Elizabeth Kostova: Der Historiker

  • Elizabeth Kustova: Der Historiker; 8 CDs; Musik: Ulrika Maske; Produktion und Veröffentlichung: GoyaLiT 2005; Ton: Jonas Engelke, Wulf Schnaase; Sprecher: Maren Eggert, Bernd Stephan; ISBN: 3-8337-1434-4


    "Ein Mädchen findet in der Bibliothek ihres Vaters ein sehr altes Buch und mysteriöse Briefe, die mit der Anrede `Mein lieber unglücklicher Nachfolger´ beginnen. Ihr Vater hat sich als Historiker auf die Sache nach Vlad dem Pfähler gemacht, dem barbarischen Urbild der Dracula-Legende. Doch mit dieser Arbeit scheint er sein eigenes Schicksal besiegelt zu haben," berichtet die Inhaltsangabe.


    Da ist sie also wieder, die Vampir-Legende und die Jagd nach dem Grafen Dracula. Sehr lang, vielleicht sogar sehr langatmig ist sie erzählt. Doch insbesondere dank der künstlerischen Fähigkeiten von Stephan lohnt es sich durchaus, der Produktion zu lauschen. Es sind eher inhaltliche Gründe, die das Hörbuch anstrengend machen. Personen kommen und gehen, genießen temporäre Bedeutung und sind dann wieder verschwunden. Man muß sich als Hörer schon sehr anstrengend, um nicht irgendwann den Faden zu verlieren. Was ist Realität, was Fiktion? Für den kulturhistorischen und literaturwissenschaftlichen Laien ist dies nur schwer auseinanderzuhalten. Gibt es die Dracula-Legende nur in Transsylvanien / Rumänien? Oder auch in Ungarn, Bulgarien und in der Türkei


    Glaubt man der Verpackung, hat die Amerikanerin Kustova 10 Jahre für die Geschichte recherchiert und ebenso lange daran geschrieben. Literarisch (und dementsprechend auch hörakustisch) ansprechend ist die Geschichte gelungen. Bedauerlich dabei: Auch die Orte kommen und gehen. Mal ist Amsterdam wichtig, mal Boston, mal Istanbul und mal ein anderer Ort. Es wirkt fast wie eine hektische, planlose Suche, der das Ziel abhanden gekommen ist.


    Da ist es also wieder, das Vampir- und Dracual-Motiv, genüßlich und lustvoll fabuliert und erzählt. Jetzt ist es also auch schon in der Neuen Welt angekommen. Ein neuer Epos ist daraus entstanden. Es ist doch irgendwie, daß Geist und Kultur der Alten Welt noch nicht verloren geganen sind.


    Im Büchertreff wird bei den gedruckten Büchern auch schon viel darüber geredet.