Matthias Keidtel - Das Leben geht weiter

  • Klappentext:


    Holm ist 38 Jahre alt, lebt in seinem alten Kinderzimmer und hört Reinhard Mey.


    Nachdem Holms Ausflug ins Berufsleben und seine bislang einzige Beziehung zu einer Frau gescheitert sind, kehrt er zurück zu seinen Eltern. In seinem alten Kinderzimmer hört er nun von morgens bis abends Reinhard-Mey-Schallplatten. So kann es natürlich nicht weitergehen. Aber beriets Holms erster Versuch, sinvoll am Leben teilzunehmen, endet in einem heruntergekommenen Ostberliner Hotel. Dort lernt Holm den Lebenskünstler Elie Glick kennen, und diese Bekanntschaft bewirkt etwas Erstaunliches: Holm entspannt sich, wird lockerer. Er findet sogar einen Job, und er verliebt sich: in die Mitarbeiterin eines Stripteaseclubs. Kann das gutgehen?


    Eine glänzende Komödie über die Absurdität des Lebens.



    Meine Meinung:


    Dem Autor ist es gelungen, beim Leser insbesondere dreierlei Gefühlsregungen in Bezug auf Holm zu entfachen: Fassungslosigkeit, Belustigung und Mitleid. Manchmal genau in dieser Reihenfolge. Die Art und Weise, wie Holm Zusammenhänge konstruiert, sind manchmal genauso sonderlich wie seine Gedankengänge und seine Weltanschauung: sehr oft naiv, aber irgendwie immer liebenswert. Es gab zahlreiche Stellen an denen ich schmunzeln musste. Die nüchterne und ironische Erzählweise unterstreicht die Absurdität in Holm´s Alltag. Holm ist ein gutmütiger, nicht gerade weltgewandter Mann, dem das Abnabeln vom Elternhaus nicht so recht gelungen ist. Plötzlich entschließt er sich, sein Leben in die Hand zu nehmen und quartiert sich zunächst aufgrund unglücklicher Umstände in einem Ostberliner Hotel ein. Etwas unfreiwillig macht er dort Bekanntschaft mit dem Lebenskünstler Elie Glick. Dieser nimmt Holm ein wenig unter seine Fittiche und lehrt ihn, gelassener zu werden. Eines Abends landen die beiden in einem Stripteaseclub, wo Holm nicht nur Bekanntschaft mit dem Barbesitzer macht, sondern sich auch Hals über Kopf in die Bardame verliebt. Am Ende des Buches ist man sogar ein wenig stolz auf Holm. :wink:


    Einen subjektiven Kritikpunkt habe ich allerdings: Anfänglich zog sich die Handlung ein wenig und gewann erst ab der ca. 100. Seite an Fahrt.


    Es sei noch darauf hingewiesen, dass es sich bei diesem Roman um den 2. Teil einer geplanten Triologie handelt, worauf ich allerdings auch erst nach dem Kauf dieses Buches aufmerksam wurde. Es tut dem Lesevergnügen aber keinen Abbruch, wenn man den ersten Band noch nicht gelesen hat, da der vorliegende Roman eine in sich abgeschlossene Geschichte ist.

  • Matthias Keidtel hat über seinen Anti-Helden Holm insgesamt drei Romane geschrieben, die "Trilogie des modernen Mannes".
    1. Band: "Ein Mann wie Holm" (2006)
    2. Band: "Das Leben geht weiter" (2009)
    3. Band: "Geht doch!" (2010)


    ularissa