Kurzbeschreibung von amazon.de:
"Wer ein einziges Leben rettet, rettet die ganz Welt" - die Geschichte des Oskar Schindler.
Oskar Schindler, Industriellensohn aus Mähren, Liebhaber schöner Frauen, brillanter Geschäftsmann, gutaussehender blonder Deutscher - dieser Mann übernimmt 1939 in Krakau eine Emailfabrik, in der ausschließlich Juden arbeiten. Schon nach kurzer Zeit erfreut er sich bester Kontakte zu den Nazis.
1942, bei der Auflösung des Krakauer Gettos, sieht er mit an, wie Juden auf offener Straße erschossen werden. Sein Entschluss steht fest: Er wird sich für die Juden einsetzen, um sie vor dem KZ zu retten. 1944 schließlich fordert er mit seiner legendären Liste Arbeitskräfte für seine Fabrikumsiedlung an: Über tausend Juden stehen darauf, und sie entgehen dem sicheren Tod.
Die Geretteten schmieden ihm aus eigenem Zahngold einen Ring, in den sie den Talmud-Spruch gravieren: "Wer ein einziges Leben rettet, rettet die ganze Welt."
Gründlich recherchiert und spannend aufbereitet, schildert das Buch ein bewegendes Stück Geschichte, ergänzt von einem Anhang mit Unterrichtsanregungen für den Einsatz in der Schule.
Im Februar 1994 wurde die Verfilmung des Buches durch Steven Spielberg mit dem Golden Globe für besten Film, beste Regie und bestes Drehbuch und kurz darauf mit 7 Oscars ausgezeichnet.
Meine Kurzbeschreibung:
Das Buch ist kein Roman und anders als der gleichnamige Film. Es ist auch keine Biographie Schindlers, zumindest keine reine, natürlich wird sein Leben hier dargestellt. Der Autor, Thomas Keneally, hat anhand von Dokumenten, vor allem aber durch Gespräche mit Zeitzeugen dieses Buch verfasst und erzählt episodenhaft die Geschichte Schindlers und seiner Arbeiter zur Zeit des Dritten Reichs.
Keneally geht dabei chronologisch vor, aber man darf keine fortlaufende Geschichte erwarten. Gerade am Anfang ist es eher so, dass Erinnerungen einzelner Personen an bestimmte Ereignisse, nämlich Begegnungen mit Schindler, geschildert werden, ohne dass zunächst ein roter Faden deutlich wird.
Erst mit der Beschreibung der Arbeit in den Fabriken Schindlers erhält die Geschichte mehr Zusammenhänge, der Autor konzentriert sich stärker auf bestimmte Personen und ihre Erlebnisse.
Dabei geht es nicht darum, Schindler zu einem Helden zu stilisieren; auch seine Fehler und Unzulänglichkeiten finden hier Erwähnung, auch wenn sie Schindler angesichts seines Muts und seiner Taten natürlich nur umso menschlicher erscheinen lassen und dem Eindruck, den man von ihm gewinnt, nichts anhaben können.
Der Inhalt wird recht sachlich und schonungslos geschrieben, nichts wird beschönigt und nichts wird verschwiegen. Stattdessen bekommt man schnell den Eindruck, dass man es hier mit einem Buch zu tun hat, dass einen Ausschnitt aus der Geschichte der damaligen Zeit darstellen will; und zwar so ausführlich und genau wie möglich.
Meine Meinung:
Es ist nicht leicht, dieses Buch zu lesen, was einerseits an der Art liegt, wie es geschrieben ist: sehr sachlich, sehr kühl manchmal, und gerade am Anfang sehr episodenhaft, hat man das Gefühl, man müsse sich alles merken, könne dies aber unmöglich tun. Andererseits ist die Thematik des Buches natürlich keine einfache, und Keneallys Art der Darstellung ist oftmals gnadenlos - es gibt keine Möglichkeit, irgendetwas auszublenden. Sämtliche Bilder, die man aus dieser Zeit im Kopf hat, werden aktiviert. Insgesamt denke ich, dass man durch das Lesen dieses Buches der Geschichte näherkommt und würde es insgesamt als beeindruckend und lesenswert bezeichnen.