Annegret Held - Fliegende Koffer

  • Klappentext:
    Annette ist eine Frau in den Vierzigern, die ihr Geld auf ungewöhnliche Weise verdient. Sie arbeitet im Sicherheitsbereich eines großen Flughafens. Die Bezahlung ist schlecht, die wechselnden Arbeitszeiten und die zermürbenden Nachtschichten dominieren ihr Leben, das sich an der NÄhe zu den Passagieren schadlos hält - Annette und ihre Kollegen erfahren die Welt durch das Abtasten von Körpern, den Blick in Koffer und die Augen von Reisenden.
    Und immer weicht die spontane Vertrautheit mit den Passagieren einer Paranoia, die sich aus der Angst vor dem Terror und dem einen Koffer speist, den es zu finden gilt - Tag für Tag, Nacht für Nacht.
    Einziger Rückzugsort ist ein kleiner Raum tief im Inneren des Flughafens, von allen nur Café Istanbul genannt.
    Hier wird getratscht, gelacht und geweint.
    Eines Nachts begegnet Annette dort Simon. Er ist ihr neuer Vorgesetzter- und vor vielen Jahren ihre ganz große Liebe...


    Die Autorin:
    Annegret Held, geboren 1962 in Pottum im Westerwald, war auf der Polizeischule in Wiesbaden und ging danach drei Jahre auf Streife in Darmstadt. Sie studierte Ethnologie und Kunstgeschichte in Heidelberg. Heute lebt sie als freie Schriftstellerin mit ihrer Tochter in Frankfurt. (perlentaucher)


    Meine Meinung:
    Annette, Mitte 40, arbeitet als Flugsicherheitsassistentin auf einem Flughafen. Sie muss Passagiere mit einer Sonde überprüfen, ob sie gefährliche Waffen mit sich führen.
    Sie und ihre Kollegen verdienen wenig und haben deshalb ständig finanzielle Sorgen -auch der Schichtdienst setzt ihnen zu.
    Eines Tages begegnet Annette ihrer großen Liebe Simon, der sie vor 10 Jahren verlassen hat. Simon hat eine andere Frau geheiratet und mit ihr 2 Kinder. Seine Frau hat ihn verlassen.
    Simon ist jetzt zum Vorgesetzten von Annette geworden. Schon am 2. Tag verabreden sie sich und er kommt zu ihr und nächtigt sogar dort.
    Er ist depressiv und verzweifelt - und Annette merkt, dass er sich verändert hat und nicht mehr so ist wie damals.
    Annette ist duckmäuserisch und will alles tun, was er will. Für mich ist es unverständlich, dass sie ihn nach 10 Jahren(!!) bereits beim 1. Treffen (!) bei sich übernachten lässt.
    Simon benimmt sich auch völlig daneben - er kann nicht alleine in dem Haus sein, dass er für sich und seine Familie gebaut hat (er ist 50 Jahre alt!)
    Immer wieder beschimpft er Annette aufs Gröbste, er schlägt sie sogar einmal.


    Das Buch weist Längen auf - seitenweise darf man lesen, wie sie die unterschiedlichsten Passagiere mit der Sonde abfährt, ich empfand das Buch als langweilig und das Verhalten Annettes hat mich aggressiv gemacht.

  • Danke für die erhellende Rezension! Vielleicht wollte die Autorin, dass der Leser auf das Verhalten der Protagonistin aggressiv reagiert, da Du mir da nicht die einzige zu sein scheinst, der es so ging. Zu Tode langweilen wollte sie ihre Leser hoffentlich nicht.


    Ich weiß jetzt jedenfalls, dass ich das Buch ganz bestimmt nicht lesen muss, obwohl mich die Story an sich schon sehr interessiert hätte.

    "Wenn es mir schlecht geht, gehe ich nicht in die Apotheke, sondern zu meinem Buchhändler" (Philippe Dijan)


    Tauschgnom

  • Danke, Conor, für die ausführliche Rezension.
    Dazu lässt sich nicht mehr viel zuzufügen. Ich habe das Buch gestern fertig gelesen, und bin froh, dass es vorbei ist. Auf Annegret Held bin ich durch das Buch
    "Die letzte Dinge", was mir ausgesprochen gut gefallen hat, gekommen. Also freute ich mich auf die "Fliegende Koffer" und wurde, leider, eher enttäuscht.
    Die Handlung kam mir unspektakulär, eintönig, farblos und langatmig vor. Die Charaktere wirkten realistisch, nur eher unsympatisch.
    Trotz aller Kritikpunkte bereue ich es nicht, das Buch gelesen zu haben. Und von weiteren Werken der Autorin, lasse ich mich auch nicht abschrecken.
    LG
    Emili

    2024: Bücher: 87/Seiten: 38 703

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  • Emili:
    Das habe ich auch gehört, dass "Die letzten Dinge" gut sein soll von der Autorin.
    Zum Glück besitzt meine Mutter dieses Buch und ich kann es mir mal ausleihen. "Fliegende Koffer" war für mich das erste Buch von Held.


    :winken:

  • "Fliegende Koffer" war für mich das erste Buch von Held.


    Wenn ich das Buch als erstes gelesen hätte, hätte es mir wahrscheinlich auch mehr gefallen,
    so stand es im Schatten des "Der letzte Dinge" :wink:

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