Rebecca Gablé - Hiobs Brüder

  • Das Buch war echt klasse :thumleft: .
    Das war mein erster Roman von Rebecca Gable,dieser war so spannend,interessant,informativ und gut geschrieben,dass ich mir anschließend ein Buch nach dem anderen von ihr gekauft habe. Mittlerweile habe ich alle historischen Bücher von ihr gelesen und muss sagen,dass die anderen dem hier in nichts nachstehen :love: .Die Waringham-Reihe gefiel mir noch besser als dieses,aber hier geht es mal nicht um die Adeligen,sondern die Unterschicht in England und deshalb sticht es aus den anderen auch hervor. Außerdem sind alle Charakter so verschieden,haben alle spezielle Eigenschaften und werden so ausführlich beschrieben,dass das Buch auch in Erinnnerung bleibt.
    Das fand ich ziemlich gut und darum ist das Buch auch sehr zu empfehlen :D .

  • Es ist viel über den Inhalt dieses Buchs geschrieben worden, weswegen ich auf die ganzen - hervorragend recherchierten und dargestellten - historischen Bezüge gar nicht weiter eingehen möchte.


    In den Figuren der Brüder Hiobs wird deutlich, dass eine augenfällige oder auch nur periodisch augenfällige Behinderung einen Menschen nicht notwendigerweise zur Verzweiflung treiben muss und dass er viele Einschränkungen überwinden kann, selbst wenn seine Umwelt ihm nicht wirklich dabei hilft. Der Aspekt der Selbstwirksamkeit spielt dabei eine große Rolle und die siamesischen Zwillinge leben dies ständig vor, während andere, wie Oswald oder Simon de Clare dies erst im Laufe dieses Romans lernen müssen. Gleichzeitig zeigt sich hier auch an anderen Figuren, etwa Haimon, dass Vorurteile gegenüber anderen eine Form der Behinderung sein können.


    Die Autorin gibt selbst zu, dass über den Umgang und die Theorie zur körperlichen und geistigen Behinderung im Mittelalter wenig bekannt ist und dass dieses Wenige auch in sich oft widersprüchlich ist, weswegen sie in der Gestaltung der Figuren und ihrer Erfahrungen sehr frei gewesen ist. Entstanden ist so ein sehr historisch wirkender Roman mit sehr modern wirkenden Ansichten, der bei Lesen eine Menge Freude bereitet - auch durch die zur Abwechslung mal wirklich nachvollziehbar dargestellten Schwertkämpfe. :D Hier zeigt sich gleichfalls der Wert einer guten Beratung durch Experten. Mir hat dieser Roman auf jeden Fall Appetit auf mehr gemacht.

  • Ich fand diesen Roman sehr gelungen. Nicht nur weil er einfach, schön, leicht und flüssig zu lesen war, sondern weil die Personen einfach so einzigartige Charaktere haben. Alle Hiobsbrüder haben zwar ein anderes Gebrechen, und jeder hat seine eigene Art damit umzugehen und damit zu leben, aber trotzdem hat das Schicksal oder ........ :lol: (ich sags nicht) sie zusammengeführt.


    Der Grund warum die Hiobsbrüder wohl auf die Insel verschifft worden sind, war wohl die Angst der Menschen, die sie vor Ihnen hatten.Dabei hat das Böse sicherlich nicht auf der Insel gelauert, sondern es war der "gesunde" Mensch, der sein sein Unwesen getrieben hat.


    Oft hab ich gedacht, wie ungerecht man doch damals war, weil man es einfach nicht besser wusste, und dann kam mir die heutige Zeit in den Sinn und hab festgestellt, dass es heute oft nicht besser ist.


    Bin mal in der nächsten Bücherwelt :study: !

    Pessimismus wird nur von den Optimisten verbreitet. Die Pessimisten sparen ihn für schlechtere Zeiten auf.

    (Gabriel Laub)


    "Ein Buch ist ein Garten, den man in der Tasche trägt."


    "Ein Buch ist ein Haufen toter Buchstaben? Nein, ein Sack voll Samenkörner."

    SuB-Abbau-Wette mit Nane23. Start 18.10.2012. Geschafft: 10/10. :montag:


  • Ich habe das Buch jetzt fertig gelesen und ich finde es wunderbar!


    Die Handlung wurde ja schon weiter oben zusammengefasst. Deswegen wiederhole ich das nicht nochmals.


    Die Personen in diesem Buch finde ich sehr gut. Der Mix der einzelnen Charaktere und deren Entwicklung hat mich richtiggehend gefesselt. Auch da es sich um benachteiligte Menschen handelt. Oder eben auch nicht;) Der Prozess der jeweiligen Charaktere wird gut beschrieben und wie sie mit ihrem jeweiligen Leiden umgehen ist wirklich bemerkenswert. Am besten gefallen haben mir die Zwillinge, wie sie über die Runden kommen und sich so akzeptieren wie sie sind.


    Die Geschichte selbst ist gut erzählt. Für mich hatte es keine langatmigen Stellen. Es fliesst alles immer weiter. Leider hat es auch wieder einige Rückschläge bei den jeweiligen Charakteren, aber das muss ja auch so sein. Sonst wäre es ja auch langweilig.


    Alles in allem bin ich wirklich begeistert von diesem Buch. Abgesehen von einer allgemeinen Leseflaute hat es mich richtig gepackt und ich musste es jetzt einfach fertig lesen. Ich finde für Rebecca Gable Fans ist es ein richtig gutes Buch und kann es gern weiterempfehlen. Von mir gibt es 4,5 von 5 Sternen.

  • Für meinen Geschmack stimmt an "Hiobs Brüder" einfach alles. Warum nur entdecke ich Rebecca Gablé so relativ spät?
    Die Außenseiter-Thematik hat mich von Anfang an interessiert und nachdem die Rezensionen im Forum durchweg (sehr) positiv sind, war beides Anstoß genug, mir die Weltbild-Reader-Ausgabe zuzulegen.


    Während der Lektüre dieses umfangreichen Buches stellte sich bei mir nie Langeweile ein, so vielschichtig sind die Figuren angelegt und jeder von den unfreiwilligen Gefährten ist mir nach kurzer Zeit sehr ans Herz gewachsen.

    Zu den Figuren: vielleicht ist es pervers, aber ich mochte Regy ganz gern. :uups:

    So erging es bestimmt vielen Lesern. So auch mir und der Autorin selbst. :) Die scharfsinnigen Äußerungen dieses schaurigen Psychopathen geben selbst den verfahrensten Situationen noch eine gewisse Würze.


    Ich kann mich nur den positiven Kritiken vorbehaltlos anschließen und bin froh, dass ich diese virtuos erzählte Geschichte kennenlernen durfte.
    Vielleicht könnten mir die Gablé-Experten noch einen Tipp geben, welche Bücher der Autorin bezüglich der außergewöhnlichen Charaktere, Unterhaltungswert und Dazulern-Faktor in etwa in die gleiche Richtung gehen? Ich brenne auf mehr von Frau Gablé! :thumleft:


    "Hiobs Brüder" bekommt von mir :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: pralle Sterne und einen Kniefall :pray:

  • Vielleicht könnten mir die Gablé-Experten noch einen Tipp geben, welche Bücher der Autorin bezüglich der außergewöhnlichen Charaktere, Unterhaltungswert und Dazulern-Faktor in etwa in die gleiche Richtung gehen?


    Da würde ich Dir die Waringham-Tetralogie empfehlen. Viemal gut 1000 Seiten beste Unterhaltung!

    "Books are ships which pass through the vast sea of time."
    (Francis Bacon)
    :study:
    Paradise on earth: 51.509173, -0.135998

  • Mein Eindruck
    So ganz kann ich mich der allgemeinen Begeisterung nicht anschließen, hat mich der Roman doch eher mit zwiespältigen Gefühlen zurückgelassen.
    Dabei hat mir die Geschichte anfangs noch recht gut gefallen, die Charaktere gewinnen rasch an Profil und die Handlung nimmt an Tempo auf. Erste unrealistische Wendungen hätte ich ja noch klaglos hingenommen, zumal die Autorin nicht nur den politischen Verhältnissen, sondern auch den Lebensumständen der einfachen Bevölkerung viel Beachtung schenkt, Kriterien, die für mich die Basis eines guten historischen Romans ausmachen.
    Arg enttäuscht hat mich allerdings jene Schlüsselszene, in der erklärt wird, warum einer der Hauptakteure, übrigens ein hartgesottener Krieger, sein Gedächtnis verloren hat und dadurch in eine sehr missliche Lage geriet. Das fand ich nun dermaßen an den Haaren herbeigezogen, dass ich das Buch fast abgebrochen hätte.
    Natürlich erwarte ich mir von belletristischer Literatur keine wissenschaftliche Abhandlung, mit einem Märchen mag ich mich aber auch nicht abspeisen lassen. Dass ich dennoch weitergelesen habe, ist allein dem erzählerischen Talent der Autorin zu verdanken, obwohl die Geschichte vor allem gegen Ende einige Längen aufwies, auf die ich gerne verzichtet hätte.