Henning Mankell - Mörder ohne Gesicht / Mördare utan ansikte

  • So, nach langem Suchen habe ich keine Rezension zu diesem Buch entdeckt. Falls es eine gibt, kann diese Rezension angefügt werden.


    Inhalt:


    Buecher.de


    Ein altes Bauernpaar ist auf seinem Hof in der Nähe von Ystad ermordet worden. Nicht nur das Motiv der Tat liegt völlig im dunkeln, vor allen deren furchtbare Brutalität irritiert die ermittelnden Polizisten um Kurt Wallander. Und dann hatte die alte Bäuerin, kurz bevor sie im Krankenhaus starb, den Beamten einen letzten, seltsamen Hinweis gegeben...


    Meine Meinung:


    „Mörder ohne Gesicht“ bildet den Auftakt zur „Wallander – Reihe“ von Henning Mankell. Der Autor lässt den Leser intensiv an Wallanders Privatleben teilhaben, was ich sehr gut finde, da man dadurch ein besseres Gefühl für die Figur „Kurt Wallander“ gewinnt und so auch viele seiner Handlungen eher nachvollziehen kann.
    Dennoch fand ich das Buch „Mörder ohne Gesicht“ eher mittelmäßig. Die Geschichte geht eher schleppend voran und der Schreibstil ist im Gegensatz zu anderen skandinavischen Autoren eher müßig als spritzig und leicht. Vor allem die letzten 50 Seiten fand ich doch sehr zäh.
    Ein Kritikpunkt ist aber auch die ständige Wiederholung des Begriffes „Kurt Wallander“. Statt einfach nur „Wallander“ benutzt Mankell hier immer wieder „Kurt Wallander“. Das ging mir nach einer Zeit sehr auf die Nerven und Mankell zieht dies durch die ganze Erzählung!
    Trotzdem gab es einige spannende und fesselnde Stellen, von denen ich mir aber mehr gewünscht hätte.
    Das Thema widerum fand ich sehr interessant und gut gewählt. Mich hat das Buch auch stellenweise sehr nachdenklich gemacht.


    Die eher negativen Aspekte halten mich aber nicht davon ab noch die anderen Krimis der Wallander – Reihe lesen.


    :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: ,5 von :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5:

  • Wenn du willst, kannst du die beiden ja zusammenfügen.


    hasewue


    Lieber nicht, denn im Ich lese gerade-Bereich sind nur kurze Eindrücke zum Buch gepostet worden die noch nicht soviel aussagen, da warten wir doch lieber auf deine Rezi... :thumleft:


    Und nochmals sorry, für die Extraarbeit.


    Kein Problem, den Thread habe ich auch für mich rausgesucht, wollte doch mal sehen ob mein Gedächtnis mich nicht trügt und ich mich recht erinnere, dass das Buch hier schon vorgestellt wurde... :wink:

  • Hallo hasewue,


    schön, dass du eine Rezi zu dem Buch geschrieben hast. :cheers: Ich konnte mich auch noch daran erinnern, dass ich schon mal irgend etwas dazu geschrieben habe, aber das ist ja schon Lichtjahre her :mrgreen: und mir ist gar nicht aufgefallen, dass ich dann gar keine Rezi mehr geschrieben habe. Habe auch damals noch keine Datenbank geführt und daher auch keine abgespeichert. Umso mehr freue ich mich, dass du nun diese Rezi geschrieben hast. :thumright:


    Die Wallander-Serie ist ja nun leider nicht so mein Fall. Habe danach noch zwei Bücher gelesen, aber es ist mir einfach alles zu düster und ich habe die Serie nicht mehr weitergelesen. :winken:

    Liebe Grüße
    Helga :winken:


    :study: [b]???


    Lesen ist ernten, was andere gesät haben (unbekannt)

  • Liebe Helga,


    danke für deine lieben Worte. :friends:


    Also "Wallanders erster Fall" gefiel mir sehr gut. Vielleicht liegt es auch daran, dass es erst später erschienen ist und der Autor sich so positiv weiterentwickelt hat. Ich bin schon gespannt wie mir die restlichen Bücher gefallen. Zurzeit ist ja Hakan Nessers "Van Veeteren" mein Favourit. :wink:

  • Inhalt lt. Klappentext:

    Zitat

    Ein altes Bauernpaar ist auf seinem Hof in der Nähe von Ystad ermordet worden. Nicht nur das Motiv der Tat liegt völlig im dunkeln, vor allem deren furchtbare Brutalität irritiert die ermittelnden Polizisten um Kurt Wallander. Und dann hatte die alte Bäuerin, kurz bevor sie im Krankenhaus starb, den Beamten einen letzten, seltsamen Hinweis gegeben ...


    Meine Rezi:
    Ein altes Bauernpaar wird im eigenen Haus bestialisch ermordet. Die Polizei steht vor einem Rätsel, denn es scheint kein Motiv zu geben.
    Bis sie auf eine merkwürdige Spur in der Vergangenheit des Bauern stoßen. Er schien fast bis zum Schluss ein Doppelleben geführt zu haben. Und so kommt bald ein bestimmtes Motiv zum Vorschein.
    Aber die Polizei weiß einfach nicht, wo sie genau ansetzen soll. Niemand scheint was zu wissen. Die Ermittlungen gehen sehr Lange nur schleppend voran. Dazu bekommt Wallander nachts auch noch Drohungen.
    Wie sich die Geschichte dann noch entwickelte, wurde beängstigend. Mit einer Wendung hätte ich nicht gerechnet.


    Kurt Wallander wird im Laufe des Buches immer besser vorgestellt und so konnte ich mir auf Dauer ein gutes Bild von ihm machen.
    Die Figuren um ihn herum, Kollegen und Freunde werden fast gar nicht beschrieben. Einzig das zerrütete Familienleben von Wallander wurde einer näheren Betrachtung unterzogen, was mir gut gefiel.


    Spannung baute sich sehr schleppend auf, bis sie sich im dritten Drittel in die Breite entwickelte. Ab einem bestimmten Ermittlungserfolg wurde es dann sogar noch nervenaufreibend.


    Bei mir ist es wohl leider das Problem, dass ich eher die Filme kenne und deswegen die Bücher der Wallander-Serie nicht so gut abschneiden. Es gibt halt doch einfach einen Unterschied zwischen Buch und Film, weswegen ich diesem Krimi "nur" drei Sterne vergebe.
    :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5:

  • Spannung baute sich sehr schleppend auf, bis sie sich im dritten Drittel in die Breite entwickelte. Ab einem bestimmten Ermittlungserfolg wurde es dann sogar noch

    Das habe ich auch so empfunden. Das Buch ist zwar nicht schlecht, aber bei weitem nicht das beste der Wallander-Reihe.

    "Books are ships which pass through the vast sea of time."
    (Francis Bacon)
    :study:
    Paradise on earth: 51.509173, -0.135998

  • Diese Rezi ist so gut geschrieben, dass ich mich zu fast 90% dieser anschließen kann. Jedoch auch wie Hasewue bereits beschrieb störte es mich , dass die ständige Wiederholung des Begriffes „Kurt Wallander“, statt einfach nur „Wallander“ nach kurzer Zeit schon störte.
    Desweiteren hatte ich das Gefühl, dass diese Geschichte nur die Hälfte der Seitenzahl benötigt hätte um den Hauptplot zu erzählen. Die Story wurde nur gestreckt, indem jedes mal Wallander nach einem neuen Indiz, direkt eine Pressekonferenz oder eine Besprechung im Polizeihauptquartier einbeorderte. Das nervte nach einer gewissen Zeit.
    Trotzdem bin ich nicht enttäuscht vom Buch, obwohl ich inständig hoffe, dass sich diese Buchserie im laufe der folgenden Romane noch steigern wird.


    Deshalb verteile ich auch 3 Sterne:
    :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5:

  • Meine Meinung:
    Es ist leider schon eine Zeit aus, als ich dieses Buch gelesen habe. Soweit ich mich erinnern kann, ist das das 1. Buch der Wallander-Reihe und dadurch auch Voraussetzung für die weiteren Bücher von Mankell, da einige Charaktere beschrieben werden und dadurch mehr Einblick in das Geschehen der nachfolgenden Bücher gibt. Auch die Charakterzüge von Kurt Wallander werden gut dargestellt, keine Multi-Über-Kriminologe, sondern ein ganz normaler Mensch mit Fehlern und Stärken, kein Überdrüber-Vater, sondern ein Vater, der große Probleme mit seinen beiden Kindern hat, aber ein gutes Gespür zur Aufklärung der sinnlosen und brutalen Ermordung eines Ehepaares auf einem Bauernhof. Das Buch ist faszinierend geschrieben und macht Lust auf mehr "Wallander".

    Ohne ein Wort :study: Linwood Barclay
    Mein SuB: 30

    Meine Bücher 2013: 56
    Seiten: 26.603

  • Bei mir ist es wohl leider das Problem, dass ich eher die Filme kenne und deswegen die Bücher der Wallander-Serie nicht so gut abschneiden. Es gibt halt doch einfach einen Unterschied zwischen Buch und Film, weswegen ich diesem Krimi "nur" drei Sterne vergebe.


    Ich sehe es wieder genau umgekehrt :loool: , ich kann mir keine Wallander-Filme anschauen, die Bücher gefallen mir viel besser!!
    Dieses Buch habe ich vor ewiger Zeit (ähnlich wie Helga :ergeben: ) schon einmal gelesen und jetzt nocheinmal. mir gefallen die etwas düsteren Beschreibungen recht gut und die Figur "Kurt Wallander" ist mir doch sehr ans Herz gewachsen.

    Liebe Grüße
    Gabi


    "Welchen Kummer deiner Seele du auch ertränken willst,
    deine Bibliothek ist der beste Keller!"
    Jean Cocteau

  • Inhalt:


    In einem kleinen Dorf wird eine altes Ehepaar auf bestialische Weise ermordet. Der einzige Hinweis den die Ehefrau vor ihrem Tod gibt, deutet auf ausländische Täter hin. Kurt Wallander versucht mit Hilfe seiner Polizeikollegen den Doppelmord aufzuklären, wird dadurch aber selbst zur Zielscheibe telefonischer Drohungen. Ein weiterer Mann wird ermordet - ein Somalier. Nun ist man auf der Suche eines weiteren Mörders. Auch wenn sich die Ermittlungen über eine längere Zeit erstrecken, gelingt es Kurt Wallander die Fälle aufzulösen.


    Meine Meinung:

    Mir gelang der Einstieg in die Geschichte sehr gut, der Charakter des Kurt Wallander wurde gut gezeichnet, ich bin mir aber unsicher ob er mir nun sympathisch ist oder nicht. Kurt Wallander wurde von den Protagonisten am detailliertesten beschrieben, sowie auch seine zerütteten Familienverhältnisse. Wallanders Kollegen wurden hingegen nicht näher erläutert. Manche Absätze zogen sich etwas, jedoch konnte ich das Buch sehr zügig lesen und es gefiel mir auch ganz gut. Jegliche Wendungen kamen für mich meist überraschend, was mir gut gefallen hat.
    Das Ende kam für mich sehr abrupt und ich hab schon umgeblättert zum weiterlesen - aber es kam nichts mehr, dies hätte ich mir etwas anders gewünscht, ich konnte einfach nicht richtig abschließen.
    Ich werde auch die weiteren Teile noch lesen und würde diesem Teil :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5: geben.

  • Gelesen habe ich es, aber ich wüsste nicht mal mehr, wie der Fall sich letzten Endes aufgelöst hatte. Dabei kann es maximal zweieinhalb Jahre her sein.
    Ich mag Mankells Stil eigentlich ganz gerne, aber es ist halt einer dieser massentauglichen "heute gelesen morgen vergessen"-Krimis. :sleep:

  • Ich habe das Buch vor knapp zwei Monaten gelesen und komme jetzt endlich dazu meine Meinung zu posten.
    Chronologisch (wenn man von "Wallanders erster Fall" absieht) ist es der erste Band der Wallander-Reihe, aber ich habe damals mit "Die fünfte Frau" begonnen (ein Geburtstagsgeschenk) und die Bände, die ich bisher gelesen habe, unchronologisch gelesen.
    Als ich den Anfang las, ist mir aufgefallen, dass ich "Mörder ohne Gesicht" bereits vor einigen Jahren mal aus der Stadtbibliothek ausgeliehen habe, das Buch jedoch abgebrochen habe, weil der Anfang sehr schleppend und langweilig war. Dieses Mal ging es mir ähnlich, ich war aber tapfer und wurde schließlich damit belohnt, dass mir das Buch mit fortschreitender Handlung immer besser gefiel. Ich konnte Wallanders Frustration gut nachvollziehen, beruflich und privat auf der Stelle zu treten und auch unfreiwillig langsam Abschied nehmen zu müssen von einem Menschen, der ihm viel bedeutet. Am Ende gab es für mich eine unerwartete Wendung, allerdings hat es mir nicht so gut gefallen, dass die Auflösung des Falls am Ende recht schnell abgehakt wurde, während man den Kommissar vorher über einen längeren Zeitraum intensiv begleitet hat. Von mir bekommt das Buch :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: , da spätere Fälle um einiges besser sind, vor allem Mitsommermord.

    ~Dort wo man Bücher verbrennt, verbrennt man am Ende auch Menschen.~
    - Heinrich Heine -

  • Ich habe das Buch soeben beendet und es ist sofort mit 5 Sternen in meine Highlights gewandert.
    Und wenn ich dann hier im Thread lese, dass es andere, bessere Bücher aus dieser Reihe gibt, dann werde ich ganz aufgeregt und hibbelig. :lechz:


    Man htte mich im Vorfeld darüber informiert, dass Mankell melancholisch schreibt und ich habe beim Lesen die ganze Zeit darauf gewartet. Vielleicht war ich auch einfach drauf vorbereitet, vielleicht bin ich von den bisherigen Skandinavienkrimis schon daran gewöhnt...


    Wie auch immer, das Buch war unglaublich toll. Ich fand es sehr interessant und informativ, dass man von Wallanders Privatleben so viel mitbekommen hat und das er so menschlich war und auch mal weinte.


    Die Spannung war auch durchweg vorhanden durch die immer neuen Ermittlungsansätze und Ergebnisse.


    Ich bin schlichtweg vom Stil des Autors begeistert und ganz besonders von den Charakteren, ihren Eigenschaften und auch von der Natur Schwedens zu jeder Jahreszeit.


    Ich freue mich schon sehr auf die nächsten Teile...

    Liebe Grüße von Tanni

    "Nur noch ein einziges Kapitel" (Tanni um 2 Uhr nachts)


  • Ich freue mich schon sehr auf die nächsten Teile...


    Und ich beneide dich, weil du das Mankell-Vergnügen noch vor dir hast. Er gehört zu den Autoren, von denen ich alles gelesen habe und auf dessen Bücher ich mich stürzte, sobald sie erschienen.
    In nächster Zeit wird er vermutlich aus diesem Grund kein Buch mehr veröffentlichen. Vielleicht wird eines Tages sein Tagebuch als Buch auf Deutsch erscheinen. :-k

    Bücher sind auch Lebensmittel (Martin Walser)


    Wenn du einen Garten und eine Bibliothek hast, wird es dir an nichts fehlen. (Cicero)




  • Und ich beneide dich, weil du das Mankell-Vergnügen noch vor dir hast. Er gehört zu den Autoren, von denen ich alles gelesen habe und auf dessen Bücher ich mich stürzte, sobald sie erschienen.
    In nächster Zeit wird er vermutlich aus diesem Grund kein Buch mehr veröffentlichen. Vielleicht wird eines Tages sein Tagebuch als Buch auf Deutsch erscheinen. :-k


    Ganz lieben Dank für die Info @Marie
    Das ist sehr traurig zu lesen, ich bin richtig betroffen.
    Ich habe ihn von der ersten Zeile an lieben gelernt - den Henning Mankell und seinen Wallander.
    Ach Mensch...

    Liebe Grüße von Tanni

    "Nur noch ein einziges Kapitel" (Tanni um 2 Uhr nachts)