David Farneth – Lotte Lenya, Eine Autobiographie in Bildern

  • Karoline Blamauer, wie Lotte Lenya mit bürgerlichem Namen hieß, wurde im Jahr 1898 geboren. Einer ärmlichen und rauhen Kindheit in Wien entkam sie, in dem sie in Zürich eine Ausbildung als Schauspielerin und Tänzerin absolvierte. In den 1920er Jahren ging sie nach Berlin, wo sie den jungen Komponisten Kurt Weill kennenlernte – eine schicksalhafte Begegnung. 1933 verlassen beide – inzwischen miteinander verheiratet und wieder geschieden – das nationalsozialistische Deutschland, um schließlich in die Vereinigten Staaten auszuwandern. Dort startet ihre zweite Karriere.


    Lotte Lenya, Eine Autobiographie in Bildern würdigt sowohl die künstlerische als auch die private Seite einer Sängerin und Schauspielerin, deren Auftritte unvergeßlich bleiben. Nicht nur Stücke, Filme und Musicals, die zu Kassenschlagern wurden, etwa die Neuinszenierung von Die Dreigroschenoper (1954), Liebesgrüße aus Moskau (1963) oder Cabaret (1966), begründen ihren Ruhm. Vielmehr ist Lenyas Schaffen mit dem Theater Bertolt Brechts und vor allem mit der Musik Kurt Weills verknüpft, für die sie sich zeitlebens eingesetzt hat, unbeirrbar und mit sicherem musikalischen Gespür. Die herausragende Stellung Weills unter den Komponisten des 20. Jahrhunderts ist zu einem nicht geringen Teil Lotte Lenyas Verdienst.


    Die mehr als 300 größtenteils bisher unveröffentlichten Bilddokumente sowie zahlreiche Selbstäußerungen – Interviews, Gespräche, Briefe und private Erinnerungen – zeugen von einem Künstlerleben, das in exemplarischer Weise mit wichtigen Ereignissen und Namen des 20. Jahrhunderts korrespondiert. Lenyas ureigene Erzählweise macht dieses Buch dabei zu einem äußerst spannenden und unterhaltsamen Leseabenteuer.
    Herausgekommen ist eine Hommage, geistreich, scharfzüngig und anekdotenreich, der sich kein Lenya-Fan und Theaterenthusiast entziehen kann.


    Herausgeber: David Farneth ist Leiter des Weill-Lenya Research Center in New York, Archivar der Kurt Weill Edition und Herausgeber der angesehenen Kurt Weill Newsletter sowie der Music Library Association Index and Bibliography Series. Er schreibt Artikel für The New Grove Dictionary of American Music und Pipers Enzyklopädie des Musiktheaters sowie Kritiken für Tempo und Notes. David Farneth lebt in New York City.
    (Klappentext)


    Gekauft hatte ich dieses Buch eigentlich nur, weil es mir wegen der vielen Bilder leicht erschien, etwas über die Frau zu erfahren, deren Name ich auf dem Plattencover der Dreigroschenoper, welche bei uns zu Hause sehr populär war,stand. Als es dann doch nicht so „einfach wegzulesen“ war, wollte ich es erst wieder weglegen, war aber dann doch schon von der Geschichte gepackt und habe es nicht bereut. Was diese Frau erlebt hat und wie sie ihr selten einfaches Leben gemeistert hat, fasziniert mich. Anfangs war sie sich zu nichts zu schade, dann war sie mit den richtigen Leuten zusammen , um später eine Ernsthaftigkeit und Unbeirrbarkeit an den Tag zu legen, die mich erstaunten. Zu der Zusammenstellung der Dokumente, Gesprächsaufzeichnungen usw. kann ich den Herausgeber nur beglückwünschen, denn mich hielt das Buch gefangen. Dabei fand ich vor allem die Zeit Ende der 20er bis zur Auswanderung für unheimlich spannend und interessant.
    Von mir gibt es fünf Sterne für dieses Buch.