Kurzbeschreibung:
October Daye ist ein Wechselbalg, das Kind einer Fee und eines menschlichen Mannes. Nachdem sie ihre Familie verloren hat, lebt sie sehr zurückgezogen in der Welt der Menschen, bis zu dem Tag, an dem ihre Freundin und Feenfürstin Evening ermordet wird. Durch einen Bann verpflichtet sie October, den Mörder zu finden, und October muss sich ihrer Vergangenheit stellen.
Meine Meinung:
„Winterfluch“ ist der erste Teil der neuen „October Daye“ Reihe. Das Buch geht spannend und rasant los, man landet direkt mitten in Octobers verkorkstem Leben. Die Autorin erschafft eine neue, fantastische Welt
inmitten der unseren, in der es von Fantasiewesen nur so wimmelt. Doch alles ist logisch und durchdacht und fügt sich wunderbar ein. Jedoch wird der Leser von der Vielzahl fremder Wesen und Mugeln (so nennt die Autorin die verschiedenen Königreiche) und ihren Sitten und Gebräuchen manchmal etwas verwirrt.
Beim Erfinden von Schutzzaubern und Trugbannen bewies Seanan McGuire große Fantasie und viel Humor, was beim Lesen für einige Lacher sorgte.
Zu Beginn der Geschichte fiel die teilweise schon poetische Ausdrucksweise mit vielen Metaphern auf. Entweder wird dieses im Laufe des Buches weniger, oder man gewöhnt sich an den Stil der Autorin, jedenfalls wurde die ständige Wiederholung der Worte „der Geschmack von Rosen“, der immer dann auftaucht, wenn die tote Evening October an den Bann erinnern will (und das will sie ungefähr jede zweite Seite), irgendwann nervig.
Die Spannung lässt leider mit Fortschreiten der Geschichte ebenfalls deutlich nach. Die langgezogenen Stellen häufen sich, und spätestes nachdem die Protagonistin das dritte Mal in Folge im Kampf verletzt und wieder
zusammengeflickt wurde, sinkt die Lust am Weiterlesen deutlich.
Positiv anzumerken ist hingegen, dass man das ganze Buch über keine Ahnung hat, wer am Ende der Bösewicht sein wird, was man natürlich wissen möchte und daher weiter liest.
Das Ende der Geschichte kam ein wenig abrupt und wurde auf wenigen Seiten abgehandelt, was ich persönlich ein wenig schade fand.
Obwohl ich mich beim Lesen dieses Buches zeitweise ein wenig gelangweilt habe, glaube ich doch, dass die Idee hinter der Geschichte von „October Daye“ durchaus Potenzial hat. Es bleibt abzuwarten, ob der zweite Band mehr überzeugen kann.