Eva Ibbotson: Das Geheimnis des wandernden Schlosses

  • Alex ist zwölf Jahre alt und Besitzer eines Schlosses, weil seine Eltern gestorben sind. Carra ist alt und Alex liebt es sehr, doch ihm ist klar, dass er es nicht behalten kann, denn es ist kein Geld mehr da. Er muss das Schloss verkaufen.
    Einen Käufer zu finden, ist nicht das Problem. Mr. Hopgood, ein Millionär aus Texas, möchte Carra gerne kaufen. Doch seine Tochter Helen ist krank und deswegen möchte ihr Vater, dass das Mädchen jede Aufregung vermeidet. Es gibt also nur eines: die Gespenster können nicht bleiben.
    Und so muss Alex den alten Wikinger Krok, das Gespensterbaby Flossie, Miss Spinks, die immer wieder versucht, sich zu ertränken, Stanislaus, den zahnlosen Vampir, und Geisterhund Cyril ausquartieren. Doch das neue Zuhause gefällt den Geistern von Carra überhaupt nicht und sie sehnen sich nach ihrem Heim zurück. Doch nur durch einen Zufall erfahren sie, wie es mit dem Schloss weitergehen soll...
    Alex reist inzwischen mit Mr. Hopgood nach Texas, wo das Schloss, das man in Schottland abgebaut hat, wieder aufgebaut werden soll. Dort lernt er auch Helen kennen, und nachdem die beiden ihre gegenseitigen Vorurteile überwunden haben (nein, Helen ist keine verwöhnte und hochnäsige Zicke und Alex kein klittragender Schotte, dessen Leibgericht Haggis ist), freunden die beiden sich miteinander an. Sie ahnen noch nicht, dass ihnen bei der Wiedereröffnung von Carra ein schlimmes Ereignis bevorsteht, denn fiese Gangster haben vor, die Millionärstochter zu entführen...


    Eine gut erzählte, lustige Geschichte, mit der ein oder anderen Begebenheit, die auch zum Nachdenken anregen soll. Die Darstellung der Gespenster ist einfach toll, auch Alex und Helen sind Helden, wie ein Jugendbuch sie haben sollte.
    Gestutzt habe ich bei der Gangsterbraut "Adolfa", deren großes Vorbild Hitler ist und die in einem Medaillon zwei schmierige Haarsträhnen mit sich herumträgt, von denen sie denkt, dass diese von Hitler stammen. Eine sehr strombergmäßige Darstellung, die ich in einem Jugendbuch nicht erwartet hätte. Durchaus gut gemacht ist das Ganze jedoch!
    :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5:

  • „Das Geheimnis des wandernden Schlosses“ ist bisher das zweite Buch, das ich von Eva Ibbotson gelesen habe und auch dieses Mal wurde ich nicht enttäuscht! :thumright:


    Die Autorin baut die Geschichte wieder sehr liebevoll auf und auch wenn das Buch mit seinen 236 Seiten nicht zu den umfassendsten gehört ist meiner Meinung nach alles enthalten, was eine gute Geschichte benötigt. Die Sprache ist leicht und flüssig zu lesen und die Fantasie der Autorin hat mich des Öfteren zum Schmunzeln gebracht. Sie schafft es wie gewohnt eine ganz neue Welt mit völlig skurrilen Charakteren zu erschaffen und das immer mit einer ganz eigenen Prise Humor. Die Charaktere, wie zum Beispiel die Geister von Carra sind toll und auch lustig dargestellt und man muss sie einfach während des Lesens ins Herz schließen.


    Besonders niedlich fand ich den kindlichen Poltergeist Flossie, der erst noch richtig sprechen lernen muss und ständig nach einem großen Seemonster Ausschau hält. Auch Alex, der junge Schlossherr von Carra und Helen, die Tochter eines Millionärs haben mir sehr gut gefallen. Natürlich hat auch die Spannung nicht gefehlt und der Ideenreichtum der Autorin hat mich mal wieder sehr beeindruckt!


    Gestutzt habe ich bei der Gangsterbraut "Adolfa", deren großes Vorbild Hitler ist und die in einem Medaillon zwei schmierige Haarsträhnen mit sich herumträgt, von denen sie denkt, dass diese von Hitler stammen.


    Ich fand Adolfa als Charakter an sich sehr erfrischend und ich mag es generell, wenn solche Charaktere völlig abgedreht und überspitzt bösartig dargestellt werden. :D
    Die Angelegenheit mit Hitlers angeblicher Locke im Medaillon hat mich auch erst stutzen lassen, aber auch ich finde, dass die Autorin das ganze gut dargestellt hat und auf so etwas muss man auch erst einmal kommen. ;)


    Das einzige was mir nicht ganz so gut gefallen hat war, dass mir das Ende ein wenig zu überladen vorkam. Auf wenigen Seiten passierte dann plötzlich noch unheimlich viel und das kam mir weniger passend vor. Trotz allem habe ich das Buch sehr gerne gelesen und freue mich schon auf die nächsten Bücher der Autorin, einfach weil sie so entspannend und erfrischend für zwischendurch sind.

    Meine Bewertung: :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5:

    ~Kunst ist die Befreiung der Schöpfung aus den Fesseln des Faktischen.~
    [size=8](Andreas Tenzer)

  • Ich habe das Buch in einem Rutsch gelesen und es hat mich sehr überrascht, wie vielschichtig die Geschichte war. Es drehte sich nicht in erster Linie ausschließlich um die Gespenster, sondern es wurden z.B. auch Wertvorstellungen in Bezug auf Geld in Frage gestellt. Die Figur der "Adolfa" fand ich zu Beginn etwas befremdlich (Haare sind meine Ekelgrenze :roll: ), aber wie Aimee passend geschrieben hat, passt diese übertriebene und überspitzte Darstellung wunderbar in die Geschichte.


    Die Lektüre von diesem Buch hat mir sehr viel Freude bereitet, da die Charaktere sehr liebevoll dargestellt waren und gerade die Eigenarten sehr lustig beschrieben wurden. Ich freue mich schon, weitere Bücher dieser Autorin zu entdecken.


    :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5:


    LG,
    Casoubon.