Steve Niles & Greg Ruth - Freaks of the Heartland

  • Tief im Herzen Amerikas lauern die Monster!







    Fernab der Großstadthektik, tief im Herzen des American Heartland dreht sich die Uhr langsamer und die Geheimnisse wiegen schwerer.



    Trevor und sein kleiner Bruder Will wachsen auf einer abgelegenen Farm auf, zusammen und doch getrennt. Denn Will, riesengroß und körperlich entstellt, wird wie viele andere Kinder seiner Art in der Ortschaft Gristlewood Valley vor der Außenwelt versteckt gehalten. Als Trevors Alkohlkranker Vater versucht, den "Freak" der Familie umzubringen, beschließen die Kinder, gemeinsam zu fliehen - mitten hinein in das Herz Amerikas.


    John Steinbecks "Von Mäusen und Menschen" triff auf Mary Shelleys "Frankenstein": Ein poetischer Horror-Comic und eine anrührende Coming of Age-Fabel von Genre-Legende Steve Niles ("30 Days of Night") und Ausnahmetalent Greg Ruth ("Conan", "The Matrix").


    [Klappentext der deutschen Übersetzung von "Freaks of the Heartland" bei Cross Cult]



    Beinahe könnte man meinen, es brauchte keine weitere jener Geschichten die uns begreiflich machen wollen, dass wahre Monstrosität nicht an der Oberfläche eines Individuums, einer Gesellschaft zu finden ist. Und doch: "Freaks of the Heartland" ist beeindruckend - trotz, oder gerade wegen der Einfachheit der Geschichte. Die Monster in dieser Geschichte sind Kinder. Gepeinigt, versteckt und für tot erklärt fristen sie ihr Leben in einer Dunkelheit, die nicht die ihre ist. Keinen Moment lässt die Story einen Zweifel daran, dass die Protagonisten Kinder sind, aber sie macht auch deutlich, dass Unterdrückung, wie jede Form agressiven Verhaltens, ihren Opfern früher oder später eine ihrem Leid angemessene Gegenreaktion abnötigt. Es handelt sich bei den Figuren in diesem Graphic-Novel nicht um Pazifisten. Die Flucht der "Freaks" gelingt aber nicht allein wegen ihrer besonderen Fähigkeiten, sondern gerade durch Mithilfe ihrer augenscheinlich "normalen" Geschwister.


    Ein großer, wenn auch nicht sonderlich vielbeachteter, Wurf - sowohl für den legendär gewordenen Autor Steve Niles, als auch für den noch relativ unbekannten Zeichner Greg Ruth. Die emotinal dicht geschilderte Story des einen verbindet sich mit den naturalistisch-dynamischen Illustrationen des anderen. Niemals übertrieben, kein Stück zu bunt geraten.


    Abgerundet wird der bei Cross Cult erschienene Band, der alle sechs Teile der ursprünglichen Mini-Serie aus den USA kompiliert, durch, wie bei dem Asperger Verlag üblich, Interviews mit Zeichner und Autor, Entwurfsseiten und Hintergrundinformationen.



    Gerade für Fans des Genres einen zweiten Blick wert.