Agatha Christie - 16 Uhr 50 ab Paddington/ 4.50 from Paddington

  • Agatha Christie: 16 Uhr 50 ab Paddington; 6 Kassetten, 384 Minuten Gesamtspieldauer; Produktion und Veröffentlichung: Verlag und Studio für Hörbuchproduktionen ohne Jahresangabe; Sprecherin: Yvonne Frey; ISBN: 3-89614-128-7


    Wo kein Opfer ist, da ist auch kein Täter. So nimmt auch niemand die nette, ältere Dame ernst, als sie von einem Mord in einem vorbeifahrenden Zug erzählt. Es bedarf schon einer Miss Marple, um den Fall zu lösen.


    Wer kennt ihn nicht, den berühmten, englischen Film mit Margaret Rutherford in der Hauptrolle? Wie wenig hat er doch mit dem literarischen Original aus dem Jahre 1957 zu tun, wie wir es hier hörakustisch geboten bekommen. Leider ist nicht angegeben, ob hier eine gekürzte oder ungekürzte Lesung vorliegt.


    Der vorliegende Roman gehört zu den Klassikern der Kriminalliteratur. Daher werde ich ihn inhaltlich nicht besprechen. Ich kenne den Stoff nur als Film oder Lesung. Wie er sich wohl als Hörspiel anhört?


    Ich habe hier im Büchertreff zwar schon eine Besprechung der Druckausgabe gefunden; trotzdem wage ich es, die Hörbuchbesprechung hier einzufügen.

  • Das war mein erstes Buch von Agatha Christie-ich wollte es einfach mal ausprobieren. Krimi mag ich gar nicht, jedoch das gehört auch irgendwie zur Klassik.
    Leider vermochte auch dieses Buch nicht mich zum Krimifreund umzuwandeln. Was ich schön fand war der Schreibstil und die Atmosphäre. ich war umgeben von der Atmosphäre eines alten englischen Herrenhauses. Anhand der Hinweise im Buch . wäre ich nicht darauf gekommen, wer der Täter ist. Ich hatte aber den Eindruck, es gab so gut wie keine Hinweise. Am spannendsten fand ich noch die Auflösung des Rätsels.
    Ich denke ich werde vielleicht noch ein, zwei Bücher von Agatha Christie für zwischendurch lesen, aber mehr auch nicht.

  • Worum es geht
    Auf der Fahrt zu ihrer Freundin Jane Marple beobachtet Mrs. McGillicuddy in einem überholenden Zug den Mord an einer Frau, und informiert unverzüglich sowohl das Zugpersonal als auch die Polizei. Atemlos berichtet sie auch ihrer Freundin von ihrer unglaublichen Beobachtung.
    Als in der Folge jedoch keine Leiche gefunden wird, meint die Polizei, dass sie es mit den Hirngespinsten einer alten Lady zu tun hatte, und schenkt der Geschichte keine weitere Beachtung. Miss Jane Marple hingegen teilt diese Meinung nicht, schließlich kennt sie ihre Freundin Elspeth. Janes Überlegungen nach, kann die Ermordete nur aus dem Zug geworfen worden sein. Bei ihren Nachforschungen entdeckt sie, dass die Bahnstrecke zu einem guten Teil an einem alten Herrensitz vorbeiführt.
    Lucy Eyelesbarrow, eine Bekannte von Miss Marple und hervorragende Haushälterin, erklärt sich zur Mithilfe bereit. Es gelingt ihr, eine Anstellung auf Rutherford Hall zu bekommen. Tatsächlich findet sie Spuren des Opfers, ein Stück ihres Mantels, eine Puderdose und schließlich die Leiche selbst.
    Doch wer ist die unbekannte Tote, die niemand zu vermissen scheint, und was haben die Bewohner des Anwesens, der geizige Mr. Crackenthorpe und seine Tochter Emma mit dem Mordfall zu tun? Oder sind es vielmehr Luther Crackenthorpes Söhne, der Geschäftsmann Harald, der undurchsichtige Alfred oder der Künstler Cedric, die ein Geheimnis zu verbergen haben?
    In bewährter Manier pirscht sich Miss Marple über ihre angebliche Nichte Lucy an die Verdächtigen heran und löst auch diesen vertrackten Fall mit britischem Charme.


    Wie es mir gefallen hat
    Anfangs konnte ich mich mit der schnarrenden Stimme der Sprecherin nicht so recht anfreunden, doch bald war ich mir sicher, dass man keine bessere Besetzung hätte finden können. Besonders gut hat Katharina Thalbach meiner Meinung nach die Rolle des boshaften Luther Crackenthorpe gelesen. Immer wieder hat mir der subtile britische Humor der Krimi-Queen ein Schmunzeln entlockt, der in gesprochener Form womöglich einen noch stärkeren Eindruck hinterlässt.
    Die Geschichte fand ich von Anfang an außerordentlich spannend, und ich habe mich sofort in die gediegene Atmosphäre englischer Landsitze versetzt gefühlt. Natürlich habe ich mir sehr bald meine eigenen Gedanken zum Täter und seinem Motiv gemacht, muss aber gestehen, dass ich meilenweit daneben gelegen bin. Unglaublich raffiniert hat sich die listenreiche Miss Marple des Falles angenommen und die Hintergründe alsbald durchschaut. Die Lösung des Mordes samt Tatmotiv fand ich im Gegensatz zu vielen modernen Krimis logisch gut nachvollziehbar und in seiner verblüffenden Einfachheit fast schon realistisch.
    Die vollständige Lesung mit einer Dauer von 7 Stunden und 36 Minuten habe ich in 2 Sitzungen bewältigt und bin vom für mich neuen Medium Hörbuch restlos begeistert. Wunderbar lässt sich daneben sticken, und gleichzeitig kostbare Lesezeit gewinnen.

  • K.-G. Beck-Ewe

    Hat den Titel des Themas von „Agatha Christie. 16 Uhr 50 ab Paddington/ 4.50 from Paddington“ zu „Agatha Christie - 16 Uhr 50 ab Paddington/ 4.50 from Paddington“ geändert.