Das Haus Gottes: Prolog (S.9) - Teil 2 (S.143)

  • Der 1.Juli geht dem Ende entgegen und der Thread ist noch jungfräulich.
    Da habe ich doch gleich mal die erste Frage: Wie alt muss ich mir Aimery vorstellen? Da er schon einen Sohn im heiratsfähigen Alter hat, kann er ja nicht mehr der Jüngste sein.


    Ich bin noch nicht sehr weit mit dem Buch, finde die Figur aber sehr interessant gezeichnet, vor allem seinen Konflikt mit seinem Vater. Es würde mich interessieren, warum der alte Stinkstiefel Francis auf den Beruf eines Schiffsbauers so verächtlich herabblickt. Ich hätte diese Tätigkeit doch als sehr ehrenvoll angesehen, gerade in einer Zeit, in der man wegen des Konflikts mit Frankreich schon mit einem wachsenden Bedarf an Kriegsschiffen rechnen musste.

    "Books are ships which pass through the vast sea of time."
    (Francis Bacon)
    :study:
    Paradise on earth: 51.509173, -0.135998

  • Ich habe den ersten Teil fertig gelesen. Den Schreibstil finde ich sehr angenehm, konnte gar nicht aufhören zu lesen :)
    Aimery ist eine sehr interessante Figur. Irgendwie kann man ihn gut verstehen, aber wirklich greifbar ist er nicht. Das macht ihn umso interessanter.
    Ich frage mich bei Francis, ob er allgemein den Beruf des Schiffsbauer als so niedrig ansieht oder "nur" weil sein verhasster Sohn diesen ausübt und dabei solche Geheimnisse macht.

    Sub: ungezählt, aber ein Berg der Träume, Sehnsüchte, Abenteuer und Erlebnisse.


    "Wir leben in einer Schattenwelt und Magie ist ein rares Gut. Dieser Roman hat mich gelehrt, daß ich durch das Lesen mehr und intensiver leben, daß Lesen mir das verlorene Sehen wiedergeben konnte."

    Der Schatten des Windes - Carlos Ruiz Zafón

  • Ich bin im ersten Teil.
    Das Buch ist bisher sehr interessant, nur mich würde interessieren, der Ehemann im Prolog ist Aimery, oder??


    Dorothy hat viel Hoffnung in ihre Vermählung, aber ich glaube, schon während der Hochzeit zwischen den Zeilen ein wenig Dissonanzen rausgelesen zu haben... Irgendwie steht wohl bald schon eine große Enttäuschung an, vermute ich, Dorothys Wunschträume werden wohl wie Seifenblasen zerplatzen.


    Lustig finde ich die Bezeichnung "Dorothy Nussholzhaar".
    Und ich darf behaupten, ich kenne Portsmouth, vor etwa 9 Jahren war ich mit der Schule dort, wirklich eine schöne Stadt an der Küste.

  • Auch ich habe so geschlossen, Enigma.
    Ich war sicher, Shipwrights muessten sehr angesehen gewesen sein, da Schiffe fuer England so wichtig wurden. Gerade die Stadt Portsmouth ist vom Schiffbau regelrecht gemacht worden.
    Tatsaechlich sah das im 14. Jahrhundert aber ganz anders aus - Shipwrights waren in Guilds verglichen mit anderen Handwerken extrem schlecht organisiert, sie wurden so gut wie nie fest angestellt und wurden als so wenig wichtig erachtet, dass nur eine Handvoll Namen erhalten sind. Der englische Schiffbau lag auf dieser Basis meilenweit hinter dem mediterranen zurueck - und da nichts schriftlich festgehalten wurde, entwickelte er sich auch nicht. Mehr moechte ich dazu erst einmal nicht sagen, weil sich mit diesen Fragen mein Buch befasst und ich (ich warne Euch hier lieber vor) ein immenses Talent besitze, durch Sabbelei die Spannung meiner Buecher voellig zu versauen (mir wurde deswegen bereits einmal angedroht, mich aus meiner eigenen Leserunde zu draengen). Spaeter sage ich aber mehr als gern noch etwas dazu - ich liebe das Thema sehr.


    Aimery ist zu Beginn des Romans um die vierzig Jahre alt.


    Dass Dir der Stil des Buches gefaellt, freut mich ungemein, Sanara - danke! Ich hoffe, es bleibt so ...


    Alles Liebe von Charlie

    "Der soll was anderes kaufen. Kann der nicht Paris kaufen? Ach nee, in Paris regnet's ja jetzt auch." Ararat - "Und sie werden nicht vergessen sein" Knaur, 1. März 2016
    www.charlotte-lyne.com

  • Wir haben uns ueberschnitten, Tigerle.
    Wie schoen - jemand der Portsmouth kennt und auch mag (neun Jahre sind eine lange Zeit - Du musst es mal wieder besuchen!). Es ist meine Lieblingsstadt. Als ich fuer meinen Roman "Die zwoelfte Nacht" dort mit dem Mary Rose Trust recherchierte, habe ich mich in den Ort auf den ersten Blick verliebt, es war dieses Hier-bin-ich-und-hier-bleib-ich-Gefuehl. Ich wollte unbedingt eine eigene Geschichte von Portsmouth erzaehlen, und da ich auf die ueberwaeltigende Unterstuetzung der dort taetigen Archaeologen wieder zurueckgreifen durfte, war das Recherchejahr einfach himmlisch.
    So schoen, dass ich eigentlich noch ein Buch in Portsmouth schreiben moechte, irgendwann.
    Ich war letztes Wochenende wieder dort, zur Feier von Henrys Geburtstag.


    Deine Frage nach dem Ehemann im Prolog kann ich leider nicht beantworten ... das muss das Buch tun, ansonsten ist's ein schlechtes, da darf der Autor sich nicht mit nachgeschobenen Erklaerungen vor dem Eierschmeissen retten. Aber ...


    Alles Liebe von Charlie

    "Der soll was anderes kaufen. Kann der nicht Paris kaufen? Ach nee, in Paris regnet's ja jetzt auch." Ararat - "Und sie werden nicht vergessen sein" Knaur, 1. März 2016
    www.charlotte-lyne.com

  • Ich habe gestern abend auch schon angefangen zu lesen. Bin aber noch nicht so weit gekommen.
    Gut finde ich zuerst einmal, dass es ein Glossar gibt. Ich lese eher weniger historische Romane aus dieser Zeit und daher werde ich bestimmt einige Begriffe nachschauen müssen.


    Die Ehe scheint ja schon früh unglücklich zu sein, eigentlich kündigt es sich ja schon irgendwie bei der Hochzeit an. Na ja mal schauen wie es so weiter geht. Ich gehe jetzt auf den Balkon und lese weiter. :study:

    Verstehst du, was es heißt, irgendein bescheuertes kleines Musikstück oder eine Band so maßlos zu lieben, dass es wehtut?
    (Almost Famous)

  • Tatsaechlich sah das im 14. Jahrhundert aber ganz anders aus - Shipwrights waren in Guilds verglichen mit anderen Handwerken extrem schlecht organisiert, sie wurden so gut wie nie fest angestellt und wurden als so wenig wichtig erachtet, dass nur eine Handvoll Namen erhalten sind.


    Durftest Du in Portsmouth Stadtarchive einsehen, oder durch welche Sekundärliteratur bist Du an diese Informationen ( Stellung und Ansehen der Shipwrights im mittelalterlichen England) gekommen?
    Wenn man bedenkt, dass es damals weder Eisenbahnen und Lastwagen noch Flugzeuge gab , sollte der Schiffbau eigentlich von überragender Bedeutung gewesen sein.

    "Books are ships which pass through the vast sea of time."
    (Francis Bacon)
    :study:
    Paradise on earth: 51.509173, -0.135998

  • Man sollte das - wie schon gesagt - zwar vielleicht denken, aber es war nicht so.
    Mit Flugzeugen und Eisenbahnen hat das, denke ich, eher wenig zu tun, denn das Spaetmittelalter war zwar eine relativ mobile Zeit, aber die ueberwaeltigende Mehrheit unternahm dennoch keine Auslandsreisen.
    Schiffe wurden in unglaublichem Tempo regelrecht hochgezogen und ausschliesslich fuer den Krieg bestimmte Schiffe, wie sie z.B. in der Antike immer auch dem Prestige eines Herrschers dienten, gab es noch nicht (ueberhaupt war auf diesem Gebiet ein gewaltiger Schatz an Wissen voruebergehend verloren gegangen). Selbst zwei Jahrhunderte spaeter, als - in Portsmouth - das erste Trockendock errichtet, das erste reine Kriegsschiff gebaut und die erste echte Royal Navy ins Leben gerufen wurde, wundert man sich noch ueber das geringe Ansehen der Shipwrights, das sich in geringer Entlohnung, temporaerer Beschaeftigung und nur sporadischer Aufzeichnung von Namen deutlich ablesen laesst.


    Stadtarchive sind selbstredend fuer die Recherche einer solchen Geschichte unerlaesslich, und das von Portsmouth ist sehr schoen und uebersichtlich, und dort darf jeder recherchieren, der sich - mit entsprechender Begruendung - Termine geben laesst. Da jedoch die Stadt Portsmouth im Hundertjaehrigen Krieg mehrmals niedergebrannt wurde (wie gesagt, ich hatte vor, dazu - um nichts vorwegzunehmen - erst spaeter mehr zu sagen, beuge mich aber der Vehemenz der Nachfrage), ist die Dokumentation nicht ausreichend und ich musste in verschiedenen Fragen zum Stadtleben auf Vergleichsstaedte ausweichen. Southampton war da natuerlich immer der guenstigste Anlaufpunkt, aber auch andere Orte waren hilfreich, und insgesamt ist das 14. Jahrhundert in Hampshire gut belegt, die Recherche lief problemlos.


    Was den Schiffbau im englischen Hochmittelalter betrifft, so ist dieser zwar ein schlecht erforschtes Gebiet (eben auch aufgrund der fehlenden Dokumentationen und der geringen Haltbarkeit von Fundstuecken im Wasser), auf dem noch viel Arbeit zu leisten sein wird (was es aber auch besonders spannend macht), doch existieren zur Stellung der Shipwrights gesicherte Daten fuer ganz England.


    Ich moechte grundsaetzlich - sofern irgend moeglich - die erste Runde der Recherche allein aus Primaerquellen bestreiten, weil ich auf diese Weise nicht nur einen Basispool an Fakten erhalte, sondern auch den Ton der Epoche zu hoeren beginne, der mir beim Vierzehnten Jahrhundert ueberhaupt nicht mehr aus dem Ohr geht. Dazu kommen Vor-Ort-Recherchen und zahlreiche Expertengespraeche, ohne die ich nicht arbeiten koennte (ich koennte daher ueber kein Land schreiben, das ich nicht bereisen und dessen Sprache - einschliesslich Altsprachen - ich nicht sprechen und lesen kann). Sekundaerliteratur hilft mir dann in der zweiten Runde, das grosse Sammelsurium zu ordnen, zu bewerten und zu ergaenzen. DER Experte auf diesem Gebiet ist Ian Friel (dem ich fuer seine Unterstuetzung nicht oft genug danken kann), dessen Standardwerk "The Good Ship" ich nur waermstens empfehlen kann, wenn jemand sich fuer das Thema interessiert und nach einer fundierten, hervorragend lesbaren und umfassenden Einfuehrung sucht.


    Autum, liest Du generell nicht gern historische Romane oder nur diese Epoche nicht? Sofern zweites der Fall ist - welche Epochen bevorzugst Du? Ich freu' mich, dass Du mit mir und dem Vierzehnten Jahrhundert einen Versuch wagst, und hoffe, Du bereust es nicht - oder zumindest nicht allzu bald.


    Herzliche Gruesse von Charlie

    "Der soll was anderes kaufen. Kann der nicht Paris kaufen? Ach nee, in Paris regnet's ja jetzt auch." Ararat - "Und sie werden nicht vergessen sein" Knaur, 1. März 2016
    www.charlotte-lyne.com

  • Hallo zusammen! :winken:
    Schön, daß die Leserunde jetzt begonnen hat! :D


    Ich lese gerade den ersten Teil, Dorothy hat gerade ihre Hochzeitsnacht hinter sich.


    (Ich spoilere jetzt noch nicht, werde es aber im Verlauf der Leserunde verstärkt tun und möchte auch alle Mitleser darum bitten. Die Lesegeschwindigkeit ist ja meist verschieden und leicht wird einem dann etwas verraten, das man noch nicht wissen möchte! :wink: :pray: )


    Der Mann aus dem Prolog ist meiner Meinung nach Aimery, er soll ja laut "Klappentext" seine Frau ermordet haben. Ob er es jetzt war, oder nicht, ist natürlich schon einmal eine spannende Frage! :bounce:
    Wenn er es nicht war, kann ich mir schon vorstellen, daß die Anschuldigungen und Beschimpfungen ihn haben merkwürdig werden lassen! :-k
    Bis jetzt ist ja noch fast nichts passiert, was nicht schon im "Klappentext" verraten wurde, die Hochzeitsnacht sagt ja schon einiges über Symond aus! :pukel:


    Sonst kann ich noch nicht viel sagen, ich muß mich erst richtig einlesen und gestern hatte ich nicht die Zeit dazu. Melde mich heute Abend wieder, wenn ich mehr gelesen habe!
    Bin aber auf jeden Fall gespannt, wie es weitergeht! :bounce: :D :bounce:


    Liebe Grüße, Frauke :study:

    Ich :study: gerade:
    "Das Lied von Eis und Feuer 4 - Die Saat des goldenen Löwen" von George R.R. Martin (Kindle)




  • Autum, liest Du generell nicht gern historische Romane oder nur diese Epoche nicht? Sofern zweites der Fall ist - welche Epochen bevorzugst Du? Ich freu' mich, dass Du mit mir und dem Vierzehnten Jahrhundert einen Versuch wagst, und hoffe, Du bereust es nicht - oder zumindest nicht allzu bald.


    Hallo,
    Ich lese generell eher wenig historische Romane, zwischendurch aber immer mal wieder gerne. Als letztes habe ich zum Beispiel von Martina Kempff " Die Königsmacherin" gelesen. Was zur Zeit von Karl dem Großen gespielt hat.
    Aber bis jetzt gefällt mir das Buch auf jeden Fall und es lässt sich vom Stil her sehr gut lesen.


    Viele Grüße
    Autumn

    Verstehst du, was es heißt, irgendein bescheuertes kleines Musikstück oder eine Band so maßlos zu lieben, dass es wehtut?
    (Almost Famous)

  • Hui! Hier ist ja schon was los.
    Leider konnte ich erst heute anfangen, bin aber "schon" auf Seite 33 und finde das Buch sehr gut. Es hat zwar nicht den 100%igen Zauber wie Die zwölfte Nacht, aber das kann gut und gerne an der anderen Epoche liegen (ich bin ja derzeit total versunken in der Herrschaftszeit rund um Henry VIII). :queen: Dennoch finde ich die Atmosphäre runf um die "Schiffestadt" fesselnd und lebendig.

    Da habe ich doch gleich mal die erste Frage: Wie alt muss ich mir Aimery vorstellen? Da er schon einen Sohn im heiratsfähigen Alter hat, kann er ja nicht mehr der Jüngste sein.

    Aimery ist zu Beginn des Romans um die vierzig Jahre alt.

    Das habe ich auch gedacht.



    Ich hätte diese Tätigkeit doch als sehr ehrenvoll angesehen, gerade in einer Zeit, in der man wegen des Konflikts mit Frankreich schon mit einem wachsenden Bedarf an Kriegsschiffen rechnen musste.

    Der englische Schiffbau lag auf dieser Basis meilenweit hinter dem mediterranen zurueck - und da nichts schriftlich festgehalten wurde, entwickelte er sich auch nicht.

    Echt?! Das hätte ich jetzt auch nicht erwartet. Ich hab eher (wie €nigma) erwartet, dass die Schiffsbauer total angesehen waren und auch in der Gunst des Hofes standen. So kann man sich täuschen.


    Dorothy tut mir übrigens sehr leid, denn ich stelle es mir ziemlich doof vor, wenn man gewisse Vorstellungen von seinem Angebeteten hat und dann derart enttäuscht wird, wie es ihr wohl (von meiner Sichtweise aus) bald schon blüht. Wie gut, dass Abstinenz heutzutage (zumindest in "normalen" Ländern wie hier) nicht mehr üblich ist, sondern man die Gelegenheit hat, zu erfahren, auf wen man sich einlässt. :wink:

  • Mitglieder des internationalen Henry-Fanclubs sind in dieser Runde selbstredend besonders herzlich willkommen, FallenAngel.
    Du solltest allerdings jetzt HIER sein.
    Die Jubilaeumsfeierlichkeiten uebertreffen alle Erwartungen, die ganze Stadt ist im Henry-Rausch.
    Letztes Wochenende wurde Henrys Geburtstag (und das Launching der Mary Rose) mit einem Festzug durch Portsmouth gefeiert.


    Long live King Henry!


    (Vielleicht kann das Vierzehnte Jahrhundert Dich ein wenig fuer sich gewinnen, wenn Du Dir in Erinnerung rufst, dass Henry-Time - weder was Schiffe noch was Kirchen betrifft - ohne diese Epoche moeglich gewesen waere. Mich hat es jedenfalls auf diese Weise erobert. Und es ist eine anhaltende Liebe.)


    "Die Koenigsmacherin" wurde mir jetzt schon mehrmals empfohlen, Autumn. Die werde ich lesen muessen, und das Thema finde ich auch hochinteressant.


    Alles Liebe von Charlie

    "Der soll was anderes kaufen. Kann der nicht Paris kaufen? Ach nee, in Paris regnet's ja jetzt auch." Ararat - "Und sie werden nicht vergessen sein" Knaur, 1. März 2016
    www.charlotte-lyne.com

  • Ich ahne es schon. Und werde schnell hinterherhinken. :pale: Sogar zum Lesen ist es mir zu warm, bzw. meinem Kopf. Ich hab ein Konzentrationsproblem. :pale:


    Die ersten 28 Seiten habe ich gelesen. Und mir gefällt der Schreibstil gut. Viel kann ich natürlich nicht sagen. Für mich immer ganz wichtig, KEINE Endloskapitel. Die langen Kapitel sind in überschaubare Abschnitte unterteilt. Das Glossar ist kurz gehalten und übersichtlich.


    Ich war sofort in der Geschichte drin und habe schon einige Seiten mit Dorothy gelitten. Die Hochzeit und die Hochzeitsnacht war schon sehr ernüchternd. Lieblos, unromantisch, einfach schrecklich. Sie hat mir so leid getan. :( Als Braut sollte man ja eigentlich die Hauptperson sein, und sie erlebt es eher als "Fünftes Rad am Wagen" bzw. später als ein Stück Frischfleisch für ihren Ehemann.


    Am Wochenende werde ich hoffentlich mehr lesen. Diese Woche war eher mau, was eindeutig am Wetter liegt.

  • Mitglieder des internationalen Henry-Fanclubs sind in dieser Runde selbstredend besonders herzlich willkommen, FallenAngel.
    Du solltest allerdings jetzt HIER sein.

    Diesen Club gibt es wirklich?! Wie kann jemand diesen fetten, jähzornigen und untreuen Rumtreiber nur so toll finden?! :scratch: Mich fasziniert die Person, weil er die Reform der Kirche in eine andere Richtung gebracht hat und (vor allem) weil es Elizabeth I ohne ihn nicht gegeben hätte. Aber ansonsten ... :|
    Naja, wie gesagt hat meine Faszination für die etwas spätere Zeit dafür gesorgt, dass der Funke nicht sofort 100%ig übergesprungen ist, aber wie ebenfalls schon gesagt, finde ich das Buch bisher trotzdem sehr fesselnd und die Charaktere klasse und lebendig. :thumright:

  • Ich habe den ersten Teil inzwischen hinter mir und erfreulicherweise mit Aimery etwas intensiver Bekanntschaft geschlossen. Sehr beeindruckend, dass er sich nicht nur auf den Schiffbau, sondern auch auf Geburtshilfe versteht. :mrgreen:


    Weshalb wird er eigentlich immer "der Schwarze" genannt? Bezieht sich das nur auf die Haarfarbe oder auch darauf, dass er im Verdacht steht, etwas Teuflisches an sich zu haben?


    Dorothy finde ich mittlerweise ziemlich frech. Würde eine "normale" 17-jährige sich trauen, ihren ca 40-jährigen Schwiegervater so herumzukommandieren? Dass sie ihren Sohn von Anfang an der Tochter gegenüber bevorzugt, gefällt mir nicht. Ich würde ganz gern mal ein paar Takte über Erziehung mit ihr reden.

    "Books are ships which pass through the vast sea of time."
    (Francis Bacon)
    :study:
    Paradise on earth: 51.509173, -0.135998

  • Diesen Club gibt es wirklich?! Wie kann jemand diesen fetten, jähzornigen und untreuen Rumtreiber nur so toll finden?! :scratch:


    Toll finde ich ihn nicht, aber doch sehr interessant. In seinen jüngeren Jahren war er gar nicht so ein Ekel, sondern zunächst ein guter Ehemann für Katherina von Aragon und auch durchaus kulturbeflissen - er komponierte ja sogar.

    "Books are ships which pass through the vast sea of time."
    (Francis Bacon)
    :study:
    Paradise on earth: 51.509173, -0.135998

  • Auweia! Ich habe es gerade mal geschafft, den Prolog zu lesen :( Und selbst dabei fielen mir die Augen zu. Ich bin momentan einfach total kaputt durch die Hitze und das ständige Arbeiten in der prallen Sonne. Es tut mir leid, dass ich noch nicht mitreden kann, ich hoffe, ich habe hinterher trotzdem noch jemanden.
    Ich finde es übrigens toll von dir, liebe Charlie, wie sehr du dich an der Leserunde beteiligst! Auch wenn ich bisher lediglich schweigend zusah, finde ich es schon sehr interessant. Ich freue mich schon aufs Wochenende ;)

    Um zu verstehen, warum manche überall ihren Senf dazugeben, musst Du lernen, wie eine Bratwurst zu denken.


  • Dass Dir der Stil des Buches gefaellt, freut mich ungemein, Sanara - danke! Ich hoffe, es bleibt so ...

    Hallo :)


    Ich bin schon weit über den ersten Teil hinaus und ich muss sagen, der Schreibstil gefällt mir immer besser.
    Ich habe das Gefühl vor Ort, mitten im Geschehen zu sein, ohne dass es zusehr auf eine Person gerichtet ist.


    Historische Romane lese ich gerne und viel, gerade aus dem Mittelalter, aber ich bin immer wieder fasziniert und auch entsetzt, an was die Menschen damals glaubten


    Den Schiffsbau finde ich sehr interessant, ich glaub ich weiss, welches Buch auf meinen SUB wandert.


    LG
    Sanara
    die gleich weiterlesen geht :study: :study: :study:

    Sub: ungezählt, aber ein Berg der Träume, Sehnsüchte, Abenteuer und Erlebnisse.


    "Wir leben in einer Schattenwelt und Magie ist ein rares Gut. Dieser Roman hat mich gelehrt, daß ich durch das Lesen mehr und intensiver leben, daß Lesen mir das verlorene Sehen wiedergeben konnte."

    Der Schatten des Windes - Carlos Ruiz Zafón

  • Ich bin mittlerweile mit dem ersten Teil durch, liest sich recht flüssig und unterhaltsam. Vor allem die Dialoge finde ich ungezwungen und lebendig – es gibt ja nicht schlimmeres, als hölzerne Dialoge in gewollt mittelalterliche Sprache gekleidet.


    Das Dorothys Ehe unter keinem guten Stern steht verrät ja schon der Klappentext, allerdings hatte ich nicht erwartet, das Symond so schnell das Interesse an seiner jungen Frau verlieren würde. Schon während der Zeremonie sieht er ihr nicht in die Augen – die Hochzeitsnacht bringt er emotionslos und beiläufig möglichst schnell hinter sich. Dabei schwärmte Dottie zu Anfangs noch: „Seit August, seit dem Jahrmarkt von Portsmouth, hatte Symond um sie geworben, er war verrückt nach ihr wie sie nach ihm…“
    Ich hatte nicht den Eindruck, als hätte Großvater Francis ihn zu der Verbindung gedrängt und deshalb ist für mich nicht ganz schlüssig, wieso Symond den Bund der Ehe überhaupt eingegangen ist. Berufliche Ambitionen hat er keine und der Ruf ist bei den Gerüchten um die Familie sowieso dahin.


    Dorothy tut mir jedenfalls sehr leid, vor allem an Weihnachten wird besonders deutlich, wie sehr sie in dem stillen Haus unter der unfreundlichen, lieblosen Atmosphäre leidet.


    Sehr interessant find ich die konfliktbehaftete Vater-Sohn-Beziehung. Woher kommt dieser Hass? Die Verachtung? Der Verdruss über die Berufswahl des Sohnes scheint mir nicht Grund genug für diese heftige Abneigung zu sein. Hier bin ich sehr gespannt, ob man im Laufe der Geschichte noch mehr erfährt.


    Dagegen kann ich Gilberts Wut auf Aimery nachvollziehen, ist dieser nicht nur der unterlegene Konkurrent im Schiffsbau, sondern


    Bisher ist Aimery für mich der interessanteste Charakter, ein Mann mit Ecken und Kanten, über den man noch nicht sehr viel weiß.

    Der Mann aus dem Prolog ist meiner Meinung nach Aimery, er soll ja laut "Klappentext" seine Frau ermordet haben. Ob er es jetzt war, oder nicht, ist natürlich schon einmal eine spannende Frage!

    Im Prolog heißt es ja, die Ehebrecherin hätte in dem Reiter einen Verwandten des Königs erkannt, spannend finde ich in dem Zusammenhang eher die Frage nach dem Motiv und ob und wie der Mord noch mal aufgerollt wird. „Sie haben Aimery nicht bestraft, weil vom Gesetz her kein Mann dulden muss, dass ihm sein Weib solche Schmach zufügt.“ Der Fall scheint nach so vielen Jahren erledigt.

    Dass sie ihren Sohn von Anfang an der Tochter gegenüber bevorzugt, gefällt mir nicht. Ich würde ganz gern mal ein paar Takte über Erziehung mit ihr reden.

    Fand ich auch auffällig, das gibt erst mal Abstriche in der Sympathie-Wertung. Das Mädchen wird es sicher nicht leicht haben.


    Ich seh schon, zwischen dem ersten und dem zweiten Teil gibt es einen ziemlichen Zeitsprung, bin schon gespannt wie es weitergeht und wo die Geschichte wieder ansetzt.
    Danke an dich, Charlie, für die Infos zum Schiffbau und dem schlechten Ansehen der Handwerker. Wie die andren hier auch, hat mich das ziemlich überrascht. Es ist richtig interessant, zusätzlich zum Roman etwas über deine Recherche-Arbeit zu erfahren.