Inhalt (kopiert bei amazon)
Und morgen sollst du brennen Innsbruck im Jahr 1485: Der Hexenwahn
greift um sich. Die ganze Stadt scheint vergiftet. Unschuldige Frauen
drohen auf dem Scheiterhaufen zu enden. Doch Lena will nicht tatenlos
zusehen - nicht umsonst genießt sie am Herzoghof das Vertrauen einiger
einflussreicher Männer. Ein riskanter Plan, der Lena fast das Leben
kostet.
Die junge Köchin Lena kann ihr Glück kaum fassen, als
sie in der Gesindeküche am Hofe von Herzog Sigmund eine Anstellung
findet. Doch schon bald muss sie erkennen, dass der für sein
ausschweifendes Leben bekannte Sigmund ihr nachstellt. Das bleibt auch
Alma nicht verborgen. In blinder Eifersucht sinnt die ehemalige
Geliebte des Herzogs auf Rache. Sechs Frauen, darunter auch Lenas Tante
Els, bezichtigt sie der Hexerei. Und Inquisitor Heinrich Kramer plant
einen unbarmherzigen, schnellen Prozess. Doch er hat die Rechnung ohne
Lena gemacht. Unter Einsatz ihres Lebens setzt sie sich für die
unschuldigen Frauen ein und weiß ihre Kontakte am Hofe zu nutzen. Es
folgt ein beispielloser Kampf für die Freiheit, nicht zuletzt
unterstützt von Herzog Sigmund, der nicht ahnt, wer Lena wirklich ist
... Widerstand gegen Hexenprozesse - ein bislang wenig bekannter, aber
hoch spannender Aspekt dieses Themas.
Meine Meinung
Hier legt Brigitte Riebe wieder einen ihrer solide recherchierten und detailgetreuen Romane vor. Im Mittelpunkt steht nicht nur Lena, die fiktive Hauptfigur, die von einer großen Anzahl realer historischer Persönlichkeiten umgeben ist, sondern nach meinem Empfinden vor allem der Fanatiker und Psychopath (Sexualneurotiker) Heinrich Kramer , der unter dem latinisierten Namen "Institoris" traurige Berühmtheit erlangte. Auf seine Veranlassung gab Papst Innozenz VIII die berüchtigte Hexenbulle "Summis desiderantes affectibus " heraus und er ist auch der alleinige Autor des "Hexenhammers" ("Malleus maleficarum"), der in seiner verheerenden Wirkung von der Autorin mit Hitlers "Mein Kampf" verglichen wird.
Das Buch ist in sehr ansprechendem Stil geschrieben, die grausame Thematik wird ohne allzu abstoßende Brutalitäten geschildert. Im Gegensatz zu anderen - ebenfalls sehr guten -Romanen der Autorin kann man sich in dieses Buch sehr schnell einlesen, weil diesmal nicht verschiedene Erzählstränge aufeinander zulaufen, sondern eine geradlinige Erzählung dargeboten wird.
Wie immer gibt es ein ausführliches Nachwort mit Erläuterungen zum Verhältnis von Fakten und Fiktion sowie außerdem ein
Literaturverzeichnis mit Lektüretipps für Leser, die generell an der Thematik der Hexenverfolgungen interessiert sind.
Eine lohnende Lektüre (nicht nur) für Leser von "Hexenliteratur".