Teil 1: Seite 7 - Seite 52

  • Ich hatte ja ordentlich aufzuholen.
    Nun habe ich auch den ersten Teil beendet und nun wieder mit Euch auf einer „Höhe, so dass ich mich wieder aktiv an der Diskussion beteiligen kann.


    Haukes Verhalten ist wirklich höchst sonderbar. Die Sache mit der Katze fand ich echt heftif, aber er quält ja auch Vögel, indem er beispielsweise Steine nach ihnen wirft. Sowas zeugt doch davon, das er vielleicht irgendwelche Aggressionen abbauen will und das auf die Art und Weise tut.
    So etwas ähnliches lässt er auch an folgender Stelle durchblicken:


    Zitat


    JA, man wird grimmig in sich, wenn mans nicht an einem Stück Arbeit auslassen kann.



    Ich gebe zu, Hauke hat mir mit diesem Verhalten Angst gemacht.
    Mir geht es wie Strandläuferin, ich finde ihn unheimlich und tragisch aber keinesfalls symphatisch. Mitleid kann ich ebenso nicht empfinden.


    Das Verhältnis zwischen HAuke und Elke kann ich noch nicht so einschätzen. Interesse scheint ja auf beiden Seiten da zu sein. Mal schauen was aus den beiden noch so wird. Elke ist mir irgendwie symphatisch.


    Zwar ist Elke nicht aufmüpfig oder so, sie kennt schon ihren "Platz" in der Gesellschaft, aber im Rahmen ihrer Möglichkeiten setzt sie ihren Willen durch, als sie zum Beispiel Ole auf dem Eis zurückzieht oder als sie ihm das Tanzen verweigert.


    Das kann ich so nur unterschreiben. :thumleft:


    Diese kleine romantische Wendung finde ich auch sehr schön. Damit habe ich nicht gerechnet und auch nicht von Hauke gedacht.
    Aufgefallen ist mir, das Elke wohl der erste Mensch ist, mit dem Hauke „befreundet" sein möchte. Hier kommt seine eigenbrötlerische Art garnicht zum Vorschein, sondern er wirkt ihr gegenüber sehr viel aufgeschlossener. Ich denke Hauke braucht so eine Person wie Elke an seiner Seite.


    Ich bin jedenfalls sehr gespannt darauf, wie es mit den Beidern weiter geht.



    Das kann dann ja wohl nicht Elke sein?


    Nein, ich denke auch dass

    Narkose durch Bücher - Das Richtige ist: das intensive Buch.
    Das Buch, dessen Autor dem Leser sofort ein Lasso um den Hals wirft, ihn zerrt, zerrt und nicht mehr losläßt.


    :study: Sarah J. Mass - Throne of Glass / Die Erwählte :study:

  • Aufgefallen ist mir, das Elke wohl der erste Mensch ist, mit dem Hauke „befreundet" sein möchte. Hier kommt seine eigenbrötlerische Art garnicht zum Vorschein, sondern er wirkt ihr gegenüber sehr viel aufgeschlossener. Ich denke Hauke braucht so eine Person wie Elke an seiner Seite.

    Das glaube ich auch. Und in den Szenen mit Elke mochte ich ihn dann plötzlich auch. Da kam er mir zum Teil wie eine ganz andere Figur vor.

  • Das glaube ich auch. Und in den Szenen mit Elke mochte ich ihn dann plötzlich auch. Da kam er mir zum Teil wie eine ganz andere Figur vor.


    Ja, da mochte ich ihn auch fast. Allerdings hat er immer etwas unterschweillig Unheimliches und ich erwarte immer, dass seine Stimmung plötzlich umschlägt.

    Das Paradies habe ich mir immer als eine Art Bibliothek vorgestellt.
    (Jorge Luis Borges)


  • Ja, da mochte ich ihn auch fast. Allerdings hat er immer etwas unterschweillig Unheimliches und ich erwarte immer, dass seine Stimmung plötzlich umschlägt.


    Das denke ich auch. Bei den Szenen mit Elke konnte Hauke bei mir einige Sympathiepunkte sammeln, aber es blieb immer etwas Unheimliches. Ich habe das Gefühl da kommt noch irgendetwas. :wink:

    Narkose durch Bücher - Das Richtige ist: das intensive Buch.
    Das Buch, dessen Autor dem Leser sofort ein Lasso um den Hals wirft, ihn zerrt, zerrt und nicht mehr losläßt.


    :study: Sarah J. Mass - Throne of Glass / Die Erwählte :study:

  • Auch wenn ich nen klein wenig hinterherhinke:
    Das mit den Steinen auf die Vögel oder mit dem Erwürgen einer Katze ist ja nicht unbedingt nen ungewöhnliches Verhalten, schon gar nicht um die Zeit, in der das spielt. Ohne Spielzeug beschäftigt man sich eben, bisweilen halt durchaus gewalttätig, auch mit seiner belebten Umwelt. Das alles spielt ja auch nicht gerade in einem gutbürgerlichen Milieu. Für mich stellen sich diese Sachen eher als die normale Seite des Jungen dar - sonderbar ist es, dass er den Tag lang alleine am Wasser sitzt, so begeistert vom Rechnen ist und so ganz und gar ungesellig und in sich gewandt ist. Dennoch lässt das mit der Katze und die Aktionen bzgl. des anschwärzens Anderer m.E. doch auf einen inneren Zorn schließen (der ja irgendwann ausbricht), der sicherlich auch damit zusammenhängt, dass er von (fast allen) Anderen auch eher Zurückweisung, aufgrund seines Außenseiterdaseins, erfährt. Dementsprechend wirkt seine Annäherung an Elke eher positiv was z.B. sein Selbstbewußtsein und Durchsetzungsvermögen angeht. Und die mag er, weil die beide von ähnlichem Naturell sind, weil sie beide ähnliche Interessen haben und weil sie ihm immer wieder hilft. Blöd kann sie ja dennoch irgendwann werden - auch wenn sich die Ansätze dafür m.E. noch nicht so unbedingt zeigen (vielleicht subtil, über ihre Augen, ihr energisches Auftreten o.ä.)

    Warum ich Welt und Menschheit nicht verfluche?
    - Weil ich den Menschen spüre, den ich suche.

    - Erich Mühsam

  • Das mit den Steinen auf die Vögel oder mit dem Erwürgen einer Katze ist ja nicht unbedingt nen ungewöhnliches Verhalten, schon gar nicht um die Zeit, in der das spielt. Ohne Spielzeug beschäftigt man sich eben, bisweilen halt durchaus gewalttätig, auch mit seiner belebten Umwelt. Das alles spielt ja auch nicht gerade in einem gutbürgerlichen Milieu.

    Das stimmt natürlich und das wird auch der Grund dafür sein, warum ihm dieses Verhalten so einfach verziehen wird.

  • Das Hinterherhinken scheint in dieser Lesrunde eine männliche Eigenschaft zu sein, servus Musikzimmer...


    Da zum einen mein Buch etwas später eingetroffen ist, und zum anderen mein Leben in den letzten Tagen anderes von mir verlangt hat, steige ich hier ziemlich spät, aber mit Freude ein.


    So manches, was ich in Euren Beiträgen zum ersten Teil gelesen habe, kann ich unterstreichen. Hauke kommt mir allerdings nicht so unsympathisch wie manchen von Euch. Ja, natürlich, die Szene mit der Katze fand ich auch mehr als widerlich. (Auch wenn sie zur damaligen Zeit, wie hier schon gesagt, wahrscheinlich nicht so außergewöhnlich war, wie sie uns heute Gott sei Dank anmutet.) Aber von vielen anderen unterscheidet ihn, so weit ich es bis jetzt verstehe, doch die Tatsache, dass er Schwächen sieht und Möglichkeiten erkennt, die andere nicht sehen und erkennen. Wenn diese Fähigkeit sich natürlich mit mäßiger Geselligkeit paart, weil man auf mancher Ebene seiner selbst vielleicht nicht sehr sicher ist, dann ist man schnell ein Außenseiter. Das ist heute, glaube ich, nicht viel anders, als vor zweihundert Jahren.


    Die Liebesgeschichte zwischen Elke und Hauke mag ich, und mir tut fast ein Wenig leid, den im Fischer TB abgedruckten Beitrag aus Kindlers Literaturlexikon gelesen zu haben, und so mehr über ihren Fortgang zu wissen, als mir lieb ist.


    Ein paar Seiten lang habe ich gebraucht, um mich an die Sprache zu gewöhnen, war aber verwundert, wie rasch mir das dann gelungen ist. Ich fühle mich durch diesen Stil sehr bereichert, und sehe meine eigenen sprachlichen Möglichkeiten sich durch das Lesen erweitern. (Im Auto höre ich gerade bis zum Abwinken eine CD, auf der die steirische Schnulzpopgruppe STS Texte des österreichischen Dichters Peter Rosegger vertont hat, dessen Lebens- und Schaffenszeit sich mit der Theodor Storms überschnitt. Es ist unglaublich: normaler Weise hörst Du einen STS Song drei mal, und kannst ihn mehr oder weniger auswendig. Hier höre ich manches Lied schon fünfzig mal, und kann manche Passagen nicht behalten. Und bin dabei aber unheimlich fasziniert von mancher Zeile und Redewendung.)


    Den ersten Teil habe ich jetzt durch, und bin ein kleines Stück in den zweiten vorgedrungen, und hoffe, über den Rest des Buches etwas mehr auf gleicher Höhe mit Euch sprechen zu können.

  • Ich hatte die letzten Tage gar nicht so richtig Zeit zum Lesen aber mittlerweile habe ich nun auch den ersten Teil beendet.


    ich finde zwar, dass Hauke eine recht komische Art hat, aber er ist mir doch recht sympathisch und ich freue mich schon sehr auf die weitere Entwicklung seiner Beziehung zu Elke. Die Sprache der Leute und die Schrift in meiner Ausgabe sind mir nun geläufig und es liest sich sehr fließend.