Kurzbeschreibung (von Amazon kopiert)
Eine alte Farm, eine einsame Landschaft, ein düsteres Geheimnis aus vergangener Zeit. Mit tödlichen Folgen für die Gegenwart.
In der beschaulichen nordenglischen Küstenstadt Scarborough wird eine Studentin grausam erschlagen aufgefunden. Monatelang tappen die Ermittler im Dunkeln - dann geschieht ein ähnliches Verbrechen. Ein Zusammenhang zwischen den beiden Opfern ist dennoch kaum herzustellen. Die ehrgeizige Polizistin Valerie Almond klammert sich an das allzu Offensichtliche: an ein Zerwürfnis innerhalb der Familie des zweiten Opfers. Lange Zeit ist ihr der Blick jedoch verstellt für das Gift, das in dieser Familie wirkt, und dessen Ursprung sie bis weit in die Vergangenheit hinein zurückverfolgen müsste. Bis hin zu einer grausamen Entdeckung an einem kalten Dezembertag vor dreißig Jahren. Und sogar bis in die Jahre des Zweiten Weltkriegs, als ein Kind auf geheimnisvolle Weise verschwand ...
Es dauert fast zu lange, bis Valerie Almond begreift, dass ein kranker Täter seinen Hass und seinen Rachedurst noch nicht gestillt hat. Entsetzt erkennt sie, dass es für ihr Eingreifen schon zu spät sein könnte...
Meine Meinung:
Die Bücher von Charlotte Link kaufe ich schon seit langer Zeit blind und war bis jetzt auch immer begeistert – wie gesagt, bis jetzt. Am Anfang hat es mir noch sehr gefallen, die Autorin hat einfach einen wunderbaren Schreibstil, der einen immer direkt ins Geschehen hineinsaugt. Doch diesmal hat sie es nicht geschafft, dass ich auch nur einen der Charaktere annähernd sympathisch fand. Vor allem die Hauptperson Leslie, eine in meinen Augen gefühlskalte Frau die sich gerade von ihrem Mann scheiden ließ, ging mir schon nach dem ersten Viertel gehörig auf die Nerven. Bei jeder passenden oder unpassenden Gelegenheit knallt sie ihrem Mann seinen Seitensprung um die Ohren, sei es im persönlichen Gespräch oder am Telefon – nachdem SIE IHN angerufen hat, um sich auszuheulen. Der Rest der handelnden Personen ist auch nicht besser, schon allein durch die strunzdummen Entscheidungen, die hier massenhaft getroffen werden. „Zur Polizei gehen? Ähhh , ach nee.“ (Hier folgt dann immer eine nicht nachvollziehbare Begründung, warum man es nicht tut.)
Lediglich die ermittelnde Polizistin Valerie Almond konnte ein paar Sympathiepunkte bei mir sammeln – aber wenn ich mich beim Showdown dabei erwische, wie ich der „bösen Seite“ (um nicht zuviel zu verraten) die Daumen drücke, kann da ja irgendetwas nicht stimmen.
Am besten ist noch die „Geschichte in der Geschichte“, ein Rückblick auf die Zeit des zweiten Weltkriegs, sehr spannend und eindringlich von der Autorin geschildert.
Die eigentliche Auflösung ist dann leider absolut vorhersehbar, besonders wenn man schon mehrere Bücher von Frau Link gelesen hat.
Für dieses „Ideenrecycling“ gibt es von mir leider nur 3 Sterne.