Sergej Lukianenko - Die Ritter der vierzig Inseln/Rycari Soroka Ostrovov

  • Klappentext:
    Es ist eine fremde und phantastische Welt, in die der junge Dima eines Tages ganz plötzlich versetzt wird: ein Archipel aus vierzig Inseln, auf denen zahlreiche andere Jugendliche leben, die alle auf dieselbe magische Weise dort hingekommen sind wie Dima. Aber es ist keine friedliche Welt - denn es heißt, nur wer alle Inseln erobert, darf nach Hause zurück.


    Inhalt: (von: http://www.scifinet.org/scifin…/index.php?showtopic=6373)
    Die Ritter der Vierzig Inseln" handelt vom vierzehnjährigen Dima, der eigentlich in einem Park eines verschnarchten sowjetischen Kleinstädtchens spazieren war, als ihn ein Reporter um eine Fotografie bat. Statt in die Zeitung zu kommen, wird Dimka dabei auf eine seltsame fremde Welt teleportiert: ein Südsee-Archipel aus 40 Inseln, miteinander von Brücken verbunden. Auf jeder Insel wohnen Kinder, die auf die gleiche Weise entführt wurden, und denen von den mysteriösen Entführern ein makabres Spiel aufgezwungen wurde: diejenigen Bewohner einer Insel kehren heim, die alle anderen Inseln erobern... doch die Entführer sind noch hinterhältiger, als es scheint.


    Es ist ein spannender Mix aus "Herr der Fliegen" und "Truman Show", eine metaphorische Erzählung über einen Krieg der Kinder, die aus der gewohnten Umgebung entrissen und gegeneinander gehetzt wurden, von Freundschaft, Verrat und Liebe, vom Mensch sein und Mensch bleiben.


    Eigene Meinung:
    Der neue große Fantasy-Roman vom Autor des Bestsellers "Wächter der Nacht" - steht hinten groß auf dem Cover. Stimmt allerdings so nicht ganz, Die Ritter der vierzig Inseln ist in Russland nämlich schon 1992 erschienen (laut Copyright-Angaben) und ist jener Roman, mit dem Lukianenko der Durchbruch gelang. Dass das Buch schon "älter" ist macht aber nichts, es ist trotzdem großartig! Zumindest wenn man Fantasy-Jugendromane mit Sci-Fi-Anhauch mag.
    Nicht so brutal wie Battle Royale (ein japanischer Roman, in dem sich die Schüler einer Schulklasse gegenseitig umbringen müssen) und nicht so hintergründig und nachdenklich machend wie The Hunger Games, aber trotzdem blutig und in gewisser Weise ernst. Zumindest ist mir jetzt klar, warum Sergej Lukianenko der Star der russischen Fantasy-Szene ist.

  • Endlich bin ich jetzt auch dazu gekommen, das Buch zu lesen und muss ehrlich zugeben, dass ich etwas enttäuscht bin. Wahrscheinlich waren meine Erwartungen einfach zu hoch. Für meinen Geschmack ist das Buch zu dünn und zu anspruchslos. Ausserdem fand ich das Ende ganz schön unbefriedigend. Trotzdem würde ich Die Ritter der Vierzig Inseln jüngeren Lesern durchaus empfehlen einmal zu lesen. Denn das Buch beinhaltet ein paar ganz interessante Aussagen, über die viele Jugendliche unbedingt mal nachdenken sollten.

  • Das Buch bekommt von mir rating5.png!
    Es hat mich noch stärker gefesselt, als die Wächterromane.
    Eine unbedingte Empfehlung - wie immer vorausgesetzt, man mag das Genre ;)


    S. Lukianenko lässt in dieser Geschichte noch mehr als in anderen seiner Bücher viel Raum für die eigene Auslegung des Lesers,
    zB. lässt sich die Geschichte der Inseln auf die Weltpolitik, aber auch auf soziale Mechanismen innerhalb von Cliquen projizieren.


    Es hat mich echt mitgenommen, weil ich durch die Erzählweise immer sehr gut das Denken und Handeln der Personen nachvollziehen kann.
    Wie die Situation auf den Inseln einen endlosen Kreislauf entstehen lässt, aus dem es keinen Ausweg gibt.


    Einige Stellen waren wirklich hart


    Der Hintergrund mit den Außerirdischen ist zwar interessant, aber wirklich ein bisschen flach beschrieben, doch das tut der Geschichte kenen Abbruch,
    es ist bloß die für Lukianenko typische Art von Rahmen für eine Geschichte.

  • Habe das Buch neulich gehört und finde es zwar gut, aber wie auch häufig erwähnt wurde ist die Erklärung hintendran etwas vage und ungenau beschrieben.


    Da das Hörbuch etwas abrupt endete wollte ich fragen ob mir mal einer die letzte Sätze des Romans posten könnte, um zu checken ob meine MP3 Version am Ende vielleicht beschädigt war.


    Danke!


    LG
    Ibag

    Mein Tauschticket!!!


    Gelesen 2010: 25 Bücher (davon eins abgebrochen)
    Gelesen 2011: 26 Bücher
    Gelesen 2012: 14 Bücher (davon eins abgebrochen)


    Ich :study: gerade:


    Max Brooks - Der Zombie Survival Guide
    Sergej Lukianenko - Trix Solier II

  • Da das Hörbuch etwas abrupt endete wollte ich fragen ob mir mal einer die letzte Sätze des Romans posten könnte, um zu checken ob meine MP3 Version am Ende vielleicht beschädigt war.


    Genau aus diesem Grund hab ich auch gerade hier reingeschaut - es scheint also wirklich das Ende der Story zu sein

    . Dieses Ende finde ich dann doch ein bisschen komisch und zu abrupt. Ansonsten hat mir die Geschichte recht gut gefallen. Ich musste mir ab und zu vor Augen führen, dass es ja ein Jugendbuch ist und somit mit den "Wächter"-Romanen nicht vergleichbar. Die finde ich nämlich um Längen besser. Auch den Vergleich mit "Herr der Fliegen" finde ich gewagt - Herr Lukianenko kommt mir hier doch ein wenig zu seicht daher. Für junge Leser aber sicher ein tolles Buch.

    Gelesen in 2024: 9 - Gehört in 2024: 6 - SUB: 626


    "Wenn der Schnee fällt und die weißen Winde wehen, stirbt der einsame Wolf, doch das Rudel überlebt." Ned Stark

  • Denn das Buch beinhaltet ein paar ganz interessante Aussagen, über die viele Jugendliche unbedingt mal nachdenken sollten.

    Das stimmt allerdings. Vieles ist mir aber erst im Laufe des Buches bzw. sogar jetzt im Nachhinein bewusst geworden. Dieses Werk sollte nicht nur unterhalten, es hatte auch eine Aussage.

    das Ende schreit nach einer Fortsetzung.

    :scratch: Finde ich überhaupt nicht, meiner Meinung nach wurde es sehr gut abgeschlossen und ich könnte mir nicht vorstellen, was da noch kommen sollte.


    Mir hat es insgesamt gesehen sehr gut gefallen und Sergej Lukianenko entwickelt sich langsam zu einem Must-Read-Autoren für mich. Nach den humorvollen "Trix Solier"-Büchern hat mich dieses völlig humorfreie und für ein Jugendbuch ziemlich krasse, blutige und harte Buch überzeugt. Irgendwie habe ich allerdings das Gefühl, dass die Übersetzung ein wenig besser gelingen hätte können. Manches hat sich irgendwie an den Haaren herbeigezogen und ziemlich "eckig" angehört. Die Story fand ich aber richtig klasse und "Die Ritter der vierzig Inseln" hatte so gut wie überhaupt keine Momente, in denen es langweilig geworden ist. Die Charaktere waren toll ausgearbeitet und ich konnte gut mit ihnen mitfiebern.


    Zum diskussionswürdigen Ende:


    Ich gebe :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: für ein interessantes Jugendbuch mit einer hochinteressanten Geschichte und tollen Charakteren.

  • Inhalt:


    Der vierzehnjährige Dima wird auf der Straße fotografiert und findet sich kurze Zeit später auf einer Insel wieder, die er noch nie zuvor gesehen hat. Bald begegnet er den anderen Inselbewohnern und erfährt von dem “großen Spiel”, in das er hineingeraten ist. Ziel des Spiels ist es, alle 40 Inseln zu erobern. Der Gewinn ist die Rückkehr ins alte Leben.


    Doch so einfach gestaltet sich dieses Spiel nicht, denn sowohl die eigene Burg als auch die drei Zugänge, die hohen Brücken, müssen verteidigt werden. Schon bald ist Dima in seinen ersten Kampf verwickelt. Und jetzt merkt er auch, dass dieses Spiel ein Spiel auf Leben und Tod ist. Als er dann auf einer befeindeten Nachbarinsel Inga aus seiner Heimatstadt endeckt, beginnt er sich gegen das Spiel zu wehren.


    Bewertung:


    Der Roman hat meine Erwarungen nicht erfüllt, ich muss aber auch zugeben, dass ich nach den vielen guten Kritiken mit hohen Erwartungen an den Roman herangetreten bin. Die Idee des Romans kann wohl am besten als eine Mischung aus Goldings “Herr der Fliegen” und dem Kinohit “The Trueman-Show”bezeichnet werden: Im Archipel kämpfen Jugendliche um ihr Leben und ihre Menschlichkeit in einem Spiel, welches von Außen gesteuert wird.

    Zitat

    “Unter den Bedingungen hier kann man nur einfachste menschliche Regungen untersuchen. Gut und Böse, Mut und Feigheit, Niedertracht und Edelmut, Egoismus und Selbstaufopferung.” (S.204)

    Sprachlich kann man dem Schriftsteller aus Kasachstan wenig vorwerfen, nur an der Tiefgründigkeit seiner Idee mangelt es.So erfährt der Leser von vielen ethischen und zwischenmenschlichen Entscheidungen quasi im Vorbeigehen, ohne das ihm die Chance gegeben wird, sich genauer mit den hochinteressanten Themen zu beschäftigen. Die Figuren bleiben für mich zu blass und ihre Entscheidungen zu vorhersehbar. Auffällig ist, dass es für sie oft nur schwarz oder weiß gibt. Die Grauzonen werden ausgespart. Deshalb kommen die Dilemmata, in denen die Figuren bisweilen stecken, emotional nicht beim Leser an.


    Mag der Einstieg in den Roman durchaus noch spannend und originiell sein, kann mich das Ende doch kaum mehr überraschen. Viel zu schnell und ohne echten Höhepunkt findet das “große Spiel” sein Ende. Zwar erfährt der Leser in einem kurzen Abriss, warum und von wem die Jugendlichen entführt wurden. Überzeugen konnte mich die Erklärungen jedoch nicht, sind sie doch meines Erachtens zu weit hergeholt, übertrieben oder unlogisch. Einige Antworten, die für mich noch von Interesse gewesen wären, bleiben hingegen offen.


    Fazit:


    Ein sprachlich solider Roman, mit einer Mischung zwar bekannter aber immernoch spannender Ideen, aber ohne echten Tiefgang.


    :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5:

  • Wenn ich hier so die Meinungen überfliege, deckt sich das doch mit meinem Eindruck.
    Der Einstieg ist super! Kein langes Drumherum, man ist sofort in der Geschichte und es geht sofort spannend los. Das hält sich meiner Meinung nach auch ziemlich lange. Die Geschehnisse auf den Inseln und die Beziehungen der Charaktere und deren Konflikte sind sehr schön ausgearbeitet.
    Die Legende um den Kapitän fand ich richtig gut in Szene gesetzt. Allerdings war die Auflösung zwar nicht schlecht, aber sie tastete sich damit schon an das, in meinen Augen, sehr unbefriedigende Ende heran.


    An sich fand ich den Roman wirklich sehr gut, bis auf eben die für mich sehr unbefriedigende Auflösung zum Schluss. Daher muss ich leider ein paar Sternchen behalten: :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertungHalb:

  • Mein erstes Buch dieses Autors.

    Obwohl ich es im Grunde gut und auch spannend fand, fehlte mir aber irgendwas. Spannend war es ja hauptsächlich, weil man unbedingt wissen will, ob die Kinder wieder zurück kommen und was hinter allem steckt. Statt der jetzigen Auflösung hätte ich aber dann doch lieber ein mysteriöses Ende bevorzugt :)


    Das ständige und brutale Kämpfen hat mich irgendwie leicht genervt. Darum ging es ja auch, aber so fand ich es etwas eintönig - der Alltag der Kinder auf den Inseln...da konnte man sich immerhin gut hineinversetzen.

  • Ich falle hier wohl ein bisschen aus der Reihe, aber mir hat das Buch besser gefallen, als die Wächter-Reihe. Vielleicht lag es einfach daran, dass ich diese Art von Geschichten sehr schätze. Ich fand das Buch durchgehend spannend und durch die herrschende Brutalität auch ziemlich beklemmend. Lukianenko hat hier viel Politisches und Gesellschaftliches eingeflochten und es war interessant, die Verhaltensweisen der Kinder mit Vorgängen in der realen Welt zu vergleichen.


    Das oft kritisierte Ende finde ich übrigens ziemlich gut, um nicht zu sagen perfekt.