigen gesagt habe, nur für die Männer! Die muslimischen Frauen durften und dürfen keine anderen Religionszugehörigen heiraten. Aber das wird später im Roman ohnehin noch erklärt. Der Grund ist einfach: die Kinder wären dann eben nicht automatisch Muslime.
    Und: Die Toleranz betrifft auch damals schon NUR das maurische Gebiet! In Kastilien herschten anderen "Sitten".


    Und da der historische Hintergrund wichtig ist: Alles, was in dem Roman mit dem historischen Geschehen/Figuren zu tun hat, ist verbürgt - außer dem ganz wenigen, was im Nachwort explizit angegeben ist. Nur alles, was die fiktiven Personen betrifft, ist auch fiktiv.


    Aber ihr könnt gern immer wieder zurückfragen!


    Herzliche Grüße - udn ich hoffe, das Buch zieht dich weiter so an! :D
    Lea

  • Uff! Ich glaube, ich habe jetzt allen geantwortet, oder? :wink: Ihr seid so viele, dass man fast den Überblick verlieren könnte - und dass ihr so viele seid, freut mich UNGEMEIN!!! :D :D :D
    Wenn ich mal jemandem nicht antworten sollte, dann bitte beschweren! Das ist sicher keine Absicht gewesen!
    Und jetzt muss ich mal schauen, wie ich an Benachrichtungen komme - denn die hatte ich bislang nicht, so dass auch deswegen hier so viele Antworten von Euch auflaufen konnten ...


    Herzliche Grüße und postet weiter so munter! Eine tolle, lebendige Runde ist das hier! :D
    Lea


    P.S.: Okay, habe das Kästchen gefunden - und sollte jetzt Nachrichten bekommen!

  • Die muslimischen Frauen durften und dürfen keine anderen Religionszugehörigen heiraten.

    Heutzutage dürfen sie es , aber der Mann muss dann zu ihrem Glauben konvertieren, womit die Kinder dann ja auch wieder den (muslimischen) Glauben des Vaters haben.
    Auch heute ist es in muslimischen Ländern noch nahezu unvorstellbar, dass jemand überhaupt keinen Glauben haben kann. Nach der Geburt unseres dritten Sohnes in Dubai wollten die Behörden in seiner Geburtsurkunde bei mir und ihm unbedingt eine Religion eintragen (wenn schon nicht "Muslim", dann wenigstens "Christ/in") und es bedurfte vielfacher Erklärungen, dass man tatsächlich religionslos sein kann. :mrgreen:


    Zitat

    Yazid ist der Enkel des großen (realen) Ali al-Attar, eines
    Christenhassers und Christenbekämpfers, wie es im maurischen Gebiet kaum
    einen anderen gab. Und seine (leibliche, verstorbene) Mutter war sicher
    ebenso gegen die Christen - und dann noch eine kastilische Stiefmutter
    vor die Nase gesetzt zu bekommen ... Da kann auch ein Schäfchen zum Wolf
    werden, oder meint ihr nicht? :rambo:

    Dass Yazid aus den genannten Gründen ein Christenhasser ist, kann man gut nachvollziehen. Allerdings wäre ich anstelle seines Vaters und vor allem des Emirs in Bezug auf seinen "Einsatz" zurückhaltend gewesen, da Yazid viel zu unbeherrscht ist und eher aus dem Bauch heraus als rational handelt.
    Mir ist diese Figur bisher (knapp über 200 Seiten) ein bisschen zu "böse" gezeichnet, ein ausgesprochener Heuchler und Unsympath, wenn ich ihm begegne, muss ich immer an Saudi-Arabien denken :puker: . Ich bin gespannt, ob er im Laufe der weiteren Handlung auch mal eine positive Eigenschaft entwickelt.

    "Books are ships which pass through the vast sea of time."
    (Francis Bacon)
    :study:
    Paradise on earth: 51.509173, -0.135998

  • Lea, vielen Dank für die ausführlichen Kommentierungen! Sehr interessant, was du uns noch für ergänzende Infos bietest! :thumleft:


    Verständnisprobleme haben sich glücklicherweise für mich noch keine ergeben. Du erklärst alles ausreichend und ich kann der Handlung sicher folgen. Puh, da bin ich doch sehr erleichtert! :wink:


    Und das Buch liest sich wirklich sehr schnell und flüssig. Deswegen werde ich auch gleich noch ein paar Seiten lesen. :study:


    :flower:

    "Hab Vertrauen in den, der dich wirft, denn er liebt dich und wird vollkommen unerwartet auch der Fänger sein."
    Hape Kerkeling


    "Jemanden zu lieben bedeutet, ihn freizulassen. Denn wer liebt, kehrt zurück."
    Bettina Belitz - Scherbenmond


    http://www.lektorat-sprachgefuehl.de

  • Heutzutage dürfen sie es , aber der Mann muss dann zu ihrem Glauben konvertieren, womit die Kinder dann ja auch wieder den (muslimischen) Glauben des Vaters haben.
    Auch heute ist es in muslimischen Ländern noch nahezu unvorstellbar, dass jemand überhaupt keinen Glauben haben kann. Nach der Geburt unseres dritten Sohnes in Dubai wollten die Behörden in seiner Geburtsurkunde bei mir und ihm unbedingt eine Religion eintragen (wenn schon nicht "Muslim", dann wenigstens "Christ/in") und es bedurfte vielfacher Erklärungen, dass man tatsächlich religionslos sein kann. :mrgreen:


    Dass Yazid aus den genannten Gründen ein Christenhasser ist, kann man gut nachvollziehen. Allerdings wäre ich anstelle seines Vaters und vor allem des Emirs in Bezug auf seinen "Einsatz" zurückhaltend gewesen, da Yazid viel zu unbeherrscht ist und eher aus dem Bauch heraus als rational handelt.
    Mir ist diese Figur bisher (knapp über 200 Seiten) ein bisschen zu "böse" gezeichnet, ein ausgesprochener Heuchler und Unsympath, wenn ich ihm begegne, muss ich immer an Saudi-Arabien denken :puker: . Ich bin gespannt, ob er im Laufe der weiteren Handlung auch mal eine positive Eigenschaft entwickelt.

    Liebe Enigma,


    wenn der Mann Muslime wird, dann wäre das auch früher schon gegangen - von daher hat sich nichts geändert. Und der Grund sind wirklich die Kinder, die aus diesen Beziehungen hervorgehen: ist der Vater Muslime, dann geht es, weil er als Garant für die islamische Erziehung angesehen wird (und das geht ja auch noch, wenn er am Tag der Ehe erst Muslime wird) - und ist NUR die Frau Muslime, sieht "man" eine solche Garantie nicht, und die Ehe ist gegen die Gesetze - und kann die Frau sogar das Leben kosten.


    Und in Bezug auf Yazid will ich dir nicht die Spannung nehmen :wink: Also verrate ich gar nichts. Und der Emir ist ja selber ein Kriegstreiber ...


    Herzliche Grüße
    Lea

  • Liebes Gänseblümchen,


    das freut mich alles!!! :D


    Herzliche Grüße
    Lea

  • ist der Vater Muslime, dann geht es, weil er als Garant für die islamische Erziehung angesehen wird (und das geht ja auch noch, wenn er am Tag der Ehe erst Muslime wird) - und ist NUR die Frau Muslime, sieht "man" eine solche Garantie nicht,

    Das ist richtig, aber auch total beknackt, weil die Mutter in den meisten Kulturen deutlich mehr mit der Erziehung der Kinder beschäftigt ist als der Vater.

    "Books are ships which pass through the vast sea of time."
    (Francis Bacon)
    :study:
    Paradise on earth: 51.509173, -0.135998

  • Liebe Lea,


    vielen Dank für die Links, die du (natürlich ist das Du okay! :wink: ) hier eingestellt hast. Die Alhambra gefällt mir. :thumleft:


    Klasse, dass du dich so intensiv in die Leserunde einbringst. So macht es doppelt so viel Spaß!


    Trotzdem gilt das, was ich zur Ehe zwischen verschiedenen Religionszugehörigen gesagt habe, nur für die Männer! Die muslimischen Frauen durften und dürfen keine anderen Religionszugehörigen heiraten. Aber das wird später im Roman ohnehin noch erklärt. Der Grund ist einfach: die Kinder wären dann eben nicht automatisch Muslime.
    Und: Die Toleranz betrifft auch damals schon NUR das maurische Gebiet! In Kastilien herschten anderen "Sitten".

    In Bezug auf den letzten Satz besteht dann ja auch für Zahra noch Hoffnung, wenn sie denn wirklich mit Gonazlo zusammenkommen sollte. Auch wenn das hieße, dass sie nach Kastilien gehen müsste. :D Es macht mir Spaß herauszufinden, wie es mit den beiden weitergeht.



    Und da der historische Hintergrund wichtig ist: Alles, was in dem Roman mit dem historischen Geschehen/Figuren zu tun hat, ist verbürgt - außer dem ganz wenigen, was im Nachwort explizit angegeben ist. Nur alles, was die fiktiven Personen betrifft, ist auch fiktiv.

    Das mit der historischen Verbürgtheit macht den Roman umso interessanter. :thumleft: