Tad Williams - Die Drachen der Tinkerfarm/The Dragons of Ordinary Farm

  • Die Geschwister Tyler und Lucinda sind alles andere als begeistert, als sie für die Sommerferien zu Onkel Gidean auf die Ordinary Farm sollen. Doch bereits auf der Zugfahrt dorthin gibt es die erste Merkwürdigkeit. Ihre Mutter hat ihnen ein Päckchen mitgegeben, in dem sich ein Buch befindet, das etwas über die Farm verrät. Dort ist von flammenspeienden Kühen die Rede.
    Wirklich schlau werden die beiden aus dem Text nicht, aber als sie auf der Farm sind, wird ihnen bald klar, dass dies keine gewöhnliche Farm ist. Und so dauert es auch nicht lange, bis sie entdecken, was wirklich auf der Farm lebt. So gibt es dort nicht nur Drachendame Meseret, sondern auch einen geflügelten Affen, ein seltsames Eichhörnchen und einen Basilisken. Aber das ist noch längst nicht alles. Auch die dort lebenden Menschen hüten das eine oder andere Geheimnis.
    Besondere Aufmerksamkeit bedarf Meserets Ei, endeten ihre bisherigen Eier doch stets tragisch und auch das neue befindet sich bald schon in höchster Gefahr.


    An Tad Williams neustem Buch, das er zusammen mit seiner Frau geschrieben hat, fällt zuerst einmal die wunderschöne Aufmachung auf. Es ist ein Hardcover mit Schutzumschlag, auf dem sich ein geprägter Drache befindet. Innen ist jedem Kapitel eine sehr detailreiche und absolut professionell gezeichnete Bleistiftillustration vorangesetzt.
    Der Schreibstil des Autorenpaares liest sich wunderbar leicht und flüssig. Neben altbekannten Fantasygestalten gibt es auch einige neue, frische Ideen. Die Handlung weiß zu fesseln, hat aber dann doch einige Längen. Sicherlich war es nötig, viel zu erklären, aber ich hätte mir auch in der ersten Hälfte schon etwas mehr Spannung gewünscht.
    Wirklich gut sind jedoch alle Szenen mit Lucinda und der Drachenfrau Meseret, beide Figuren entwickeln sich im Laufe des Romans ganz wunderbar weiter, was man von Tyler dagegen kaum behaupten kann.
    Den überall herumkletternden Affen fand ich lächerlich und teilweise eklig; eine Figur, die wirklich nicht hätte sein müssen.
    Von diesen kleinen Schwächen einmal abgesehen aber ein sehr lesenswerter Fantasyroman, der sowohl junge als auch ältere Leser gut zu unterhalten vermag.

  • Ferien auf dem Land sind nicht unbedingt das, was sich Lucinda und Tyler für ihre Ferien gewünscht hatten. Aber was sie auf der ganz außergewöhnlichen "Ordinary Farm" erleben, sprengt dann doch jede Vorstellungskraft - teilweise auch ihre eigene. Die Bewohner der Farm verbindet ein Geheimnis, dem Tyler unbedingt auf die Spur kommen will. Die Kinder haben Fragen, auf die sie keine Antworten bekommen und so beginnt Tyler auf eigene Faust zu suchen. Lucinda erkennt erst spät, dass die Menschen hier auf der Farm nicht alle das sind, was sie zu sein scheinen. Und dann ist da noch der nervige Collin, der doch eigentlich froh sein sollte, Gleichaltrige auf der Farm zu haben, die beiden aber offensichtlich nicht ausstehen kann...


    So - ich hoffe, ich habe mit diesen Andeutungen genug Lust auf's Lesen gemacht! "Die Drachen der Tinkerfarm" ist ein fantastischer Krimi, wobei die Betonung schon auf fantastisch liegt. Eine Welt voller Fabelwesen mitten in unserer - das ist die wunderbare Idee von Tad Williams. Die Geschichte braucht am Anfang etwas bis sie so richtig in Fahrt kommt, aber dann kann man das Buch eigentlich gar nicht mehr aus der Hand legen. Leichter Lesestoff und großes (Kopf)Kino :thumleft: .

    Wirklich gut sind jedoch alle Szenen mit Lucinda und der Drachenfrau Meseret, beide Figuren entwickeln sich im Laufe des Romans ganz wunderbar weiter, was man von Tyler dagegen kaum behaupten kann.

    Diese Szenen sind wirklich sehr schön. Dass sich Tyler nicht weiterentwickelt, muss ich aber glatt abstreiten.

    Ich bin der Meinung, dass aus dem Jungen, der nichts lieber tut, als seine Schwester zu ärgern, ein ziemlich cooler Typ wird (und das cool ist hier durchaus positiv gemeint). 8)

    Den überall herumkletternden Affen fand ich lächerlich und teilweise eklig; eine Figur, die wirklich nicht hätte sein müssen.

    Den überall herumfliegenden Affen finde ich ziemlich süß - aber Geschmäcker sind ja bekanntlich verschieden. :wink:


    Von mir gibt's :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5:

    Gelesen in 2024: 7 - Gehört in 2024: 5 - SUB: 598


    "Wenn der Schnee fällt und die weißen Winde wehen, stirbt der einsame Wolf, doch das Rudel überlebt." Ned Stark

  • Meine Meinung:
    Anfangs lernt man die drei Kinder Colin, Tyler und Lucinda kennen, die mit ihren Müttern nicht wirklich klarkommen zurzeit. Als die Geschwister Lucinda und Tyler eine Einladung zur Tinkerfarm bekommen, die sie auf den Willen ihrer Mutter annehmen, denken sie, dass diese Sommerferien mit Sicherheit die langweiligsten ihres ganzen Lebens werden.
    Wie sehr man sich jedoch irren kann! Nach und nach entdecken sie immer mehr Geheimnisse rund um die Tinkerfarm ihres Großonkels Gideon Goldring und können es am Ende der Ferien gar nicht mehr abwarten, wieder zu kommen.

    Das Buch ist spannend geschrieben bis zum letzten Punkt und somit ist der Beginn dieser Fantasyserie ein voller Erfolg. Ich fiebere schon jetzt dem nächsten Teil entgegen.

    Ich gebe diesem Buch:

    :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5:

  • Ich habe gerade den erste Teil gelesen. Ich bin sehr begeistert und freue mich schon auf Teil 2 den ich als Hörbuch hier liegen habe.


    Einige kleine Wehrmutstropfen gibt es aber schon im Plot. So zum Beispiel bleibt unklar was denn das


    Außerdem halte ich es doch für eher unglaubwürdig, das eine Mutter Ihre beiden Kinder zu einem bis dato unbekannten Verwandten gleich mehrere Wochen allein in den Urlaub schickt.


    Das Buch hat es aber trotzdem wegen der schönen phantastischen Welt zu einem Behalteplatz in meinem Regal gebracht. Und ich behalte wirklich nicht viele Bücher. :cheers:

  • Tad Williams - Die Drachen der Tinkerfarm

    Klappentext:


    O wie langweilig! Tyler und Lucinda müssen die Sommerferien auf der Farm ihres Onkels Gideon verbringen. Keine Computerspiele, keine Freunde, keine Eisdielen: sechs Wochen nur Kühe, Schafe, Pferde und Schweine - so glauben sie jedenfalls. Doch bald entdecken sie, dass die Farm im gottverlassenen Standard Valley keine gewöhnliche ist. Das Brüllen aus der Scheune stammt nicht von einer Kuh sondern von einem Drachen. Das donnernde Hufgetrappel im Tal? Einhörner! Ein Haufen seltsamer Knechte und Mägde, unverständliche Sprachen und magische Kräfte halten sie in Atem. Hinter dem, was zuerst noch nach einem harmlosen Abenteuer aussah, lauern dunkle Geheimnisse längst vergangener Zeiten. Werden die beiden Geschwister es schaffen, ihren Onkel und seine Farm zu retten? Ihr eigenes Leben ist in Gefahr...


    Meine Meinung:


    Die Geschichte und die Figuren haben mir von Anfang an gut gefallen. Die verschiedenen Charaktere haben mit besonders gut gefallen. Sie sind nicht
    einfach nur gut oder böse. Gerade auch die negativen Eigenschaften machen die Personen lebendig und menschlich. Einige der Figuren sind zum Teil schwieriger einzuschätzen, was es spannend macht zu sehen in welche Richtung sie sich weiter entwickeln. Neben den menschlichen Figuren haben mir auch die fantastischen sehr gut gefallen.
    Die Geschichte ist spannend und überraschend vielschichtig. Man erfährt nur nach und nach die Geheimnisse der Farm und ihrer Personen. Gerade am Anfang passiert allerdings nicht viel in der Handlung. Doch diese Erklärungen und Beschreibungen gehören nun mal dazu wenn man sich auf eine neue Welt einlässt. Teilweise ist vielleicht nicht alles hundertprozentig logisch, aber immer sehr fantasievoll. Obwohl es am Ende die Lösung für ein Problem gibt, bleiben die meisten Fragen doch noch ungeklärt.
    Was mich aber vor allem am Anfang gestört hat war sie Sprache. Ich glaube, dass es nur an der Übersetzung liegt, aber mich stört es irgendwie das teilweise die englischen Namen behalten würden, manchmal werden sie dann zum Erklären doch übersetzt. Außerdem bin ich am Anfang über einige Sätze gestolpert die nicht wirklich natürlich klangen. Später ist mir das aber nicht mehr aufgefallen. An sich ist das Buch aber in einer sehr einfach gehaltenen Sprache geschrieben und leicht zu lesen. Da die Hauptpersonen Kinder sind finde ich die Sprache auch sehr passend.


    Fazit:

    Für mich gerade wenn man in Betracht zieht das das Buch für Kinder geschrieben wurde ein gelungener Auftakt der Reihe. Ich werde bestimmt auch den nächsten Band lesen, dann aber direkt auf Englisch.


    “So come with me, where dreams are born, and time is never planned. Just think of happy things, and your heart will fly on wings, forever, in Never Never Land!”
    J.M. Barrie, Peter Pan

  • An nur zwei Abenden habe ich diesen Roman verschlungen. Den beiden Autoren gelingt es, eine femdartige und immer wieder auf's Neue überraschende Welt inmitten unserer Realität zu schaffen und das Ganze auf ebenso originelle wie glaubhafte Art zu begründen.
    Es gibt Humor, Stellen, die zu Tränen rühren und leisen Grusel (´besonders die Bibliothek hab mich in deser Hinsicht beeindruckt). Es ist ein Vergnügen, mitrzuerleben, wie sich die Geschwister weiterentwickeln und sich allmählich auch ihr Verhältnis zueinander ändert.
    Die erste Hälfte des Romans verbringt das Autorenpaar damit, die Szenerie zu etablieren, und dann setzt ein Spannungsbogen ein, der zwar gradlinig ist, mich aber bis zum Schluss hat mitfiebern lassen.


    Für mich ein ganz, ganz toller Jugendroman.

  • Meine Meinung:


    Ein solides Jugendbuch, mit einer soliden Story und der Fantasy die es braucht, das dieses Buch sich gut lesen lässt und einem nicht langweilig wird. Zugegebenermaßen kann ich nicht behaupten das mir alle Charaktere ans Herz gewachsen sind, denn es gab immer etwas was mich nervte. Bei der Mutter von Lucinda und Tyler nervte mich die Naivität wie sie ihre Kinder wegschickte, ein Verwandter von dem sie kaum Notiz genommen hat. :scratch: Bei Lucinda und Tyler störte mich das beide irgendwie etwas zickig sind auf ihre Art und Weise. Colin fand ich anfangs interessant, aber dieser hat auch einfach ein Schlag weg und die Mrs Needle sowie Gideon, sind auch nicht die Figuren die mich vor Freude in die Höhe hüpfen lassen. Dennoch ist das Buch gut und zumindest gelingt es einer Person im Verlauf der Geschichte aus sich herauszukommen, Charakter zu zeigen bzw diesen zu entwickeln. Witzigerweise ist das für mich Tyler, der für andere scheinbar keine Entwicklung durchmacht. Für Lucinda gilt dies auch, für mich etwas weniger als bei Tyler, aber das ist ja letzlich Geschmackssache welchen Charakter man mehr mag. Aber auf alle Fälle haben alle Charaktere ihre Macken und manchmal ist das ja auch nicht verkehrt, wenn alles ganz so stereotyp ist :wink:


    Um den Spoiler von "DieSylke" zu beantworten


    Fazit:


    :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5:

    :study: 13 Gebote (Mortimer Müller) 110 / 426 Seiten

    :study: Das Schweigen des Wassers (Susanne Tägder) 270 / 337 Seiten

    :study: Das kleine Buch der großen Risiken (Jakob Thomä) 23 / 226 Seiten


    SUB: 857

  • Die Drachen der Tinkerfarm ist nicht ganz das was ich erwartet habe.


    Das Buch ließt sich zwar sehr schnell, allerdings habe ich etwas mehr Drachen und weniger von dem anderen erwartet. Ich habe etwas mehr Abenteuer und eben Drachen erwartet, stattdessen hat mich die Geschichte doch etwas gelangweilt.
    Zu Beginn muss man doch recht lange aushalten bevor überhaupt etwas passiert. Man bekommt immer nur kleine Stückchen des großen Geheimnis der Tinkerfarm vorgeworfen und versucht sich erstmal selbst einen Reim darauf zu machen. Dann wird die ganze Geschichte auch immer fantastischer und es kommen Einhörner und andere Fabelwesen dazu und der Drache hängt irgendwo im Krankenstall rum. Es kommt einfach keine Spannung auf.
    Im letzten Drittel nimmt dann aber das Geschehen doch langsam etwas Fahrt auf und es passiert auch mal etwas handfestes. Allerdings nicht unbedingt wie ich es gern gesehen hätte. Die Erklärungen um die Tinkerfarm sind zwar irgendwie schlüssig, aber mich hat das alles irgendwie kalt gelassen. Mir war es zu zusammengewürfelt, frei nach dem Motto: Erklär dich oder ich fress dich!


    Die Charaktere sind auch etwas durchwachsen. Keiner von ihnen ist mir wirklich sympathisch, alle haben reichliche Macken und irgendwie passt mir mal gar keiner aus der Geschichte. Nun gut sie sind sehr einfach gestrickt, aber wirklich liebenswert ist kaum einer, wenn überhaupt dann vielleicht Ragnar, aber das war es dann auch schon wieder. Die Mutter von Tyler und Lucinda schickt ihre Kinder zu einem wildfremden Verwandten auf die Farm, Gideon taucht in der ganzen Geschichte kaum auf, obwohl er der Farmbesitzer ist, Collin ist einfach nur nervend, Mrs. Needle macht einen sehr kontrollierenden Eindruck.


    Was ich der Geschichte zugute halte ist, dass es sich hier um den ersten Band von geplanten 5 handelt und somit die Geschichte und die Charaktere sich noch entwickeln können/müssen.


    Fazit:
    Trotz der Tatsache, dass das Buch 'Die Drachen der Tinkerfarm' heißt, sind die Drachen bei weitem nicht der Mittelpunkt der Geschichte. Der männliche Drache wird nur ab und an erwähnt und tauch nur ein Mal auf und der weibliche kränkelt die ganze Zeit im Krankenstall rum und wird auch nur dann und wann mal erwähnt. Überhaupt ist mir die Geschichte doch etwas zusammengewürfelt: Drachen, Einhörner, Schurke, verlorene Liebe, Zeitreisen, Faune, verlorene Verwandtschaft, Erdspalte und Geheimnisse.
    Ich gebe dem Buch nicht mehr als 2,5 Sterne. Es war einfach nicht dass was ich erwartet hatte. Da ich allerdings immer wieder zu Experimenten bereit bin, werde ich jetzt mal nicht behaupten, dass ich Teil 2 der Geschichte nicht irgendwann lesen werde, allerdings muss ich dann schon sehr viel Lust haben.


    :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertungHalb:

    Lebenskunst besteht zu neunzig Prozent aus der Fähigkeit, mit Menschen auszukommen, die man nicht leiden kann.
    Samuel Goldwyn


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