Arto Paasilinna - Ein Bär im Betstuhl

  • Arto Paasilinna - Ein Bär im Betstuhl (Rovasti Huuskosen Petomainen Miespalvelija)



    Aus der Amazon.de-Redaktion
    Während Pastor Oskari Huuskonen von seiner Kanzel aus grimmige Flüche auf die kleine Gemeinde aus Nummenpää herabschleudert, spielt sich in den Wäldern vor der Kapelle ein Drama ganz anderer Art ab. Traulich beginnts, als die Braunbärin nach langem Winterschlaf mit ihren beiden Neugeborenen auf Nahrungssuche den Wald durchstreift. Ameiseneier, Bienenkörbe, fette Maden unter Baumrinden, keine Leckerei wird ausgelassen. Schließlich lockt aus einem Schuppen der Hausbier- und Malzextrakt-Kommanditgesellschaft von Nummenpää ein besonders würziger Duft. Kurz darauf trotten drei komplett besoffene Bären aus dem Sudhaus. Das Unheil nimmt seinen Lauf! Im Lebensmittelspeicher der Dorfköchin Astrid Sahari steht das Festmahl für die Hochzeitsgesellschaft bereit. Wochen hat es gedauert, die Köstlichkeiten zuzubereiten. Deshalb ist die Köchin einigermaßen beunruhigt über die fremdartigen Geräusche, die aus dem Speicher
    dringen. Sie stößt auf eine offensichtlich betrunkene Bärenfamilie, die beschlossen hat, ihr Menü mit einem Nachtisch abzuschließen. Nun begeht die resolute Astrid einen Fehler nach dem anderen. Ihre wütenden Besenhiebe machen die Bärenmutter schlagartig nüchtern, eine wilde Hatz beginnt! -- und endet sogleich. Am oberen Ende eines Hochspannungsmastes merkt Frau Sahari, welch exzellente Kletterer wütende Bären sind. Es zischt gewaltig, als die Köchin in die Leitung greift, ein mächtiger Lichtbogen erhellt die Gegend um Nummenpää -- und hoch am Mast hängen zwei ineinander verknäulte, verkohlte Gestalten.
    Mit diesem übel riechenden Prolog meldet sich Finnlands No. 1, Arto Paasilinna, zurück. Dem Spezialisten für abseitigen Nordmanns-Humor gelingt immer wieder das Kunststück, uns gleichsam zum Hintergrundsgeräusch eines knisternden Kaminfeuers in seine schrägen Storys hineinzuziehen. In diesem Falle in den Haushalt des brummigen Pastors Huuskonen und seiner giftigen Gattin. Hier hängt der Segen schief, seit die Gemeinde ihr Geschenk zum 50. Geburtstag des Pfarrers abgeliefert hat. Der Gottesmann ist nun Ziehvater eines putzigen Bärenwaisenkindes! Doch tritt eine erstaunliche Wandlung ein: Der grimme Pfaffe und das Pelztier bilden eine perfekte Symbiose. Schon am ersten Abend findet man sie im finnischen Sonnenuntergang verträumt nebeneinander auf der Wiese liegend. Die Pastorenfrau schäumt – doch es sollte noch viel schlimmer kommen.



    Kurzbeschreibung (Amazon)
    Ein Bären-Junges ist ein ungewöhnliches Geschenk zum fünfzigsten Geburtstag. Die Gemeinde von Pfarrer Oskari Huuskonen findet jedoch, es eignet sich bestens. Erinnere der Pfarrer doch selber an Meister Petz und hätte somit sicher ein Herz für das mutterlos gewordene Tier. Und in der Tat, die beiden brummigen Zeitgenossen verstehen sich prächtig. Huuskonen macht keinen Schritt mehr ohne den neuen Freund. Selbst während der Gottesdienste ist der Bär an seiner Seite, und Huuskonens Gottesdienste sind beliebter denn je. Seine Ehefrau jedoch ist alles andere als glücklich über das neue Mitglied der Familie, und es kommt zu handfesten Auseinandersetzungen …



    Meine Meinung

    Entweder mag ich Paasilinnas Humor nicht mehr oder das Buch ist wirklich nicht so toll. :-k Am Anfang habe ich gelacht und mich köstlich amüsiert, aber ab Mitte des Buches fand ich die Scherze dann doch etwas ermüdend. Das Buch ist ziehmlich schräg, aber das ist bei dem Autoren ja nichts neues. Pastor und Bär erleben eine Menge Abenteuer beim Bauen der Bärenhöhle, vertikalem Speerwerfen, in Russland und auf Malta - die beiden kommen ordentlich rum und dabei passieren eine Menge komischer Dinge - für ihre Zeitgenossen oft eher tragisch...


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  • Der erste Teil des Buches ist urkomisch, wie der Pastor und der Bär sich aneinander gewöhnen, wie sie die Höhle bauen, in der der Bär seinen Winterschlaf halten wird, wie sich eine Bärenforscherin erst für den Bär, später auch für den Pastor begeistert.


    Ein Teil des anfänglichen Charmes macht sicher auch der kleine finnische Ort Nummenpää aus, und als Pastor und Bär die Umgebung verlassen, ist die Luft raus. Der Bär wird immer menschlicher, wäscht, bügelt, benutzt die Toilette, kann jedoch seine bärischen Instinkte nie ganz unterdrücken. Statt origineller Szenen wie zu Beginn stolpern Pastor und Bär von einem Chaos ins nächste, sorgen eher für Klamauk als für Witz. Seitenlang debattiert der Pastor mit seiner Geliebten, die er vom christlichen Glauben überzeugt hat, während er seinen Glauben immer mehr verlor, über theologische Themen, Leben außerhalb der Erde und Gottesbeweise.

    Bücher sind auch Lebensmittel (Martin Walser)


    Wenn du einen Garten und eine Bibliothek hast, wird es dir an nichts fehlen. (Cicero)