"Der vierte Tag" bis einschl. "Der fünfte Tag" (Seite 281)

  • Ach, ich sehe das auch so, dass ihr euch nicht beeilen müsst. Schließlich interessiert es diejenigen, die das Buch bereits beendet haben, trotzdem noch, was ihr zu den Kapiteln zu sagen habt. Ich schaue gerne zwischendurch hier rein, sobald einer von euch etwas geschrieben hat. :thumleft:


    Ich habe mich auch gefreut, als ich gerade entdeckt habe, dass gestern noch einmal etwas zum "Kodex des Bösen" geschrieben wurde und eure (abschließende) Meinung interessiert mich natürlich auch sehr - egal, wann sie kommt. :wink:

  • Ich habe noch ein bisschen gelesen und bin jetzt auf Seite 242, also immer noch mitten in der Schlacht.
    Marcus wirkte auf mich bisher nicht wie ein Kämpfer, umso seltsamer finde ich, dass er sich mit Niko als Söldner verdingt und in der Schlacht gut zurechtkommt. Zwei mal wird ihm allerdings das Leben gerettet. Er plant Dietrich von Keppel während der Schlacht heimlich zu töten, damit Patty wieder frei kommt. Ich glaube allerdings, dass er da ein bisschen zu hoch gegriffen hat, denn Keppel wird garantiert von seinen Männern beschützt und dürfte auch allein ein besserer Kämpfer sein als Marcus.
    Etwas seltsam finde ich, dass Berthold aufgrund des Antoniusfeuers frei gelassen werden soll. Alle haben Angst, dass sie sich anstecken, aber wenn sie ihn gehen lassen, kann sich doch die ganze Stadt anstecken. Kommt mir etwas unlogisch und auch unglaubwürdig vor. Denn ich denke nicht, dass man einfach so frei gelassen wurde, wenn man krank ist. Ich vermute eher, dass man zum Sterben in der Zelle gelassen wurde.
    Normalerweise habe ich auch bei umfangreichen historischen Romanen kein Problem viele verschiedene Personen auseinanderzuhalten. Vielleicht liegt es daran, dass mich das Buch nicht so mitreißt, aber diesmal - besonders in der Schlacht - fällt es mir nicht leicht zu sortieren wer auf welcher Seite kämpft. Herzog von dies, Herzog von jenes. Für mich im Moment etwas verwirrend.
    Ich versuche mich tapfer durchzubeißen, muss aber gestehen, dass es mir nicht leicht fällt, weil ich einfach mit dem Buch nicht warm werde. Auch mit den Charakteren leider nicht. Ich hatte gehofft, dass es im Laufe der Geschichte besser wird, doch dies ist leider nicht passiert. Jetzt bin ich ca. 120 Seiten vor Schluss, also glaube ich nicht, dass da noch eine großartige Wendung meiner Meinung kommt.

    Das Paradies habe ich mir immer als eine Art Bibliothek vorgestellt.
    (Jorge Luis Borges)

  • Etwas seltsam finde ich, dass Berthold aufgrund des Antoniusfeuers frei gelassen werden soll. Alle haben Angst, dass sie sich anstecken, aber wenn sie ihn gehen lassen, kann sich doch die ganze Stadt anstecken. Kommt mir etwas unlogisch und auch unglaubwürdig vor. Denn ich denke nicht, dass man einfach so frei gelassen wurde, wenn man krank ist. Ich vermute eher, dass man zum Sterben in der Zelle gelassen wurde.


    :idea: Stimmt! Dieser Aspekt ist nicht von der Hand zu weisen. Zumindest hätte man ihn vor die Tore der Stadt geschickt, als Aussätzigen...

  • Ich habe den fünften Tag inzwischen zuende gelesen, bin nur noch nicht zum Posten gekommen.
    Ich habe mittlerweile den Eindruck, dass einfach zu viel passiert. Dass es zu viele Handlungen gibt, die aber allesamt nicht richtig in die Tiefe gehen.
    Pattys Entführung
    Die Schlacht
    Die gestohlene Reliquie
    Nikos Rolle
    Der Kodex
    Lucius Rolle
    Marcus Rolle


    Nicht, dass ich überfordert wäre oder es undurchsichtig finde. Wie gesagt ich habe schon wesentlich umfangreichere historische Romane gelesen, denen ich trotzdem folgen konnte und die mich zu fesseln vermochten. Doch hier bleibt alles irgendwie oberflächlich, zu flach für meinen Geschmack.


    Nicht gefallen hat mir hier auch die Beschreibung der Bauern als sie in die Schlacht zogen. Hirnlos stürzten sie sich auf alles, was sich bewegt und unterschieden weder Freund noch Feind.
    Also wirklich. Klar waren Bauern ungebildet, natürlich ist es im Schlachtgetummel möglicherweise schwer, den Überblick zu behalten. Aber dass diese Bauern hier als dermaßen hirnlos und doof beschrieben werden, finde ich irgendwie seltsam.


    Und dass Seltsamste finde ich, dass Marcus plötzlich andeutet, dass er nicht weiter nach Patty suchen wird, weil sie bestimmt sowieso schon tot ist.
    Finde ihre angebliche große Liebe etwas überzogen und unglaubwürdig (und leider auch nicht überzeugend beschrieben), aber dieser plötzliche Wandel kommt mir einfach komisch und unlogisch vor.
    Leider gibt es in diesem Buch viele kleine Dinge, die meine bisherige eher negative Meinung bestätigen.
    Und das tut mir leid. Ich hätte gerne bei dieser Leserunde mit Autor etwas Positiveres geschrieben, weil es für den Autor natürlich bestimmt nicht angenehm oder erfreulich ist, so etwas hier zu lesen.

    Das Paradies habe ich mir immer als eine Art Bibliothek vorgestellt.
    (Jorge Luis Borges)

  • Dass es zu viele Handlungen gibt, die aber allesamt nicht richtig in die Tiefe gehen.


    Ja, das ist genau richtig beschrieben.
    Es ist insgesamt sehr oberflächlich, allerdings mögen das auch viele Leser. Jemand, der an "leichter" Lektüre interessiert ist, etwas Spannung möchte und auch ein bißchen "Herz/Schmerz" ist mit diesem Buch gut beraten.


    Wobei ich sagen muss, zur Zeit habe ich nicht den Kopf für sehr komplizierte, aufwendige und tiefgehende Lektüre - daher hat mir "Der Kodex des Bösen" gut gefallen. Ich glaube, jedes Buch hat so "den richtigen Zeitpunkt" zu erwischen :mrgreen:

    Liebe Grüße
    Gabi


    "Welchen Kummer deiner Seele du auch ertränken willst,
    deine Bibliothek ist der beste Keller!"
    Jean Cocteau

  • Ja, das ist genau richtig beschrieben.
    Es ist insgesamt sehr oberflächlich, allerdings mögen das auch viele Leser. Jemand, der an "leichter" Lektüre interessiert ist, etwas Spannung möchte und auch ein bißchen "Herz/Schmerz" ist mit diesem Buch gut beraten.


    Wobei ich sagen muss, zur Zeit habe ich nicht den Kopf für sehr komplizierte, aufwendige und tiefgehende Lektüre - daher hat mir "Der Kodex des Bösen" gut gefallen. Ich glaube, jedes Buch hat so "den richtigen Zeitpunkt" zu erwischen :mrgreen:


    Es muss bei mir auch nicht immer tiefgehende Lektüre sein. Es gibt sehr viel Trivialliteratur die mir gut gefällt. Und ich lese solche Literatur sehr gerne. Viele Fantasy Geschichten oder historische Romane haben mich absolut gefesselt und waren sowohl von den Charakteren, als auch von der Handlung überzeugend, spannend und sehr lesenswert.
    Der Kodex des Bösen vermag diese Dinge für mich aber nicht zu erfüllen. Es fehlt einfach etwas.

    Das Paradies habe ich mir immer als eine Art Bibliothek vorgestellt.
    (Jorge Luis Borges)