Dirk Radtke - Vernissage/Die Kunststücke des Edgar Tess

  • Klappentext:
    Edgar Tess ist Essenswagenfahrer in einer Schönheitsklinik und nur
    nebenberuflich Serienmörder. Und er ist Künstler, wie sein Vater, der
    leider schon tot ist. Tess ist zwar schizophren und hört Stimmen, ist
    aber sonst ein interessanter Typ, der Frauen fasziniert. Doch er
    beschränkt sich auf käuflichen Sex, so wie sein Vater, kurz bevor er
    sich die Rübe weggeschossen hat. Edgar Tess hat also leider ein
    Frauenproblem. Welcher Mann hat das nicht. Doch bei “Eddie” nimmt das
    fast schon krankhafte Züge an. Aber das ist bei dieser nörgelnden alten
    Mutter, die nur Leberwurstbrote isst und im Rollstuhl sitzt, völlig
    verständlich. "Eddie" hat also auch noch ein Mutterproblem. Welcher
    Mann hat das nicht. Doch es gibt da noch eine andere Frau. Diane! Was
    die schöne Ärztin wohl über seine Vernissage denken wird ?
    Edgar
    Tess plant nämlich eine Ausstellung, die ihm endlich Mutters Liebe und
    Anerkennung einbringen soll! Deshalb nimmt sein Interesse an Frauen
    auch immer mehr sachlich- pathologische Züge an.
    "Vernissage"
    eröffnet unsere Edition Totengräber. Dirk Radtkes Debüt ist definitiv
    anstößig, krank und nichts für schwache Nerven.


    Fazit:Wie es der Verlag schon behauptet, ist das Buch nichts für schwache Gemüter. Und die Geschichte sollte nicht unbedingt ernstgenommen werden! Das Werk ist in seiner Ausführung dermaßen überzogen, dass es eher das Schmunzeln lehrt. Netter Splatter!
    Rezension:
    Edgar
    Tess ist ein netter, sympathischer Typ und man muss ihn einfach lieb
    haben. Es ist schon beeindruckend, wie rührend er sich um das
    leibliche Wohl seiner alten Mutter kümmert, mit der er noch
    zusammen wohnt. Sie ist ein echter Pflegefall und sein Vater ist schon
    lange tot. Der war Künstler – und Edgar
    wäre gern einer. Nur: Wie soll er dies anstellen? Er
    wäre so gern berühmt, und er wünscht sich so
    sehr, dass die Mutter ihn anerkennt, ihn nicht mehr Eddie und einen
    Versager nennt. Sondern den großen Edgar Tess. Doch die
    Realität sieht anders aus und
    Eddie ist einfach nur Essenswagenfahrer in einer
    Schönheitsklinik.



    Aber Edgar arbeitet daran ein ganz Großer zu werden. Er plant
    eine Vernissage. Eine Vernissage der schönsten Dinge, die ein
    menschlicher Körper vorzuweisen hat. Er beginnt mit dem
    abgesägten Kopf einer Hure und … naja,
    Männer können von vielem fasziniert sein, was eine
    Frau so zu bieten hat... Sobald er in Frauennähe kommt,
    hört Edgar Stimmen, die ihm zuflüstern, was er zu tun
    habe. Und das ist meistens nichts jugendfreies...



    Ja, Edgar hat ein gewisses Problem mit Frauen im Allgemeinen und mit
    der Liebe im Besonderen. Er lässt letzteres nicht an sich
    heran. Frauen
    sind für ihn Opfer; Opfer und Mittel zum Zweck für
    seine obskuren Kunstwerke, für seinen künstlerischen
    Wahn, den er endlich mit „Liebe“ vollenden
    möchte. Und da passt ihm die bezaubernde Chefärztin
    Diane, in die er sich wirklich verliebt hat, eigentlich gar nicht ins
    Konzept. Seine innige Liebe zur hübschen Ärztin
    gipfelt in einer herzzerreißenden Liebesszene, dessen Ausgang
    hier nicht erwähnt werden soll.



    Dirk Radtke beschreibt die blutigen Szenen mit einer solch kalten,
    analytischen Präzision, dass es dem Leser durch Mark und Bein
    geht und schon mächtig schaudern lässt. Der Roman
    wurde in erster Linie aus der Sicht von Edgar geschrieben, dessen
    gefühlskalte analytischen Beobachtungen dem Leser sehr derb
    erscheinen mögen; - was dem Verlauf der Geschichte allerdings
    nur zu Gute kommt. Seine perfide, krankhafte Neigung ist derart
    überzogen, dass man schon fast wieder lachen muss. Der Roman
    strotzt nur so vor bitterbösem, kohlrabenmitternachtsschwarzen
    Humor und Sarkasmus.



    Mit „Vernissage“ wurde nicht nur die Edition
    Totengräber bei Periplaneta eröffnet, sondern auch
    das Sortiment an Lesehöhepunkten des Berliner Verlages
    erweitert.


    Quelle: Periplaneta

  • Fazit:Wie es der Verlag schon behauptet, ist das Buch nichts für schwache Gemüter. Und die Geschichte sollte nicht unbedingt ernstgenommen werden! Das Werk ist in seiner Ausführung dermaßen überzogen, dass es eher das Schmunzeln lehrt. Netter Splatter!

    Da kann ich dem Autor nur zustimmen. Edgar Tess ist ein sarkastisch-lustiger Charakter, aber leider ging er mir irgendwann auf den Keks. Vor allem tut er alles so unüberlegt und das da in diesen wenigen Tagen auf einmal alles so aus ihm herausbricht fand ich auch nicht unbedingt logisch. Er denkt wirklich gar nicht nach, sondern versucht nur sein Projekt zu vollenden, um seiner Mutter (die eh nichts mehr peilt) zu imponieren.


    Und eklig ist es wirklich auch. Vor allem als Edgar etwas leckeres für seine Mutter kocht :puker::twisted: Und wie der Autor beschreibt, wie sie das mit ihrem Gebiss dann isst und die Brocken fliegen. Bääääähhh, sowas finde ich mega eklig :lol: . Aber zuerst braucht er ja die Zutaten für das Gericht und da wird die "Entnahme" auch recht ausführlich beschrieben.


    Fazit
    Für mich hat das Buch gut begonnen, ich konnte einige Male schmunzeln und mit Edgar lachen (allein wie er die Krankenschwester mobbt, haha) und auch die Idee seines Projektes fand ich "gut". Nur die Ausführung hat mir dann leider gar nicht mehr gefallen, hier hat Edgar ohne Sinn und Verstand gehandelt (okay, er ist natürlich nicht ganz normal, aber trotzdem, dumm ist er ja nicht). Und es wurde dann auch irgendwie zäh, sodass ich einige Absätze nur noch quer gelesen habe. Von mir gibt es noch :bewertung1von5::bewertung1von5: von 5 Sternen.

    <--- The Power of books!


    :study: Judith Pinnow - Fast bis zum Nordkap