Jurek Becker - Jakob der Lügner (ab 16.03.2009)

  • Nachdem Lina weiß, dass Jakob das Radio besitzt, sucht sie es in seinem Zimmer. Da sie nicht weiß wie ein Radio ausschaut, sucht sie nach einem ihr unbekannten "Ding". Dabei wird sie von Jakob überrascht, der ihr nach einiger Überredung von Seiten Linas eine Hörprobe des vermeintlichen Radios gewährt. Witzig hierbei wieder: Jakob imitiert zunächst Winston Churchill, danach einen Märchenonkel und dann eine ganze Blaskapelle. Was er nicht merkt: Er wird von Lina dabei beobachtet.
    Später verschwindet Fajngold, Mischas Mitbewohner und es kommt zu einem Streit zwischen Rosa und Mischa.
    Jakob erinnert sich während eines Spaziergangs an seine Exfreundin Josefa, die ihn verlassen hat, weil er sie nicht heiraten wollte.
    Professor Kirschbaum wird im späteren Verlauf von zwei SS - Leuten geholt, damit er Hardtloff helfe, der einen Herzanfall erlitten hatte. Kirschbaum begeht aber auf der Fahrt zu Hardtloff Selbstmord und seine Schwester wird daraufhin bestraft.
    Jedoch ändert sich für die Ghettobewohner nach Hardtloffs Tod nichts, außer, dass sie zunächst noch mehr arbeiten müssen und kein Mittagessen mehr bekommen.
    Mit der Zeit werden immer mehr Straßen im Ghetto deportiert, darunter auch die Straße der Familie Frankfurter. Mischa sieht dies zufällig und eilt zur Fabrik, um Rosa abzuholen und zu sich zu bringen. Nachdem er Rosa gefunden hat, holt er sie zu sich, ohne ihr von dem Vorfall zu erzählen. Bei Mischa angekommen zieht der Zug der Deportierten vorbei und Rosa weiß, dass Mischa sie bezüglich ihrer Eltern belogen hat. In ihrer Verzweiflung geht sie auf Mischa los, beruhigt sich aber mit der Zeit.
    Nach einem Besuch Rosas bei Jakob, hat dieser ein schlechtes Gewissen bekommen und er erzählt Kowalski, dass er nie ein Radio hatte. Dieser erhängt sich daraufhin. An dieser Stelle war ich etwas traurig, da ich Kowalski richtig sympathisch und unterhaltsam fand.


    Zu den zwei Enden:
    Der Erzähler erzählt zwei Ende, ein fiktives und ein reales.


    Fiktiv:
    Jakob versucht zu fliehen, wird dabei erschossen und in genau diesem Moment befreit die Rote Armee das Ghetto.


    Real:
    Die Ghettobewohner werden ins KZ gebracht. Auf der Fahrt erzählt Jakob dem Erzähler seine Geschichte.


    Das fiktive Ende fand ich nicht wirklich logisch, es klingt schon etwas Hollywood mäßig, dass in genau diesem Moment, in dem der Held Jakob Heym stirbt, das Ghetto befreit wird. Auch fand ich diese Sache mit den zwei Enden sehr verwirrend. Auch hätte ich mir am Ende eine genauere Aufklärung gewunschen. Dennoch ist es ein gutes und lesenswertes Buch.
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  • off-topic: Sorry, dass ich erst jetzt antworte, aber ich habe nur sehr mühsam Zugang zu Internet und nun war ich auch noch vier Tage krank.


    Mir hat das Buch ausserordentlich gut gefallen, sowohl die Idee, wie auch die Umsetzung. Diese unbeteiligte, neutrale, fast abgebrühte Erzählweise wird bis zum Schluss durchgezogen. Dass der Erzähler nicht einfach eine Geschichte erzählt, sondern sich selber auch präsent macht, indem er lieber ein besseres Ende erzählt hätte (bzw. es auch erzählt) und den Leser immer wissen lässt, woher er seine Informationen hat, finde ich erfrischend.
    Interessant finde ich auch, dass das Radio, dem ja eigentlich die ganze Aufmerksamkeit gegolten hat oder zumindest einen roten Faden in der Geschichte bildete, schlussendlich vollkommen unwichtig ist. Dass Jakob eines besessen haben soll, hat keinerlei Auswirkung.


    Habt ihr das Buch in der Schule auch zu Ende gelesen? Habt ihr da noch etwas Zusätzliches diskutiert?

  • Habt ihr das Buch in der Schule auch zu Ende gelesen? Habt ihr da noch etwas Zusätzliches diskutiert?

    Zu Ende haben wir es schon gelesen, aber noch nicht wirklich viel darüber diskutiert. Wir haben aber eine literarische Erörterung als Schulaufgabe darüber geschrieben. Über die Szene von Mischa und Rosa, als Rosas Eltern vorbeiziehen auf dem Weg ins KZ. Nach den Ferien werden wir aber bestimmt noch über einiges sprechen. lg :winken: