T.C. Boyle Ein Freund der Erde/ A Friend of the Earth

  • Kurzmeinung

    frettchen81
    komme mit dem Schreibstil nicht klar und Hauptfigur ist einfach nur dumm. nach 85 Seiten abgebrochen
  • Kurzmeinung

    Hypocritia
    fast schon visionär für 1992 ... leider über den größten Teil repetitiv
  • Wir schreiben das Jahr 2025. Der Treibhauseffekt hat weltweit zugeschlagen, im Loiretal wird nicht mehr Wein, sondern Reis
    angebaut. Die meisten Säugetiere sind ausgestorben. Allein in Californien leben 60 Millionen M
    enschen und das Essen ist auch
    nicht mehr das, was es mal war. Ty Tierwater, ehemaliger Ökoaktivist ist 75 jahre alt und kümmert sich im Auftrag eines reichen
    Popstars um ein paar verwahrloste Tiere, die die letzten ihrer Spezies sind.
    Klappentext



    Wie immer bei T.C.Boyle, wurde ich von der ersten Seite an, wie mit Klebstoff an meinem Lesesessel befestigt.
    Eigentlich ist es eine tragische Geschichte, aber durch Boyles unnachahmliche Art, in jedem Albtraum noch etwas
    Komisches zu entdecken und durch seine bildgewaltige Sprache, ein wahres Lesevergnügen.
    :study:

    Wir sind der Stoff aus dem die Träume sind und unser kleines Leben umfasst ein Schlaf.

    William Shakespeare


    :study: Robert Seethaler - Das Cafe ohne Namen

    :study: Matt Ruff - Ich und die anderen

  • Wir schreiben das Jahr 2025. Die Erde ist schwer gezeichnet von Umweltkatastrophen und Klimaveränderungen, zahlreiche Tiere und Pflanzen sind ausgestorben, das Wetter spielt verrückt. Tyrone Tierwater ist fünfundsiebzig und verdient seine Brötchen als Hüter der Menagerie eines exzentrischen Popstars auf dessen kalifornischer Ranch, eine Sammlung von Kreaturen, die das große Artensterben bislang überstanden haben: Hyänen, ältliche Löwen, ein Honigdachs und diverses anderes mehr oder minder sympathisches Getier.


    Während sintflutartiger Dauerregen über das Land hereinbricht, tritt Andrea wieder in Tys Leben, seine Exfrau, die ihn ebenso wie seine Tochter Sierra damals zum kompromisslosen Kämpfer für den Natur- und Umweltschutz gemacht hat. Zahlreiche spektakuläre Aktionen hat „Earth Forever!“ Ende des 20. Jahrhunderts gestartet, um auf die drohenden Gefahren aufmerksam zu machen. Ty und Andrea haben sich auf einem Waldweg einbetoniert, um gegen die Abholzung zu protestieren, die Maschinen der Holzverarbeitungsbetriebe sabotiert und schließlich wochenlang nackt in den Wäldern gelebt, hatten ihre Begegnungen mit der Staatsgewalt und sahen schließlich Sierra als junge Frau auf einen Baum klettern, wo sie fortan leben wollte, um ein Zeichen zu setzen.


    Nun also ist Andrea wieder da, im Schlepptau eine Journalistin mit dem klingenden Namen April Wind, die ein Buch über Sierras spektakuläres Leben schreiben möchte, und die Wetterkapriolen setzen das Trio auf unbestimmte Zeit auf der Ranch fest, eingesperrt im Haupthaus zusammen mit wilden Tieren …


    Bei der Verarbeitung dieser Thematik im Roman steht immer ein mahnend-besserwisserisch erhobener Zeigefinger zu befürchten. Das aufrüttelnde Schreckensszenario einer verwüsteten Erde bildet bei Boyle die Kulisse für eine skurrile Lebensgeschichte, die in zwei Handlungssträngen erzählt wird, der Gegenwart 2025 und Rückblenden in die Vergangenheit Tierwaters und seiner Familie als Mitglieder einer militanten Umweltschützerorganisation. Viel schwarzer Humor und schräge Figuren sorgen für witzige Momente, bei denen einem das Lachen angesichts des ernsten Hintergrundes wiederum im Halse steckenzubleiben droht.


    Nicht unbedingt das allerbeste Buch von Boyle, aber ein interessanter und origineller Blick auf ein Thema, das häufig eher lehrerhaft und dröge abgehandelt wird.


    :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5:

  • Habe soeben das Buch ausgelesen.
    Für mich war es das erste Buch von T.C. Boyle und ich bin ein bisschen hin- und hergerissen.
    Einerseits gefällt mir der Stil von Boyle ganz gut, andererseits habe ich das Gefühl nie so richtig in das Buch hineingekommen zu sein.
    Dieses hin- und herschalten zwischen den zwei verschiedenen Zeitebenen fand ich ein bisschen anstrengend.
    Im großen und ganzen hat mir das Buch "ganz gut" gefallen, in verschiedenen Details, besonders den Dialogen fand ich es brilliant.
    Trotzdem bin ich nie so ganz warm geworden mit der Geschichte.
    Am liebsten würde ich 3,5 Sterne geben, geht aber leider nicht.
    Deswegen gebe ich :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: für "Ein Freund der Erde".

  • Ich gebe auf. Ich finde den ständigen Wechsel der Zeitebenen zu anstrengend und mir gehen die Figuren einfach nur auf den Geist.
    Früher habe ich die Bücher von T.C. Boyle sehr gerne gelesen, aber wir haben uns anscheinend auseinander gelebt. :-?