Roald Dahl - Matilda

  • Roald Dahl - Matilda



    Inhalt:
    Die kleine Matilda ist ein außerordentlich kluges Mädchen. Schon vor ihrer Einschulung hat die halbe Bücherei gelesen und ist ein Ass im Kopfrechnen. Leider sind ihre Eltern nicht der Meinung, das sie ein kleines Genie ist. Ihre Mutter kümmert sich nur um das Bingospielen, ihr Vater ist Verkäufer für Gebrautwagen. Mit ihren Bücher erregt Matilda den Unwillen ihrer Eltern - sie solle sich doch lieber vor dem Fernseher setzen.
    Als sie endlich in die Schule kommt, lernt sie nicht nur die gütige Miss Honey kennen, sondern auch die furchterregenden Miss Trunchball.


    Meine Meinung:
    Die Verfilmung mit Danny deVito hält sich sehr eng an das Buch obwohl natürlich einige Kleinigkeiten anders sind. Aber auch wenn man den Film kennt, ist es einfach schön, das Buch zu lesen. Die ganze Geschichte wirkt sehr warmherzig und dazu kommen auch noch lustige Zeichnungen von Quentin Blake.
    :thumleft:
    Sehr schön ist bei dieser Ausgabe auch der umfangreiche Anhang mit vielen Daten und einigen Anekdoten zum Leben von Roald Dahl.


    Ich würde das Buch etwa ab 8 Jahren empfehlen.

  • Inhaltsangabe:


    Matilda Wurmwald ist ein besonderes Kind. Schon von klein auf kann sie mit ihrer Leidenschaft für Bücher auf sich aufmerksam machen. Schon im Alter von vier Jahren hat sie die Kinderbücher in der Bücherei durchgelesen, mit fünf Jahren liest sie schon Autoren wie Charles Dickens oder Ernest Hemingway.


    Ihre Eltern, Herr und Frau Wurmwald, sind in ihrem Wesen so beschränkt, das sie gar nicht merken, wie gescheit und aufgeweckt ihre Tochter ist. Sie sind sogar gemein und Matilda rächt sich gelegentlich für diese Gemeinheiten.


    Als sie auf die Schule zu Fräulein Honig kommt, bekommt ihr Leben einen neuen Sinn. Denn Fräulein Honig ist lieb und sieht in Matilda das, was sie ist: Ein sehr kluges und hochbegabtes Kind. Wäre da nicht diese gemeine und fiese Fräulein Knüppelkuh, die Schuldirektorin. Aber auch da ist Matilda viel zu gescheit, um sich das Leben unnötig schwer machen zu lassen.


    Mein Fazit:


    Ein dünnes Büchlein von Roald Dahl, bereits ab 8 Jahre. Und für dieses Alter ist dieses kleine, aber edle Werk durchaus geeignet. Der Autor hat einen Sinn dafür, was in Kindern vorgeht und welche Wertvorstellungen sie haben. Ich habe mich teilweise köstlich amüsiert und teilweise geschämt für das Verhalten des Fräulein Knüppelkuh. Solche gemeinen Menschen gibt es wirklich, aber Gott sei Dank sehr selten.


    Der Autor gibt damit eine Botschaft aus: Laß Dir nicht alles Gefallen, aber wende keine Gewalt an. Nimm‘ Deinen Verstand und sei ein Kind. Wunderbar, dieses Werk wird in meiner Bibliothek einen Platz haben!


    Anmerkung: Die Rezension stammt vom Juli 2007.

  • Tolle Geschichte die das Leben mit Humor nimmt und trotzdem Mut macht! :)


    Viele kennen sicher den Film und auch ich hab ihn schon mehrmals angeschaut - umso mehr hab ich mich gefreut, endlich auch das Buch zu lesen!


    Der Witz und Komik der Situation sowie der Charme von Matilda kommen auch im Text sehr gut rüber! Durchgehend ist der Schreibstil durchdrungen von abersinnigen Wörtern und witzigen Details, die dem Ernst der Lage etwas die Schärfe nehmen. Denn das Leben der kleinen Matilda ist von Anfang an durch die schrecklichsten Eltern der Welt geprägt.


    Ihr Bruder Michael kommt noch ganz gut weg, aber sie, als kleine Tochter, als Mädchen, wird völlig ohne Wert empfunden. Im Haushalt der Familie Wurmwald ist die kleine Matilda nur ein Klotz am Bein und stört mit allem, was sie sagt und tut. Am besten soll sie ruhig sein, sich vor den Fernseher setzen und hübsch aussehen. Doch die Kleine ist äußert schlau, ja genial und so schafft sie es mit einer Portion Mut und einem Batzen Selbstverstrauen, sich selbst alles beizubringen, was ihr kleines Köpfchen in unglaubliche Energie umwandelt!


    Als sie dann endlich in die Schule kommt, könnte ihre Welt um so viel reicher werden, doch die böswillige und Kinder hassende Rektorin, Fräulein Knüppelkuh, hat es faustdick hinter den Ohren. Wo auch immer sie kann ist sie gemein und gehässig zu den Schülern und Matilda wird von ihr von Anfang an als Sündenbock deklariert.


    Doch da gibt es auch noch Fräulein Honig - die Lehrerin für die Schulanfänger - und in ihr findet Matilda endlich jemanden, der sie wahr- und ernstnimmt.


    Soviel Humor auch in der Geschichte steckt, mir als Erwachsene springt natürlich auch der Ernst dieser Geschichte ins Auge. Und doch zeigt das Buch, dass egal wie schlecht es einem geht, man innere Kräfte mobilisieren kann; eine innere Stärke entwickeln, mit der man sich auf den verschlungensten Pfaden zur Wehr setzen kann und nicht aufgeben soll.
    Aber das es auch immer jemanden gibt, der einem helfen kann und wie wenig man eigentlich braucht, um glücklich zu sein - nur jemanden, der einen versteht!


    Fazit: 4 Sterne


    © Aleshanee
    Weltenwanderer

  • Was für ein wundervolles Buch. Ich habe es vor ein paar Tagen beendet und es geht mir nicht mehr aus dem Kopf. Für mich irgendwie eine Art Mischung aus Cornelia Funkes Kinderbüchern (spannend, fantastisch, toller Schreibstil) und Märchen (etwas over-the-top, zeitweise sehr brutal). Hat mich direkt in seinen Bann gerissen und nicht mehr losgelassen, bis es ausgelesen war. Selten so ein tolles Kinderbuch gelesen! Von mir gibt es 5/5 Sterne :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5: .


    Ich habe es im englischen Original in dieser wunderschönen Ausgabe gelesen.

  • Seit Jahren wollte ich diesen Kinderbuchklassiker lesen; nun habe ich es getan und muss leider sagen - auch wenn ich offenbar mit dieser Meinung ziemlich allein dastehe :lol: - , dass ich enttäuscht bin.


    Matilda ist ein nettes, aufgewecktes kleines Mädchen und eine echte Sympathieträgerin. Auch das liebe Fräulein Honig schließt man schon fast automatisch ins Herz.


    Die negativen Charaktere jedoch, v.a. die Eltern und die Schuldirektorin Frau Knüppelkuh, sind völlig überzogen dargestellt. Ja, solche plakativen Übertreibungen können natürlich lustig sein - wenn sie sich auf Dinge beziehen, über die Kinder lachen können. Hier aber erfährt man über Dutzende von Seiten nur, wie böse, fies und gemein Matildas Eltern und Frau Knüppelkuh sind, wie sie Matilda und andere Kinder mit furchtbaren Worten seelisch fertigmachen und mit ebenso grauenerregenden Methoden körperlich quälen. Wozu? Ein kleiner Bruchteil davon hätte als Negativfolie, vor der Matilda, Lavendel und Fräulein Honig sich entfalten dürfen, völlig gereicht. Ich finde, dass Dahl den Bogen hier hoffnungslos überspannt. Diese ellenlangen und v.a. maßlos übertriebenen Darstellungen der Direktorin und der Eltern haben mich als erwachsene Leserin irgendwann nur noch gelangweilt und abgestoßen; als Kind hätte ich von den Schilderungen der physischen und psychischen Gewalt in diesem Buch wahrscheinlich Alpträume bekommen. Vielleicht bin ich ja humorlos, aber ich sehe auch nicht, wo das Ganze als lustig aufgefasst werden könnte...


    Die Geschichte von Fräulein Honig im letzten Viertel des Buches hat mich ein bisschen versöhnlich gestimmt, weniger jedoch die Lösung aller Probleme mit Hilfe von ein bisschen Magie. Möglicherweise habe ich auch mittlerweile einfach zu viele Kinderbücher mit magischen Elementen gelesen und finde, dass andere AutorInnen diese deutlich kreativer einsetzen. Auch die Rolle der Eltern und wie Matildas Verhältnis zu ihnen am Ende dargestellt wird, hat mir nicht gefallen - viel zu schnell, zu unrealistisch, zu plakativ. Ich frage mich, ob nicht sogar Kinder sich von diesem Schluss des Buches verschaukelt fühlen.


    Bin gespannt, was meine Kinder eines Tages zu diesem Buch sagen werden, denn man kommt ja kaum drumherum; jedoch möchte ich tunlichst verhindern, dass sie es zu früh oder gar unbegleitet lesen.


    Fazit: Ich persönlich finde, dass es jede Menge schönerer Kinderbücher gibt als dieses.


    :bewertung1von5::bewertung1von5:

    :study: Han Kang - Griechischstunden

    :musik: Asako Yuzuki - Butter (Re-???)

    :montag: Jane Austen - Stolz und Vorurteil (Reread)

    :montag: Sally Coulthard - Am Anfang war das Huhn





  • Die wahren Helden sind eben die Kinder



    Dieses Buch ist zum Selberlesen für junge Leser gedacht. In diesem Sinne ist es sehr schön gestaltet: robustes, handfestes Format, nicht zu schwer, mit angenehm großer Schrift, schönem Layout, bunten Farben, und insgesamt hochwertigen Materialien. Man kann dem Penguin Junior Verlag wirklich nur zu diesem Schmuckstück gratulieren!

    Die kongeniale Neuübersetzung von Andreas Steinhöfel tut ihr Übriges, um selbst erwachsenen Lesern noch die Lachfalten ins Gesicht zu treiben. Matilda ist ein blitzgescheites kleines Wunderkind, aber wunderbar bescheiden. Von ihrem Umfeld wird sie vollkommen verkannt - die Eltern, der Bruder und weitere Erwachsene werden dabei wirklich herrlich überzeichnet, dass es eine wahre Wonne ist. (Man darf durchaus vermuten, dass J. K. Rowling sich Roald Dahl hier als Vorbild für ihren Zauberlehrling genommen hat!)

    Es ist die brave, aber arme Lehrerin Fräulein Honig, welche schließlich die entscheidende Wende in Matildas Leben herbeiführt... Hier lässt der Autor Dahl wiederum märchenhafte Elemente einfließen. Eine böse, gierige Tante spielt eine Rolle, sowie ungerechte Bestrafungen, und blinde Behörden. Und nicht zuletzt Matilda, die eine geheime Fähigkeit entdeckt - welche aber, nach vollbrachter Tat, auch wieder verschwinden darf. Welch angenehme Botschaft!

    Roald Dahl nimmt Kinder unbedingt ernst, und vermittelt mit dieser wunderbar heiteren (aber keineswegs seichten) Geschichte etliche wichtige Werte. Kinder fühlen sich oft unverstanden - Erwachsene sind oft ungerecht - Gewalt ist auch keine Lösung - und manchmal braucht es eben auch das gewisse Quäntchen Glück sowie Finesse.

    Insgesamt großartige Unterhaltung, für Leser jeglichen Alters!

    "Ein Mensch, der Ideale hat/
    Der hüte sich, sie zu erreichen!/
    Sonst wird er eines Tags anstatt/
    Sich selber andern Menschen gleichen."
    (Erich Kästner) :):)