Claudia Toman - Hexendreimaldrei

  • Inhalt:
    Wünschen ist nichts für Anfänger! Das muss auch Olivia erkennen, als ihr Wunsch, den eine Fee ihr so großzügig gewährt, ein kleines bisschen aus dem Ruder läuft. Warum musste ihr Märchenprinz sich aber auch erdreisten, eine andere heiraten zu wollen? Nun ist er ein Frosch, und als sie ihn so vor sich sieht, grasgrün, mit einem Heißhunger auf Fliegen, packt Olivia das schlechte Gewissen. Sie ist entschlossen, die Verwandlung rückgängig zu machen, selbst wenn sie sich dazu mit einem mächtigen Hexenzirkel anlegen muss...


    Kommentar:
    Zunächst einmal dachte ich eigentlich, dass es sich bei diesem Buch um einen typischen Frauenroman handeln würde. Dem war aber überhaupt nicht so. Ein wenig Frauenroman ist er sicherlich, aber eine große Portion Fantasy spielt auch mit rein. Ein "Märchen für Erwachsene" ist vielleicht wirklich die richtige Bezeichnung dafür. Dies erst einmal vorweg.


    Was auf jeden Fall sofort ins Auge sticht, dass ist das wirklich schöne Cover. Verspielt und ein wenig magisch, also sehr passend zum Titel und Inhalt.
    Sehr gefallen haben mir auch die verspielten Blumenranken, die auf den Seiten der verschiedenen Teile gedruckt sind.


    "Hexendreimaldrei" erzählt eine wirklich originelle Geschichte, die einfach anders ist. Und nicht nur die Geschichte ist anders, sondern alles an dem Buch ist anders. Angefangen vom wirklich erwähnenswerten Schreibstil. Claudia Toman schreibt diese Geschichte mit unheimlich viel Witz und Charme mit sehr moderner Sprache, was sich einfach sehr flüssig und angenehm lesen lässt.
    Den einen oder anderen Charakter fand ich teils ein wenig nervig und naiv, aber insgesamt sind doch alle recht gelungen und die Tütüfee ist nun wirklich unheimlich gelungen, ich hoffe sehr, dass sie (oder besser: er) in der Fortsetzung ebenfalls wieder dabei sein wird.
    Auch das Ende war, genauso wie ich es mir gewünscht hätte, sehr passend, wobei ich hier nicht zuviel verraten will.


    Ein wirklich gelungenes Debüt von Claudia Toman und, wie gesagt: auf eine Fortsetzung freue ich mich schon und ich hoffe, dass diese nicht zu lang auf sich warten lassen wird.

  • Olivia möchte nicht, dass ihr Traumprinz die falscheFrau heiratet. Da kommt ihr der Feerich im Tütü auf der Kirchentoilette gerade recht und schwups: plötzlich wird der Bräutigam zum Frosch und nicht wie im Märchen der Frosch zum Prinzen.
    Aber um den Frosch wieder zum Prinzen zu machen bleiben Olivia nur 48 Stunden.
    Als wenn das nicht schon chaotisch genug wäre muss sich Olivia nun auch noch mit der Hexenkunstvereinigung herumschlagen – denn schließlich möchte sie den Frosch eigentlich selber heiraten – tschuldigung ich meine natürlich den „Prinzen“.


    „Hexendreimaldrei“ erscheint im ersten Moment wie ein „ganz normaler“ Frauenroman: ein kunstvoll durchdachtes, ansprechendes Cover in auffälligem Rot gehalten.
    Aber schon auf den ersten Seiten wird der Frauenroman zu einem fantasievollen Märchen, einer magischen Liebesgeschichte und einem Abenteuer – und das alles auf einmal.
    Claudia Toman erzählt uns von einer großen Liebe, von Shakespeare, den Gebrüder Grimm, Hexen und Katzen. Manchmal sehr gefühlsbetont, dann wieder sehr humorvoll aber sprachlich immer sehr originell und erfrischend. Bisher wusste ich nämlich noch nicht, dass der Froschkönig der Gebrüder Grimm später mit der Kammerzofe durchgebrannt ist….
    Erzählt wird aus immer wieder wechselnden Blickwinkeln: Gegenwart und Rückblenden, welches eine schöne Abwechslung beim Lesen ergibt.
    Letzten Endes führt aber alles wieder zum Ursprung der Geschichte. Kommt es dort zum Happy End?


    „Hexendreimaldrei“ ist das erste Romanwerk der Wienerin Claudia Toman. An einer Fortsetzung wird bereits gearbeitet. Ein Interview mit der Autorin folgt in Kürze.


    P.S. Dieses Buch verleiht einem eine wunderbare Glückssträhne – wenn man es denn liest. Wegen dem Wunschwellenprinzip. Doch was DAS ist müssen Sie schon selbst herausfinden. Aber Achtung: Wünschen ist nichts für Anfänger!!



    P.P.S. Ich hatte das Glück Claudia Toman zu interviewen, es war wirklich toll. Das Interview könnt ihr hier lesen

  • Kurzbeschreibung:


    Die Welt braucht Frösche, keine Prinzen
    Wünschen ist nichts für Anfänger! Das muss auch Olivia erkennen, als ihr Wunsch, den eine Fee ihr so großzügig gewährt, ein kleines bisschen aus dem Ruder läuft. Warum musste ihr Märchenprinz sich aber auch erdreisten, eine andere heiraten zu wollen? Nun ist er ein Frosch, und als sie ihn so vor sich sieht, grasgrün, mit einem Heißhunger auf Fliegen, packt Olivia das schlechte Gewissen. Sie ist entschlossen, die Verwandlung rückgängig zu machen, selbst wenn sie sich dazu mit einem mächtigen Hexenzirkel anlegen muss ...Verblüffend anders: voller Wortwitz, Situationskomik und reinster Magie.


    Autorin:


    Claudia Toman, geboren 1978 in Wien, arbeitete als Inspizientin, Regieassistentin, Regisseurin und Librettistin in Wien, Tokyo und Tel Aviv. Sie publizierte Kurzgeschichten und Lyrik in verschiedenen Anthologien, bevor sie mit "Hexendreimaldrei" ihren ersten Roman schrieb. Claudia Toman lebt in Wien, sie arbeitet bereits an ihrem zweiten Roman um ihre Heldin Olivia und deren Begegnungen mit der Welt des Magischen.


    Meinung:


    Ich lese nicht viele Bücher in einem aufwaschen von vorne bis hinten durch aber dieses konnte ich nicht aus der Hand legen!! Selten hab ich auf 400 Seiten so viele überraschende und originelle Ideen versammelt gefunden! Und oft habe ich laut lachen müssen, etwa wenn der verwunschene Frosch plötzlich seinem tierischen Instinkt folgt und eine Fliege frißt, was der Mensch in ihm nicht fassen kann! Göttlich!

    Das Buch hat zwei Erzählstränge. Da ist die Story um den Frosch, der verwunschen wurde und nun irgendwie wieder in Menschengestalt gebracht werden muss. Hier folgt ein Feuerwerk an verrückten Ideen, die jedoch nie platt sind, immer einen Hintergrund haben und mit intelligentem Witz erzählt werden. Ich liebe die Jedekatze, dieses zauberhafte, grazile Wesen, das so viel Hexenweisheit besitzt und es gab wohl nie einen versponneneren Ort als den unterirdischen Froschteich, dieses traumähnliche Paradies. Ich sehe es direkt vor mir! Und als der Hotelportier anfing, Shakespeare zu rezitieren, hatte das so einen rührenden Zauber! Aber Shakespeare höchstpersönlich tritt natürlich auch auf, aber ich will nicht zu viel verraten. Die Story steckt voller Überraschungen!!!


    Und beim zweiten Erzählstrang, der Liebesgeschichte ist alles anders, hat einen leisen Zauber und erzählt eben eine andere Geschichte. Davon daß man lernen muss daß man Liebe nicht erzwingen kann und daß diese Liebe in sich selbst drin (die goldene Kugel!!) wichtiger ist! Es geht ums loslassen und wie es dazu kommt, das ist mit Wärme, Ehrlichkeit und ganz, ganz viel echtem Gefühl beschrieben, in dem man sich wieder erkennt, statt schadenfroh zu sein. Ich fand diesen Zugang erfrischend neu und ungekünstelt.


    Es ist kein Buch, wo man von vorn bis hinten Tränen lacht. Wenn man lacht, lacht man laut aber manchmal weint man auch und meist kommt man aus dem Staunen nicht raus... Ganz große Empfehlung für alle, die noch an Träume, Märchen und die große Liebe glauben. Und die die es wieder lernen möchten. 5 Sterne von mir.


    lg Romana

  • Danke für die Rezi...nun bin ich neugierig geworden :wink: ...ab auf die Wunschliste :thumright: aber deine Rezi hättest du hier anschließen können :!:

    "Ein gutes Buch ist wie ein erholsamer Kurztrip aus dem Alltag."
    »Verlass das Haus nie ohne ein Buch.« Edward Gorey
    "Zu Hause ist da, wo deine Bücher sind" SILBER - Kerstin Gier

  • Bei diesem Buch handelt es sich um einen lustigen unterhaltsamen Frauenroman mit einigen fantastischen Elementen. Das Buch liefert locker leichte Unterhaltung, einige durchaus witzige Stellen und läd zum Träumen ein. Alles in allem, war die Geschichte nett zu lesen, aber auch nicht mehr. Und ich persönlich war vom Ende ziemlich enttäuscht.
    Insgesamt vergebe ich gute :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: Sterne!

    Ein Buch ist ein Garten, den man in der Tasche trägt.

    - Arabisches Sprichwort -

  • @LütteDeern Für mich hätte das Ende gar nicht anders sein dürfen, ich fand gerade dadurch das Buch so wunderbar anders als die meisten Frauenromane. Ich würde es auch nicht durchgehend als locker und leicht bezeichnen, es steckt schon ganz schön viel Tiefgang, vor allem in den Londonkapiteln...


    lg :winken: Romana

  • Ein wirklich gelungenes Debüt von Claudia Toman und, wie gesagt: auf eine Fortsetzung freue ich mich schon und ich hoffe, dass diese nicht zu lang auf sich warten lassen wird.

    Falls es jemand hier noch nicht weiß: Die Fortsetzung, "Jagdzeit", erscheint (laut Amazon) am 13.04.'10. :)

  • Durch Zufall bin ich an diese Buch geraten. Schon auf der ersten Seite wird man in die Geschichte hineingerissen. Am Anfang fand ich die Erzählung etwas verwirrend. Schlussendlich habe ich aber verstanden, dass ein Kapitel erzählt, wie es zur der Froschverwandlung kam, das nächste Kapitel erzählt dann davon, wie man das Ganze wieder in Ordnung bringt.

    Claudia Toman hat Hexendreimaldrei in einer Art geschrieben, die nicht langweilig wird, es zu lesen. Es hat Witz und man fiebert, kämpft und fühlt mir Olivia mit. Zeitweise habe ich beim Lesen gedacht, ich wäre in London, würde vor der Shakespeare-Statue stehen, mit dem 24er Bus fahren, … Gefallen hat mir auch, wie das Märchen des Froschkönigs in die Geschichte verwoben wurde und was aus dem Präzedenzfall geworden ist ;-)

    Ich freue mich schon auf die Fortsetzung.
    Ich vergebe :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertungHalb:

  • Ich kann mich meinen Vorschreibern nur anschließen das Buch hat alles was es brauch. Es ist super witzig und total Spannend. Ich habe es in noch nicht mal 2 Tagen durch gelesen und bin jetzt total auf den 2 Teil gespannt. Ich kanns jeden empfehlen der auf Liebes Märchen steht. :study:

    Start Januar 2017 Start Sub ca. 239


    Sub Aktuell : 190 :montag:
    Gelesen : 67 :study:


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  • Wohl jeder kennt den Spruch, dass man viele Frösche küssen muss, bevor man seinen Traumprinzen findet. Doch was ist, wenn der vermeintliche Traumprinz sich plötzlich in einen Frosch verwandelt – im wahrsten Sinne des Wortes?


    Genau das passiert Olivia, der Ich-Erzählerin von Hexendreimaldrei. In einem Moment plagt sie noch der Liebeskummer und im nächsten findet sie sich in einem turbulenten Abenteuer wieder, in dem es darum geht, ihren Frosch wieder in einen Menschen zu verwandeln.
    Zwei Geschichten werden parallel erzählt; zum einen erfährt der Leser, wie Olivia ihren Traumprinzen kennen gelernt und sich in ihn verliebt hat, zum anderen versucht sie in London, ihn wieder zurückzuverwandeln. Auch wenn beide Handlungsstränge schön geschrieben sind und ihren Zweck haben, hat mir der Teil in London doch besser gefallen– vor allem, weil er so fantastisch ist, angefüllt von Abenteuern und Magie; diese Geschichte ist sehr originell und sprudelt geradezu über vor Kreativität. Einige klassische Märchenelemente (vor allem natürlich aus Der Froschkönig) wurden passend eingearbeitet, ebenso Stücke Shakespeares und schließlich auch der Dichter persönlich. Gibt man noch einen potentiell gefährlichen Hexenzirkel, der nicht geneigt ist, bei der Rückverwandlung zu helfen, hinzu, hat man eine spannende, aber auch humorvolle Erzählung zusammen, die eine Wendung nach der anderen schlägt.


    Hinzu kommt, dass Olivia eine ganz normale Frau ist. Sie verliebt sich hoffnungslos, hat Fehler, handelt falsch und ist gleichzeitig bereit, alles zu opfern, um ihre Fehler wieder auszubügeln. Sie ist ein ganz normaler Mensch von nebenan, der plötzlich in einer übernatürlichen, teilweise durchaus gruseligen und beklemmenden Lage landet und mehr oder weniger ahnungslos versuchen muss, da raus zu kommen. Ihr Versuch, an den Hexen vorbeizukommen, war sehr spannend und die Rätsel, die sich ihr in den Weg stellen, bieten sich geradezu dazu an, selbst zu knobeln, bevor man weiter liest.
    Die Nebenrollen wirken allesamt sehr lebendig; obwohl man über viele kaum etwas erfährt, hatte ich zu keinem Zeitpunkt das Gefühl, nur eindimensionale Pappaufsteller, die Olivias Geschichte eben begleiten müssen, vor mir zu haben. Jeder hat seinen Platz, seine Rolle, und dabei spielt die Autorin mit vielen Klischees, gerade, was die Hexen betrifft.
    London, die Stadt, in der ein Großteil der Geschichte spielt, hat die Autorin meiner Meinung nach sehr gut eingefangen. Ich war ja erst im März dort und konnte quasi vor mir sehen, wo die Protagonistin nun entlang geht. Thomas beschreibt die Atmosphäre so, dass man sich nach London versetzt fühlt und glaubt, neben Olivia zu gehen.


    Das Ende war für mich überraschend (und im ersten Moment ein klein wenig verwirrend), aber im positiven Sinn. Es ist in meinen Augen das perfekte Ende und ich bin froh, dass es nicht das kitschige geworden ist, das ich während des Lesens schon erwartet hatte.
    :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertungHalb:
    Band zwei habe ich schon zuhause. Ich bin sehr gespannt darauf...

    Carpe Diem.
    :musik: Herr Heiland und der gefallene Engel, gelesen von Reinhard Kuhnert

    2024 gelesen: 18 Bücher | gehört: 4 Bücher