Teil 1: Seiten 1 - 70

  • Ich eröffne hiermit mal die Leserunde, auch wenn ich noch nicht viel zum Buch zu sagen habe. O:-)


    Ich lese die englische Ausgabe des Romans und hatte doch einige Schwierigkeiten, mich an den Stil der Autorin zu gewöhnen. Vielleicht liegt das aber auch daran, dass auf den ersten paar Seiten noch nicht viel passiert. Ehrlich gesagt kann ich jetzt nicht einmal beschreiben, was denn eigentlich passiert. 8)


    Ich hoffe, dass das Buch nun etwas an Fahrt aufnimmt und ich mich besser an den Stil der Autorin gewöhnen kann.


    Vielleicht haben ja einige von euch, die das Buch auf Deutsch lesen, schon ein paar Eindrücke gesammelt, die mir den Einstieg etwas erleichtern. :wink:


    :flower:

    "Hab Vertrauen in den, der dich wirft, denn er liebt dich und wird vollkommen unerwartet auch der Fänger sein."
    Hape Kerkeling


    "Jemanden zu lieben bedeutet, ihn freizulassen. Denn wer liebt, kehrt zurück."
    Bettina Belitz - Scherbenmond


    http://www.lektorat-sprachgefuehl.de

  • Geht mir genauso, ich lese auch auf englisch. Es ist halt ein etwas anderer Schreibstil, schon fast in Richtung "stream of consciousness" a la James Joyce. Gefällt mir aber gut, auch wenn ich erst 10 Seiten geschafft habe.

  • Hallo..


    Ich lese auf deutsch..(die einzige Buchhandlung, an der ich gestern vorbeigekommen bin, hatte kein englisches :scratch: )
    Der Stil der Autorin hat die Uebersetzung offenbar sehr gut ueberlebt, denn den bisherigen Kommentaren kann ich mich nur anschliessen :wink: .


    viele Gruesse, bis bald,
    bonnieloca

    Erfahrung ist nicht was einem Menschen widerfährt, sondern das, was er daraus macht. (aus einem Glückskeks)


  • Der Stil der Autorin hat die Uebersetzung offenbar sehr gut ueberlebt, denn den bisherigen Kommentaren kann ich mich nur anschliessen :wink: .


    :lol:


    Ich habe das Buch gestern noch einmal neu angefangen und diesmal ganz konzentriert gelesen. Mir machen die vielen Nebensätze und Aufzählungen Schwierigkeiten, deswegen muss ich das Buch wirklich sehr langsam und bewusst Wort für Wort lesen. Aber schließlich soll die Leserunde ja auch nicht zu schnell vorbei sein, von daher geht das schon. 8)


    Auf den ersten Seiten werden jede Menge Personen vorgestellt. Ich bin gespannt, inwieweit diese später noch tatsächlich auftreten. Besonders dieser Peter Walsh wird bestimmt eine wichtige Rolle im weiteren Verlauf des Buches nehmen. Ich erwarte hier

    , kann mich aber natürlich auch irren, schließlich ist Mrs. Dalloway ja schon


    Übrigens finde ich, dass der Vorname Clarissa nicht gut zu dem Nachnamen Mrs. Dalloway passt. :wink:


    Das Buch strotzt auf den ersten Seiten vor Andeutungen und Erinnerungen an zurückliegende Ereignisse. Das macht die Handlung für mich auch so schwer fassbar.


    Wer liest denn eigentlich noch mit?


    :flower:

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  • Ich lese auch noch mit. :winken:
    Ich bin erst heute dazu gekommen, hier zu antworten, da ich sehr viel zu tun habe und ja auch noch gleichzeitig "Mrs. Dalloway" und "Illuminati" lese. Ich finde, Virginia Woolf neigt dazu, Dinge sehr detailliert zu beschreiben, was ich keineswegs negativ auffasse. Ich mag es nur nicht, dass der Anfang praktisch vor Erinnerungen und Gedanken "schwimmt", aber laut Klapptext bestimmt das ja schließlich das Buch. Also werde ich mich noch überraschen lassen und sehen, was noch so passiert.


    Den Namen Clarissa finde ich auch nicht passend. Er ist zu schön für sie - Dalloway übrigens auch. Clarissa Dalloway ist ein viel zu schöner Name mit viel zu viel Klasse, aber daran lässt sich ja nichts ändern. Andererseits hätte ich ein Buch mit dem Titel "Mrs. Miller" niemals gelesen. :mrgreen:

    "Werter Herr, die Tatsache, dass ein Buch in einer öffentlichen Bibliothek zugänglich ist, tröstet mich keineswegs. Wäre es nicht der Gesetze wegen, ich würde sie stehlen. Wäre es nicht meiner Börse wegen, ich würde sie kaufen."
    --Harold Laski

  • Ich hatte kurzfristig überlegt, spontan mitzulesen, aber die Zeit ist nicht richtig für dieses Buch. Dennoch möchte ich gern diesen Gedanken einwerfen, da ihr den Namen der Hauptfigur angesprochen habt. Kann es nicht sein, dass es sich bei Clarissa Dalloway um einen sprechenden Namen handelt?
    Clarissa kommt vom Lateinischen "clarus" (strahlend, hell, klar) und wenn man sich "Dalloway " genauer ansieht, liegt die Ueberlegung nahe, ob Virginia Woolf nicht die Lautmalerei des Verbs "to dally away" (Zeit vertrödeln) dazu benutzt hat, damit den Lebensstil ihrer Romanfigur zu umschreiben. (sprecht beide Worte ein paar Mal schnell hintereinander aus und vielleicht hoert ihr dann was ich meine)
    Ich habe den Roman vor einigen Jahren mal angefangen zu lesen, nach 50 Seiten aber abgebrochen, weil ich mit dem Stil nicht klarkam. Das was ich über Clarissa gelesen habe, würde die Annahme aber unterstützen.
    Ich werde eure Leserunde gespannt mitverfolgen. Vielleicht habe ich danach doch noch Lust, "Mrs Dalloway" endlich zu beenden...

    She wanted to talk, but there seemed to be an embargo on every subject.
    - Jane Austen "Pride and prejudice" - +

  • Fezzig, deine Überlegungen zu dem Namen der Hauptperson finde ich sehr interessant.Ich kann das im Moment leider noch nicht genau bestätigen, denn ich habe bisher erst zu wenig über Mrs Dalloway erfahren, um sie genau einschätzen zu können. Ich werde deine Idee aber während des Lesens im Hinterkopf behalten.


    :flower:

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  • Ich stimme dir zu, Fezzig, das mit dem Namen finde ich sehr interessant. Ich finde es allgemein sehr schön, wenn Autoren sich bei "Nebensächlichkeiten" wie Namen Gedanken machen und nicht einfach den erstbesten (oder noch schlimmer, den beliebtesten) Namen nehmen und ihre Hauptperson(en) so bennenen.
    Von Mrs. Dalloway habe ich auch noch nicht so viel erfahren, um deine Überlegungen bestätigen zu können, werde aber ebenfalls den Gedanken im Hinterkopf haben. :wink:


    Liest eigentlich noch jemand aus gaensebluemche, Copperfield, bonnieloca und mir mit? :-k

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  • Ich habe jetzt knappp 50 Seiten des Buches gelesen.


    Übrigens: Da ich ja auf Englisch lese (und Copperfield ja auch), stimmen meine Seitenzahlen wahrscheinlich nicht mit denen der deutschen Ausgabe überein. Könnte einer von euch mal bitte den letzten Satz (oder die letzten zwei) des ersten Teils, also der Seite 70, posten, damit ich weiß, wann bei mir der erste Teil endet? Danke euch! :friends:


    Langsam kommt etwas Handlung ins Spiel: Ein Flugzeug schreibt Buchstaben in den Himmel, ein Auto startet mit dröhnendem Motor. Doch welche Rolle diese Episoden spielen sollen, ist mir noch nicht ganz klar. Auch werden noch mehr Personen vorgestellt, die auch genauso urplötzlich wieder von der Bildfläche verschwinden. Auch hier bin ich mir nicht sicher, welche Rolle diese Personen spielen sollen oder ob sie überhaupt noch einmal auftauchen.


    Mrs Dalloway ergibt sich in der Zwischenzeit immer mehr in Selbstzweifel, kommt es mir vor. Sie wurde nicht zu einer Party eingeladen, aber ihr Mann. Zudem taucht Peter Walsh auf einmal auf und bringt unangenehme Erinnerungen an vergangene Zeiten mit sich...


    :flower:

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  • Ich poste mal die letzten Sätze des 1. Teils, gaensebluemche. :wink:


    Zitat

    Er sang. Evans antwortete hinter dem Baum. Die Toten waren in Thessalien, sang Evans, zwischen den Orchideen.

    Ich bin jetzt bin Teil eins fertig und bereits auf Seite 77. Bis jetzt gefällt mir der Schreibstil außerordentlich gut, die Handlung selbst ist nicht unbedingt faszinierend, da Klassiker eigentlich nicht zu meiner bevorzugten Buchgenre gehören, ich aber unbedingt einmal etwas von Virginia Woolf lesen wollte. :)

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  • Danke, Book Worm! :thumright:


    Ich habe mich mittlerweile auch recht gut an den Schreibstil gewöhnt, muss aber auch sagen, dass ich mir während des Lesens kaum Notizen mache, weil es nicht viel gibt, zu dem ich etwas zu sagen habe. Das Buch gibt irgendwie nicht viel her. 8-[


    :flower:

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  • Hallo zusammen!


    Leider bin ich in den letzen Tagen nicht gleich zum posten gekommen, daher versuche ich jetzt mal meine Hauptgedanken aus meinen Notizen zu rekonstruieren.
    Zuerst aber zu dem was bereits gesagt wurde:


    Fezzig: Deine Idee mit der Namensanalyse finde ich echt gut, wäre nicht auf die Idee gekommen. Während der Nachname meiner Meinung nach sehr gut passt, finde ich den Vornamen 'Clarissa' zur Zeit sehr unpassend. An Clarissa kann ich nichts helles klares erkennen. Sie kommt bei mir eher als unsympathisch, verwöhnt und hochnäsig an. Alles in Allem also überhaupt nicht 'klar' oder 'hell'. Vielleicht liegt das aber an meiner ganz persönlichen Wahrnehmung und ist gar nicht so beabsichtigt. Was meint ihr?


    Am Anfang fand ich die Erzählung ehrlich gesagt sehr wirr. Durch die ständig wechselnden Personen, Orte und auch den Wechsel zwischen Gedanken, Beschreibung und Rede der Personen schien es mir sehr anstrengend am Ball zu bleiben und dem Geschehen aufmerksam zu folgen. Zum Ende des ersten Teils hin, denke ich habe ich mich langsam an den Stil gewöhnt. Auch kann man eher einschätzen was man von der folgenden Passage erwarten kann, sobald man herausgefunden hat, um wen es im entsprechenden Abschnitt geht :wink: .


    Zu den Personen: Wie schon oben angesprochen kann ich mich mit dem Charakter Clarissa ganz und gar nicht anfreunden. Abgesehen von ihrer Hochnäsigkeit finde ich ihre Ziellosigkeit und ihre Unentschlossenheit sehr Nerven zehrend. Mal lädt sie Peter Walsh ein, mal aus. Mal will sie ihn heiraten, mal nicht. Dann hätte sie ihn im Nachhinein vielleicht doch gerne geheiratet, dann wieder nicht, usw.. Im Großen und Ganzen kann ich die Gedanken und Taten von Peter Walsh besser nachvollziehen, als Clarissas.
    Völlig unklar finde ich die Rolle von Rezia und Septimus. Ob sich Septimus wirklich umbringt und die Todesnachricht ihn betrifft?
    Die Szenen in denen die beiden autauchen scheinen mir meist ziemlich grotesk.
    Auch bin ich gespannt ob diese Sally noch auftaucht. Sie scheint mir der vernünftigste und 'normalste' Charakter von allen zu sein.


    Liebe Grüße,
    bonnieloca :winken:

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  • Fezzig: Deine Idee mit der Namensanalyse finde ich echt gut, wäre nicht auf die Idee gekommen. Während der Nachname meiner Meinung nach sehr gut passt, finde ich den Vornamen 'Clarissa' zur Zeit sehr unpassend. An Clarissa kann ich nichts helles klares erkennen. Sie kommt bei mir eher als unsympathisch, verwöhnt und hochnäsig an. Alles in Allem also überhaupt nicht 'klar' oder 'hell'. Vielleicht liegt das aber an meiner ganz persönlichen Wahrnehmung und ist gar nicht so beabsichtigt. Was meint ihr?


    Ich glaube, das Clarissa nach außen schon als strahlend und hell wahrgenommen wird, dass sie aber im Inneren von tiefen Selbstzweifeln geplagt wird, mit sich selbst unzufrieden ist undd das aber nur mit sich selbst ausmacht, um nach außen als zufrieden und sicher zu wirken.


    :flower:

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    Hape Kerkeling


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    Bettina Belitz - Scherbenmond


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  • Hallo,
    ich hinke wegen Klausuren hier leider etwas hinterher, habe jetzt aber auch Seite 50 passiert :-) Ich bin vor allem begeistert von dem Schreibstil der Autorin. Es ist zwar sehr schwierig manchmal den Gedankensprüngen zu folgen, ein paar im Park, es geht jemand vorbei, man folgt ihm, sie trifft auch eine Frau etc. Man fühlt sich fast Teil der großen weiten Welt, als würde man von oben darauf blicken und den Leuten folgen, immer nur einen Teil erfassend. Irgendwie gar nicht so einfach das zu beschreiben.
    Ich habe jetzt die Szene mit Peter beendet, bin sehr gespannt wie es in diesem Erzählstrang weitergeht und ich hoffe auch das ihr Mann bald mal auftaucht und näher beschrieben wird, man will ja schließlich beide Konkurrenten mal kennenlernen bevor man sich für eine Seite entscheidet :-)
    So ich muss leider zu meiner Klausur.
    Copperfield

  • @ Copperfield!


    Viel Erfolg bei deinen Klausuren! Ich lese auch nur auf meinem Weg zur Arbeit in dem Buch, und auf der Rückfahrt. Denn es passt gut in meine Tasche. :wink: Und zu Hause lese ich doch lieber in meinen anderen Büchern. Abends kann ich mich nicht mehr genügend konzentrieren, um den Gedanken der Autorin zu folgen.


    Aber du hast Recht, man bekommt einen guten Überblick über das gesellschaftliche Leben Londons zur damaligen Zeit.


    Auf Richard wäre ich auch sehr gespannt, aber ich glaube, er taucht gar nicht mehr auf, wird wahrscheinlich einfach nur immer mal erwähnt.


    :flower:

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  • Ach, ich komm einfach gar nicht hinterher. Es tut mir sehr Leid, aber diesen Stress kann ich ncht einfach abends abschalten, da habe ich ein unglaublich schlechtes Gewissen. Eigentlich mache ich nur für's Abendessen Pause und arbeite dann weiter.


    Blöde Zeit. Aber nach diesem Wochenende gelobe ich Besserung, dann kommt auch was von meiner Seite. Ein bisschen habe ich schon geschafft, aber es wäre wenig förderlich, dazu jetzt eine Stellungnahme zu formulieren, da wenig ertragreich.