Kapitel 1 - 17 (Seite 122)

  • Okay.....problematischerweise weile ich bis Dienstag in Riga...spontaner Kurzurlaub...ich stoße dann dazu, gelesen hab ich den ersten Teil ja schon fast :D

  • Hallo, ich heiße Mathias Nolte, bin Hamburger und arbeite seit 33 Jahren als Journalist. Großkotz, mein erster Roman, ist 1984 bei Diogenes erschienen. Mit dem zweiten, um den es hier geht, habe ich mir ein wenig Zeit gelassen. Er heißt Roula Rouge und ist vor zwei Jahren bei Deuticke im Zsolnay-Verlag als Hardcover rausgekommen und im Frühjahr dieses Jahres als Taschenbuch bei Knaur. Das vergangene Jahr und die ersten beiden Monate dieses Jahres habe ich mit Louise im blauweiß gestreiften Leibchen verbracht, meinem dritten Roman, der Ende Juli ebenfalls als Hardcover bei Deuticke erscheint. Ich hoffe, Louise hat Roula Rouge nicht so sehr aus meinen Gedanken verdrängt, dass ich guten Gewissens und ehrlich alle Fragen beantworten kann, die Roula Rouge betreffen.


    Ich freu mich auf das Forum
    Mathias

  • Hallo Mathias! :winken:


    Danke für deine Vorstellung. Ich freu mich schon sehr auf die Leserunde mit dir und den anderen Büchertrefflern! :bounce:


    :flower:

    "Hab Vertrauen in den, der dich wirft, denn er liebt dich und wird vollkommen unerwartet auch der Fänger sein."
    Hape Kerkeling


    "Jemanden zu lieben bedeutet, ihn freizulassen. Denn wer liebt, kehrt zurück."
    Bettina Belitz - Scherbenmond


    http://www.lektorat-sprachgefuehl.de

  • Auch von mir ein herzlicher Willkommensgruß an Dich, Mathias! Ich hoffe sehr, dass mein Buch bis dahin da ist :pale:

    Um zu verstehen, warum manche überall ihren Senf dazugeben, musst Du lernen, wie eine Bratwurst zu denken.

  • Von mir auch ein Herzliches Willkommen. Ich bin schon sehr auf das Buch gespannt!

  • Herzlich willkommen auch von mir! Freue mich schon sehr auf die Runde und das Buch kommt in mein Reisegepäck....vielleicht komme ich später einbißchen zum Posten, ansonsten auf jeden Fall ab nächsten Dienstag!!!


    Liebe appelige Grüße,
    Tamiami

  • Zu Beginn hab ich gleich mal 2 persönliche Fragen an den Autor :winken: :
    Wer sind denn die Personen, die Du (ich hoffe, "Du" ist ok?) in deiner Widmung erwähnst?
    Und welche Bedeutung hat denn das Goethe-Zitat für dich? Auf deiner Homepage hast du es ja auch stehen.


    Interessant finde ich gleich den ersten Absatz des ersten Kapitels, in dem sich der Ich-Erzähler selbst fragt, warum er sich eigentlich ausgerechnet für Berlin entschieden hat. Interessant deshalb, weil Berlin auch auf mich eine gewisse Faszination ausübt, ohne dass ich sagen kann, warum. Ich stelle mir das Leben dort aber schon ziemlich aufregend und abwechslungsreich vo und bin gespannt, was unserem Ich-Erzähler noch alles passiert. Zwar war ich schon einmal in Berlin, dass ist aber schon lange her.


    Der Ich-Erzähler selbst ist mir noch nicht sonderlich sympathisch. Er scheint ein kleiner Selbstdarsteller zu sein, mit dem ich es als Frau wahrscheinlich auch nicht lange ausgehalten hätte. :wink: Ein bisschen abstoßend finde ich zugegebenermaßen die Sache mit der biologischen Herzklappe. :pale:


    Am Ende fragt sich Jonathan erneut:

    Zitat

    Ich lebe jetzt genau seit einem halben Jahr in Berlin. Warum?

    Vielleicht lautet die Antwort darauf ja: Um Roula Rouge zu begegnen und ihr Geheimnis zu lüften?! :wink:


    Edit: Was ich ganz vergessen habe: Mir gefällt das Cover. Zwar erinnert mich das Mädchen an die Frau aus der Saturn-Werbung, aber sie hat ein gewisses Etwas und ich kann mir durchaus vorstellen, dass sie eine Faszination auf Männer ausübt.


    :flower:

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    2 Mal editiert, zuletzt von gaensebluemche ()

  • Interessant finde ich gleich den ersten Absatz des ersten Kapitels, in dem sich der Ich-Erzähler selbst fragt, warum er sich eigentlich ausgerechnet für Berlin entschieden hat. Interessant deshalb, weil Berlin auch auf mich eine gewisse Faszination ausübt, ohne dass ich sagen kann, warum. Ich stelle mir das Leben dort aber schon ziemlich aufregend und abwechslungsreich vo und bin gespannt, was unser Ich-Erzähler noch alles passiert. Zwar war ich schon einmal in Berlin, dass ist aber schon lange her.

    Da kann ich dir nur zustimmen, gaensebluemche. Als ich gelesen habe, dass sich die Handlung in Berlin abspielen wird, war ich schon Feuer und Flamme. Berlin ist für mich eine ganz andere Welt voller Möglichkeiten. Dort leben so viele unterschiedliche Menschen, es gibt so viel zu sehen und letztendlich ist Berlin ein geschichtsträchtiger Ort. Diese Faszination, von der du sprichst, hat mich ebenfalls gepackt und ich kann sie gar nicht richtig in Worte fassen. Einen besseren Handlungsort könnte ich mir momentan (bis auf Seite 65) für das Buch auch gar nicht denken.


    Ich hingegen fand den Protagonisten von der ersten Seite an sympathisch und das obwohl er ein Mann ist (ich bin ja keiner ^^). Ich weiß nicht direkt woran das liegen mag, eventuell einfach an dem frischen Erzählstil.


    Was mir bisher schon aufgefallen ist, dass es sich hier um Charaktere handelt (sowohl Protagonist als auch die bisher unbekannte Roula Rouge), die sehr ausdruckssstark, vielleicht sogar exzentrisch, was ich vor allem beim Roula bisher vermute:

    Kapitel 8 (Seite 60)


    Irgendwie macht dieser Ausbruch neugierig auf mehr. Wer ist Roula Rouge? stellt sich da wohl nur die Frage.


    Für mich versprüht sowohl Berlin als auch die Figuren eine starke Lebendigkeit, die mir sehr gut gefällt.


  • Good mornin' y' all. Das Du ist gar kein Problem, ich bitte darum.


    Laura, Paulina, Louisa und Philippe sind meine Kinder.


    Das Goethe-Zitat gefällt mir einfach, auch wenn es ein ernüchternd und wenig optimistisch klingt. Aber meistens ist es doch so, dass man glaubt zu schieben, wenn man geschoben wird. Man hat wenig Optionen. Auch bei Jonathan Schotter ist es so, er hat keine Wahl. Roula Rouge hingegen schiebt, sie ist die letzte Unabhängige unter unserer Sonne. Ich selbst hatte auch keine Wahl, ich habe mir den Anfang eines Romans ausgedacht, und spätestens ab Seite 53 hat er mir die Handlung diktiert, ich hatte nur noch wenig damit zu tun. Die Protagonisten sagen dir, was du zu schreiben hast. Manchmal sind sie auch sauer mit dir. In meinem neuen Roman, Louise im blauweiß gestreiften Leibchen, der Ende Juli erscheint, zweifelt die Heldin sogar an mir, dem Autor. Ich komm ihr nicht ganz koscher vor. In einem Roman von Philip Roth - Gegenleben, glaube ich - hat einen Heldin sagar das Buch verlassen, weil sie die Selbstgerechtigkeit des Autors nicht mehr ertragen konnte. Soviel zum Goethe-Zitat.


    Berlin habe ich mir ausgesucht, weil ich meistens in dieser Stadt lebe, sie also sehr gut kenne, und weil die Stadt ein gutes Dutzend verschiedene Städte in sich vereinigt. Außerdem glaube ich wirklich, dass der Gescheiterte, selbst wenn er auf hohem Niveau gescheitert ist, es in Berlin am einfachsten hat. Die Stadt lässt einen in Ruhe, wenn man Ruhe haben will, und sie unterhält, wenn man Unterhaltung will.

  • Die Protagonisten sagen dir, was du zu schreiben hast. Manchmal sind sie auch sauer mit dir. In meinem neuen Roman, Louise im blauweiß gestreiften Leibchen, der Ende Juli erscheint, zweifelt die Heldin sogar an mir, dem Autor. Ich komm ihr nicht ganz koscher vor. In einem Roman von Philip Roth - Gegenleben, glaube ich - hat einen Heldin sagar das Buch verlassen, weil sie die Selbstgerechtigkeit des Autors nicht mehr ertragen konnte. Soviel zum Goethe-Zitat.

    Das hast du aber schön gesagt!


    Ich steige dann ein, wenn ich mein Buch bekomme. Ich Dussel hatte Mario noch (lach) nicht meine Adressänderung mitgeteilt und deshalb ist es noch unterwegs.

    Um zu verstehen, warum manche überall ihren Senf dazugeben, musst Du lernen, wie eine Bratwurst zu denken.

  • So, nachdem ich neugierig auf das Buch wurde aufgrund des Titelbildes und des Klappentextes, werde ich mich jetzt in eine Sofaecke zurückziehen und anfangen.

  • Ich selbst hatte auch keine Wahl, ich habe mir den Anfang eines Romans ausgedacht, und spätestens ab Seite 53 hat er mir die Handlung diktiert, ich hatte nur noch wenig damit zu tun. Die Protagonisten sagen dir, was du zu schreiben hast. Manchmal sind sie auch sauer mit dir.

    Das finde ich interessant! Also ist es tatsächlich so, dass man als Autor irgendwann das Zepter aus der Hand gibt und die Protagonisten ihren eigenen Weg gehen, ihre eigenen Entscheidungen treffen und man als Autor gar nicht weiß, was man selbst damit zu tun hat? Hattest du bei der Entwicklung deiner Protagonisten bestimmte "Vorbilder", Menschen, die dir vielleicht schon mal in Berlin aufgefallen sind und deren Leben du dir als interessant vorstellen könntest? Ich denke da zum Beispiel an Menschen, die mit dir zusammen im Zug sitzen, du fragst dich, wohin sie wohl gerade unterwegs sind und warum, und schon fängst du an, dir eine Geschichte zusammenzuspinnen, die du irgendwann aufschreibst und die dich immer an diese eine Person denken lässt, die der Anlass dazu war?


    Berlin habe ich mir ausgesucht, weil ich meistens in dieser Stadt lebe, sie also sehr gut kenne, und weil die Stadt ein gutes Dutzend verschiedene Städte in sich vereinigt. Außerdem glaube ich wirklich, dass der Gescheiterte, selbst wenn er auf hohem Niveau gescheitert ist, es in Berlin am einfachsten hat. Die Stadt lässt einen in Ruhe, wenn man Ruhe haben will, und sie unterhält, wenn man Unterhaltung will.

    Das hast du gut gesagt!

    Joanthan wächst dir hoffentlich noch an Herz, Gänseblümchen.

    Das wird sich zeigen. :wink: Ich bin aber gerne bereit, meinen ersten Eindruck zu korrigieren, bisher habe ich auch nur die ersten beiden Kapitel gelesen. Vielleicht wird mich Jonathan ja eines besseren belehren. :wink:


    :flower:

    "Hab Vertrauen in den, der dich wirft, denn er liebt dich und wird vollkommen unerwartet auch der Fänger sein."
    Hape Kerkeling


    "Jemanden zu lieben bedeutet, ihn freizulassen. Denn wer liebt, kehrt zurück."
    Bettina Belitz - Scherbenmond


    http://www.lektorat-sprachgefuehl.de

  • So, das Buch hat mich jetzt so sehr gefesselt, dass ich den ersten Teil gleich mal fast komplett verschlungen habe! :bounce:


    Ich habe das Gefühl, die Handlung spielt in Berlin, weil es hier noch richtig was zu entdecken gibt, nämlich die Überbleibsel von Ost und West zu Zeiten der DDR und die damit geprägten Menschen.


    Mein erster Eindruck von Jonathan ist eher negativ, ich hatte im Klappentext überlesen, das er schon fast fünzig ist und war daher erstmal sehr überrascht über den "alten Kerl". Er verkörpert für mich so einen richtigen Snob, wohlhabend, lässt das auch raushängen und macht sich keinen großen Kopf darüber, dass er arbeitslos ist. Er lebt sein Leben im vorbeigehen und guckt nicht rechts und links von sich.


    Und dann kommt der große Einschnitt, als er das iBook in die Hände bekommt und mehr oder weniger mit Absicht in das Leben einer vollkommen Fremden eindringt. Die Aufregung war fast körperlich spürbar, als er den ersten Blick in den Computer wirft und sich vorsichtig die ersten Schritte vorwagt.

    Bin mal gespannt, wie das reale kennenlernen ausfällt.