Das Haus Gottes: Teil 9 (S.560) - Teil 10 (S.694)

  • Spoiler nicht lesen, bevor das letzte Kapitel erreicht ist!


    Mit einer gewissen Genugtuung habe ich inzwischen zur Kenntnis genommen,


    Die Beschreibung der Pest fesselt mich nach wie vor und ich wüsste gern, welche Fachliteratur als Vorlage benutzt wurde, um so detaillierte Darstellungen bieten zu können.
    Ich hoffe,


    @ Charlie: Verrätst Du mir den Trick, wie Dottie und Aimery von der Ansteckung verschont bleiben, wenn ständig Pestkranke in ihren Armen ihr Leben aushauchen? ;)

    "Books are ships which pass through the vast sea of time."
    (Francis Bacon)
    :study:
    Paradise on earth: 51.509173, -0.135998

  • Ganz schnell, in Eile:
    Wie Du ja sicher gemerkt hast, gehe ich in meiner Darstellung von Uebertragung durch Yersinia pestis aus. (Heutzutage gibt es ja zahlreiche Medizinhistoriker, die bezueglich der Great Mortality zu anderen Schluessen gekommen sind. Ich will das auch nicht bestreiten. Ich musste eine Entscheidung treffen und habe mich fuer die entschieden, die mir a) wahrscheinlich schien und fuer die mir b) ein Experte zur Verfuegung stand.) Bei Yersinia pestis gab (und gibt) es Menschen, die sich nicht anstecken. Ausserdem gab und gibt es Faelle (wenn auch bei der Welle von 1348 vermutlich nur verschwindend wenige), die eine milde Form der Erkrankung durchlaufen (womoeglich ohne sich bewusst zu sein, woran sie erkrankt sind) und danach Immunitaet aufweisen.
    Dass Aimery und Dorothy beide das Glueck haben, zu den Menschen zu gehoeren, die sich nicht anstecken, ist so unwahrscheinlich, wie es sich anhoert, nicht, da selbst in schlimmstens betroffenen Siedlungen immer wieder von Menschen berichtet wurde, bei denen es, obwohl sie keinerlei Vorsichtsmassnahmen trafen und Kranke pflegten, nicht zur Erkrankung kam.


    Fachliteratur ueber die Great Mortality gibt es zuhauf - ich muesste schon etwas genauer wissen, wonach Du speziell suchst und was Du schon kennst.
    Philip Zieglers "Black Death" ist eine solide Einfuehrung, und "The Great Mortality" von John Kelly ist vielleicht die empathischste, am besten lesbare (allerdings blumige) einfuehrende Darstellung des gesamten Umfelds. Das brandneue "Scourging Angel" (das waehrend meiner Recherche noch nicht zur Verfuegung stand) ist hoechst empfehlenswert, wenn man sich speziell fuer die britischen Inseln interessiert. Shrewsbury's "History of the Bubonic Plague" fand ich sehr nuetzlich (aber eben nur, wenn man fuer 1348 von Yersinia pestis ausgeht)
    Das beeindruckendste Buch zum Thema ist Rosemary Horrox' "Black Death", die Primaerquellen zum Thema zum Lesen eingerichtet und zusammengestellt hat.
    Ich koennte nun endlos weiter aufzaehlen, glaube aber, Dir besser raten zu koennen, wenn Du mir etwas genauer sagst, was Du suchst.


    Natuerlich sind Berge von Fachliteratur fuer die Recherche zu diesem Thema unerlaesslich, und wie gesagt, es gibt Gott sei Dank reiche Auswahl. Ebenso unerlaesslich fand ich aber die Beratung durch einen Medizinhistoriker, der auf das Gebiet spezialisiert war und dem ich meine bloeden Laienfragen ohne Unterlass stellen konnte.


    Alles Liebe von Charlie

    "Der soll was anderes kaufen. Kann der nicht Paris kaufen? Ach nee, in Paris regnet's ja jetzt auch." Ararat - "Und sie werden nicht vergessen sein" Knaur, 1. März 2016
    www.charlotte-lyne.com

  • Danke für die Tipps.
    Ich suche Bücher, die erstens über die medizinische Seite berichten, ohne dabei für Laien unverständlich zu werden. Dabei interessieren mich Fragen wie: Arten der Pest (Lungenpest, Beulenpest), Übertragungswege, Inkubationszeit, Immunität etc - Statistiken, falls vorhanden: wieviel % der Erkrankten haben überlebt? (bei der Beulenpest waren das einige, bei der Lungenpest wohl niemand)
    Sehr interessant ist zweitens auch die Auswirkung auf die Gesellschaft, wie die Aufwertung des Bauern, der wegen des Mangels an Arbeitskräften bisher unerhörte Forderungen stellen konnte.
    In meinen medizinhistorischen Büchern wird auch über die Pest berichtet, aber es ist nur ein Kapitel unter vielen über diverse Seuchen. Ich finde es auch interessant, dass die Pest in der Literatur oder in Geschichtsbüchern so hervorgehoben wird, obwohl es genügend andere Krankheiten gab, denen die Menschen hilflos gegenüberstanden (Pocken, Lepra, Cholera oder auch der mysteriöse "Englische Schweiß" etc)
    Ich dachte früher immer, die Pest sei ausgestorben. Als wir 1994 nach Dubai umgezogen waren, brach kurz darauf in Indien die Pest aus und die Häfen/Flughäfen wurden geschlossen. Im Zeitalter der Antibiotika brach keine Panik aus, aber es war (für mich) doch überraschend, dass dieses Thema nicht endgültig abgehakt war wie z.B. die Pocken.

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  • Danke für die Tipps.
    . Ich finde es auch interessant, dass die Pest in der Literatur oder in Geschichtsbüchern so hervorgehoben wird, obwohl es genügend andere Krankheiten gab, denen die Menschen hilflos gegenüberstanden (Pocken, Lepra, Cholera oder auch der mysteriöse "Englische Schweiß" etc)
    .


    Ich habe diese Erfahrung eigentlich nicht gemacht. Fuer ein anderes, spaeteres Projekt habe ich vor kurzem Material zur Cholera gesammelt und fand eine ebensolche Fuelle von Material vor. Da das Domus Dei ja urspruenglich als Lepra-Hospiz errichtet wurde (und auch durch die speziellen Hinweise eines der beratenden Archaeologen, der diese Futterluken-Theorie vertritt), habe ich mich eingangs viel damit befasst und fand ebenfalls ausreichend Material.
    Dass der Pest von 1348 (egal ob es sich dabei jetzt tatsaechlich um Yersinia pestis oder einen ganz anderen Erreger handelt) sozialhistorisch eine besondere Bedeutung zukommt, steht ja auf einem anderen Blatt.


    Dass die Welt fuer pockenfrei erklaert wurde, bedeutet m.E. nicht, dass man einen neuerlichen Ausbruch der Pocken fuer unmoeglich haelt. Bei uns wird daher die Pockenimpfung auch weiter angeboten, wenn auch nicht mit Vehemenz empfohlen. Fuer pestfrei - dessen bin ich eigentlich sicher - wurde die Welt nie erklaert.


    Zu den sozialen Auswirkungen der Pest von 1348 in England - innerhalb ihres Kontext - empfehle ich sehr die Abhandlung von C.Dyer, von der ohnehin empfehlenswerten Cambridge University Press herausgegeben: "Standards of Living in the Later Middle Ages: Social change in England 1200 - 1520." Klar und ueberzeugend gegliedert, gut lesbar und eine umfassende Einfuehrung.
    Zu dem von Dir speziell erwaehnten Punkt (veraenderte Stellung, veraendertes Selbstbewusstsein der Bauern/landwirtschaftlichen Arbeiter, was mich auch sehr interessiert hat) erschien ebenfalls bei Cambridge University Press: "The English Rising of 1381" (Hilton/Astons). Besonders interessant darin die Schrift: "Social and economic background to the rural revolt of 1381".
    Hatchers "Plague, Population and the English Economy 1348 - 1530" ist in einigen Punkten nicht auf dem neuesten Stand, aber trotzdem ein fundierter Beitrag zum Thema.
    Es gibt noch zahlreiche andere - auch spannende Einzelschriften zu speziellen Themen, wie Auswirkung auf die Kirche, auf die Bildung etc.


    Was die rein medizinische Seite angeht, so kann ich kein Buch empfehlen, das sich mit dem Thema "Pest" gesamtgeschichtlich befasst, dazu bin ich einfach zu sehr Laie und habe mich zu sehr auf den speziellen Zeitabschnitt konzentriert. Ich fand fuer mich die Schrift "The Pest Anatomized: Fife centuries of the plague in Western Europe" des Wellcome Institute for the History of Medicine nuetzlich, habe mich wie gesagt ansonsten aber aufs Vierzehnte Jahrhundert beschraenkt.


    DIE Primaerquelle uebrigens und in meinen Augen ein Muss fuer alle, die das Thema fesselt: Guy de Chauliac! Nachdem ich mich durch seine Schriften gefressen hatte, hatte ich wirklich das Gefuehl, von der Medizin jener Epoche - von Wissen, Bestreben, Grundhaltung und Herleitung - eine leise Ahnung im Ohr zu haben.


    Ich wuensch' Euch allen einen froehlichen - GESUNDEN - Start in die Woche.
    Alles Liebe von Charlie

    "Der soll was anderes kaufen. Kann der nicht Paris kaufen? Ach nee, in Paris regnet's ja jetzt auch." Ararat - "Und sie werden nicht vergessen sein" Knaur, 1. März 2016
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  • Zu den sozialen Auswirkungen der Pest von 1348 in England - innerhalb ihres Kontext - empfehle ich sehr die Abhandlung von C.Dyer, von der ohnehin empfehlenswerten Cambridge University Press herausgegeben: "Standards of Living in the Later Middle Ages: Social change in England 1200 - 1520." Klar und ueberzeugend gegliedert, gut lesbar und eine umfassende Einfuehrung.

    Das habe ich gleich auf meine Wunschliste gesetzt, da es das zu sein scheint, was ich suche. Ich lese ohnehin gern Bücher der "Cambridge University Press".



    DIE Primaerquelle uebrigens und in meinen Augen ein Muss fuer alle, die das Thema fesselt: Guy de Chauliac! Nachdem ich mich durch seine Schriften gefressen hatte, hatte ich wirklich das Gefuehl, von der Medizin jener Epoche - von Wissen, Bestreben, Grundhaltung und Herleitung - eine leise Ahnung im Ohr zu haben.

    Mir ist gleich aufgefallen, dass Guy de Chauliac im Buch mehrfach vorkam, sogar häufiger als mein hochverehrter Roger Bacon. Ich habe schon einiges über diesen Herrn, aber noch nichts von ihm gelesen. Hast Du Dich da tatsächlich durchgeackert? Ich nehme an, es gibt Neuauflagen? Oder könntest Du solche Schriften in mittelenglischer Sprache lesen?


    Àpropos Mittelenglisch: Bei der Szene, in der die Kinder "wie Donnerschläge furzen", hast Du wohl eine Anleihe bei Chaucer genommen?


    ...This Nicholas anon leet fle a fart,
    as greet as it had been a thonder-dent,
    that with the strook he was almoost yblent...
    :mrgreen:

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  • Nein, die Uebersetzung war mir nicht bekannt - steht das da drin? Dass es mir unbewusst untergerutscht ist, bestreite ich aber keinesfalls. Ich liebe Chaucer.


    Ich habe Middle English studiert. Ich kann's, fuercht' ich, manchmal besser lesen als Modern English (ich habe mich auch in Germanistik und Italienisch auf Sprache und Literatur des Hoch- und Spaetmittelalters spezialisiert - ich bin ein hoffnungslos altmodischer Mensch).


    Chirurgia Magna kann man aber auf Lateinisch lesen, dazu braucht man kein Mittelenglisch. Und wenn man beides nicht kann oder moechte, gibt es ganz sicher Uebertragungen, auch wenn ich im Moment nicht weiss, welche man benutzen sollte (kann mich aber sehr gern erkundigen).


    Zu lesen ist die Chirurgia uebrigens viel leichter, als ich gedacht habe. Es macht Spass - die Dramatik des Autors ist ganz hinreissend. Kein Vergleich mit einem modernen medizinischen Fachbuch, fuer das ich drei Nachschlagewerke und meinen Bruder brauche. (Ganz zu schweigen von modernen Gebrauchsanweisungen, die ich in keiner Sprache der Welt und mit Hilfe keines Werkes lesen kann.)


    Herzliche Gruesse von Charlie

    "Der soll was anderes kaufen. Kann der nicht Paris kaufen? Ach nee, in Paris regnet's ja jetzt auch." Ararat - "Und sie werden nicht vergessen sein" Knaur, 1. März 2016
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  • Chirurgia Magna kann man aber auf Lateinisch lesen,


    Daran habe ich gar nicht gedacht! ](*,) Aber selbst wenn ich im Lateinischen relativ fit bin, glaube ich nicht, dass es dazu reicht, die Chirurgia Magna so locker runterzulesen und mich dabei noch zu vergnügen.


    Ich habe im Studium Alt- und Mittelenglisch belegt, ersteres hat mich genervt, letzteres kann ich einigermaßen verstehen, aber ich bin doch froh, dass ich es nicht vertieft studieren musste, da mir das heutige Englisch am besten gefällt. Italienisch habe ich nie gelernt. Ist das Italienisch des Hoch- und Spätmittelalters noch sehr nah mit Latein, bzw. Vulgärlatein verwandt?


    PS Die deutsche Fassung des Chaucer-Zitats lautet:


    (...)Unser Nicholas ließ sogleich einen Furz fahren, so mächtig, als ob es ein Donnerschlag gewesen wäre, so dass jener von dem Einschlag fast geblendet wäre (...)

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    Einmal editiert, zuletzt von €nigma ()

  • [quote='CharlieLyne',index.php?page=Thread&postID=519591#post519591]Daran habe ich gar nicht gedacht! ](*,) Aber selbst wenn ich im Lateinischen relativ fit bin, glaube ich nicht, dass es dazu reicht, die Chirurgia Magna so locker runterzulesen und mich dabei noch zu vergnügen.


    (...)[/font][/color]


    Probier's, Du wirst ueberrascht sein. Es war viel leichter, als ich gedacht haette, und ich hatte maechtig Angst davor. Der Stil ist blumig und den Leser umschmeichelnd, es ist wirklich zum Lesen geschrieben! Viel leichter zu lesen als z.B. theologische Texte derselben Epoche.


    Das Italienisch, das z.B. Petrarca erst zaghaft, dann immer selbstbewusster zu schreiben begann, hebt sich vom Lateinischen deutlich ab. Dennoch habe ich die Erfahrung gemacht, dass interessierte Lateiner es sehr gut lesen koennen. Aber interessierte Lateiner koennen ja auch heutiges Italienisch mit einem guten Woerterbuch ueberraschend gut lesen. Umgekehrt halten meine Italienisch-Studenten ohne Latein den kleinsten lateinischen Text fuer unlesbar. Was - denke ich - auch ein bisschen mit unnoetigem Respekt (oder Angst) vor "dem Alten" zu tun hat, den ich in England besonders ausgepraegt erlebe.


    Altenglisch hat Dich genervt? BEOWULF AUCH?


    Alles Liebe von Charlie

    "Der soll was anderes kaufen. Kann der nicht Paris kaufen? Ach nee, in Paris regnet's ja jetzt auch." Ararat - "Und sie werden nicht vergessen sein" Knaur, 1. März 2016
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  • Oh ... Technik-Doof hat wieder einmal voellig falsch zitiert. Ich hoffe, Ihr werdet trotzdem noch schlau draus.


    Vielen Dank fuer die Chaucer-Uebersetzung. Die ist koestlich!

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  • Altenglisch hat Dich genervt? BEOWULF AUCH?

    Soweit kamen wir gar nicht. Wir hatten ein Lehrbuch mit dem Titel "Elements of Old English" *, das sogar irgendwo in meinem virtuellen Bücherregal herumstehen müsste.
    Da wurden irgendwelche altenglischen Deklinationen gepaukt und Textausschnitte aus hauptsächlich biblischen Texten übersetzt.
    Der Vergleich Altenglisch-Althochdeutsch hätte mich schon interessiert, aber das Auswendiglernen von Ableitungsketten aus ältesten (gotischen :-k ?) Sprachstufen fand ich einfach nur irrelevant... =;


    * Es war eine ältere Ausgabe dieses Buchs.

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  • Nun habe ich das Buch auch beendet. Leider. Leider. Leider. Da hätten ruhig noch einige 100 Seiten dranhängen können. Die Fletchers in ruhigerem Fahrwasser, eine zufriedene Familie, Richilda tritt in die Fußstapfen von Aimery als Schiffbauerin.... Halt!!! Nein, nicht weiter, das würde dann ja ein von mir nicht so geliebter "Die ...in"-Roman.


    Mir hat "Das Haus Gottes" wirklich richtig gut gefallen. Die Spannung nahm von der ersten Seite ständig zu. Zum Schluss mochte ich das Buch gar nicht mehr aus der Hand legen. Besonders gefiel mir der logisch struktuierte Aufbau und die gut charakterisierten Figuren. Sie wirkten lebensecht und das Kopfkino tat das Seine dazu. Ich hoffe, dieses Buch wird nie verfilmt, denn Amery, Dorothy, Gilbert... haben in meinen Gedanken alle ihr eigenes Gesicht, das könnten keine Schauspieler annehmen. Ich muss es jetzt erst einmal ein bisschen sacken lassen.


    Eine Frage hat sich mir nur aufgedrängt:


  • Zurück zum Buch... :mrgreen: !


    Gestern hat es mich gepackt und ich konnte einfach nicht mehr aufhören zu lesen...und um halb zwölf war ich am Wort ENDE angelangt! :D


    Bei mir war der Verdacht


    Überrascht und doch nicht so richtig überrascht


    Im neunten Teil


    Traurig war ich


    Wenn ich über Richildas


    Ganz wunderbar


    Mit Richildas


    Mir hat das Buch und die gesamte Leserunde (natürlich bleibe ich weiter dabei! :loool: ) außerordentlich gut gefallen! Dir, Charlie, ein großes Lob für Dein Engagement und natürlich für dieses wunderbare Buch!


    Mit bestem Gewissen vergebe ich für dieses Buch :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :thumleft: !


    Begeisterte Grüße, Frauke :compress:

    Ich :study: gerade:
    "Das Lied von Eis und Feuer 4 - Die Saat des goldenen Löwen" von George R.R. Martin (Kindle)




  • Liebe Karthause, liebe Frauke,


    willkommen im Ziel - und vielen, vielen Dank fuer Eure SO schoenen Worte zu meinem Buch. Ich freu mich krumm, dass Ihr meine Geschichte aus Portsmouth am Solent gemocht habt - Rueckmeldungen wie Eure machen so richtig Lust und Mut zum Weiterschreiben.


    Besonders freut mich, Frauke, dass die Gilbert-Schlussszene, die mir besonders am Herzen lag, fuer Dich funktioniert hat. Die beiden haetten einander so viel helfen koennen. Ich wollte unbedingt, dass sie Frieden schliessen, dass sie sich voneinander verabschieden und dass ein Kind von Gilbert ueberlebt.


    Ja, Karthause, Du hast ganz recht. Mit mir gibt's keine Fortsetzungen, und das wuerde garantiert ein "Die ... in"-Roman, zumal ich mir auch noch ausgedacht hatte, dass Richilda in Montpellier Aerztin wird. "Die Wunderheilerin", nein, ich glaub, das ist nichts fuer mich. Ich hab die Geschichte der Fletchers hier zu Ende erzaehlt.
    Aber noch eine Geschichte aus Portsmouth wuerde ich gern erzaehlen, ohne Frage.


    Darf ich hier ganz kurz noch mal beim Stichwort Portsmouth Off-topic-Werbung nicht in eigener Sache, wohl aber in eigener Leidenschaft machen: Wer einen England-Besuch plant und mit dem Gedanken an einen Abstecher nach Portsmouth spielt (bitte mich anrufen, ich freue mich immer und gebe sehr gern im Domus Dei Bescheid, wenn jemand es sehen moechte. Was sich SEHR SEHR lohnt), dann rate ich unbedingt, dies sehr schnell in die Tat umzusetzen. Unter Euch sind ja auch sehr viele Mit-Henry-Fans, wie ich gemerkt habe, und sicher wissen die auch, dass in Portsmouth das weltweit einzige Tudor-Kriegsschiffwrack, Henrys Liebling "Mary Rose" geborgen liegt und durchgehend mit einer Wachsloesung besprueht wird, um das Wrack fuer die Nachwelt zu konservieren. Ohne jede Uebertreibung ist das Wrack der Mary Rose eine Zeitkapsel und das beeindruckendste, was ich in fuenfundzwanzig Jahren Henry-Liebe je gesehen habe. Zuzusehen, wie diese Konservierung vorgenommen wird, ist schlichtweg ueberwaeltigend. Ich halte jedes Mal wieder den Atem an.
    Geplant ist, dieses Schiff, wenn die Konservierung abgeschlossen ist, zusammen mit den gefunden Exponaten in einem gemeinsamen Museum auszustellen. Fuer uns alle, die da staendig herumlaufen, doch ein bisschen ploetzlich, ist nun bekannt gegeben worden, dass die Konservierung geglueckt ist UND die Gelder bereitstehen (wie schoen!). Unsere Mary Rose wird mithin im September aus dem Auge der OEffentlichkeit genommen und auf ihre Ausstellungsjahre "im Trockenen" vorbereitet. Wer sie noch sehen moechte, wie sie in ihrer Ship Hall liegt und besprueht wird, hat noch sechs Wochen dazu Zeit. Ich kann dieses Erlebnis nur jedem erleben (fahre selbst auch noch mehrmals, weil ich's einfach noch mal sehen muss.) Und dass Domus Dei wuerde sich "in einem Aufwasch" ebenfalls ueber Euren Besuch freuen.


    Zum Thema zurueck:
    Deine kritische Anmerkung, Karthause, kann ich nicht ganz von der Hand weisen. Ja, das ist vielleicht wirklich ein bisschen wackelig, es ist eher wahrscheinlich, dass sich Aimery und Agnes begegnet waeren. Ich habe mir eben gedacht, dass Aimery ja darauf achtet, dort niemandem zu begegnen und dass Fitzroger Agnes unter Verschluss haelt - die ja auch selbst nicht gesehen werden moechte. Aber Unrecht hast Du nicht - die Chancen, dass sie sich begegnet waeren, sind ziemlich gross.


    Ich bedank mich noch einmal ganz ganz herzlich - es hat mir viel gebracht, von Euren Eindruecken zu lesen, und ich werde noch lange etwas davon haben.


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  • Der hat ja wirklich geglaubt,


    Aber,




    Mich hat das Buch ebenfalls begeistert.

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  • Geplant ist, dieses Schiff, wenn die Konservierung abgeschlossen ist, zusammen mit den gefunden Exponaten in einem gemeinsamen Museum auszustellen.


    Ist das Schiff für einige Jahre in einer "Nebelkammer" wie die Hansekogge in Bremerhaven? Wir sind im August in London, vielleicht reicht die Zeit für einen Abstecher nach Portsmouth.

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  • Nein, kritisch war meine Anmerkung wirklich nicht gemeint. Ich hatte nur mal zwischendurch den Gedanken, ob ich denn mit Agnes Grab oder Beisetzung was überlesen haben könnte. Ich konnte mich so überhaupt nicht mehr erinnern, was dazu stand. Aber der Gedanken kam und ging wieder. Jetzt weiß ich, es stand eben nichts dazu im Buch. Deshalb hätte ich es auch logisch gefunden, wenn man sich auf die Suche nach Agnes gemacht hätte. Das wäre aber wieder eine andere Geschichte. Aimery hat ihren Tod akzeptiert, ich als Leserin auch, es war schon schlüssig. Es ist heute ja noch mit vielen Schwierigkeiten verbunden jemanden mit solch schweren Verbrennungen zu retten.


    Das Buch ist dir sehr gut gelungen, so gut, dass ich die die anderen Lyne's auch noch haben möchte. Für mich wurde das, was ich mir von einem historischen Roman wünsche, alles erfüllt, deshalb auch von mir :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5:

  • Danke, Euch allen!
    Enigma, fahr auf alle Faelle nach Portsmouth, wenn Du's schaffst. (Wir sind ab 21. August dort, allerdings mit ganz vielen Verwandten. Die dann aber wieder abreisen - so ab Montag, denk ich, ist wieder Ruhe, vielleicht treffen wir uns bei der Mary Rose?)


    Dass das Nebelhalle heisst, wusste ich nicht, aber das Polyethylenglykol (also diese Wachsloesung) mit der die Bremer Kogge konserviert wurde (ich dachte, das sei abgeschlossen? Nein? Muss sie nochmal rein?), ist dasselbe wie bei der Mary Rose. Damit wird sozusagen das Wasser in den Fugen ersetzt. (Mir hat das ein Trust-Mitarbeiter unheimlich sorgsam und muehevoll erklaert, aber chemisch doof wie ich bin, hab ich's, wie ich gestehen muss, nicht verstanden.
    Physikalisch doof bin ich uebrigens auch. Ich war waehrend der Recherche am "Haus Gottes", bei der mir mit nautischen Fragen Mitarbeiter des Trusts wiederum behilflich waren, der Lacher der Saison, da mich der freundliche Mensch bereits an der Museumstuer Termin fuer Termin mit den Worte begruesste: "Und? Soll ich Ihnen heute wieder das Astrolabium erklaeren?" Mein Mann - auch Geisteswissenschaftler, aber nicht ganz so brettvormkopfig - hat mir zu Hause 'n Modell gebaut, damit habe ich's dann irgendwann soweit gerafft, dass es fuers Buch reichte. Aber kaum war das Buch fertig - hab ich alles wieder vergessen. Ich bin so froh, dass mich bisher keiner danach gefragt hat, wie das Dingens funktioniert ...)


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  • Dass das Nebelhalle heisst, wusste ich nicht, aber das Polyethylenglykol (also diese Wachsloesung) mit der die Bremer Kogge konserviert wurde (ich dachte, das sei abgeschlossen?


    Das heißt nicht so, aber ich habe es immer so genannt, weil es aussah wie eine Kogge im starken Nebel. ;) Sie war von 1975 (Eröffnung des Deutschen Schifffahrtsmuseums) bis 2000 "eingenebelt" und der Prozess ist abgeschlossen. Jetzt steht die Kogge frei im Raum herum.


    Wir haben viele Programmpunkte in London, deshalb weiß ich nicht, ob wir es nach Portsmouth schaffen. Am 21.8. fliegen wir schon nach München zurück.


    Sind andere Städte in England eigentlich auch so teuer wie London?


    Meine Mutter, die Mitglied der schifffahrtsgeschichtlichen Gesellschaft Bremerhavens war, hatte Anfang der 90er Jahre ein altes Schiff in England besichtigt. Könnte das die Mary Rose gewesen sein?

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  • Das Buch ist dir sehr gut gelungen, so gut, dass ich die die anderen Lyne's auch noch haben möchte.

    Ja, ja, ja! Die möchte ich auch unbedingt haben!!!!! :loool: :loool: :loool:
    Nebenbei mal die Frage, wann dürfen wir denn mit einem "Neuen Lyne" rechnen? Und auf welches Thema dürfen wir uns freuen? (Oder ist das unverschämt, so etwas zu fragen?) :uups:


    Liebe Grüße, Frauke :study:


    Edit: Was mich auch interessiert ist, warum Du den Verlag bei Deinem dritten Buch gewechselt hast, Charlie?! :-k

    Ich :study: gerade:
    "Das Lied von Eis und Feuer 4 - Die Saat des goldenen Löwen" von George R.R. Martin (Kindle)




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