7.Teil: Bremen + 8.Teil: Wieder zu Hause (Seiten 425-536)

  • Hallo,
    hier ganz kurz mein Eindruck vom letzten Teil des Buches: im letzten Viertel ist noch einmal recht viel passiert, zum Teil überraschend, zum Teil dramatisch, Personen aus den ersten Kapiteln kamen wieder zu Wort und zu meiner großen Freude entwickelte auch Ottokar neben der reinen Bosheit und Habgier vom Anfang des Buches noch ein paar weitere Gefühle. Dadurch wurde er für mich als Person endlich greifbarer.


    Leider hatte mich der Klappentext des Buches allerdings


    Die Beziehung zwischen Lore und Thomas bzw. Lore und Fridolin


    Interessant fand ich die Informationen im Nachwort zur Sicherheitsfrage der damaligen Seefahrt, wie ich auch insgesamt die Schilderung des Sturms und des Schiffsuntergangs persönlich am besten am ganzen Buch fand.


    LG schnakchen

  • Ich habe gerade das dritte Kapitel des siebten Teils gelesen und musste soooo lachen! Der Satz:

    Zitat

    Dorothea drehte sich kurz um und musterte die drei. Dbei gingen ihre Gedanken ganz eigene Pfade, undmit einem Mal trat ein Lächeln auf ihre blassen Lippen. Sie wusste jedoch selbst, dass sie erst einige andere Dinge klären musste, bevor sie ihre Idee in die Tat umsetzen konnte.

    :mrgreen::mrgreen::mrgreen: Klingt nach einem Masterplan. Die Frau war mir auf Anhieb sympatisch, denn auch wenn sie ein zerbrechliches Wesen zu sein scheint, ist sie offenbar durchaus klug und zielstrebig - vor allem aber herzensgut!
    Ich hab ja bezüglich des Endes noch meine eigene Theorie und bin schon gespannt, ob ich Recht habe. Werde das Buch vermutlich heute Abend beenden (ich kann einfach nicht anders). O:-)

  • Die Frau war mir auf Anhieb sympatisch, denn auch wenn sie ein zerbrechliches Wesen zu sein scheint, ist sie offenbar durchaus klug und zielstrebig - vor allem aber herzensgut!


    Danke, dass du es auf den Punkt bringst - genau das ist der Grund, warum ich mit ihr nie warm geworden bin! :)



    LG schnakchen


  • Danke, dass du es auf den Punkt bringst - genau das ist der Grund, warum ich mit ihr nie warm geworden bin! :)


    LG schnakchen

    :mrgreen:

  • So, ich habe das Buch eben beendet.
    Mein erster Kommentar: WOW! :shock:


    Ich denke, inzwischen hat sich mein Eindruck von Dorothea Simmern auch etwas gewandelt. Ja, sie ist eine der Guten, aber sie hat durchaus auch kleine Schatten und ist nicht ausschließlich auf das Wohl anderer bedacht - was absolut verständlich ist.


    Mit dem Ende bin ich fast 100%ig zufrieden. Fast nur deswegen, weil ich bis zuletzt gehofft hatte, es gäbe einen rechtlichen Weg, mit dem Lore Gut Trettin erben könnte, aber das wollte sie ja aufgrund der Geschehnisse auch gar nicht. Dass sie


    schnakchen:
    Zu deinen Spoilern muss ich sagen, dass ich


    Sysai:
    Eine Frage noch generell: Wenn ich das richtig verstanden habe, wird es zwei Fortsetzungen von Dezembersturm geben? :scratch: Werden das Geschichten über Lore, Nati oder jemand Bekannten aus diesem Buch sein oder hab ich da was komplett missverstanden? Denn eigentlich ist diese Geschichte doch zu 100% abgeschlossen?


    Zuletzt bleibt mir nur noch, meine abschließende Bewertung abzugeben (was ich auch gleich noch in einem entsprechenden Thread tun werde). Ich vergebe für das Buch :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5: . Es sind "nur" 4 Sterne, weil Nati mich zwischendrin doch ziemlich genervt hat und das Buch trotz all der Spannung, den toll beschriebenen Schauplätzen bzw. eingearbeiteten realen Unglücken und den sehr gut gezeichneten Charakteren nicht der beste historische Roman war, den ich bisher gelesen habe. Aber ich habe viele angenehme Lesestunden damit verbracht und werde das Buch auf jeden Fall weiterempfehlen!

  • Ach du Schreck




    Die Frau von Thomas ist mir sehr sympathisch, und ich hab nichts dagegen wenn Romanpersonen annähernd perfekt sind (solange das nicht alle sind)

  • Eines hatte ich noch vergessen zu schreiben:

  • Bis Seite 487


    Sorry Leute, aber gerade ist ein Widerling wie Ruppert weg vom Fenster, bekommt er schon gleich hinterher Nachfolger - Retzmannsche Verwandtschaft ist ekelhaft, intrig und geldgierig.
    Aber das Thema haben wir schon auf etlichen anderen Seite gelesen.
    Es war klar, dass Ermingarde sich mit ottokar in Verbindung setzen wird.
    Was für ein miserables Volk.
    Hoffe, dass die Autoren sich für dieses Gesindel ein realistisches und passendes Ende gedacht haben.


    Elsie ist durch und durch verdorben.
    Wie kann sie nur? Was sie vorhat wird bestimmt in die Hose gehen, das kann nicht gut gehen.
    Es geschieht ihr recht, dass sie verlassen wurde und jetzt mal wieder von unten an anfangen muss.


    Ich hoffe auch, dass Florin Ottokar in die Hände bekommt bzw. dass er den Bewohner das wahre Gesicht Ottokars zeigen wird.
    Und gleich kann dann auch Malwine ihre Pläne über Bord schmeissen.
    Mal sehen wie sich alles entwickeln wird.

  • Liebe Leserunde,


    es ist sehr interessant zu lesen, wie der Roman von euch aufgenommen wird. Als Autor hat man sein Bild von den Ereignissen, über die man schreiben will, und setzt diese nach seinen eigenen Vorstellungen um. Auch wenn wir zu zweit arbeiten, machen wir es nicht anders. Es ist nur, dass wir einen Kompromiss finden müssen, der uns beiden zusagt. So war es auch bei "Dezembersturm". Zwar hatte jeder so seine Lieblings- und Hassfiguren im Roman, beide natürlich Lore, doch bei Thomas und Fridolin wurde es schon unterschiedlich, und dann natürlich auch bei den Schurken. Ruppert oder Ottokar, Malwine oder Elsie, oder vielleicht doch besser Ermingarde, da mussten wir schon manchmal überlegen, wer welche Stellung in der Geschichte erhält. Als Oberschurke hat sich schließlich Ruppert herausgestellt, während Ottokar doch eher zum Feigling mutiert ist. Malwine hat den Part der weiblichen Schurkin schließlich mit Längen gewonnen, während Ermingarde nur eine lästige Verwandte wurde, die bei Nati schnorren wollte. Natürlich gab es auch Freunde wie Miene, Kord, Mary und Konrad oder Dr. Mütze, ohne deren Hilfe Lore niemals so weit gekommen wäre. Wir wollen auch Hede Pfefferkorn nicht vergessen, die Fridolin so manches Mal geholfen hat, wenn es wirklich eng wurde.


    Der Roman selbst wurde als erster Teil einer Trilogie konzipiert, die sowohl abenteuerlich, wie auch gemütvoll und gelegentlich romantisch werden sollte. Daher wurden von uns bewusst einige Fäden gelassen, auf die der zweite und teilweise sogar der dritte Band aufbauen werden. Erzählte "Dezembersturm" die Geschichte Lores an der Schwelle vom Kind zur Frau, so werden wir sie in "Aprilgewitter" als erwachsene Frau erleben, die sich ganz anderen Anforderungen stellen muss als in ihrer Jugendzeit. Auch einige andere Protagonisten werden wir wiedersehen, so Fridolin und natürlich Nathalia. Allerdings wollen wir nicht verraten, was in diesem Roman passiert. Aufregend ist es allemal.


    Liebe Grüße


    Sysai

  • Der Roman selbst wurde als erster Teil einer Trilogie konzipiert, die sowohl abenteuerlich, wie auch gemütvoll und gelegentlich romantisch werden sollte. Daher wurden von uns bewusst einige Fäden gelassen, auf die der zweite und teilweise sogar der dritte Band aufbauen werden. Erzählte "Dezembersturm" die Geschichte Lores an der Schwelle vom Kind zur Frau, so werden wir sie in "Aprilgewitter" als erwachsene Frau erleben, die sich ganz anderen Anforderungen stellen muss als in ihrer Jugendzeit. Auch einige andere Protagonisten werden wir wiedersehen, so Fridolin und natürlich Nathalia. Allerdings wollen wir nicht verraten, was in diesem Roman passiert. Aufregend ist es allemal.

    Hab inzwischen den Klappentext des zweiten Buches gelesen, so dass ich zumindest Anhaltspunkte habe, um was es darin gehen wird. Ob ich aber den Mumm haben werde, das Buch zu lesen und mir meine "heile Welt" wieder nehmen zu lassen, weiß ich noch nicht. :dwarf:

  • Ich bin mit dem Schluss sehr zufrieden.


    Herzlich gefreut habe ich mich, dass



    Aber wie es auch Lore dachte so musste Ottokar



    Insgesamt finde ich das Buch sehr gelungen und kann auf viele schöne Lesestunden zurückblicken :D


    :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5:

  • Liebe Leserunde,


    Am Beispiel von Ruppert wollen wir einmal kurz aufzeigen, wie wir eine Figur entwickeln.


    Mutter: Halbweltdame, die durch Heirat mit einem verkrachten Adeligen und anschließende Scheidung das begehrte von im Namen bekam, um richtig auf Männerjagd gehen zu können. Heirat mit dem jungen Retzmann, als sie bereits schwanger war. Nach wenigen Jahren Ehe wurde dieser während eines Streites in einem Bordell erschossen. Als Witwe eines von Retzmann gelang es der Frau, eine weitere Ehe einzugehen, die allerdings einige Zeit später durch Selbstmord ihres dritten Ehemannes endete. Abschiebung durch die Familie des dritten Ehemannes in ein Sanatorium. Danach Rückkehr in die Welt der Dirnen und Gauner, bis sie einige Jahre später einer Krankheit erlag.


    Der alte Graf Retzmann hat weder die Ehe seines Sohnes mit dieser Frau, noch deren Sohn als seinen Enkel anerkannt, da berechtigte Zweifel bestanden, ob Ruppert tatsächlich der Sohn seines Sohnes war. Nach dessen Tod hat er Ruppert und dessen Mutter von seinem Erbe ausgeschlossen und mit kleinen Geldsummen abgespeist.


    Ruppert ist nach dem Scheitern der dritten Ehe seiner Mutter unter Prostituierten minderen Ranges und Ganoven aufgewachsen und hat schon in jungen Jahren mit Betrügereien begonnen, für die schließlich Graf Retzmann gerade stand, da Ruppert den Namen seines angeblichen Vaters trug. Um den jungen Mann auf einen besseren Weg zu bringen, hat Graf Retzmann diesem eine Arbeitsstelle beim NDL besorgt.


    Von seiner Mutter in dem Glauben gelassen, tatsächlich der Sohn des jungen Grafen Retzmann zu sein, wuchs Ruppert im Hass gegen den alten Grafen auf, der ihm seiner Meinung nach seinen gerechten Anteil an dem Retzmannvermögen und die ihm angemessene Stellung in der Gesellschaft verweigerte.


    Da Ruppert durch die Umgebung, in der er aufgewachsen ist, alle Skrupel, so sie je vorhanden waren, verloren hatte, gab es für ihn zwei Ziele, die er mit aller Macht verfolgte. Das eine war, reich zu werden, und das andere, sich an seinen Großvater für die jahrelange Missachtung zu rächen. Ersteres versuchte er mit Geschäften zu verwirklichen, die zwar illegal waren, ihn aber nicht in den Ruf eines Betrügers brachten. Hier bot sich der Schmuggel von Waffen in Krisengebiete an. Allerdings wollte Ruppert bald von seinen Auftraggebern unabhängig werden und selbst der große Boss werden. Um das zu verwirklichen, wollte er an des Vermögen seines Großvaters gelangen. Dafür aber musste dieser sterben. Als nächster Verwandter wäre er der Vormund Nathalias geworden und hätte diese im Lauf der Zeit auf eine Weise beseitigt, die ihn selbst nicht in Verdacht geraten hätte lassen.


    Als Ruppert von Retzmann in Bremen an Bord der Deutschland ging, hatte er bereits beschlossen, seinen Großvater während der Überfahrt nach Amerika umzubringen. Zwar kam das Schiff nur bis zur Themsemündung, doch dort hat er sein Vorhaben trotz widriger Umstände kaltblütig umgesetzt. Für ihn bedeutete das Scheitern des Schiffes sogar einen Vorteil, da sich in England seine Geschäftsbeziehungen verschlechtert hatten und er daher sofort eingreifen und Konkurrenten ausschalten konnte.


    Soweit unsere Überlegungen zu Ruppert. Das gleiche gibt es auch für Ottokar, Malwine, Elsie und die meisten anderen Personen des Romans. Natürlich kann man deren Vorgeschichte nicht in der Ausführlichkeit darstellen, trotzdem muss die Motivation für ihr Handeln ersichtlich werden.


    Liebe Grüße


    Sysai

  • Bis Ende


    (so ein Mist, habe eine ellenlange Abschlussmeinung geschrieben und dann PC Absturz :pukel: )


    Ich fand, dass die Autoren mit vielen Charakteren sehr mild ins Gericht gegangen sind.
    Wie auch meine Vorgänger fand ich


    Zu Malwine


    Zu Lore und Fridolin


    Zu Elsie


    Das Buch hat mir aber sehr gefallen, auch wenn ich hier ein wenig "gemeckert" habe.
    Ich habe mit Lore & Co gelitten, es waren genügend spannende Momente wo ich noch ein Kapitel weiter lesen musste um mehr zu erfahren.
    Die Handlungsstränge waren stimmig und haben sich gut zusammengefügt.
    Toll fand ich wie die Autoren wahre Begebenheiten und Fiktion miteinander verbunden haben.


    Trotzdem an einem meiner Lieblingsbücher wie "Die Wanderhure" kommt es nicht dran. :love: :thumright:
    Da war die Handlung doch absehbar bzw. keine Neuheit.
    Teilweise hat mich das Buch an B.T. Bradfor "Des Lebens bittere Süsse" erinnert.
    (aber nur in Auszüge)


    Das es sich um den ersten Teil einer Trilogie handelt und ich eine neugieriger Mensch bin, werde ich mir die Nachfolgeromane unbedingt durchlesen.
    Aber wann kommen sie raus? Hoffe, dass die Autoren schnell schreiben und ich die Bücher bald in der Buchhandlung finden werde.


    Zum Cover:
    Mir ist aufgefallen, dass alle anderen Iny Lorentz Bücher Cover mit Frauengestalten vom Kopf abwärts zeigen.
    Bei diesem Buch aber zum ersten Mal ein Frauengesicht so auch der Nachfolger "Aprilwetter".
    Will der Verlag somit einen Unterschied zwischen den bisherigen Romane und der neuen Trilogie schaffen oder was ist der Grund dafür?


    Vielen lieben Dank sysai für die ausführlichen Erklärungen bezüglich der Entstehungsgeschichte der jeweiligen Charaktere.
    Sehr interessant.
    Wobei ich gerne Mäuschen spielen möchte wenn ihr miteinander die Handlungen eurer Bücher bespricht und diese zum Leben erweckt.
    Stell ich mir wahnsinnig interessant vor.
    Euch beiden alles Gute, viel ERfolg und bin gespannt auf die nächsten Romane.
    Danke! :winken:

  • Zitat

    Zitat von Bookgirl:
    ir ist aufgefallen, dass alle anderen Iny Lorentz Bücher Cover mit Frauengestalten vom Kopf abwärts zeigen.
    Bei diesem Buch aber zum ersten Mal ein Frauengesicht so auch der Nachfolger "Aprilwetter".


    "Dezembersturm" und die beiden Nachfolgebände sollten sich von den gewohnten Iny-Lorentz-Covern abheben, um interessierten LeserInnen von vorne herein zu signalisieren, dass es sich nicht um die von uns gewohnten Romane aus dem Mittelalter und der frühen Neuzeit handelt. Dies war uns persönlich wichtig, um unsere Fans nicht zu täuschen. Sie sollten merken, dass es sich um Romane aus einer für uns bislang ungewohnten Epoche handelt und selbst entscheiden, ob sie uns auf diesem Weg folgen wollen oder nicht.


    Liebe Grüße


    Sysai

  • bookgirl:
    Zu deinem Kommentar bezüglich Lore und Fridolin:

  • Siebter Teil


    Und tatsächlich wird Lore wieder auf ein Schiff verschleppt :lol: , um endlich die Heimreise anzutreten. Aber ich denke, die letzten durchgemachten Strapazen lassen die Angst vor dem "Schiffproblem" doch etwas in den Hintergrund treten.


    Als Thomas von seiner


    Kaum ist das Thema Ruppert abgehakt, sodaß man eine riesen Erholung nötig hätte und da wird einem als nächstes die schrecklich- unsympatische und geldgierige Familie Ermingarde Klampt mitsamt Gefolge vor die Nase gesetzt.
    Doch mit Dorothea scheint alles viel angenehmer zu werden. Sie ist einfach eine klasse Frau, die sich nicht so schnell aus der Ruhe bringen läßt. Alleine die Ankunft im Hause der Retzmanns fand ich einfach köstlich. :twisted:


    Und erst das Auftauchen von

    an die hatte ich ja gar nicht mehr gedacht. Na der hätte ich mal krätig in ihren Allerwertesten getreten. Nicht das sie schon genug Unheil angestiftet hatte (obwohl war wahrscheinlich besser so, daß sie damals Land gewonnen hatte), nein, jetzt versucht sie tatsächlich noch auf widerliche Art und Weise aus ihrem Wissen über Lore, Profit zu schlagen. Wenn die mir unterkommen würde :rambo:


    Was ich in diesen Kapiteln vermisse, ist eine Entwicklung einer evtl. Liebesgeschichte von Lore und Fridolin. Einmal kam eine Situation, indem sie ein Gespräch führten, wo ich dachte: "Ja, jetzt zeigen die zwei endlich einmal Gefühle füreinander und nun gleich wird es etwas romantisch". Doch das Gepräch wurde leider nicht so sehr vertieft und da kam auch schon Nati wieder ins Zimmer geplatzt.
    Bin halt eine hoffnungslose Romantikerin :love: . Naja, vielleicht später mehr dazu.

    "Neue Bücher rochen nach Druckerschwärze, nach Leim, nach Erwartungen. Alte Bücher dufteten nach Abenteuern, ihren eigenen und jenen, von denen sie erzählten. Und gute Bücher verströmten ein Aroma, in dem das alles steckte, und dazu noch ein Hauch von Magie."
    Kai Meyer


  • Sie sollten merken, dass es sich um Romane aus einer für uns bislang ungewohnten Epoche handelt und selbst entscheiden, ob sie uns auf diesem Weg folgen wollen oder nicht.


    Danke sysai für die Antwort.
    Ja, ich werde Euch folgen.
    Jetzt habt ihr mich neugierig gemacht und möchte nun wissen, was das Leben den beiden noch für Überraschungen parat hat.

  • Ich glaube, ich kann meine abschließende Meinung hier gut mit euren Kommentaren verbinden! :)

    zu meiner großen Freude entwickelte auch Ottokar neben der reinen Bosheit und Habgier vom Anfang des Buches noch ein paar weitere Gefühle. Dadurch wurde er für mich als Person endlich greifbarer.

    Ich fand auch, dass er am Ende noch mal wirklich seine "großen Momente", wenn man das bei jemandem wie ihm so nennen darf, hatte. Man bekommt von ihm und seinen Beweggründen plötzlich mehr mit, dasselbe gilt auch für Elsie. Beide werden dadurch nur in keiner Weise sympathischer und ehrlich gesagt ist auch mein Mitleid für Elsie stetig gesunken. Sie kann wirklich froh sein, dass Wolfhard von Trettin ihr noch eine Anstellung angeboten hatte.
    Zu Dorothea:

    Die Frau war mir auf Anhieb sympatisch, denn auch wenn sie ein zerbrechliches Wesen zu sein scheint, ist sie offenbar durchaus klug und zielstrebig - vor allem aber herzensgut!

    Mir war sie am Anfang ganz und gar nicht sympathisch und so richtig warm wurde ich bis zum Ende nicht mit ihr. Es hat mich genervt, wie sie Lores Verhältnis zu Thomas gleich abzuschätzen versucht hat, auch wenn das sicher verständlich ist. Was ich an ihr außerdem nicht mag, ist, dass sie so zerbrechlich und damenhaft wirkt und dann im Hintergrund immer so gewitzt und klug ist. Das ist mir im wahren Leben auch nicht geheuer. ;) Deswegen muss ich dazu auch sagen:

    Ich an ihrer Stelle, hätte auch aufgepasst, dass sich da nichts zwischen mich und meinen Mann stellt und dass dieses Mädchen, das sich offensichtlich in ihn verknallt hat, unter die Haube kommt. Das macht sie auf jeden Fall menschlicher, als sie zu Anfang gewirkt hat.

    Menschlicher ist das schon, aber mir passt es nicht, dass sie dabei immer so wirkt, als würde sie aus reiner Großherzigkeit handeln. Sie will Lore verheiraten, damit sie sich keine "Sorgen" um Thomas machen muss, tut aber so, als ginge es ihr einzig um Lores Wohl...
    Zu Lore und Fridolin:

    [Dass Lore sich] immer mehr zu Fridolin hingezogen fühlt, fand ich toll, denn ich finde, dass er immer unterschätzt wurde und es durchaus mit dem stattlichen Onkel Thomas aufnehmen kann

    Ein bisschen romantischer hätte ich mir das Ende schon gewünscht. Dass Lore denkt, sie müsse sich nun küssen lassen, weil Nati und Dorothea das von ihr erwarten, hat mir nicht so gut gefallen. Da die Beziehung zwischen Fridolin und Lore sicher schon etwas Besonderes sein soll, hätte es da etwas mehr sein dürfen. ;)


    Das fand ich sehr interessant:

    Als Oberschurke hat sich schließlich Ruppert herausgestellt, während Ottokar doch eher zum Feigling mutiert ist. Malwine hat den Part der weiblichen Schurkin schließlich mit Längen gewonnen, während Ermingarde nur eine lästige Verwandte wurde, die bei Nati schnorren wollte.

    Ich stelle mir die gemeinsame Arbeit wirklich spannend vor. Schon als Leser kann einen das ja wahnsinnig machen, wenn ein Mitleser eine Figur nicht mag, die man selbst toll findet, oder wenn jemand von einer Figur schwärmt, der man nichts abgewinnen kann. So gravierend sind die Unterschiede bei Ihnen sicher nicht beim Schreiben, aber das Finden der Kompromisse ist wahrscheinlich oft recht schwierig... :-k

    Der Roman selbst wurde als erster Teil einer Trilogie konzipiert, die sowohl abenteuerlich, wie auch gemütvoll und gelegentlich romantisch werden sollte. Daher wurden von uns bewusst einige Fäden gelassen, auf die der zweite und teilweise sogar der dritte Band aufbauen werden. Erzählte "Dezembersturm" die Geschichte Lores an der Schwelle vom Kind zur Frau, so werden wir sie in "Aprilgewitter" als erwachsene Frau erleben, die sich ganz anderen Anforderungen stellen muss als in ihrer Jugendzeit.

    Darauf bin ich sehr gespannt, und ich werde den Roman auf jeden Fall lesen. Wie es mit Lore und Fridolin weitergeht, ist wirklich spannend. :bounce:

    Am Beispiel von Ruppert wollen wir einmal kurz aufzeigen, wie wir eine Figur entwickeln.

    Vielen Dank, dass ihr das gemacht habt, denn das fand ich sehr interessant zu lesen. Dass uns hier so tiefe Einblicke in die Arbeit ermöglicht werden, ist wirklich super! Vielen Dank! :thumright:

    "Dezembersturm" und die beiden Nachfolgebände sollten sich von den gewohnten Iny-Lorentz-Covern abheben, um interessierten LeserInnen von vorne herein zu signalisieren, dass es sich nicht um die von uns gewohnten Romane aus dem Mittelalter und der frühen Neuzeit handelt.

    Das ist meiner Meinung nach echt toll. Ich finde das nicht gut, wenn die Verlage immer bei einem Layout bleiben, aber oft wird es ja für den Wiedererkennungswert trotzdem gemacht.


    Mir hat "Dezembersturm" sehr gut gefallen. Die Leserunde wird ja noch einige Tage / Wochen dauern und ich glaube, der Roman gibt auch noch viel her, über das man sich austauschen kann. ;)