SIMON BECKETT - Obsession
Klappentext:
Ein Kind, das schweigt.
Ein Geheimnis, das tötet.
Als seine Frau unvermutet stirbt, ist Ben am Boden zerstört. Allein Jacob, Sarahs autistischer Sohn, spendet ihm Trost. Doch während Ben die gemeinsame Wohnung aufräumt, macht er eine ungeheuerliche Entdeckung: Jacob war gar nicht Sarahs leibliches Kind. Offenbar hatte sie den Jungen entführt, als der noch ein Baby war. Fassungslos informiert Ben die Behörden, die Jacobs leiblichen Vater schnell ermitteln. Keiner ahnt, dass damit eine Lawine tödlicher Obsessionen ins Rollen gebracht wird.
Die Originalausgabe von Obsession erschien bereits 1998 (!) unter dem Titel "Owning Jacob".
Zum Autor:
Simon Beckett arbeitete als Hausmeister, Lehrer und Schlagzeuger, bevor er sich ganz dem Schreiben widmete. Als Journalist hatte er Einblick in die Polizeiarbeit; dieses Wissen verarbeitet er in seinen Romanen. Seine Thriller "Die Chemie des Todes" und "Kalte Asche" standen monatelang auf Platz 1 der Taschenbuch-Bestsellerliste. Für diese Bücher recherchierte er auf der „Body Farm“ in Tennessee. Simon Beckett ist verheiratet und lebt in Sheffield.
Eins gleich vorweg: Dieses Buch ist ganz anders als die anderen Bücher von Simon Beckett! Wer eine Geschichte à la "Die Chemie des Todes" oder "Kalte Asche" erwartet, wird enttäuscht sein. Das hier ist kein "normaler" Krimi im klassischen Sinn, die Geschichte ist eher etwas psychologisch angehaucht. Ich finde es allerdings durchaus interessant, dass dieses Buch ganz anders ist als Becketts andere (bzw. spätere) Bücher. Ich denke, man kann oder sollte die Bücher auch nicht unbedingt miteinander vergleichen.
Ben entdeckt nach der Beerdigung in Sarahs Schrank Unterlagen, die ihm die Luft zum Atmen rauben. Jacob, ein autistischer Junge, soll angeblich nicht Sarahs leiblicher Sohn sein. Ben unterrichtet die Behörden, er unternimmt außerdem "Ermittlungen" sozusagen auf eigene Faust. Der leibliche Vater von Jacob ist von den Behörden schnell ausfindig gemacht. Dann gerät Ben immer mehr in einen Strudel und er erkennt, was er da eigentlich - unaufhaltsam - in Gang gesetzt hat.
Stellenweise ist die Geschichte ziemlich spannend, bei einem Film hätte ich glaube ich den Ton ausgemacht und/oder weggeschaut.
Stellenweise wirken manche Handlungen oder Geschehnisse für mich leider einfach zu aufgesetzt und übertrieben.
Z. B. die Situation in Kapitel 19 - die Sitzung in der Gemeindeverwaltung, als Cole plötzlich ausrastet und beinahe alle Anwesenden niederschlägt. Meiner Meinung nach passte das nicht so wirklich, eher etwas zu dick aufgetragen...
Fazit:
Ein ganz anderer Stil von Simon Beckett, als wir ihn bisher gewohnt waren.
Ich gebe dem Buch 3,5 - 4 Sterne.