Robert Masello - Eisiges Blut / Blood & Ice

  • Wissenschaft und Fantasie - auf geniale Weise ineinander verwoben



    Robert Masello: Eisiges Blut
    Taschenbuch
    639 Seiten
    ISBN 978-3-596-18519-1
    Fischer Verlag
    8,95 € (D)
    Thriller



    Die Hauptperson dieses Buches ist Michael Wilde. Ein Reporter, gerade 30 Jahre, der an einer Depression leidet.


    Die Geschichte spielt auf der Forschungsstation Point Adélie am Südpol.


    Zum einen erzählt der Autor die Geschichte von Michael Wilde, die sich in der Gegenwart abspielt, und zum anderen die Geschichte von Eleanor Ames und Sinclair Copley, einem Liebespaar. Die beiden lernten sich bereits im Jahr 1854 kennen.


    Auf seiner Reise zum Pol lernt Michael den Wissenschaftler Darryl Hirsch kennen, einen Meeresbiologen. Später treffen die beiden noch auf die Ärztin Charlotte Burnes. Zu dritt kommen sie auf der Forschungsstation an und bilden auch im weiteren Verlauf des Buches ein gutes Gespann. In der Station arbeiten übrigens Beakers (so werden die Wissenschaftler genannt) und Hiwis (das ist der Titel für alle anderen. Gleich nach ihrer Ankunft absolviert unser Dreiergespann die sogenannte Schneeschule unter Bill Lawson. Dabei lernen sie nicht nur, wie man ein Iglu baut, sondern sollen auch gleich die Nacht darin verbringen.
    Beim ersten Tauchgang zusammen mit Darryl findet Michael eine Flasche unter Wasser. Er entdeckt eine zweite, schließlich stößt er auf eine geheimnisvolle Truhe und dann unter dem Eis eines Gletschers – ein Gesicht! Eine Frau, mit Ketten verschnürt. Murphy, der operative Leiter der Forschungsstation glaubt Michael kein Wort und dieser hatte in der Aufregung natürlich vergessen, Fotos zu schießen. Allein die Flasche bleibt als Beweis.
    Schließlich erhält Michael die Erlaubnis für einen zweiten Tauchgang und er macht eine seltsame Entdeckung – oder sollte er sich getäuscht haben?
    Der Eisblock mit der Leiche wird geborgen und Darryl hat inzwischen den Inhalt der Flasche analysiert. Bald stellt sich heraus, dass in dem Eis ein zweiter Mensch gefangen steckt, ein Mann. Im weiteren Verlauf der Geschichte wird es ziemlich turbulent und einige Personen müssen ihr Leben lassen. Zum Ende hin gibt es noch eine sehr dramatische Rettungsaktion …


    Das Buch ist in sehr kurze Kapitel aufgeteilt, in denen abwechselnd aus der Gegenwart und der Vergangenheit erzählt wird. Insgesamt besteht dieser Thriller aus 55 Kapitel und vier Teilen. Der Roman enthält zum Teil viel Fachjargon, ist sehr spannend geschrieben und enthält detaillierte Beschreibungen. Es gibt Stellen zum Schmunzeln und zum Gruseln und ab und an kann es passieren, dass einem ein kalter Schauer den Rücken hinab läuft.


    Die Illustration des Umschlages gefällt mir persönlich leider gar nicht. Das gewählte Motiv und auch die Farbgebung muten eher „billig“ an. In dieser Hinsicht gibt es noch einiges zu verbessern.


    Urteil: Ein modernes Märchen in bester Thrillermanier und um Klassen besser als manches so hoch gelobtes Buch dieses speziellen Genres.

    Jeder steckt in seinem Bewusstsein wie in seiner Haut und lebt unmittelbar nur in demselben.


    (Arthur Schopenhauer)

  • Inhalt:
    Michael Wilde hat durch einen tragischen Unfall seine Freundin verloren. Um wieder auf die Beine zu kommen, nimmt er einen Job auf der Forschungsstation "Point Adélie" in der Antarktis an. Was ihn dort erwartet, ist unglaublich: Er entdeckt ein im Eis eingefrorenes Liebespaar, das sich dort schon über 150 Jahre befindet! Das Geheimnis, das sich hinter diesem Fund verbirgt, wird sein Leben von Grund auf verändern...

    Meine Meinung:
    Ein spektakulärer Wissenschaftsthriller wird uns hier versprochen, eine einzigartige Mischung, "als ob Stephenie Meyer und Michael Crichton zusammen einen Spannungsroman schreiben würden". Was man als Leser bekommt, ist jedoch etwas völlig anderes! Denn spannend wird es in diesem Roman so gut wie nie. Es dauert zum Beispiel an die 200 Seiten, bis Michael überhaupt in der Antarktis ankommt. Dass der Spannungsbogen immer wieder abreißt liegt wohl auch daran, dass zwei parallele Geschichten erzählt werden: Zum einen die Michaels und zum anderen die eines Pärchens aus dem Jahre 1854, hinter dem sich vermutlich die beiden im Eis eingefrorenen Menschen verbergen. Viele wissenschaftliche Details und andere Längen tragen schließlich auch dazu bei, dass an keiner Stelle des Buches wirklicher Thrill-Faktor entsteht. Sattdessen hatte ich eher das Gefühl, dass es sich bei "Eisiges Blut" eher um eine Art Erzählung handelt - dafür aber um eine sehr gute! Denn der Stil von Robert Masello ist so großartig und einnehmend, dass ich sogar die eben erwähnten wissenschaftlichen Details äußerst interessant beschrieben fand.
    So ist mir die Sterne-Vergabe auch äußerst schwer gefallen: Als Thriller ist dieses Buch äußerst ungeeignet und würde von mir nur einen Stern bekommen. Die Schreibweise Masellos sowie der Handlungsaufbau haben mir allerdings so gut gefallen, dass ich dafür vier bis fünf Sterne vergeben würde. Deshalb habe ich mich für die goldene Mitte und somit drei Sterne entschieden.

    Fazit:
    "Eisiges Blut" ist eine gut erzählte Geschichte über einen Wissenschaftler aus der Neuzeit und ein Liebespaar zu Zeiten des Krimkrieges, aber mit Sicherheit kein Thriller! Deshalb werden wohl Freunde von Erzählungen viel mehr Freude an diesem Buch haben als Anhänger der Spannungsliteratur!


    :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5:

  • Die Hauptperson dieses Buches ist Michael Wilde. Ein Reporter/Fotograf, 30 Jahre alt, der sich nach einem Unfall seiner Freundin, die seitdem im Koma liegt, von der Welt und seinem Beruf als Fotograf abgrenzt und an Depressionen leidet.


    Zum einen handelt das Buch von Michael Wilde in der Gegenwart und zum anderen im 18 Jahrhundert, wo es um Eleanor Ames und Sinclair Copley geht. Das „springen“ in den zwei Zeiten ist, meiner Meinung nach, gut und schlüssig geschrieben und formuliert, so dass man nicht durcheinander kommt.


    Als Michael ein Job in der Forschungsstation Point Adélie am Südpol angeboten wird, greift er zu und begibt sich auf die Reise zum Pol. Dort lernt er zum einen den Wissenschaftler Darryl Hirsch kennen, einen Meeresbiologen und später auch noch die Ärztin Charlotte Burnes. Zwischen den dreien entwickelt im Laufe des Buches eine Freundschaft.


    Bei seinem ersten Tauchgang, um Fotos für das Magazin zu schießen, bei dem er angestellt ist, findet Michael mehrere Flaschen unter Wasser, eine Truhe und dann unter dem Eis eines Gletschers ein Gesicht. Eine Frau, in Ketten gefesselt.

    Bei seinem zweiten Tauchgang hat Michael die Erlaubnis erhalten, mit der Truppe den Eisblock an Land zu bringen. Nach der Bergung ändert sich plötzlich alles. Der Eisblock entpuppt sich als „Liebespaar“ bestehend aus der weiblichen Eisleiche Eleanor und der männlichen Eisleiche Sinclair, die seit über 100 Jahren im Eis gefangen sind. In der Station wird diesbezüglich viel geforscht und untersucht und plötzlich überschlagen sich die Ereignisse. Das erfrorene Liebespaar taut auf, erwacht zum Leben, haut ab, eine wilde Suchaktion beginnt und es sterben einige Leute…


    Einen Pluspunkt vergebe ich, auch wenn das für viele vielleicht eher unwichtig ist, für die Seiten eines jeweils neuen Kapitels, da diese Seiten „bemalt“ sind. Dies gefällt mir sehr gut.

    Mein Fazit:
    "Eisiges Blut" ist eine recht gut erzählte Geschichte/fast schon ein Roman mit etwas Spannung, über einen Fotografen aus der Neuzeit und ein Liebespaar zu Kriegszeiten. Das Buch selbst lässt sich zwar gut lesen, hat jedoch, meiner Meinung nach, etwas zu viel wissenschaftliche Informationen, die alles etwas in die Länge ziehen, während sich das Ende des Buches fast selbst überschlägt und innerhalb weniger Seiten alles ein sehr schnelles Ende nimmt. Interessant, lesenswert, aber hätte ich es mir selbst gekauft, wäre ich doch etwas enttäuscht darüber gewesen.

    Ich vergebe an dieses Buch :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5: Sterne (von 5 Sternen).

  • In Robert Masello’s Thriller "Eisiges Blut" werden zwei unterschiedliche Geschichten erzählt die sich mit der Zeit zu einem ganzen verweben. Zum einen taucht man in das Leben des Journalisten Michael Wilde ein und zum anderen versetzt der Autor uns in eine Geschichte zur Zeit des Krimkrieges.


    Alles beginnt damit das sich Michael Wilde nach langer Zeit wieder einen Auftrag annimmt der ihn bis ans Ende der Welt: dem Südpol führt. Dort angekommen stößt er tief im Meer auf einen mysteriösen Fund, denn in einem Gletscher entdeckt er eine eingefrorene Leiche einer jungen Frau. Als das Forscherteam die Leiche birgt und das Eis abschlilzt kommt noch eine zweite Leiche, die eines Mannes zum Vorschein. Beide hängen durch eine Eisenkette fest zusammen. Als das Eis volkommen geschmolzen ist und die Leichen freigesetzt sind verschwinden diese noch bevor das Forscherteam es bemerkt…


    Der Erzählstil von Robert Masello konnte mich in diesem Thriller erst nach dem ersten Drittel fesseln denn vorher kam mir die Story eher schwammig und untypisch für einen guten Thriller vor. Man bekommt allerhand über das Leben von Michael Wilde erzählt und in welcher Situation er sich befindet. Genauso bekommt man die Vorgeschichte der im Eis gefangenen Liebenden aus dem 19. Jahrundert auf eine für meinen Geschmack zu trockene Art und Weise berichtet. So zieht sich also das erste Drittel des Buches fast wie Kaugummi dahin bis endlich mal etwas spannendes passiert: Der Fund der zwei Leichen im Gletschereis. Nun verwebeben sich die beiden Geschichten immer mehr ineinander und durch die Tatsache das die beiden Liebenden wieder zum Leben erwachen kommt eine ordentliche Portion Spannung hinzu. Ich würde "Eisiges Blut" nun nicht unbedingt als Thriller bezeichnen denn sonderlich viel psychisch labile Persönlichkeiten oder Morde kommen darin nicht vor. Wir bekommen es hier nicht mit einerm blutrünstigen Killer zu tun sondern mit einer uralten mystischen Gestalt die bekanntlicherweise ihr Unwese in Transylvanien treibt. Somit ist die Geschichte um die zwei Liebenden aus dem Eis mal eine ganz andere Vampirstory was ich persönlich sehr erfrischend fand. Leider fehlt dem ganzen eine deutliche Spur Nervenkitzel um als Thriller durchzugehen.


    Die Charaktere machen für mich den größten Reiz bei "Eisiges Blut" aus. Alleine durch ihre Lebensgeschichte die man detailreich geschildert bekommt entsteht in einem der Drang das Buch weiterzulesen und zu erfahren wie es mit ihnen weitergeht. Bekommen die Liebenden im Eis eine zweite Chance? Bekommt Michael endlich das wonach er auf der Suche ist? Und wie kann man den Blutdurst der wiedererweckten Vampire bekämpfen?


    Mein Fazit:
    °°°°°°°°°°°°°
    In Robert Masello’s "Thriller" treffen zwei unterschiedliche Welten aufeinander und verweben sich schlussendlich zu einer ganzen fantasiereichen Erzählung. Der Autor bringt einem in "Eisiges Blut" die Geschichte zweier Vampire auf eine völlig andere Art und Weise näher. Leider lässt das Buch umsonst auf nervenaufreibende Spannung hoffen, deshalb gibt es von mir einen Punkt Abzug.

  • Nach sage und schreibe 360 (!) von 640 Seiten gab ich das Buch auf. Mir hat die Ruhe, mit der der Autor erzählt, gefallen, mir gefiel die Kulisse am Südpol, der Handlungsstrang um 1854 wurde aber mit der Zeit immer uninteressanter. Zum Glück hört der Wechsel dann auch irgendwann auf und man bleibt in der Gegenwart.


    Warum wollte ich nun nicht weiterlesen? Es ist einfach nicht spannend (anfangs schon, aber dann gar nicht mehr), von Thriller kann keine Rede sein. Das fand ich erst wie gesagt auch ganz gut, aber über die lange Strecke von 640 Seiten muss ein Autor dann eben auch mehr zu bieten haben, als einen angenehmen Erzählstil. Es gibt nichts, über das man mal kurz nachdenken kann und will, der ganze Roman besteht fast nur aus Handlung. Jede Szene wird extrem ausgebreitet, sodass auch der letzte Funke Spannung verlischt und ich nur noch wissen will, was jetzt noch passiert. Aber so groß, dass ich fast das gleiche Lesepensum noch einmal auf mich nehme, ist die Neugier dann nicht. Ich lese ziemlich langsam und möchte nicht ewig an so einem Buch lesen, das sich für mich wie Kaugummi zieht. Die letzten Tage habe ich extrem wenig gelesen, weil ich gar keine Lust mehr darauf hatte.


    Wer sehr schnell liest, dem würde ich das Buch vielleicht empfehlen, bräuchte ich dafür nur drei, vier Tage, hätte ich es wahscheinlich nicht abgebrochen!

  • Michael wollte mit seiner Freundin Kristin die ganze Welt erforschen. Der tragische Unfall in den Kaskaden machte jedoch diese Pläne zunichte. Seitdem liegt Kristin in Koma und Michael, der sich des Unfalls schuldig fühlte, hat sich total aus dem aktiven Leben zurückgezogen. Doch dann bekommt er von dem Redakteur des Eco Travel Magazins einen Auftrag, der ihn auf das Ende der Welt versetzt: er soll über das Leben und die Arbeit auf einer Forschungsstation auf dem Südpol berichten. Er sieht den Auftrag als eine Chance mit der Vergangenheit abzuschließen, nimmt Abschied von Kristin und fliegt in die Antarktis.
    Beim Tauchen in dem Polarmeer entdeckt er auf dem Meeresgrund eine Weinflasche liegen. Bei dem Versuch die Flasche anzuheben, kommt er näher an ein Gletschereis, in dem zwei eingefrorene Gestalten verborgen waren: eine Frau und ein Mann, beide aus einer anderen, längst vergangenen Welt. Dieser Fund und die Versuche dem geheimnisvollen Par zu helfen, ändern vollkommen das Leben auf der Forschungsstation und das von Michael.
    Ich habe das Buch in vollen Zügen genossen. Vielleicht weil ich weder einen Thriller noch einen Roman über Vampire erwartet habe. Die Lebensgeschichte des im Eis gefangengehaltenen Paares klang für mich wie ein Märchen und ich habe gehofft, dass sie wie fast jedes Märchen, glücklich endet. Die Kapitel über die Ereignisse und das Leben im neunzehnten Jahrhundert fand ich sehr interessant. Auch den Handlungsstrang über das Leben auf dem Südpol und die Forschungsarbeiten dort fand ich sehr
    informativ und faszinierend.
    Für mich war es eine erholsame fantasievolle Lektüre.

  • Mich konnte das Buch leider so gar nicht überzeugen. Der Anfang hat mir zwar noch recht gut gefallen, aber dann hat es der Autor meiner Meinung nach nicht geschafft etwas Fahrt in das Geschehen zu bringen- und das hätte ich unter der Rubrik "Thriller" erwartet.
    Aber auch ganz unabhängig davon, dass das für mich alles aber kein Thriller war, bin ich etwas enttäuscht. Es waren tolle Ansätze dabei und die Grundidee hat mir sehr gut gefallen! Aber irgendwie hat mir eine richtige Verbindung zu den Charakteren gefehlt. Mit Michael als Hauptperson konnte ich mich nicht richtig anfreunden und von der großangekündigten "Veränderung seines Lebens" hatte ich mir etwas weniger Klischeehaftes vorgestellt. Ich fand die Idee toll, dass ein Mensch der in seiner Umgebung wirklich am Ende war ans wortwörtliche Ende der Welt fährt und dort dann... Ja, was? Zu sich selbst findet? Das hatte ich mir erhofft- und teilweise wurde ich diesbezüglich auch nicht enttäuscht. Gerade die Szenen mit Ollie waren wunderschön :D Aber irgendwie hat er sich für mich nicht recht weiterentwickelt, schade eigentlich :(




    Und auch die Geschichte von Sinclair und Eleanor, die ja anfangs recht ausführlich beschrieben wurde, hat sich dann irgendwie im Sand verloren.
    Toll gefallen haben mir allerdings die Nebencharaktere und überhaupt der ganze Handlungsstrang in- und um die Forschungsstation im Eis. Die wissenschaftlichen Erklärungen waren zwar teilweise etwas zu ausführlich, aber sehr interessant!


    Alles in allem eine nette Geschichte für Zwischendurch, bei der jedoch zu viele Ansätze entweder gar nicht weiter ausgeführt oder zu einem klischeehaften Ende gebracht wurden.


    Ich vergebe :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: Sterne- den dritten gibts für die Nebencharaktere um Dr Barnes, Darryl und die restlichen Bewohner der Forschungsstation.

    :study: Das Lächeln der Fortuna (R.Gable)
    :bewertung1von5: Bücher/Seiten 2022: 53/23.270 || SUB 277 O:-) (Start:287)

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    "Bücher sind Wahrheiten inmitten von Lügen." / S.King
    "Ein Frosch ohne Humor ist nur ein kleiner grüner Haufen." / Muppet Show
    "Why do most people fail to give each other the fairy tale?" / M.Quick

  • Das Buch hat mir im Grossen und Ganzen gut gefallen.


    Als ich damals die Leseprobe bei Vorablesen.de gelesen habe, dachte ich es wäre einer dieser Thriller, in denen es um den Klimawandel ginge und darüber das die Erde zurückschlägt. Ich hatte die Leseprobe gelesen ohne vorher den Klappentext zu lesen, einfach um mich überraschen zu lassen. Deswegen hatte mich das Stück, das ich gelesen hatte, eher an Frank Schätzings „Schwarm“ denken lassen. Erst als ich das Buch jetzt zur Gänze gelesen habe, ist mir die wahre Handlung klar geworden und hat mir gut gefallen.
    Da mir Vampirgeschichten sowie so gut gefallen, war es ein Buch genau nach meinem Geschmack. Da das Buch zu Anfang auf zwei Zeitebenen geschrieben wurde, hat man die Geschichte von Eleanor und Sinclar erfahren, bevor man sie „offiziell“ kennen lernte. Die wechselnden Zeitebenen, haben aber den Lesefluss nicht gestört sondern flossen passend in die Geschichte der Gegenwart ein. Es kam nicht zum Bruch des Leseflusses, wie es bei Zeitenwechseln schon mal vorkommen konnte, sondern es passte alles harmonisch zusammen.
    Die einzelnen Charaktere hatten alle ihren eigenen Kopf und wirkten lebendig. Auch die Päckchen die einiger der Charaktere zu tragen hatte, voll mit Schicksalsschlägen, Trauer und Schuldgefühlen haben dazu beigetragen, das die jeweilige Person noch lebendiger wirkte, aber ohne überladen zu wirken.
    Auch die Beschreibungen des Handlungsortes und der Gefühlswelt der Personen, haben es mir leicht gemacht in die Geschichte einzutauchen und mein Kopfkino anzuschmeißen.
    Das einzige was mich gestört hat, war das Ende. Es ist mir zu abrupt. Die Geschichte entwickelt sich erst über mehrere hundert Seiten und das Ende wird dann auf die letzten fünfzig, sechzig Seiten gepresst.
    Die Lösung der Probleme hatte nicht so aus dem Nichts kommen sollen. Es hätte meiner Meinung nach eine größere Entwicklung stattfinden müssen.


    Aber ansonsten kann ich das Buch nur empfehlen. Den Autor werde ich bestimmt weiter im Auge behalten. Hat mit gut gefallen. Von mir gibt es :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: Sterne. :flower:

  • Hallo erstmal!


    Ich bin etwas verwirrt wegen dem Buch. Aber eigentlich ist das keine Neuheit bei mir, ich bin schließlich immer verwirrt :wink:
    Aber Spaß beseite: der Schreibstil von Robert Masello, den er in "Eisiges Blut" präsentiert, ist atemberaubend. Auch wenn ich mit Seefahrt, Meeresbiologie und Antarktisforschung absolut nichts am Hut habe und daher auch nur seeeeehr wenig Ahnung, war es absolut egal! Wenn Masello mal ein Fachwort fallen lässt kann man sich darauf verlassen, dass es im Laufe der Seite spätestens erklärt wird und das auf eine solche lustige und wunderbare Weise, dass man noch nicht mal bemerkt, dass man gerade eben wieder dazugelernt hat.


    Die Geschichte selber fand wirklich gut, bis aus dem Tiefkühl- Pärchen auf einmal Zombie- / Vampir- / Eismännchen wurden. :loool: Vllt liegt es auch nur daran, dass ich in schön realistischen Geschichten nichts mit Fiktion zu tun haben will. Aber nun gut. Das Buch wurde dann fertig gelesen, wär ja schade um das schöne Stück und vorallem, ich will es nur nochmal betonen, um den genialen Schreibstil.


    Mein Fazit: Wer einen guten Thriller lesen will sollte sich das ganze mit "Eisiges Blut" nochmal überlegen, wer allerdings nach einer genialen Erzählung mit zunächst zwei Handlungssträngen sucht, der sollte zugreifen. Leider war ich auf der Suche nach einem guten Thriller und deswegen gibts :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: Sterne.

    „Verrücktheit ist unendlich faszinierender als Intelligenz, unendlich tiefgründiger. Intelligenz hat Grenzen, Verrücktheit nicht.”


    Claude Chabrol (*1930), frz. Filmregisseur u. -kritiker

  • Inhalt: Michael ist, nachdem sich bei einer Klettertour mit seiner Freundin Kathrin ein Unfall ereignete, in eine tiefe Depression gefallen. Denn Kathrin liegt im Koma und wird nie wieder aufwachen.
    Nun bekommt Michael, der Fotograph und Journalist ist, die Möglichkeit einen Artikel über eine Forschungsstation in der Arktis zu schreiben. Das Angebot ist das erste, was Michael wieder reizt und er beschließt sich dem Abenteuer Arktis zu stellen. Auf dem Weg nach Point Adélie lernt er den Meeresbiologen Derry Hirsch kennen, der zusammen mit ihm fliegt und die Ärztin Charlotte Barns.
    Angekommen, müssen Michael und die anderen lernen mit dem Klima und den anderen Umständen dort zurecht zu kommen. Jedoch leben sie sich in Point Adélie alle gut ein und auch Michael blüht wieder auf. Bei einem Tauchausflug in das eisige Wasser der Arktis macht er plötzlich eine unglaubliche Entdeckung. Im Eis eines Gletschers ist eine Frau eingefroren, die vollständig konserviert ist und wenn Michael sich nicht irrt, ist die Frau nicht allein. Es wird beschlossen den Fund zu haben und dabei machen die Bewohner von Point Adélie eine erschreckende Entdeckung.
    Zudem haben um 1856 Lieutnant Sinclair Chopley und seine Geliebte Eleanor Ames eine Überfahrt gebucht, ihr Schiff kam jedoch vom Kurs ab in arktische Gewässer. Die Matrosen sind überzeugt, dass ihre Gäste die Schuld tragen, beschließen sich ihrer zu entledigen und werfen sie aneinandergekettet über Bord.


    Meinung: Der Roman fängt interessant an, da man nicht nur die Geschichte von Michael kennen lernt, sondern auch von Eleanor und Sinclair. Beide Handlungen werden parallel erzählt, so dass man alle Charaktere immer besser kennen lernt und die Zeichnungen der Charaktere sind dem Autor gut gelungen, ebenso wie die Beschreibungen von Emotionen.
    Zunächst wusste ich lange nicht, worauf der Roman hinauslaufen würde, denn bis die Leichen aus dem gefunden werden, geschieht im Buch ziemlich viel. Dieser Teil, auch wenn vollkommen frei von Thriller-Elementen, ist sehr interessant, da man zum einen viel über die Arktis herausfindet und über biologische Forschung und Fotographie, zum anderen aber auch weil man viel aus der Zeit von Sinclair und Eleanor erfährt.
    Auch als der Eisblock aufgetaut ist, fehlen mir die für einen Thriller typischen Elemente. Es ist in vielen Punkten eher ein Buch mit einem Hauch Mysterie, denn die Ereignisse, sind so unglaublich, dass sie eher in dieses Genre fallen.
    Was mich jedoch beeindruckt hat, waren die biologischen Hintergründe und Ideen, die hinter der Geschichte im Buch stehen, so dass auch die Mysterie-Elemente so erklärt werden, dass man sich vorstellen kann, dass es sowas gibt. So dass einer der bekanntesten Mythen hier auf eine Art verarbeitet wurde, die zwar so nicht vollkommen neu, aber auf jeden Fall deutlich besser als in vielen anderen Fällen.
    Die Charakter, insbesondere Michael, wachsen einem richtig ans Herz. So dass man bei manchen Toten, entsetzt ist, dass grade die sympathischsten Charaktere sterben müssen.
    Alles in allem ist es auf jeden Fall ein interessantes Buch, bei dem es schwer ist, viel über die eigene Meinung zu sagen, ohne zu viel zur Geschichte zu verraten.

    Furcht ist der Pfad zur dunklen Seite. Furcht führt zu Wut, Wut führt zu Hass, Hass führt zu unsäglichem Leid.

  • Der Klappentext hatte meine Neugierde geweckt, denn perfekt konservierte menschliche Körper im Gletschereis klingen ganz nach meinem Büchergeschmack. Ich begann also voller Erwartung mit dem Lesen.
    Allerdings wird man besonders in der ersten Hälfte des Buches immer wieder um 150 Jahre in der Zeit zurückversetzt - mitten hinein in eine grausige Kriegsszenerie. Das verrät der Klappentext leider nicht, und so hatte ich einige Schwierigkeiten, mich durch diesen unvorhergesehenen zweiten Erzählstrang zu kämpfen. Meiner Meinung nach hätte dieser Teil sehr viel kürzer ausfallen können, ohne dass es der Haupthandlung geschadet hätte, denn die eigentliche Geschichte ist wirklich sehr spannend und konnte mich durchaus fesseln.

  • ------- Aufbau des Buches -------
    Das Buch fängt mit einem Prolog an, der die Einfindung in die Geschichte gleich fesselnd macht. Der Leser möchte einfach mehr erfahren und die Gründe und Geheimnisse des Geschehens erfahren.
    Das Buch beginnt zu Anfang mit zwei verschiedenen Geschichten, die meist abwechselnd in den Kapiteln behandelt und dargestellt werden.
    Irgendwann treffen sich diese Beiden auf eine ganz bestimmte Art und Weise und doch schweift einiges am Inhalt noch in die Vergangenheit.
    ------- Schreibstil des Autoren -------
    Der Schreibstil von Robert Masello ist fliessend und für den Leser gut nachvollziehbar.
    Leider wurden sehr viele Wissenschaftliche Fachbegriffe verwendet, die teilweise sehr gut erklärt werden, aber doch einiges einen verwirrenden Eindruck auf den Leser hat.
    Manche Dinge machen allerdings auch neugierig. Z.B wurde von einem Antarktisdorsch berichtet, der angeblich so hell sein soll, dass er fast durchsichtig ist. Daraufhin habe ich nach diesem Fisch gegoogelt, allerdings wurde ich enttäuscht…denn die Bilder die es gab, zeigten keinen Fisch, der fast durchsichtig ist.
    Weiterhin schreibt der Autor sehr, sehr detailiert.
    Jede Person, jeder Platz und jede Handlung wird meistens bis auf das kleinste Detail beschrieben.
    Eine gute Beschreibung ist zwar nötig, damit der Leser sich in die Situation gut einfinden kann, allerdings kann man es auch übertreiben und den Leser langweilen.
    Ansonsten ist an dem Schreibstil nichts auszusetzen. Er ist modern und mit guter Wortwahl bestückt. Nicht gehoben und auch nicht umgangssprachlich einfach. Die Wortauswahl zeugt von guter Qualität.
    Auch die Wortwahl in den verschiedenen Zeiten ist gelungen. Selbst die Darstellung der Sprache im 18. Jahrhundert ist einleuchtend, trotzdem zeitgemäß und nicht zu sehr auf „alt“ getrimmt, so dass ein normaler Mensch aus der heutigen Zeit, dass ohne Probleme versteht und doch den Unterschied von damals zu heute wahr nimmt.
    ------- Eigene Inhaltsangabe -------
    Geschichte Nummer 1:
    Michael Wilde ist Journalist für das Eco-Travel-Magazin und verbarriakdiert sich nach einem tragischen Unfall seiner Lebensgefährtin, die nun im Koma liegt, in seiner Wohnung.
    Geplagt durch Schuldgefühlen und Vorwürfen an sich selber, nimmt er kaum noch am aktiven Leben teil.
    Bis er den Auftrag seines Vorgesetzten erhält, für das Eco-Travel-Magazin, eine Reise zum Südpol zu unternehmen.
    Schon auf dem Hinflug lernt Michael den ersten Freund und Verbündeten kennen, einen Wissenschaftler, der ebenfalls die Reise zum Pol, angetreten hat. Ein etwas komischer Kerl, etwas paranoid, aber durchaus nett.
    Am Südpol ist das überleben hart und anstrengend. Die Tage fliessen in einander, da es kein Tag und Nacht im gewohnten Sinne gibt. Die Temperatur sind eisig und die Stürme unberechenbar und trotzdem treibt es Michael in Situationen die normalerweise kein Mensch freiwillig durchleben will….
    Doch so entdeckt er bei einem Tauchgang im eisigen Meer eine im Eis verborgene Frau!
    Ist es Realität oder ein Streich seines Verstandes, da der Sauerstoff kurz vor dem aus stand?
    Eine Welle aus Aufsehen, Unglaubwürdigkeit, Durchsetzungsvermögen und Überzeugungskraft bricht ab diesem Moment an aus.
    Geschichte Nummer 2:
    Eleanor, geboren im 18. Jahrhundert, kommt aus einfachen Verhältnissen und arbeitet in einem Hospital, dass ausschließlich Frauen auf nimmt.
    Sinclair, dessen Vater ein Earl ist, kommt aus adligen Hause. Doch anstatt seine Herkunft zu würdigen und sich dementsprechend zu verhalten, verbringt er seine Zeit am liebsten bei Glückspielen und Hundekämpfen.
    Eines Tages legt er sich in einem Freudenhaus mit einem Freier an und wird verletzt.
    Da er Tage zu vor, Eleanor am Fenster des Hospitals gesehen und Sie ihm seit diesem Tage an nicht mehr aus dem Kopf ging, bestand er darauf von seinen Freunden in das Frauenhospital gebracht zu werden.
    Von da an entwickelte sich eine Beziehung zwischen den beiden die leider nicht von langer Dauer ist, da Sinclair in den Krieg ziehen muss…
    Mit Ruhm und Ehre wollte er zurückkehren….
    Das Schicksal führt sie zwar wieder zusamm, aber die Freude ist nicht von langer Dauer, da sie auf Ihrer Reise unbeliebte Gäste sind, die man los werden möchte…
    ------- Eigene Meinung -------
    Zuerst einmal möchte auf den Kommentar der Zeitung eingehen, der über dem Klappentext, auf der Rückseite des Buches abgedruckt ist.
    »Als ob Stephenie Meyer und Michael Crichton zusammen einen Spannungsroman schreiben würden.« USA Today
    Ich kenne zwar nur Stephenie Meyer dieser beiden Autoren, aber ich glaube selbst wenn man beide kennt ist einem mit dieser Aussage nicht wirklich geholfen!
    Das Buch hat weder Ähnlichkeit mit Ihrem Schreibstil, noch mit der Geschichte an sich!
    Lediglich eine Kleinigkeit „könnte“ eine Verbindung sein, die aber auch zu tausend anderen Büchern besteht. Jemand der sich das Buch auf Grund dieses Kommentars kauft, ist hier definitiv an der falschen Adresse. Schade eigentlich, denn auch ich hatte mich etwas darauf verlassen. ;)
    So nun aber zum Buch und Inhalt an sich!
    Durch die Einführung in das Buch, erhält der Leser einen ersten spannenden Eindruck. Jeder der ihn liest sollte danach wissen wollen wie es weiter geht. Vorausgesetzt es ist das richtige Genre des Lesers.
    Dieses Buch soll nämlich einen Thriller darstellen…Allerdings versteh ich darunter etwas anderes wie diese Geschichte.
    Durch den ständigen Wechsel der beiden Geschichten wird das lesen ein wenig angenehmer gestaltet. Da manche Kapitel wirklich langweilig und Nerven aufraubend ist. Manchmal hat man als Leser gar keine Lust mehr zu lesen, weil alles bis ins winzigste Detail beschrieben ist und auch viele uninteressante Dinge, die keinen richtigen Bezug zu der eigentlichen Geschichte aufweisen. Dadurch wird das ganze Buch unnötig und zum Leidwesen des Lesers in die Länge gestreckt. Ich bin eine Person die gerne dicke Bücher liest, aber hier hätte ich mir 200 Seiten weniger und mehr Spannung gewünscht.
    Auch die vielen Wissenschaftlichen Details sind teilweise übertrieben. Die meisten wurden zwar verständlich erläutert, allerdings nicht alle. Manche Dinge sind zwar für das Ende des Buches wissenswert, aber nicht in solchem Umfang.
    Zu dem wird immer wieder das privat Leben und der tragische Unfall des Journalisten ins Gedächtnis des Lesers gerufen, welches im nach hinein gar keinen Sinn zur Geschichte selber bringt. Ob das Sympathie oder Mitleid für den Hauptcharakter erregen soll? Ich weiß es nicht..
    Der größte Minuspunkt allerdings ist, dass es erst ab Seite 250 (ca.) etwas spannender wird, weil dann die Leichen im Eis gefunden werden und von da an ein wenig Schwung in die Geschichte kommt.
    Finde ich persönlich viel, viel zu spät, da dies der Bestandteil des Klappentextes auf Grund der Leser das Buch auch kauft! Ich könnte mir vorstellen, dass viele das Buch schon viel früher wieder zur Seite legen würden. Schade ….
    Das Ende ist auch eher enttäuschend, anstatt in die letzten Seiten noch ein wenig Spannung einzubringen, endet es eher mit einer Lovestory. *augenverdreh*
    Meiner Meinung nach ist das Genre Thriller falsch gewählt.
    Da hat die Today schon eher Recht mit „Spannungsroman“….


    Leider nur 2 Sterne!