Inhalt laut Amazon/Klappentext:
Ein verschneiter Gasthof im hohen Norden: Havald, ein Krieger aus dem Reich Letasan, kehrt in dem abgeschiedenen Wirtshaus "Zum Hammerkopf" ein. Auch die undurchsichtige Magierin Leandra verschlägt es hierher. Die beiden ahnen nicht, dass sich unter dem Gasthof uralte Kraftlinien kreuzen. Als der eisige Winter das Gebäude vollständig von der Außenwelt abschneidet, bricht Entsetzen aus: Ein blutiger Mord deutet darauf hin, dass im Verborgenen eine Bestie lauert. Doch wem können Havald und Leandra trauen? Die Spuren führen in das sagenhafte, untergegangene Reich Askir ...
Meine Meinung:
Nun ist es leider schon eine Weile her, dass ich den Roman gelesen habe und die Erinnerungen sind nicht mehr so frisch, wie ich es für eine gelungene Rezension gerne hätte, aber ich gebe mir dafür umso mehr Mühe und nehme das Buch für euch noch einmal aufmerksam zur Hand.
Schauplatz des ganzen Spektakels ist ein Gasthof, der fernab der restlichen Zivilisation liegt. Der Hauptprotagonist ist der Krieger Havald, aus dessen Perspektive [in der Ich-Form!] der Roman geschrieben ist, dieser scheint anfangs hingegen keinerlei Interesse an der Bekanntschaft mit anderen Menschen zu haben. Durch einen sehr starken Schneesturm sind die in dem Gasthof Verweilenden jedoch darauf angewiesen, miteinander auszukommen, da das Wetter ihnen eine Fortsetzung ihrer Reise unmöglich macht.
Havald lernt so die junge Leandra kennen, eine Magierin, die auf der Suche nach einem gewissen Ser Roderic ist, um mit seiner Hilfe in das legendäre Reich Askir vorzudringen.
In der Schenke geht es aufregend zu, da außer einer Reisegesellschaft und ein paar Arbeitern auch einige Söldner dort Unterkunft ersuchen. Sie benehmen sich weniger besonnen als viel mehr rüde, laut und anzüglich. Besonders auf die Töchter des Wirts haben sie ein Auge geworfen, was deren Vater große Sorgen bereitet.
Doch damit nicht genug, kommt in einer Nacht jemand um und der brutale Mord wirft die Frage auf, welches Wesen dafür verantwortlich ist und wie sie sich davor schützen können...
Dieser Roman konnte mich nicht überzeugen.
Ich konnte zu keinem der Charaktere eine Beziehung aufbauen. Havald ist sehr in sich gekehrt und auch zu Leandra habe ich keine Verbindung gefunden. Zwar waren mir beide nach einer Weile durchaus sympathisch, aber dabei ist es dann auch geblieben. Die restlichen in der Gaststätte eingeschneiten Personen spielen alle eine teilweise größere, manchmal weniger wichtige Rolle, aber sie haben alle ihre Daseinsberechtigung für den Verlauf der Geschichte. Wenn ich das im Nachhinein so reflektiere, muss ich sagen... das ist ein Pluspunkt! Dennoch konnte ich mich mit niemandem identifizieren und keiner ist mir besonders im Gedächtnis geblieben. Deshalb sind - zumindest in meinen Augen - die Charaktere zwar mit Persönlichkeit ausgestattet worden, die in die Geschichte hineinpasst, aber eindeutig zu lieblos gestaltet worden - sonst hätte ich sicherlich eher einen Draht zu ihnen gefunden.
Die Geschichte selbst fände ich gar nicht so schlecht, wenn es nicht ewig gedauert hätte, bis sie endlich den Zusammenhang zu Askir herausgefunden haben. Das Ganze kann allerdings auch nicht DIE Überlegung schlechthin gewesen sein, ich weiß nämlich gar nicht mehr, was sie im Bezug auf Askir eigentlich herausgefunden haben. Gut, ich gebe zu, mein Gedächtnis ist nicht das beste, aber wäre es ein spannender Einfall des Autors gewesen, hätte ich nun zumindest den Hauch einer Ahnung, worum es sich handelte...
Gemäß dem Klappentext führen die Spuren nach Askir, doch das geschieht erst so spät, da hatte ich das Buch bereits als Einschlaflektüre genutzt. Fast der gesamte Roman spielt sich nur in dem Gasthof ab. Das Treiben dort ist gar nicht so uninteressant, aber letztlich fehlte mir dennoch die Spannung - mal davon abgesehen, dass ich mich aufgrund des Klappentextes auf etwas mehr Fantasy eingestellt hatte, darauf, ein legendäres, längst vergessenes, aber dennoch anschauliches und fesselndes Imperium [nämlich "Askir"] neu zu entdecken. Leider blieb es bis kurz vor Schluss bei dem einen Schauplatz...... Gasthof!
Für mich eine herbe Enttäuschung. Aber vielleicht bin ich auch mit falschen Erwartungen daran gegangen. Dann hätte jedoch in meinen Augen der Klappentext auch nichts versprechen dürfen, was eigentlich gar nicht [bzw. erst ganz gegen Ende] gehalten wird.
Dazu sollte ich allerdings auch erwähnen, dass ich Geschichten in der Jetztzeit lieber mag, damit meine ich gar nicht das 21. Jahrhundert - dann wären Fantasyromane schließlich das absolut falsche Genre für mich - sondern ich meine damit, dass ich lieber über das aktuelle Geschehen in einem Roman lese, darüber, was der Charakter gerade denkt, erlebt und was um ihn herum passiert. In diesem Roman werden viele alte Geschichten aufgerollt, um Genaueres über die Hintergründe Askirs zu erfahren und das Geschehen im Buch verstehen zu können, wird von Handlungen längst verstorbener Personen vor langer Zeit erzählt. Sowas lese ich persönlich nicht so gerne und das hat meine Leselust auch stark getrübt - das ist jedoch absolute Geschmackssache, deshalb möchte ich das hier unbedingt erwähnt haben. Wer also gerne auch ausführlicher über die historischen Hintergründe aufgeklärt wird, dem gefällt das sicherlich und der muss sich bei meiner Bewertung mindestens einen Stern dazu denken °lach°
An dem Schreibstil habe ich nichts auszusetzen, er ist gut verständlich und das ein oder andere Mal durfte ich auch schmunzeln, überragend ist er mir jedoch nicht im Gedächtnis geblieben [wie beispielsweise der Schreibstil von Kelley Armstrong, der sehr sarkastisch ist - so etwas merke ich mir ].
Das Cover fände ich ansich sehr schön, wenn da nur dieser weiße Balken mit dem roten Titel "Das Erste Horn" nicht wäre... Hätte man diesen weißen Balken nicht einfach weglassen können.. ? Diese Schneelandschaft mit dem glühend roten Abgrund ist eigentlich ein sehr schönes Bild.
Für mich steht fest, dass ich mir die Folgebände nicht zulegen werde. Vielleicht wage ich mich tatsächlich irgendwann einmal daran, aber bis dahin werden noch Jahre vergehen.
Leider kann ich für dieses Buch keine Empfehlung aussprechen, weil es mir einfach nicht besonders gefallen hat. Man kann es lesen, ich habe es nicht abgebrochen, sondern tapfer durchgehalten, aber es ist nichts hängen geblieben, obwohl es mal gerade ein paar Monate her ist.
Möchte dieses Buch hier auch nicht madig machen, denn es ist kein schlechtes Buch - dem ein oder anderen gefällt es sicher, Geschmäcker sind ja bekanntlich verschieden, aber es war einfach noch keine Rezension vorhanden und somit ist meine nun mal die erste zu dem Buch - leider auch gleich eine weniger gute :/
Ich hatte vielleicht auch einfach falsche Erwartungen daran gesetzt - habe damit gerechnet, dass sie recht schnell nach Askir aufbrechen und nicht damit, dass sie fast 400 Seiten lang in einer eingeschneiten Schenke festsitzen...
Möglicherweise sieht jemand, dem das Buch sehr gut gefallen hat, meine Rezension und gibt auch seinen Teil zum Besten. Das würde mich wirklich interessieren. Ich wüsste gerne, ob es nicht tatsächlich auch zu einem großen Teil an falschen Erwartungen lag, dass ich so enttäuscht bin.
Da ich mich doch sehr aufraffen musste, weiterzulesen... gibt es... + 1/2 für diesen Roman - auf Deutsch: Zwei einhalb Sterne [weil zwei zu wenig und drei zu viel sind ]