Henning Mankell - Die weisse Löwin / Den vita lejoninnan

  • Hallo @ll


    Kurzbeschreibung bei Amazon kopiert
    In Südafrika beschließt die Burenorganisation »Komitee«, das Ende der Apartheid mit Gewalt aufzuhalten: Die heimtückische Ermordung Nelson Mandelas soll das Land ins Chaos stürzen. Angeheuert wird der schwarze Berufskiller Mabasha so wird der Verdacht von den Weißen abgelenkt. Mabasha erhält in Schweden eine Spezialausbildung durch den ehemaligen KGB-Offizier Konovalenko. Es kommt zu Spannungen zwischen den beiden, als Konovalenko eine junge Frau erschießt. Als Kommissar Wallander die Dimension seines Falls erkennt, beginnt ein Wettlauf mit der Zeit um das Leben Mandelas und den Frieden in Südafrika.


    Meine Meinung:
    Leider lese ich noch immer an diesem Buch, dass mir überhaupt nicht gefällt (und nun auch endgültig, nachdem ich gerade mal die Hälfte "geschafft" habe, ins Regal zurückwandert), denn ich empfinde es einfach als trocken und langweilig.
    Die Thematik ist inzwischen nicht mehr aktuell, zuviele Klischees werden bedient, alles in allem gesehen strotzt die Geschichte von Unwahrscheinlichkeiten und Ungereimtheiten, die schon beinahe lächerlich sind. [-(
    Die Idee, Kommissar Wallander mit den Problemen in Südafrika zu verbinden, ist m.M. nach zu weit hergeholt, und gründlich daneben gegangen.


    Gruss Bonprix :wink:

  • Es scheint ein Merkmal der Mankell-Fans zu sein - zu denen ich dich auch rechne, @ bonprix - dass ein Band der Reihe nicht gefällt. Nur: Welcher es ist, darüber ist man sich nicht einig.


    Auf ein Problem möchte ich dich allerdings hinweisen, @ bonprix, falls du "Die weiße Löwin" endgültig ins Regal verbannt hast: Am Ende des Buches geschieht etwas, das für Wallander als Mensch sehr wichtig ist und die ganzen nächsten Monate seines Lebens beeinflusst. Mit diesem Erlebnis und den Konsequenzen steigt der nächste Band der Reihe "Der Mann, der lächelte" ein. Kein Problem, das Buch ohne den Vorgänger zu verstehen, aber die Entwicklung der Person Wallander hat dann einen Bruch.


    Marie

    Bücher sind auch Lebensmittel (Martin Walser)


    Wenn du einen Garten und eine Bibliothek hast, wird es dir an nichts fehlen. (Cicero)



  • @Marie.....schon überredet! :lol: Das Buch ist noch nicht ins Regal gewandert, und muss nach deinem Hinweis dann doch zu Ende gelesen werden. :idea: Ein derart wichtiges Erlebnis möchte ich mir nicht entgehen lassen, denn >Der Mann, der lächelte< liegt schon bereit. :wink:

  • Hallo @ll


    Nun habe ich >Die weisse Löwin< doch noch ausgelesen, und bin froh Marie's Rat befolgt zu haben. :D Mir hätten zum weiteren Verständnis der Wallander-Reihe doch wichtige Informationen gefehlt. :idea:
    Sicher, mir hat, wie weiter oben beschrieben einiges nicht so gut gefallen, da ich generell nicht gerne über Attentate, Killer aus welchem Land auch immer oder politischen Verschwörungen lese. Und Kommissar Wallander als "verhinderter" Westernheld, mit Pistole und Schrotflinte bewaffnet auf Verbrecherjagd, und das im Alleingang..... :roll: ist wohl ein wenig übertrieben, aber es brachte die nötige Spannung in die Geschichte und ist für die weitere Entwicklung der Person Wallander nicht ohne Belang, wie ich bereits nach den ersten Seiten des Buches >Der Mann, der lächelte< festgestellt habe.
    Also.....alles in allem gesehen, für mich nicht der beste Mankell, aber immer noch lesenswert.


    Gruss Bonprix :wink:

  • @ bonprix, jetzt bin ich aber erleichtert! [-o<
    Ich hätte es mir nie verziehen, dir einen unbrauchbaren Rat gegeben zu haben.


    Marie

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  • Habe heute mit dem Buch angefangen und bisher (nach 114 Seiten) gefällt es mir recht gut.
    Anscheinend ist es nicht DAS Buch aus der Wallander-Reihe, das mir überhaupt nicht gefällt - gell Marie ;)


    Werde weiter berichten....

    Liebe Grüße
    Gabi


    "Welchen Kummer deiner Seele du auch ertränken willst,
    deine Bibliothek ist der beste Keller!"
    Jean Cocteau

  • @ Gabi, wenn Du auf DAS Buch stößt, lass es mich wissen, welcher Band es ist.
    Welches war es eigentlich bei mir *grübelgrübel* ?


    Marie

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    Wenn du einen Garten und eine Bibliothek hast, wird es dir an nichts fehlen. (Cicero)



  • Also ich muss sagen, mir hat das Buch auch nicht so gut gefallen wie die Bände davor. Allerdings ist die Entwicklung am Ende des Buches der Person Wallander schon wichtig für die Folgebücher. Ich muss dringend mal weiter lesen bei der Reihe.

  • @ Gabi, wenn Du auf DAS Buch stößt, lass es mich wissen, welcher Band es ist.


    Liebe Marie,
    bisher haben mir eigentlich alle Wallander gut gefallen.
    Von Mankel habe ich auch "Kennedys Gehirn" gelesen - dieses Buch hat mich am wenigsten gefesselt.


    Die weiße Löwin habe ich jetzt beendet, es ist sicher ein Wallander, der eher zu den schwächeren gehört, trotzdem würde ich :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5: / :bewertung1von5: vergeben. Und da es keine Zwischenbewertung gibt, entscheide ich mich für :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::mrgreen:
    Ich habe die Teile der Afrikanischen Verschwörung eher langatmig empfunden, daher der Gesamteindruck.

    Liebe Grüße
    Gabi


    "Welchen Kummer deiner Seele du auch ertränken willst,
    deine Bibliothek ist der beste Keller!"
    Jean Cocteau

  • Klappentext:
    Plötzlich war ihr klar, dass sie weg musste. Der regungslose Mann mit seinen kalten Augen machte ihr angst. Sie wollte loslaufen, doch der Mann war plötzlich lebendig geworden. Er zog etwa aus seiner Jackentascche. Zu spät erkannte sie, dass es eine Pistole war.
    Was mit dem Verscchwinden einer jungen Frau beginnt, führt den schwedischen Kommisar rasch auf die Spur einer südafrikanischen Geheimorganisation...



    Genaugenommen sind das zwei Kriminalfälle in einem Buch: Ein Mordfall in Schweden - und ein geplantes Politattentat in Südafrika. Beide Geschichten sind irgendwie miteinander verwoben - diese Erkenntnis besitzt jedoch nur der Leser, für den Kommissar Wallander stellt es sich so dar, dass er vor einem rätselhaften Mord ohne Motiv steht. Er beginnt nach der Ursache zu forschen.
    Im Gegensatz zu anderen Wallander Romanen ist der Mörder bald bekannt - der Leser sieht dem Kommissar bei seinen abenteuerlichen Ermittlungen über die Schulter. Das Buch ist schon toll - aber gerade zum Ende sind es vermehrt unglückliche Zufälle, die die Handlung dramatisch zuspitzen. Soviel Missgeschick wirkt auf den Leser unglaubwürdig. Den Fortgang der Geschichte hätte man auch anders bewerkstelligen können. So etwas wollen wir nicht lesen - das kann er viel besser, der Herr Mankell. So nicht! Ok, nu is wieda gut, ich habe mich ausgekotzt. Denn insgesamt ist es immer noch ein sehr gutes Buch weil es Mankell in seinem Krimi mal wieder spielerisch schafft, wissenswert historisches zu vermitteln: Er schreibt über die politischen Unruhen während des Wandels in Südafrika vom Apartheitsregime zur Demokratie; er beschreibt die Gewalt, die mit solchen Umbrüchen einhergeht; er liefert eine Vorstellung von den sozialen Unterschieden und dem einhergehenden Gewaltpotential zu jener Zeit.

  • Nachdem ich mit 'die weisse Löwin' scheinbar auch das Wallander-Buch gefunden habe, das mir nicht gefällt, kann ich jetzt also zuversichtlich die restlichen Bücher der Serie geniessen. :D
    Was mir im Speziellen nicht gefallen hat:
    - erfundene Gefühle und Meinungen von real existierenden Menschen (z.B. Mandela, de Klerk) in einem Roman zu lesen, finde ich irgendwie anmassend.
    - die Szenen in Südafrika waren mir teilweise etwas zu langatmig
    - Wallander selbst war mir in diesem Buch übertrieben eigensinning und eigenmächtig dargestellt. Das mag durch seine Seelenlage irgendwie erklärbar sein, trotzdem passte es einfach nicht zu der Figur, die ich bis dahin im Kopf hatte.
    - das Ende mit all den dramatischen Missgeschicken kurz davor war mir auch etwas zu weit hergeholt. Dazu kommt, daß in diesem Fall der Ausgang ja irgendwie klar war und deswegen die ganz große Spannung gefehlt hat.
    Unter dem Strich würde ich hier :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertungHalb: geben.

  • „Die weiße Löwin“ von Henning Mankell ist einer der besten Bände der Wallander-Reihe, die ich bisher gelesen habe.


    Das erste Kapitel, das in Südafrika spielt, bietet einen ersten Einblick in die Denkweise der Buren, die
    im weiteren Verlauf des Buches noch eine wichtige Rolle spielen werden. Danach wird der Blick auf Schonen gerichtet. Eine Frau wird ermordet, weil sie zum falschen Zeitpunkt am falschen Ort war. Kurt Wallander wird mit dem Fall beauftragt und schnell wird ihm und seinem Ermittlungsteam klar, dass es viele Ungereimtheiten gibt. Warum wurde die Frau ermordet? Wer könnte das passende Motiv haben? Viele Spuren verlaufen im Sand. Nach knapp einem Drittel im Buch wird das Geschehen wieder auf Südafrika gelenkt und der Leser erfährt schon sehr bald vieles über den Mord an der schwedischen Frau, aber noch mehr die Hintergründe einer großen politischen Verschwörung. Abwechselnd verfolgt der Leser die Geschehnisse zwischen Schweden und Südafrika und bald beginnt ein Wettlauf mit der Zeit.


    Das Buch hat mich sehr schnell in seinen Bann gezogen und mir kam die Handlung nicht besonders an den Haaren herbeigezogen vor. Natürlich kann man überlegen, wie wahrscheinlich es ist, dass ein schwedischer Provinzbeamter der Kripo in einen Fall solchen Ausmaßes verwickelt wird, jedoch hat gerade dieser „Zufall“ für mich den Reiz und die Spannung des Buches ausgemacht. Faszinierend fand ich auch, dass der Leser relativ schnell erfährt, wer der Mörder der schwedischen Frau ist, Kurt Wallander jedoch sehr lange im Dunkeln tappt. Normalerweise tappe ich immer bis zuletzt im Dunkeln, was die Frage nach dem Mörder betrifft. Die Schilderung der Apartheid in Südafrika und ihre Folgen waren für mich sehr interessant, da ich mich bisher wenig mit diesem Thema beschäftigt habe. Henning Mankell hat es bei mir wieder geschafft mich gut zu unterhalten und mir auf angenehme Weise neues Wissen zu vermitteln.

    Ich vergebe daher volle :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: .

    ~Dort wo man Bücher verbrennt, verbrennt man am Ende auch Menschen.~
    - Heinrich Heine -

  • Auweia. Ich wähnte den Band, der mir nicht so gefällt, in weiter Ferne und schon ist er da :cry: Südafrika, das Apartheid-Regime und was danach kam sind sehr komplexe Themen. Durch viele verschiedene Blickwinkel wollte Mankell aufzeigen, wie vielschichtig sich das ganze in den Leben der Menschen widerspiegelt. Mir war das eine Spur zu langatmig. Im Gegensatz hierzu überschlagen sich die Ereignisse in Schweden, die von mir wirklich innig geliebte Leseatmosphäre will sich diesmal erst recht spät einstellen. Erst ab dem Kapitel Die weiße Löwin war ich voll dabei. Das Wiedersehen mit Sten Widén hat mich sehr gefreut, hoffentlich nimmt er eine ständige Nebenrolle ein. Auch Svedberg sehe ich nun im völlig neuen Licht. Da ist sehr viel Potenzial.


    Fazit
    Die vielen Perspektiven sind nicht unbedingt Spannungsträger, das letzte Drittel ist allerdings gewohnt stark :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5:

  • ZWEI WELTEN PRALLEN AUFEINANDER...


    Klappentext: Bei der Aufklärung eines Mordfalls kommt Wallander einem Komplott gegen Nelson Mandela auf die Spur. Wallanders vierter Fall In Südafrika beschließt die Burenorganisation »Komitee«, das Ende der Apartheid mit Gewalt aufzuhalten: Die heimtückische Ermordung Nelson Mandelas soll das Land ins Chaos stürzen. Angeheuert wird der schwarze Berufskiller Mabasha so wird der Verdacht von den Weißen abgelenkt. Mabasha erhält in Schweden eine Spezialausbildung durch den ehemaligen KGB-Offizier Konovalenko. Es kommt zu Spannungen zwischen den beiden, als Konovalenko eine junge Frau erschießt. Als Kommissar Wallander die Dimension seines Falls erkennt, beginnt ein Wettlauf mit der Zeit um das Leben Mandelas und den Frieden in Südafrika...


    Fazit: Der dritte Roman der Kurt-Wallander-Reihe von Hennig Mankell names "Die weiße Löwin" handelt auf zwei Kontinent wie in zwei Länder, die unterschiedlicher kaum sehen können und Kurt Wallander betritt berufliches wie persönliches Neuland.


    Die knapp 540 Seiten beschäftigen sich detailiert mit der Vorbereitung eines Attentat auf Nelsen Mandela und des Aus- und Nebenwirkungen des Trainings in (Süd)Schwedens, wo Kriminalkommesar Wallander hautnah den Ernst der Brutalität in den Land auf der anderen Häfte der Erdballes begegent.


    Hennig Mankell schreibt im seinen vertrauten Erzählton -lebhaft und detailfreudig- und mit wiederholenden Kapital- bzw. Absatzeinstiegen, die den Leser schon die Spannung durch die Preisgabe der Ereigniserwähnung nimmt. Das Buch ist in drei Handlungsstänge aufgeteil, die sich paralell und teilweise berührend aufgebaut und den Leser durch nicht vorhandenden Überleitung in der Raum-Ebene irriert statt fesselt. Die Story ist auch noch von hinten aufgerollt, also des Rätsellösung am Anfang und die Handlung stellt sich hinten an. An der Tiefgängigkeit ist beim schwedisch Kultautor Mankell, der Afrika als zweite Heimat bezeichnet, nicht zu rücken und somit ist diese Werk eine gute Zeitmomentaufnahme der politischen Umstellung Südarikas und des 'Unsichbarem' unter uns...2,0 Sterne

  • Ich habe "Die weiße Löwin" empfohlen (und geliehen) bekommen. Tatsächlich muss ich zugeben, dass es mein erster Wallander-Roman ist - folglich habe ich keinen Vergleich; ich kenne bisher nur einige Verfilmungen und habe ein Hörbuch mit Kurzgeschichten. Mein Fazit sieht folgendermaßen aus:

    Mich hat schon ziemlich schockiert und berührt, wie die Zustände im Apartheid-System Südafrikas wohl waren. Mit dem Thema habe ich mich bislang nicht wirklich auseinandergesetzt und so hat mich vieles doch unangenehm überrascht. Ich habe auf jeden Fall etwas über unsere Welt dazugelernt.

    Das Buch selber fand ich wirklich nicht schlecht; es gibt bestimmt bessere, aber ich habe auch schon viel Schlechteres gelesen. Ich muss auch zugeben, dass mir Wallander sehr sympathisch ist, weil er nicht immer alles sofort auf die Reihe kriegt und so wunderbar unperfekt ist. (Da komme ich mir nicht ganz so minderbemittelt vor :lol:) Alles in allem hat mir die Lektüre auf alle Fälle Spaß gemacht und dieser wird nicht mein letzter Wallander-Roman bleiben :study:

    With freedom, books, flowers, and the moon, who could not be happy? ― Oscar Wilde