Junot Diaz, Das kurze wundersame Leben des Oscar Wao (ab 27.04.2009)

  • Zitat


    Entsetzlich unter solch einem Druck zu leben.
    Nachdem sich lange Zeit nichts tat, glaubte er wohl davon gekommen zu sein. Außerdem wußte er nicht, dass sein Freund und Nachbar eine falsche Nummer ist.
    Abelards Schicksal ist grausam. Man bedenke er wurde für tot gehalten, obwohl er noch viele Jahre im Gefängnis dahinvegetierte. Und die vielen Zufälle später....pscht lies erst mal weiter. :)


    Wie wahr!
    Bei dem Freund Marcus hatte ich allerdings direkt ein ungutes Gefühl, als Abelard ihm im Auto erzählt, dass junge Frauen sich nicht unbehelligt entwickeln können. (S. 251)
    Da hat mich ja mein Gefühl nicht getäuscht.


    Den Wechsel der Perspektiven fand ich interessant und dass der eine "Ich-Erzähler" Yunior ist und dann mit Lola liiert war, passt auch.
    Yunior bedauert es, dass er so oft fremdgegangen ist und Lola nicht treu geblieben ist.


    Oscar hat dann letztendlich doch eine Art Selbstmord begangen -allerdings hat er dadurch doch noch die Liebe kennengelernt. Es war seine freie Entscheidung -und eine, die er ganz bewusst ausgeführt hat, obwohl er wusste, wie es endet.
    Wenigstens ist er glücklich gestorben.


    Später mehr :wink:


    Liebe Grüße :winken:
    Conor


    Ich habe mal ein Interview verlinkt:


    http://www.spiegel.de/kultur/literatur/0,1518,612522,00.html

  • Oscar hat dann letztendlich doch eine Art Selbstmord begangen -allerdings hat er dadurch doch noch die Liebe kennengelernt. Es war seine freie Entscheidung -und eine, die er ganz bewusst ausgeführt hat, obwohl er wusste, wie es endet.
    Wenigstens ist er glücklich gestorben.


    Hallo Conor,
    melde mich leider etwas später als geplant, das herrliche Wetter, brachte die ganze Planung durcheinenander, aber jetzt geht es weiter.


    Oscar hat seine Ermordung voll eingeplant. So gesehen war es Selbstmord. Ich frage mich nur ob es nicht doch einen andere Möglichkeit gegeben hätte. Warum hat er sie nicht in die USA mitgenommen?
    Glücklicherweise erlebte er ein gemeinsames Wochenende und so ging er, so grotesk es klingen mag, glücklich in den Tod.
    Um nochmals auf das Verhältnis von Beli und Lola zurückzukommen. Beli hatte sich geschworen nie wieder etwas für jemanden zu empfinden. In puncto Männer gelang ihr das, aber was sie nach außen nicht zeigen konnte, ist die Liebe zur Tochter. Ich nehme an sie sah die Ähnlichkeiten und gerade das machte ihr Angst. Die Aussage wie bist du hässlich ist für mich so ne Art Schlüssel. Belis Vater verband Hässlichkeit mit Schutz. Nur so konnte er Trujillos Gier auf junge Mädchen abhalten. Bei Beli war es die Abwehr von Unglück. Somit nahm der Aberglaube erneut seinen Platz ein. Natürlich verstand Lola das nicht und war bestürzt über die Begrüßung. Wie siehst du das? Klingt vielleicht ein bisschen irre, aber so sehe ich das. :roll:


    Gespannt bin ich über deine Sternchenvergabe. Ich habe sehr mit mir gerungen. :wink:


    Liebe Grüsse
    Wirbelwind

    :study: Naomi J. Williams, Die letzten Entdecker









    Bücher sind die Hüllen der Weisheit, bestickt mit den Perlen des Wortes.

  • Hallo, Wirbelwind!
    Das schöne Wetter muss man ja auch ausnutzen. Ich war auch den ganzen Nachmittag draußen.


    Zitat

    Die Aussage wie bist du hässlich ist für mich so ne Art Schlüssel. Belis Vater verband Hässlichkeit mit Schutz. Nur so konnte er Trujillos Gier auf junge Mädchen abhalten. Bei Beli war es die Abwehr von Unglück. Somit nahm der Aberglaube erneut seinen Platz ein.


    Da könntest du Recht haben.
    Sie hat ihre Tochter geliebt, auch wenn sie es nicht zeigen konnte.


    Zitat

    Oscar hat seine Ermordung voll eingeplant. So gesehen war es Selbstmord. Ich frage mich nur ob es nicht doch einen andere Möglichkeit gegeben hätte. Warum hat er sie nicht in die USA mitgenommen?


    Ich denke, dass Ybon nicht mitgegangen wäre - sei es aus Angst vor dem Capitan oder weil sie Oscar nicht genug geliebt hat.
    Oscar hat es sich vielleicht gewünscht, aber gewusst, dass sie ihm nicht folgen wird.
    Was meinst du?


    Tja- die Sternchenvergabe fällt mir auch schwer - ich habe auf deine gehofft. :mrgreen:
    aber ich könnte mir schon 5 vorstellen, trotz der vielen nachzuschlagenden Fremdwörter. :-k

  • Ich denke mal, dass Oscar sie wesentlich mehr geliebt hat als sie ihn, aber ob er wohl intensiv genug die Aussichten in den USA geschildert hat, bezweifle ich. Irgendwie liebte er die Tragik und normal war an ihm nichts.


    Haha nun haben wir uns bei der Sternchenvergabe gegenseitig den Ball zugeschoben.
    Also für einen halben Punkt Abzug wegen der Übersetzung bin ich schon, andererseits fand ich das Buch anspruchsvoll und diskussionswürdig. Somit werde ich spitzfindig. Ich gebe 4,5 Sterne, aber da man es nicht bei der eigentlichen Bewertung sehen kann, ergibt es :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5: Fair?


    Eine Rezi müsste einer von uns noch schreiben, sonst erscheint es nicht im Index.


    Liebe Grüsse
    Wirbelwind

    :study: Naomi J. Williams, Die letzten Entdecker









    Bücher sind die Hüllen der Weisheit, bestickt mit den Perlen des Wortes.

  • Hallo, Wirbelwind!


    Zitat

    Ich denke mal, dass Oscar sie wesentlich mehr geliebt hat als sie ihn, aber ob er wohl intensiv genug die Aussichten in den USA geschildert hat, bezweifle ich. Irgendwie liebte er die Tragik und normal war an ihm nichts.


    Oscar hat sie auf jeden Fall mehr geliebt.
    und stimmt - er liebte die Tragik, also musste es so enden.


    Die Bewertung ist fair :wink:
    Dann lag ich ja nicht so daneben. :)


    :winken:

  • Eines geht mir aber noch im Kopf herum, das ich hier wenigstens mal ansprechen möchte.
    Ich frage mich warum Junot Diaz ausgerechnet Oscar das Leitbild, den Hauptprotagonisten übertragen hat. Als Charaktere fand ich Beli und auch Abelard sehr interessant. Fand er Oscars Probleme zeitgemäßer, abgedrehter, nicht so ausgetreten? Wie siehst du das?


    Liebe Grüsse
    Wirbelwind


    :study: Sue Roe, Das private Leben der Impressionisten

    :study: Naomi J. Williams, Die letzten Entdecker









    Bücher sind die Hüllen der Weisheit, bestickt mit den Perlen des Wortes.

  • Die Frage hat mich jetzt auch beschäftigt - vielleicht hast du Recht mit dem Zeitgemäßen.
    Ich denke noch ein wenig drüber nach. :wink:


    Liebe Grüße :winken:
    Conor

    So many books so little time.

    (Zappa)

    Einmal editiert, zuletzt von Conor ()

  • Also eine Antwort auf meine Frage habe ich selbst nicht. Alles möglich - vielleicht wollte er sich gezielt an eine junge Leserschaft wenden? Ich hätte wahrscheinlich Mutter oder Großvater herausgestellt und das Ganze mehr unter Familie gebracht. Doch ich bin ja nur der Leser.


    Für die schöne Leserunde mit dir möchte ich mich herzlich bedanken und hoffe, dass wir bald wieder ein gemeinsames Buch finden werden!


    Liebe Grüsse
    Wirbelwind


    :study: Sue Roe, Das private Leben der Impressionisten

    :study: Naomi J. Williams, Die letzten Entdecker









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