Margaret Atwood - Die eßbare Frau/The Edible Woman

  • Wieder ein in einer anderen Rezension verschwundenes Buch siehe hier
    Margaret Atwood - Der lange Traum


    Kopie von Marie
    "Die essbare Frau" war mein erstes Buch von Atwood, und damit wurde sie gleich eine meiner Lieblingsautorinnen.
    Aus dem Inhalt: Marian führt ein ganz normales bürgerliches Leben als Angestellte eines Meinungsforschungsinstitutes. Sie verlobt sich mit Peter, einem Juristen mit guten Zukunftschancen. Doch je näher der Termin der Hochzeit rückt, desto mehr beginnt ihr Unterbewußtsein zu rebellieren. Mehr und mehr fühlt sie sich aufgefressen von den Erwartungen anderer und von ihrer vorherbestimmbaren Zukunft, und eines Tages hört sie auf zu essen.


    Wenn ich richtig informiert bin, ist dies Atwoods erstes Buch. das sie mit 23 Jahren geschrieben hat. Es ist keinBuch über Essstörungen oder Magersucht, sondern um einen Menschen, der seinen eigenen Weg finden muss, um das zu tun, was er für sich will, und nicht das, was andere wollen. Auffallend ist die Leichtigkeit und der Witz, mit dem die Geschichte erzählt ist, und das Ende halte ich für unglaublich originell.


    Marie

    :study: Ich bin alt genug, um zu tun, was ich will und jung genug, um daran Spaß zu haben. :totlach: na ja schön langsam nicht mehr :puker:

  • So, nun habe ich es auch gelesen - in der Kindleversion mit dem bei der Originalversion gezeigtem Cover.


    Eigenzitat aus amazon.de:


    Marian, die für ein Marktforschungsunternehmen Umfragen durchführt lebt mit einer Mitbe-wohnerin in einer kleinen Wohnung - es muss irgendwann in den frühen 70er Jahren sein. Sie ist seit Kurzem mit einem jungen Mann namens Peter zusammen und scheint auf einen end-gültigen Moment in ihrem Leben hinzusteuern.


    Da kommt ihre Mitbewohnerin auf die Idee, ein Kind ohne Vater haben zu wollen, ein Inter-viewpartner namens Duncan stellt ihre Arbeit für ein, zwei Stunden total auf den Kopf und sie beginnt immer weniger Dinge essen zu können. Im ständigen Bemühen es möglichst allen Menschen in ihrer Umgebung recht zu machen - und auch allen möglichen Konventionen für Frauen zu folgen, verliert Marian dabei immer mehr aus den Augen, was sie eigentlich für sich selbst möchte. Ihre Moral, ihre Zukunftsplanung, ihr Geschmack - alles wird nach und nach in Frage gestellt.


    Ein Roman, der von der Identitätssuche einer jungen Frau erzählt, die in einer Zeit lebt, in der Frauen zwar studieren dürfen, aber eigentlich keiner damit rechnet, dass sie das irgendwie weiterbringen wird. Oder sie zumindest, dass es sie bei einem "normalen" Leben als Ehefrau und Mutter unglücklich machen würde. Im Spannungsverhältnis zwischen Peter und dem sehr unkonventiellen und überaus egoistischen Duncan und auch sonst zwischen allerlei Stühlen holt sie zu zunehmend dramatischen Befreiungsschlägen aus, die einem zu Beginn des 21. Jahrhunderts ein wenig seltsam erscheinen mögen - zum Zeitpunkt des Schreibens waren sie aber schon beeindruckend. Besonders der titelgebende Letzte.

  • Besonders der titelgebende Letzte.

    Genau DER gehört zu Einzelheiten, an die ich mich heute, Jahrzehnte nach dem Lesen, noch erinnere. Ich weiß sogar noch genau, wo ich gesessen habe, als ich die Stelle gelesen habe. So hat sie sich mir eingeprägt.


    Vielen Dank, dass Du das Buch nochmal in Erinnerung gerufen hast. :thumleft:

    Bücher sind auch Lebensmittel (Martin Walser)


    Wenn du einen Garten und eine Bibliothek hast, wird es dir an nichts fehlen. (Cicero)