Buddenbrooks Teil 4 - Teil 6 (Dezember)

  • Oh ja, das dachte ich beim Lesen auch. Zumal es das erste Frühstück ist... [-(

    Kotelette und Wein mag ich auch nicht, aber inzwischen kenne ich solche schwerwiegenden Frühstücksarten ja aus den USA. Dass Tony da total abweisend reagiert, verstehe ich nur zu gut.

  • Das ist ja interessant, dass Thomas Mann Familienmitglieder als Vorlagen genommen hat - vor allem, weil wirklich nicht alle gut dabei wegkommen - aber vielleicht kommt diese Wertung ja auch nur durch uns. ;) Das ist auf jeden Fall spannend. :thumleft: Allerdings verraten die Texte schon recht viel - ich habe jetzt extra nur den über Tony gelesen, aber mir ist dadurch schon etwas vorweggenommen. :-? Das nur als Warnung zu den Wikipedia-Informationen.

  • Das ist ja interessant, dass Thomas Mann Familienmitglieder als Vorlagen genommen hat - vor allem, weil wirklich nicht alle gut dabei wegkommen - aber vielleicht kommt diese Wertung ja auch nur durch uns. ;) Das ist auf jeden Fall spannend. :thumleft: Allerdings verraten die Texte schon recht viel - ich habe jetzt extra nur den über Tony gelesen, aber mir ist dadurch schon etwas vorweggenommen. :-? Das nur als Warnung zu den Wikipedia-Informationen.

    Ja, ist mir auch gerade aufgefallen. Eigentlich doof, weil erade das eine über Tony war etwas, das die Sache für mich spannend gemacht hat (darüber hatte ich nämlich schon Gedanken gemacht). :|
    Lustig ist es aber, dass Thomas Mann so mit Verwandten "abrechnet" - sollte ich vielleicht auch mal machen. :twisted: :mrgreen:

  • Auf dem mittleren Bild schaut es aus, als ob Romy Schneider rötliche Haare hätte - das passt genau zu Tony. Außerdem stelle ich sie mir auch so hübsch vor....


    Noch eine Frage, was mir aufgefallen ist beim Lesen des 4. Teils: die Währungsangaben sind unterschiedlich - warum?? Manchmal ist von "Mark" die Rede, dann von "Taler Kurant", dann wieder von "Kurantmark". Habt ihr das auch bemerkt?

    Liebe Grüße
    Gabi


    "Welchen Kummer deiner Seele du auch ertränken willst,
    deine Bibliothek ist der beste Keller!"
    Jean Cocteau

  • Ja, ist mir auch aufgefallen, und ich konnte damit nichts anfangen. Auf Wikipedia habe ich aber etwas gefunden:

    Zitat

    Eine Kurantmünze ist eine „vollwertige, umlaufende, gangbare, kursierende“ Münze, deren Wert durch das Metall, aus dem sie besteht, gedeckt ist, d. h. der Kurswert entspricht (fast) ihrem Metallwert, wenn man einmal vom so genannten Schlagschatz (Gewinn des Münzherrn) und den Prägekosten absieht

    Zitat

    Bis 1872 hatten deutsche Silberkurantmünzen in ihrem Gepräge neben der Nominalwährungsangabe fast immer eine zusätzliche Angabe ihres Gewichtes, z. B. 1 Thaler, 30 (Stück) ein Pfund fein(es Silber). Sie waren de facto Silberbarren in Münzform. Gold(kurant)münzen hatten meistens keine Gewichtsangabe.

  • Danke, Strandläuferin, für die Info!!

    Liebe Grüße
    Gabi


    "Welchen Kummer deiner Seele du auch ertränken willst,
    deine Bibliothek ist der beste Keller!"
    Jean Cocteau

  • Oha! Ich habe jetzt den vierten Teil beendet und war mehr als erstaunt, dass

    Auch die Ereignisse vorher überschlagen sich ja geradezu. Tony und Grünlich geben schon ein irgendwie skurriles Bild ab, und folgende Bemerkung über Tony fand ich besonders lustig:

    Zitat

    Ihr ausgeprägter Familiensinn entfremdete sie nahezu den Begriffen des freien Willens und der Selbstbestimmung und machte, daß sie mit einem beinahe fatalistischen Gleichmut ihre Eigenschaften und anerkannte... ohne Unterschied und ohne den Versuch, sie zu korrigieren. Sie war, ohne es selbst zu wissen, der Meinung, daß jede Eigenschaft, gleichviel welcher Art, ein Erbstück, eine Familientradition bedeute und folglich etwas Ehrwürdiges sei, wovor man in jedem Falle Respekt haben müsse. (S. 203)

    Auch mal eine Art, mit seinen Schwächen umzugehen. ;)
    Wie der Konsul sich in der Situation mit Grünlich Tony gegenüber verhält, fand ich toll. :) Für mich hat

    Und was die Hageströms angeht, finde ich es sehr interessant, wie sie immer wieder so am Rande auftreten. Man hat fast das Gefühl, dass ihre Situation sich


    Ich denke, dass ich heute noch den fünften Teil lesen werde, um zumindest wieder halbwegs zu Gabi aufzuschließen. ;)

  • Auch die Ereignisse vorher überschlagen sich ja geradezu.


    Ja, dieses Kapitel hat wirklich sehr viel Inhalt.


    Oha! Ich habe jetzt den vierten Teil beendet und war mehr als erstaunt, dass



    der Konsul sich in der Situation mit Grünlich Tony gegenüber verhält, fand ich toll. :) Für mich hat


    Dieses Zusammenhalten in der Familie hat mich auch sehr berührt!


    denke, dass ich heute noch den fünften Teil lesen werde, um zumindest wieder halbwegs zu Gabi aufzuschließen. ;)


    Ich habe die letzten 2 Tage andere Bücher gelesen und bin zur Zeit am Ende des 5. Teils ;)


    Wieder ist mir eine Kleinigkeit in der Sprache aufgefallen: es ist von Bankerott die Rede (z.B. S. 207) . Bei Eurer Ausgabe auch??


    Und auf S. 234 steht ... Klara und Klothilde, die jeden Sonntagabend im Hause einer Freundin für kleine Negerkinder Strümpfe stricken ... Dieser Begriff ist ja wohl ethnisch nicht in Ordnung, aber damals war es Usus.

    Liebe Grüße
    Gabi


    "Welchen Kummer deiner Seele du auch ertränken willst,
    deine Bibliothek ist der beste Keller!"
    Jean Cocteau

  • Wieder ist mir eine Kleinigkeit in der Sprache aufgefallen: es ist von Bankerott die Rede (z.B. S. 207) . Bei Eurer Ausgabe auch??

    Ja, das ist mir auch aufgefallen.

    Und auf S. 234 steht ... Klara und Klothilde, die jeden Sonntagabend im Hause einer Freundin für kleine Negerkinder Strümpfe stricken ... Dieser Begriff ist ja wohl ethnisch nicht in Ordnung, aber damals war es Usus.

    Stimmt. Aber beim Lesen stockt man unwillkürlich.


    Zu deiner Anmerkung, dass in jedem Teil des Romans

    das ist mir so gar nicht aufgefallen. Aber im ersten auch? Das fällt mir jetzt spontan nicht ein! Aber vielleicht war das ja auch nur eine Art Auftakt!


    Was Grünlich betrifft, da war ich auch mehr als erstaunt, vor allem, weil er ja offensichtlich

    Das Verhalten des Vaters habe ich genauso empfunden wie du, auch aus denselben Gründen.


    Ich bin heute nicht so weit gekommen, wie ich wollte, und mitten im fünften Teil. Dazu werde ich dann morgen posten. :)

  • Zu deiner Anmerkung, dass in jedem Teil des Romans

    das ist mir so gar nicht aufgefallen. Aber im ersten auch? Das fällt mir jetzt spontan nicht ein! Aber vielleicht war das ja auch nur eine Art Auftakt!

    Naja, ich glaube, dass


    Zitat

    Stimmt. Aber beim Lesen stockt man unwillkürlich.

    Jop, da musste ich auch zwei Mal hinsehen. Ich werd mich an sowas wohl nie gewöhnen können. :|



    Was Grünlich betrifft, da war ich auch mehr als erstaunt, vor allem, weil er ja offensichtlich

    Das Verhalten des Vaters habe ich genauso empfunden wie du, auch aus denselben Gründen.

    Dem kann ich mich nur uneingeschränkt anschließen. Dass

  • Zitat von »Gabi5«
    Und auf S. 234 steht ... Klara und Klothilde, die jeden Sonntagabend im Hause einer Freundin für kleine Negerkinder Strümpfe stricken ... Dieser Begriff ist ja wohl ethnisch nicht in Ordnung, aber damals war es Usus.
    Stimmt. Aber beim Lesen stockt man unwillkürlich.


    Jop, da musste ich auch zwei Mal hinsehen. Ich werd mich an sowas wohl nie gewöhnen können.


    Schön, dass es Euch da genauso wie mir ergangen ist ;)

    Liebe Grüße
    Gabi


    "Welchen Kummer deiner Seele du auch ertränken willst,
    deine Bibliothek ist der beste Keller!"
    Jean Cocteau


  • Und auf S. 234 steht ... Klara und Klothilde, die jeden Sonntagabend im Hause einer Freundin für kleine Negerkinder Strümpfe stricken ... Dieser Begriff ist ja wohl ethnisch nicht in Ordnung, aber damals war es Usus.


    Soweit zurück musst Du gar nicht gehen. Ich habe hier ein Buch meiner Mutter aus dem Jahre 1959 mit dem Titel Der Nigger auf Scharhörn und bin jetzt ehrlich gesagt ziemlich geschockt, dass es das immernoch unter dem gleichen Titel zu kaufen gibt :shock:


    BTT:
    lese immer noch mit, bin nur nicht allzu weit gekommen in den letzten Tagen - heute Abend vor dem Einschlafen werde ich aber hoffentlich kräftig aufholen :pray:

  • Soweit zurück musst Du gar nicht gehen. Ich habe hier ein Buch meiner Mutter aus dem Jahre 1959 mit dem Titel Der Nigger auf Scharhörn und bin jetzt ehrlich gesagt ziemlich geschockt, dass es das immernoch unter dem gleichen Titel zu kaufen gibt


    Das ist ja wirklich arg :puker:


    lese immer noch mit, bin nur nicht allzu weit gekommen in den letzten Tagen - heute Abend vor dem Einschlafen werde ich aber hoffentlich kräftig aufholen


    Schön, dass du noch da bist!!

    Liebe Grüße
    Gabi


    "Welchen Kummer deiner Seele du auch ertränken willst,
    deine Bibliothek ist der beste Keller!"
    Jean Cocteau

  • Soweit zurück musst Du gar nicht gehen. Ich habe hier ein Buch meiner Mutter aus dem Jahre 1959 mit dem Titel Der Nigger auf Scharhörn und bin jetzt ehrlich gesagt ziemlich geschockt, dass es das immernoch unter dem gleichen Titel zu kaufen gibt :shock:

    :shock: Du meine Güte!


    BTT:
    lese immer noch mit, bin nur nicht allzu weit gekommen in den letzten Tagen - heute Abend vor dem Einschlafen werde ich aber hoffentlich kräftig aufholen :pray:

    Ich hatte mich schon gefragt, wo du steckst. :wink:

  • Teil 5


    Am Ende des 4. Kapitels stirbt ja Johann Buddenbrook und am Beginn dieses Teils ist die Stimmung sehr berückt.
    Außerordentlich gut gefällt mir die Haltung von Tony :thumright: , die immer mehr auch Verantwortung übernimmt und an den Geschäften interessiert ist. Gut erkennbar, als sie an der Testamentseröffnung einfach teilnimmt, obwohl ihr Bruder zuerst etwas verwundert ist - allerdings akzeptiert er ihr Verhalten.
    Wieder mal etwas gelernt habe ich, als Justus gebeten wurde der Vormund für die minderjährige Klara zu werden. Anscheinend musste das damals ein Mann sein - sonst hätte ja die Frau Konsulin (als Mutter) auch diese Aufgabe übernehmen können. Schmunzeln musste ich dann, wie die Mitgift für Klara beschlossen wurde und Justus sich gleich mächtig für sein Mündel ins Zeug gelegt hat ;)
    Auch dürfte die Beziehung in der Familie - besonders zu Gotthold - zu dieser Zeit relativ stabil gewesen sein. Thomas gibt das Konsulat an Gotthold, da er sich als zu jung fühlt. Damals wurden diese Ämter anscheinend einfach vererbt?? Zum ersten mal wurde hier erwähnt, dass es sich um das Konsulat der Niederlande handelt (oder habe ich das irgendwo überlesen??)


    So, weiteres vielleicht etwas später, wenn ihr euch auch gemeldet habt....

    Liebe Grüße
    Gabi


    "Welchen Kummer deiner Seele du auch ertränken willst,
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    Jean Cocteau

  • Gut erkennbar, als sie an der Testamentseröffnung einfach teilnimmt, obwohl ihr Bruder zuerst etwas verwundert ist - allerdings akzeptiert er ihr Verhalten.

    Tony fand ich in diesem Teil sehr unterhaltsam. Ich musste wirklich manchmal über sie lachen, denn sie ist doch sehr dramatisch in ihrem Verhalten. Ihre Art, ihre Gefühle nach außen zu tragen, macht ihren Brüdern ja auch ganz schön zu schaffen und ich konnte Thomas sehr gut verstehen, dem ihr Verhalten manches Mal zu viel war. Einerseits hatte ich bei Tony das Gefühl, dass sie jeden Wissen lassen will, dass sie trauert, andererseits denke ich aber auch, dass es trotzdem eine ehrliche Form der Trauer ist - nur eben anders als die ihrer Brüder zum Beispiel. :-k

    Anscheinend musste das damals ein Mann sein - sonst hätte ja die Frau Konsulin (als Mutter) auch diese Aufgabe übernehmen können. Schmunzeln musste ich dann, wie die Mitgift für Klara beschlossen wurde und Justus sich gleich mächtig für sein Mündel ins Zeug gelegt hat

    Das fand ich auch sehr süß. ;)
    Was sagst du denn zur Rückkehr von Christian? Der war für mich schon so komplett in den Hintergrund getreten, dass sein Auftauchen mich doch sehr erstaunt hat. Irgendwie wirkte er auf mich jetzt auch anders, natürlich immer noch lustig und lebensfroh, aber das Leben im Ausland hat ihn schon sehr verändert. Für ihn selbst muss es ja auch eine riesige Umstellung gewesen sein - gerade wenn man überlegt, was in diesen sieben Jahren alles in seiner Familie passiert ist... :shock: