Jay Asher - Tote Mädchen lügen nicht / Thirteen Reasons Why

  • Ich fand das Buch nicht so toll. Für mich geradezu lächerlich sich wegen dem blöden Verhalten von manchen Leuten gleich umzubringen. Man kann nicht überleben, wenn man in der Welt wie ein übersensibles Porzellanpüppchen herumläuft!! Logisch kommt eins auf's andere und irgendwann schwappt's über, aber man sollte nicht zu so drastischen Maßnahmen greifen. Hannah ist die ganze harte Schiene gefahren. Die Kassetten waren ein klug durchdachter Plan einer verstörten Seele um Rache zu üben. Jeder, der auf diesen Kassetten vorkommt ist quasi mitverantwortlich an dem Tod von ihr und das, weil er/sie sich in manchen Momenten nicht so tugenhaft benommen hat. Jeden werden Schuldgefühle plagen, schlaflose Nächte werden durchlebt usw. Wie muss man sich fühlen, wenn man weiß, dass sein Fehlverhalten letzendlich dazu beigetragen hat, das sich jemand umbringt?! Hätte sie noch gelebt, wäre sie ein Fall für den Seelenklempner!

  • Meinung:


    Das Cover ist mir sofort entgegengesprungen. Schwarz und Grün auf knalligem Rot. Wirklich toll finde ich die grünen Striche, 13 Stück. Genau passend und auf der Rückseite wurde ein kleiner Text mit den Kassettentasten geschrieben, also das Stop- und Playsymbol und so. Das finde ich auch witzig und die Kassette, die daneben abgebildet ist, darf natürlich auch nicht fehlen. Der Klappentext ist einwandfrei und gibt die Handlung eigentlich auch sehr gut wieder, dazu bräuchte man nicht einmal ins Buch auf die erste Seite gucken, wo bekanntlich immer die ausführlicheren Kurzbeschreibungen stehen. Ein „Der Spiegel Bestseller“-Aufkleber ist auch drauf – jedenfalls auf meinem Exemplar. Auch der Titel an sich macht neugierig und ist schön groß gedruckt. Nicht zu übersehen. Auf der letzten Seite stehen Informationen zum Autor und auf der 2. steht, wie der Asher dazu kam, das Buch zu schreiben. Außerdem sind dort noch Kommentare von Zeitungen und Internetseiten abgedruckt. Die Kapitel sind in Kassetten unterteilt. Für jede Kassettenseite ein Kapitel. Das führt natürlich dazu, dass sie Kapitel teilweise recht lang sind, aber es gibt auch die Stop-, Pause- und Playsymbole, die oft genug vorkommen. Hannahs Stimme ist kursiv gedruckt, alles andere normal. Die Absätze sind einfach und kurz und die Größe passt sehr gut.


    Die Handlung ist schon spannend. Der Leser fragt sich natürlich, warum Hannah sich umgebracht hat, was Clay damit zu tun hat, was die anderen damit zu tun haben,… Hannah erzählt, was all die Leute ihr angetan haben, erzählt ihre Geschichte von Anfang an, als sie in die Stadt zog, denn um die Zeit begann schon alles. Tatsächlich, wie Hannah auch immer betont, sind viele unterschiedliche Ereignisse mit anderen eng verwoben und das Thema Selbstmord wird schön verarbeitet. Man bekommt hier einmal einen Einblick, wie es selbstmordgefährdeten Menschen geht, dass man es nicht immer merkt und wie einfach Dinge sein können, die zum Selbstmord treiben. Was der eine als nicht tragisch betrachtet, findet der andere schrecklich. Ein Problem hatte ich mit dem Übergang von Hannah zu Clay. Von Clays Handlungen habe ich eher am Rande Notiz genommen, da in der Gegenwart des Buches kaum etwas passiert. Nur ständig fragt er sich, was die anderen denken, wenn sie ihn so verstört sehen. Und er erinnert sich an seine und Hannahs „Geschichte“. Hannahs Erzählungen sind da schon spannender. Zu kurz war mir das alles aber eigentlich auch. Alles geht so schnell. Was wiederum positiv ist, ist, dass man mit Clay mitleidet, weil man Hannahs Selbstmord nicht rückgängig machen kann.


    Die Charaktere sind teilweise ausgefeilt, teilweise nicht. Das kommt natürlich darauf an, wie oft sie vorkommen. Die meisten werden eher auf ihre Handlungen reduziert. Hannah und Clay bieten natürlich nicht viel Platz, um nicht wie sie zu urteilen, denn man hört ja nur ihre Sicht der Dinge und ist nicht am Geschehen beteiligt. Nur manche tauchen auch mal lebendig im Buch auf und reden mit Clay. Clay an sich ist meiner Meinung nach auch nicht ausgereift genug. Natürlich war es schwierig, seinen Charakter gut mit einzubringen, aber es ist einfach zu wenig. Ich meine, manchmal denkt Clay, während Hannah groteske Dinge sagt, irgendetwas total harmloses, was manchmal nichts damit zu tun hat, manchmal, wenn es eher harmlos zugeht, hat er plötzlich einen Zusammenbruch. Hannah ist natürlich schon viel ausgereifter, aber man erfährt auch nicht alles über sie, aber es ist zufriedenstellend. Wenn man mehr auf die Handlung als auf die Charaktere an sich fixiert ist, reicht Hannahs Charakterausarbeitung aus, Clays meiner Meinung nach noch nicht. Aus ihm hätte man deutlich mehr machen können. Irgendwie ist immer noch alles so verschwommen geblieben. Ganz klare Konturen gibt es nicht. Warum sich der und der so und so verhalten hat, wird größtenteils nicht aufgeklärt – ist aber natürlich oft auch logisch.


    Mit dem Schreibstil kam ich wegen den Übergängen nicht so gut zurecht. Auch wird alles wieder so schwach erzählt. Man hätte deutlich mehr Spannung erzeugen können und dadurch, dass Hannah alles erzählt – und man kennt die Folge von allem ja ohnehin – ist es schon schwierig, den Leser in den Bann zu ziehen, aber durch Clay hätte man mehr Akzente setzen können. Hannah erzählt in den Kassetten nicht spannend, sondern informierend. Das gehört so und ist ein Problem. Ansonsten gibt es natürlich sehr viel wörtliche Rede, wenn man Hannahs Part so nennen möchte. Clay denkt mehr. Man kommt leicht hinterher und es gibt auch keine verwirrenden oder unlogischen Stellen. Die erste Hälfte des Buchs habe ich auf einmal gelesen, dann fehlte mir die Spannung.


    Gefallen hat mir das Buch mittelmäßig. Ich hatte – allein wegen den vielen guten Meinungen – mehr davon erwartet, aber meine Anforderungen wurden nur zum Teil befriedigt. Ich weiß nicht recht. Es ist einfach, dass dieses Buch einerseits das Thema Selbstmord gut darstellt, aber die Art wie es erzählt wird, passt nicht ganz dazu. Und doch würde ich das Buch durchaus noch einmal lesen.


    Fazit:


    So spannend ist das Buch gar nicht, aber wer gerne mal ein gutes Buch lesen möchte, in dem es um Selbstmord geht, ist hier sicher nicht falsch. Viele Probleme, die Jugendlichen passieren können, werden aufgegriffen und machen diesen Roman zu etwas, worüber man im Nachhinein vielleicht auch noch nachdenkt.


    Gesamt: 3/5


    Handlung: 4/5
    Charaktere: 2/5
    Lesespaß: 3/5
    Gestaltung: 5/5
    Schreibstil: 2/5
    Preis/Leistung: 3/5

  • Mir hat das Buch wirklich gut gefallen, und was ich am tollsten fand: Es ist das erste Buch gelesen, was meine Tochter und ich gemeinsam/ziemlich direkt hintereinander gelesen haben! Hurra!

  • „Tote Mädchen lügen nicht“ hat mich begeistert, wie ich es nicht erwartet hatte. Ich habe das Buch an einem Abend durchgelesen, weil ich unbedingt wissen wollte, wie es weitergeht – und das ist bei einem Roman, von dem man das Ende im Prinzip schon kennt, schon beachtlich.
    Jay Asher hat mich in seine Geschichte hineingezogen und mich zusammen mit Clay auf eine Reise durch Hannah Bakers Erinnerungen geschickt. Wahnsinn. Das Buch zu lesen, ist nicht einfach, weil man sich oftmals fragt, wie man selbst damit umgehen würde, wenn man solche Kassetten zugespielt bekäme. Wie würde man damit fertig? Wie könnte man damit leben, dass das eigene Verhalten dazu beigetragen hat, dass jemand nicht mehr leben wollte? – Ohne dass diese Frage laut ausgesprochen würde, klingt sie in Ashers Roman mit und sie klingt nach – ich war schon sehr beeindruckt, muss ich sagen.
    Die Art des Erzählens in diesem Roman ist ebenfalls spannend. Es gibt einmal Clay als Erzähler und dann Hannahs Tonbandaufnahmen, die immer durch Clays Gedanken und Kommentare unterbrochen werden. Gerade in den Szenen, in denen Clay auch selbst auftaucht, ist dieser Wechsel genial gemacht, aber auch sonst zieht er sich gelungen durch den gesamten Roman durch.
    „Tote Mädchen lügen nicht“ ist vom Titel her nicht ganz gelungen. Der Originaltitel „Thirteen Reasons Why“ gefällt mir deutlich besser. Doch insgesamt ist vor allem dies wichtig: es handelt sich um einen rundum gelungenen, tollen Roman, der zum Nachdenken anregt und der mich nicht mehr losgelassen hat, als ich einmal mit dem Lesen begonnen hatte!
    :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5:

  • Ich habe das Buch aus der Wanderkiste 6 und es einem Gefühl nach vorgestern aus dem Regal genommen und binnen 2 Tagen einfach nur verschlungen. Leider lese ich meist nur auf dem Weg zur Arbeit in der Bahn und im Bus, gestern habe ich nach der Arbeit extra gebadet um noch ein wenig lesen zu können und habe mich Abends im Bett fast bist zum Ende vorgearbeitet. Die letzten 30 Seiten habe ich heute zügig verschlungen.


    Ein sehr "anderes", und ich meine das positiv, Buch. Am Anfang hat mich der Wechsel zwischen dem was gerade passiert und was Hannah gerade erzählt etwas verwirrt, aber ich habe dann schnell reingefunden. Stilistisch fand ich es auf diese Art einfach nur toll. Man findet schnell rein und kann sich mit beiden Protagonisten (Clay und Hannah) direkt gut identifizieren. Das Buch ist sehr emotional aufrührend und hat mich arg zum Nachdenken angeregt. Einfach nur toll gemacht und erhält deswegen 4,5 Sterne .....


    Habe das Buch mal direkt an meine 18-jährige Schwester weitergegeben. Sie war selber Opfer von Mobbing und ich bin gespannt wie sie das Buch findet, da in ihrem Freundeskreis auch vor einiger Zeit Selbstmord begangen hat wird es ihr vermutlich sehr nahe gehen, dennoch glaube ich, dass es ihr ein wenig die Augen für einige Dinge öffnen kann.

    Mein Tauschticket!!!


    Gelesen 2010: 25 Bücher (davon eins abgebrochen)
    Gelesen 2011: 26 Bücher
    Gelesen 2012: 14 Bücher (davon eins abgebrochen)


    Ich :study: gerade:


    Max Brooks - Der Zombie Survival Guide
    Sergej Lukianenko - Trix Solier II

  • Ich habe mir das Buch vor ein paar Tagen gekauft, bin auch schon so gut wie durch mit dem Buch. Aber ich muss sagen ich bin nicht so begeistert, es ist zwar ziemlich einfach geschrieben aber dieser ständige Wechsel zwischen Hannah und Clay ist ein bisschen verwirrend am Anfang.
    Ich hatte schon ein wenig Probleme da rein zu kommen, wenn man einmal drin ist, ist es zwar ziemlich spannend aber es ist jetzt nicht eins von den Büchern wo ich sagen würde ohh ja das muss ich auf jedenfall noch einmal lesen.
    Man kann es zwar lesen, aber es ist auch nicht so das man was verpassen würde wenn man es nicht liest.
    Ich finde es auch ein wenig übertrieben, klar Hannah hat eine menge mitgemacht und echt viel für ihre jungen Jahre über sich ergehen lassen ABER wenn ich mir da so manche andere Leben ansehe oder drüber nachdenke was ich schon alles mitgemacht habe ist es ziemlich Übertrieben das sie sich direkt umgebracht hat.
    Vielleicht bin ich auch einfach zu hart, aber ich finde das echt übertrieben und dazu bestärkt es ja nur noch andere Teenies denen es schlecht geht.
    Es wird ja irgendwie so hingestellt, als ob es nicht eine andere Lösung geben würde aber die gibt es immer.
    Naja ist meine Meinung, ich finde jeder sollte sich seine eigene Meinung bilden. :wink:


  • Das Buch habe ich gestern eigentlich nur aus dem Regal geholt, um es nach dem Lesen zu verticken. Tja, jetzt wird es wohl ins Regal mit den gelesenen Büchern umziehen und dort bleiben :loool: .


    Das Buch hat mich so fasziniert, dass ich es an einem Tag gelesen habe. Ich wollte unbedingt mehr über Hannah und die Gründe für ihren Selbstmord erfahren, denn was sie auf den ersten Kassettenseiten erzählte fand ich noch nicht so schlimm, ein paar dumme Gerüchte hier, ein paar Demütigungen da - nichts für das man sich umbringen würde. Doch je weiter die Erzählung voranschreitet, desto deutlicher wird, wie ein Gerücht Hannahs ganzes Leben verändert. Die falschen Behauptungen beeinflussen das Verhalten ihrer Mitmenschen und führen zu weiteren Lügen. Das kratzt an der Seele, besonders wenn man empfindlich ist, nirgends Rückhalt findet und keine Freunde hat. Hannah verschließt sich immer mehr und sieht deshalb nicht mehr, wenn ihr echte Gefühle entgegengebracht werden und wendet sich von Menschen ab, denen sie etwas bedeutet und die ihr helfen wollen. So führte eines zum anderen. Zum Mobbing kamen noch die Schuldgefühle,

    Schließlich sah Hannah keinen anderen Ausweg mehr, als sich umzubringen.


    Das vorletzte Kapitel, als sie versucht Hilfe zu bekommen, war für mich das aufrüttelndste. Hier passten Clays Gedanken, seine flehentliche Hoffnung auf Rettung, ganz besonders gut als Einschübe zwischen Hannahs Text.


    Interessant finde ich auch, was die Kassetten bei den Beteiligten ausgelöst haben. Einer der Jungs, der keine sehr rühmliche Rolle in der ganzen Angelegenheit spielte und in Hannahs Bericht nicht gut wegkommt, bestraft einen der anderen Beteiligten, der sich eines vergleichsweise geringen Vergehens schuldig gemacht hat. Das erweckte bei mir den Eindruck, als versuche er durch die Bestrafung eines anderen seine eigene Schuld zu verringern oder seine Beteiligung herunterzuspielen, ohne sich selber die Verantwortung für sein Handeln eingestehen zu müssen.


    Clay hingegen hat aus der Sache sehr viel gelernt, und so endet das Buch trotz Hannahs tragischem Tod mit einer positiven Note.


    Fazit:
    Hat mir sehr gut gefallen. Empfehlenswert für Jugendliche und Erwachsene, die ja oft nicht mitbekommen, was bei den Kids abgeht.
    :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: von 5

    Verführung Volljähriger zum Bücherkauf sollte nicht unter 5 Jahren Stadtbibliotheksmitgliedschaft bestraft werden!

  • Ich habe das Hörbuch zu "Tote Mädchen lügen nicht" gehört. Gesprochen von Robert Stadlober und Shandra Schadt. Durch die zwei unterschiedlichen Stimmen für Clay (und den Erzähler) und Hannah konnte man beide Personen sehr gut unterscheiden. Außerdem hatte man durch die eingespielten Kassettengeräusche (das einlegen einer Kassetten in den Walkman) das Gefühl, als würde man selber die besprochenen Kassetten von Hannah mit anhören.


    Mir fällt es auch nicht leicht dieses (Hör)Buch zu bewerten.
    Zum einen finde ich die Idee sehr gut. Es war ein Hörbuch was ich sehr schnell durchgehört habe, da es mich sehr in seinen Bann zog und ich umbedingt wissen wollte, was Clay mit der ganzen Sache zu tun hat und wie es so weit kommen konnte, dass Hannah sich das Leben nimmt.
    Andererseits fand ich den gesamten Inhalt sehr oberflächlich. Viele verletztende Dinge wurden nur angerissen und es war mir nicht tiefgründig genug, um genau herauszustellen bzw. um den erst der Lage dazustellen, dass kleine Dinge sich gewaltig hochschaukeln können und einen Menschen tief in seinem Innersten treffen können. Daher gehe ich auch davon aus, dass viele diese Dinge zwar als schlimm, aber nicht als Ursachen für einen Selbstmord verstehen können. Mir ist in der Tat bewusst, dass es nicht einfach ist, diese Dinge so zu beschreiben, dass man in einen Menschen hineinschauen kann und erkennt, wie solche Erlebnisse die Seele eines Menschen zerstören können. Ich glaube, es ist fast unmöglich und auch bei diesem Buch ist es nicht wirklich gelungen. Wie gesagt, ich fand es wurden zu viele Themen angerissen, aber letztendlich nur oberflächlich behandelt.
    Zudem konnte ich keinerlei Bindung zum Protagonisten Clay aufbauen. Er war für mich neutral. Es war mir letztendlich egal, was er dachte oder sagte. Er spielte für mich keine große Rolle und als die Auflösung auf den Kassetten von Clay kam, auf die ich hingefiebert hatte, war ich mehr als enttäuscht. Danach war für mich ein wenig die Luft raus.


    Alles in allem ein tolles Thema, aus dem aber sicherlich mehr hätte herausgeholt werden können. Es war mir zu oberflächlich und nicht tiefsinnig genug für so ein ernstes Thema.
    Dank der tollen Sprecher auf dem Hörspiel war es aber ein angenehmes Hörerlebnis.


    :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertungHalb:

  • Ein absolut lesenswertes Buch!


    Es hat einen Sinn, es übermittelt eine harte Geschichte, es zeigt, wie grausam Menschen sind oder sein können und was für Folgen es hat.


    Der Schreibstil ist gut, die Aufmachung super, der stetige Wechsel zwischen Tape und Gegenwart ist super durchdacht, macht das Ganze noch spannender und vor allem ergreifender!


    Ein Top-Buch!

    Wenn der geworfene Stein Bewusstsein hätte, würde er sagen: Ich fliege, weil ich will. -Blaise Pascal

  • "Tote Mädchen lügen nicht" hat mir im Grunde ganz gut gefallen, jedoch fand ich einiges an Gründen von Seiten Hannahs etwas weit hergeholt und überbewertet.
    Ich war die ganze Zeit gespannt, welche Rolle Clay in dem ganzen Schuldgewirr hatte und war dann bitter enttäuscht.

  • "Tote Mädchen lügen nicht" hat mir im Grunde ganz gut gefallen, jedoch fand ich einiges an Gründen von Seiten Hannahs etwas weit hergeholt und überbewertet.
    Ich war die ganze Zeit gespannt, welche Rolle Clay in dem ganzen Schuldgewirr hatte und war dann bitter enttäuscht.



    Da muss ich dir in gewisser Weise zustimmen. Zwar fand ich, dass das Buch recht flüssig zu lesen war, aber ich bin auch der Meinung, dass die Gründe nicht sonderlich überzeugend für ihre Tat waren ... :-k

    So many things become beautiful when you really look.


    Lauren Oliver

  • Wie in dem " Ich lese gerade "- Thread geschrieben , habe ich die Taschenbuchausgabe in einem "Giftgrün " mir zugelegt , da mich das Cover absolut neugierig gemacht hat . Das Buch hat mich überhaupt nicht enttäuscht , zumal wie schon gesagt mich hauptsächlich das Cover magisch angezogen hat . Jay Asher hat einen unglaublichen Schreibstil an den Tag gelegt , der einen nicht mehr los zulassen vermag und man nur noch weiter lesen möchte . Ausserdem wartet man mit jeder fertigen Kassette darauf , wenn kommt nun eigentlich Clay dran. Was hat er damit zu tun , das sich Hannah umgebracht hat , sollte er sich auch schuldig fühlen ???


    Nein eigentlich müsste er sich nicht schuldig fühlen , denn wer ist in diesem Alter schon dazu in der Lage gewisse Anzeichen richtig zu deuten . Clay ist doch ein ganz normaler Junge , der sich zu einem Mädchen hingezogen fühlt , aber in seinem Alter eben noch eine gewisse Hemmschwelle hat ein Mädchen was ihm gefällt anzusprechen. Sicher lässt auch er sich von dem einen oder anderen Gerücht über Hannah leiden und getraut sich dadurch nicht sie anzusprechen , aber ihm deswegen Vorwürfe zu machen , möchte ich nicht . Denn gibt es nicht auch unter uns Menschen , die sich damit schwer tun , einfach auf Menschen zu gehen zu können ? Selbst im Erwachsenenalter ?


    Der einzige Punkt der mich verleidet einen halben Punkt hier abzuziehen ist die Tatsache das ich anfangs mich schwer tat , das Schriftbild von Clay und Hannah auseinander halten zu können. Aber beim lesen einen Gang zurück schalten half mir dann :wink:


    :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertungHalb:

    Sobald wir lernen, uns selbst zu vertrauen, fangen wir an zu leben. ( Johann Wolfgang Goethe )


    Jede Begegnung , die unsere Seele berührt hinterlässt eine Spur die nie ganz verweht. ( Lore-Lillian Boden )

  • Wow,ich habe das Buch gerade eben beendet und muss jetzt gleich mal meinen Gefühlen Luft machen :wink: .


    Also,zunächst einmal fand ich die Erzählweise sehr gelungen.Ich hatte zu keinem Zeitpunkt Probleme zu unterscheiden,wer denn nun
    spricht,da ja Hannahs Geschichte auch immer kursiv gedruckt war.Durch den ständigen Wechseln zwischen Clays und Hannahs Sicht
    wurde die Geschichte meiner Meinung nach auch etwas abwechslungreicher,weil man die Schilderungen von Hanna ja gleich
    noch "Kommentiert" bekommen hat.Die Rolle von Clay hierbei fand ich aber etwas schwach.Ich fand,dass er eigentlich immer dieselben
    Aussagen gemacht hat und sich ständig das gleiche gefragt hat.Seinen Charakter fand ich sehr farblos und eintönig.
    Hier hätte sich der Autor noch etwas mehr ausdenken können.
    Aber nun zur Handlung: Ich muss zunächst einmal sagen,dass ich es absolut nicht in Ordnung finde,dass Hannah praktisch den anderen
    die Schuld für ihren Selbstmord geben möchte.Für Selbstmord gibt es einfach keine Entschuldigung,man kann sich immer irgendwie
    zurück ins Leben kämpfen,egal wie gemein die Mitmenschen sind. Außerdem sollte man anderen Leuten nie so dermaßen viel Gewalt
    über sein Leben geben. Die anderen sollten nicht bestimmen wie gut oder angenehm das eigene Leben ist,das sollte man immer selbst
    machen.Das waren meine ständigen Gedanken während dieser Geschichte,aber ich muss andererseits dennoch sagen,dass Hannah ihre
    Geschichte und ihre Rückschläge dabei so eindringlich und emotional erzählt,dass ich sie schon auch verstehen konnte und mich in sie
    hinein fühlen konnte.Ich fand die Handlung vom Autor auch wirklich sehr gut durchdacht,die ganzen Geschehnisse sind alle irgendwie
    verbunden und jedes kleine Detail hat noch irgendeine Bedeutung.Das hielt das Buch wirklich permanent sehr spannend.
    Die ganzen Charakter waren auch sehr treffend und wirkungsvoll beschrieben,manchen hätte ich echt an die Gurgel gehen können
    während des Lesens. Was ich traurigerweise noch sagen muss:


    Insgesamt muss ich sagen,dass das Buch großen Eindruck bei mir hinterlassen hat. Es hat mich sehr nachdenklich gestimmt und ich
    denke,dass man nach diesem Buch vielleicht mehr darauf achtet wie man mit anderen umgeht und was das eigene Verhalten anrichten
    kann. Doch wie gesagt,finde ich es trotz allem schwachsinnig zu behaupten,Hannah hatte keinen anderen Ausweg außer Selbstmord.
    Sie hat sich einfach zu sehr an dem Denken und Verhalten anderer Leute aufgehangen und auch diese Seite sollte nachdenklich vielleicht
    stimmen und man sollte sich überlegen,ob es tatsächlich so wichtig ist,was andere von uns denken und was für Gerüchte über einen in
    der großen,weiten Welt kusieren. Ich gebe dem Buch :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertungHalb:

  • Ich fand die Idee wahnsinnig toll. Ein Mädchen das nach Ihrem Tot Kasetten verschickt um mit all den anderen "abzurechnen".
    Allerdings fand ich die Themen, Selbstmord und all das andere was auf den Kasetten noch rauskommt (ich will darüber nichts verraten um nicht die Spannung zu nehmen) manchmal sehr heftig, gerade für Jugendliche.


    Der Autor hat es geschafft einen guten Charakter mit Clay zu erschaffen. Auch wenn man sehr schnell eigentlich weiss warum er wahrscheinlich auf den Kasetten ist, fand ich das Buch sehr spannend, so das man sehr schnell durch ist. Jedesmal hab ich gesagt die eine Kasettenseite noch und zack war es auch schon zu Ende.


    Gerade in der heutigen Zeit, in der Mobbing schon sehr extrem ist, finde ich dieses Buch gut und würde mir wünschen es evtl an Schulen zu lesen, vielleicht würde es das ein oder andere Mal zu einem Denkanstoss führen.

    Es geht uns mit Büchern wie mit den Menschen. Wir machen zwar viele Bekanntschaften, aber nur wenige erwählen wir zu unseren Freunden.

  • Ich lese hier immer wieder, das es viele Leute sehr verwirrend fanden, das und wie die Perspektive des Erzählen zwischen der von Hannah und der von Clay gewechselt hat. Bei mir war das überhaupt nicht der Fall, weil ich finde, dass es ziemlich klar gekennzeichnet wurde.

    Da muss ich dir zustimmen. Mir fiel es nicht schwer mit den Perspektivenwechseln mitzuhalten


    Natürlich ist das was ihr passiert ist, alles ganz furchtbar und grausam, aber für mich nicht unbedingt ein Grund gleich sein Leben zu beenden.

    Ich habe über die meisten Rezis nur flüchtig drüber gelesen. Trotzdem habe ich recht häufig gelesen, das das was Hannah passiert ist für viele von euch kein richtiger Grund zu sein scheint sich umzubringen. Das kann ich ehrlich gesagt nicht nachvollziehen. Jede Person reagiert unterschiedlich sensibel auf dieser Art von Mobbing und Psychischem Druck und ich finde es leichter zu sagen sie hätte ja zum Psychologen gehen können oder sie hätte sich daraus kämpfen können. Seid ihr schon mal richtig Einsam gewesen? Nicht nur kurze Zeit sondern über einen längeren Zeitraum? Ich will bestimmt nichts dramatisieren aber Einsamkeit und dazu noch Gerüchte und Zurückweisung kann eine sehr schlimme Kombination ergeben. Ich habe bei einer Freundin miterlebt, was Einsamkeit und Druck mit der Psyche anstellen kann, sie wollte meines Wissens nach keinen Selbstmord begehen aber sie ist nur knapp an einer schlimmen Psychose vorbeigeschrammt. Anscheinend hatte sie nicht mal ihre Familie als Stütze. Vielleicht hätte eine stabilere oder stärkere Person als Hannah nicht den Selbstmord als letzten Weg eingeschlagen, aber offensichtlich sah sie keine andere Möglichkeit mehr. :(


    Mir hat das Buch sehr gut gefallen. Es bringt einen zum Nachdenken und mir persönlich ist wieder bewusst geworden, das man einem Menschen eben nicht in die Seele schauen kann und man nie weiß wie es jemandem wirklich geht oder wie unser gegenüber auf unser Verhalten reagiert. Auch der Aufbau des Buches hat mir gut gefallen, Vergangenheit und Gegenwart haben sich langsam aneinander angeglichen, die Perspektivenwechsel sorgten dafür, das man weiter lesen will.


    Auch wenn die Charaktere gut gemacht sind, kommen sie m.M.n. ein wenig zu kurz. Jay Asher hätte auch gerne ein oder zwei Momente an der Highschool einfügen können, zum Beispiel am Schluss. Gefallen hat mir auch, das Clay aus der Geschichte gelernt hat auch wenn ihn keine Schuld trifft. Auch mochte ich das Hannah ihn in ihre Geschichte eingeflochten hat, ich habe wider besseren Wissens gehofft, das die beiden zu einem Happy End finden.


    Insgesamt gebe ich also :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertungHalb: Sterne, da ich finde in der Geschichte steckte ein bisschen mehr Potenzial, wobei man hier einwenden könnte, das die Gefahr bestanden hätte, das das dann vom eigentlichen Thema des Buches ablenken könnte.

    "While we may come from different places and speak in different tongues our hearts beat as one" (Harry Potter and the Goblet of Fire)

  • Ich habe über die meisten Rezis nur flüchtig drüber gelesen. Trotzdem habe ich recht häufig gelesen, das das was Hannah passiert ist für viele von euch kein richtiger Grund zu sein scheint sich umzubringen. Das kann ich ehrlich gesagt nicht nachvollziehen. Jede Person reagiert unterschiedlich sensibel auf dieser Art von Mobbing und Psychischem Druck und ich finde es leichter zu sagen sie hätte ja zum Psychologen gehen können oder sie hätte sich daraus kämpfen können. Seid ihr schon mal richtig Einsam gewesen? Nicht nur kurze Zeit sondern über einen längeren Zeitraum? Ich will bestimmt nichts dramatisieren aber Einsamkeit und dazu noch Gerüchte und Zurückweisung kann eine sehr schlimme Kombination ergeben. Ich habe bei einer Freundin miterlebt, was Einsamkeit und Druck mit der Psyche anstellen kann, sie wollte meines Wissens nach keinen Selbstmord begehen aber sie ist nur knapp an einer schlimmen Psychose vorbeigeschrammt. Anscheinend hatte sie nicht mal ihre Familie als Stütze. Vielleicht hätte eine stabilere oder stärkere Person als Hannah nicht den Selbstmord als letzten Weg eingeschlagen, aber offensichtlich sah sie keine andere Möglichkeit mehr. :(

    Also das mit deiner Freundin tut mir natürlich sehr leid und dass Menschen unterschiedlich empfindlich auf Einsamkeit und Mobbing
    reagieren,ist auch klar. Aber ich finde,das ist nun mal kein Grund einfach selbst über Leben und Tod zu entscheiden.
    Und ich sage das obwohl ich wirklich weiß wie schwer sich Einsamkeit anfühlen kann.
    Doch ich denke Selbstmord ist nie eine Lösung und du kannst vor Problemen auf diese Weise nicht einfach davon laufen,
    meiner Meinung nach auch mit dem Tod nicht. Denn wer weiß,was uns da erwartet...
    Aber es gibt immer einen Weg, außerdem sollten andere Meschen nie die Macht haben,dich dazu zu bringen dein Leben als wertlos anzusehen.
    Und es lehnen dich auch nie alle Menschen ab, wenn man also möchte, findet man auch seinen Platz im Leben.
    Darum fand ich Hannas Selbstmord auch nicht gerechtfertigt durch die Gründe,die sich dafür angibt.

  • Aber ich finde,das ist nun mal kein Grund einfach selbst über Leben und Tod zu entscheiden.
    Und ich sage das obwohl ich wirklich weiß wie schwer sich Einsamkeit anfühlen kann.

    Ich finde das ist sowieso ein sehr schwieriges Thema. Vielleicht wäre ihre Geschichte anders ausgegangen, wenn sie noch ein bisschen durchgehalten hätte. Meine Schulzeit war auch nicht gerade die schönste, mir fällt es extrem schwer neue Kontakte zu knüpfen. Und ohne aufrührerisch klingen zu wollen, ( :friends: ) welche Gründe rechtfertigen für dich einen Selbstmord? :-k


    Doch ich denke Selbstmord ist nie eine Lösung und du kannst vor Problemen auf diese Weise nicht einfach davon laufen,
    meiner Meinung nach auch mit dem Tod nicht. Denn wer weiß,was uns da erwartet...

    Denkst du sie ist feige, weil sie den hmm "einfachen" Weg (in ganz ganz dicken Anführungszeichen) gewählt hat? Denkst du das jemand der sich selbst das Leben nimmt im Grunde zu feige ist gegen seine Probleme anzukämpfen? Glaubst du an eine Art Leben nach dem Tod? Bzw. das Selbstmörder in so einer Art Hölle kommen?


    Bitte nicht falsch verstehen, das interessiert mich wirklich. :)


    Aber es gibt immer einen Weg, außerdem sollten andere Meschen nie die Macht haben,dich dazu zu bringen dein Leben als wertlos anzusehen.

    Ich stimme dir durchaus zu, nur liegt es vielleicht daran, das sie keinen anderen Weg sah. Und noch eine Frage. Es ist doch so, das wir zum Teil so sind wie wir sind, weil wir soziale Wesen sind, uns also ein Stückweit über andere Menschen (bzw. die mit denen wir regelmäßig zu tun haben) definieren. Ist es nicht dadurch möglich, das eine labile Person den letzten Schritt gehen will bzw. ihn geht?


    Und es lehnen dich auch nie alle Menschen ab, wenn man also möchte, findet man auch seinen Platz im Leben.

    Wenn du Hannah einen Ratschlag hättest geben können, wie hätte der dann gelautet?

    "While we may come from different places and speak in different tongues our hearts beat as one" (Harry Potter and the Goblet of Fire)

  • Wow,viele teilweise schwierige Fragen stellst du mir da :-k . Aber ich werde versuchen sie zu beantworten :friends:

    Ich finde das ist sowieso ein sehr schwieriges Thema. Vielleicht wäre ihre Geschichte anders ausgegangen, wenn sie noch ein bisschen durchgehalten hätte. Meine Schulzeit war auch nicht gerade die schönste, mir fällt es extrem schwer neue Kontakte zu knüpfen. Und ohne aufrührerisch klingen zu wollen, ( :friends: ) welche Gründe rechtfertigen für dich einen Selbstmord? :-k

    Keine Sorge, du klingst nicht aufrührerisch :friends: .
    Tut mir leid,das oben mit dem "nun mal kein Grund" war wohl etwas falsch formuliert.
    Für mich gibt es absolut keine Gründe, die einen Selbstmord rechtfertigen. Auch Mobbing/Einsamkeit gehört nicht dazu.
    Da bin ich ziemlich strikt, ich weiß nicht,ob du Entschuldigungen dafür findest,aber ich nicht.

    Denkst du sie ist feige, weil sie den hmm "einfachen" Weg (in ganz ganz dicken Anführungszeichen) gewählt hat? Denkst du das jemand der sich selbst das Leben nimmt im Grunde zu feige ist gegen seine Probleme anzukämpfen? Glaubst du an eine Art Leben nach dem Tod? Bzw. das Selbstmörder in so einer Art Hölle kommen?


    Bitte nicht falsch verstehen, das interessiert mich wirklich. :)

    Ja,ich denke,dass jemand,der sich das Leben nimmt feige ist. Er ist zu feige zu kämpfen, zu feige (vielleicht ohne Unterstützung)
    weiterzuleben. Er denkt nur an das, was ihm weh tut, was ihm fehlt und nicht an die guten Dinge im Leben.
    Und ja,ich denke,dass es nach dem Tod irgendetwas gibt. Sei es nun ein Himmel (bzw. eine Hölle) oder eine andere Art von
    Leben. Wenn ich daran nicht glauben würde, wüsste ich ehrlich nicht wirklich wofür ich lebe. Und ein weiteres Mal ja, ich glaube nicht,
    dass ein Mensch das Recht hat sich einfach aus dem Leben zu stehlen. Ich denke Selbstmörder erwartet eine Strafe, ob das nun
    die Hölle ist oder ein Leben zwischen den Welten, wo man die Zeit, die man noch leben hätte sollen, anderweitig absitzen
    muss. Der Gedanke,dass ein Mensch sich einfach töten kann,ohne dass ihn danach irgendwas erwartet wäre mir einfach
    unerträglich. Denkst du nicht,dass Selbstmörder irgendeine Strafe erwartet? Oder glaubst du,dass nach dem Tod gar nichts folgt?

    Ich stimme dir durchaus zu, nur liegt es vielleicht daran, das sie keinen anderen Weg sah. Und noch eine Frage. Es ist doch so, das wir zum Teil so sind wie wir sind, weil wir soziale Wesen sind, uns also ein Stückweit über andere Menschen (bzw. die mit denen wir regelmäßig zu tun haben) definieren. Ist es nicht dadurch möglich, das eine labile Person den letzten Schritt gehen will bzw. ihn geht?

    Das ist wohl möglich. Gerade in der heutigen Zeit gibt es ja leider viele Beispiele,die das beweisen :| .
    Trotzdem halte ich das nicht für eine Rechtfertigung.
    Ich stimme dir zwar zu,wenn du sagst, dass wir soziale Wesen sind, die sich teilweise auch durch die Menschen mit denen sie
    umgehen definieren. Aber dennoch hängt nicht unser ganzes Leben, unser gesamter Charakter an diesen Menschen.
    Größtenteils sind die Menschen (abgesehen von Familie!), mit denen wir uns momentan umgehen, austauschbar, sie
    sind ersetzbar. Und wenn sie dich verletzen, kannst du genau das tun. Das hätte auch Hannah tun sollen.
    Menschen, die mich verraten und die mich sehr verletzen, die hasse ich. Denen wünsche ich das Gleiche an den Hals.
    Denen will ich beweisen,dass ich tausenmal besser bin als sie.Aber sie bringen mich sicher nicht dazu, mein Leben zu beenden.
    Dazu sollten sie doch nicht die Macht haben. Sie sollen doch für ihr Tun nicht auch noch Bestätigung bekommen?!

    Wenn du Hannah einen Ratschlag hättest geben können, wie hätte der dann gelautet?

    Mach dein Leben nicht abhängig von Leuten, die dich nicht zu schätzen wissen. Trenne dich von ihnen und zieh dein
    Ding durch. Lass dir niemals das Gefühl geben, die anderen sind besser als du oder als wüssten sie etwas über dich.
    Du hast noch ein ganzes Leben vor dir, ein Leben voller neuer Leute, voller neuer Erfahrungen.
    Überstehe die harte Zeit und nach der Schule kannst du,wenn du willst, auch ganz neu anfangen. Vielleicht eine neue
    Stadt,ein neuer Beruf und vor allem neue Bekanntschaften. Du kannst neue Freunde finden, Freunde die dich lieben
    und dich unterstützen. Du musst dich nur trauen.
    Also, denke daran,was du verlierst, wenn du nicht weiterkämpfst. Es ist ein ganzes Leben.


    Ja,ich glaube,ungefähr sowas hätte ich ihr gesagt :-k

  • Denkst du nicht,dass Selbstmörder irgendeine Strafe erwartet? Oder glaubst du,dass nach dem Tod gar nichts folgt?

    Hmm das ist eine schwierige Frage. Ich stufe mich selbst eher als Atheisten ein, glaube aber schon an so eine Art Tabula Rasa und Wiedergeburt als Lebenskreislauf, mit anderen Worten, nach dem Tod wirst du Wiedergeboren als etwas anderes, nicht vorbestimmt durch Charma oder ähnliches sondern es passiert einfach und du weißt nicht das du schon mal als Mensch oder Maus oder sonst was gelebt hast. Von daher denke ich das dem Selbtsmord oder dem natürlichen Tod nur neues Leben folgt.


    Du hast sehr interessante Punkte angesprochen, danke für deine Antworten. :friends:

    "While we may come from different places and speak in different tongues our hearts beat as one" (Harry Potter and the Goblet of Fire)