Buddenbrooks Teil 1 - Teil 3 (Dezember)

  • Also gut, dann werde ich jetzt mal mit meiner Ausgabe von 1909 :shock: beginnen und schauen wie weit ich komme :roll:
    Freue mich auf eine weitere Leserunde!

    Liebe Grüße
    Gabi


    "Welchen Kummer deiner Seele du auch ertränken willst,
    deine Bibliothek ist der beste Keller!"
    Jean Cocteau

  • gabi: Ich wünsche dir dabei viel Erfolg. ;)


    Ich mache mal den Anfang. :) Mir gefällt das Buch im Moment schon mal sehr gut, macht Spaß, es zu lesen. Ich habe die ersten beiden Kapitel des ersten Teils gelesen und poste dazu einfach mal meine Eindrücke. Hier, zu Anfang des Romans, wird die Familie als sehr positiv dargestellt, harmonisch, nett, gesellschaftlich hoch angesehen - eigentlich durchaus ein Haushalt, zu dem man doch gern gehören würde, oder? ;) Dass alle sich 14-täglich treffen, finde ich auch irgendwie schön.

    Zitat

    Es war Donnerstag, der Tag, an dem ordnungsmäßig jede zweite Woche die Familie zusammenkam; heute aber hatte man, außer den in der Stadt ansässigen Familienmitgliedern, auch ein paar gute Hausfreunde auf ein ganz einfaches Mittagbrot gebeten [...]. (S. 11)

    Dieses "einfache Essen" ist ja wohl in etwa so "einfach" wie die Geschenke der Freunde zum Umzug:

    Zitat

    Doktor Grabow [...] betrachtete die Kuchen, Korinthenbrote und verschiedenartigen gefüllten Salzfässchen, die auf dem Tische zur Schau gestellt waren. Es war das "Salz und Brot", das der Familie von Verwandten und Freunden zum Wohnungswechsel übersandt worden war. Da man aber sehen sollte, daß die Gabe nicht aus geringen Häusern komme, bestand das Brot in süßem, gewürztem und schwerem Gebäck und war das Salz von massivem Golde umschlossen.


    Das Haus an sich spielt ja auch eine wichtige Rolle. Ich fand die Beschreibungen echt gut, man konnte sich wirklich sehr gut vorstellen, wie alles aussieht. Obwohl die Buddenbrooks ja keine neureiche Familie sind, scheinen sie gerade auf dem Höhepunkt ihres Reichtums zu sein.


    Sind ja auch gleich zu Anfang jede Menge Figuren, die auftreten. Ida zum Beispiel, offenbar eine ganz treue Seele (den Eindruck habe ich zumindest).
    Und dann natürlich Christian und Thomas, die irgendwie sehr gegensätzlich zu sein scheinen, und Tony und Tilda, die ebenfalls das genaue Gegenteil voneinander sind.

    Zitat

    Und die kleine Antonie. achtjährig und zartgebaut, in einem Kleidchen aus ganz leicht changierender Seide, den hübschen Blondkopf ein wenig vom Gesichte des Großvaters abgewandt, blickte aus ihren graublauen Augen angestrengt nachdenkend und ohne etwas zu sehen ins Zimmer hinein [...]. (S.7)

    Und Tilda dagegen ist

    Zitat

    ein außerordentlich mageres Kind in geblümtem Kattunkleidchen, mit glanzlosem, aschigem Haar und stiller Altjungfernmiene. (S.13)

    Sie hat ja das Glück (?) im Hause der Buddenbrooks leben zu dürfen, obwohl ihre Eltern mit dem Familienunternehmen wohl nichts zu tun haben, sonst wären sie ja nicht arm.
    Ich denke, mit diesen vieren hat man schon sehr wichtige Charaktere kennengelernt und ich bin gespannt, wie es das Schicksal weiterhin mit jedem von ihnen meinen wird. Da wird man sich ja im Laufe der Zeit sicherlich noch auf das ein oder andere gefasst machen können. ;)


    So, wie war euer erstes Treffen mit den Buddenbrooks? ;)

  • Bisher hab ich erst ein paar Seiten gelesen, musste aber auch gleich feststellen, dass es für mich wohl keine allzu "leichte Kost" wird.
    Die Sprache des Buches ist so völlig anders, als ich es gewohnt bin, über die Verwandschaftsverhältnisse und Namen muss ich mir auch erst noch klar werden.
    Alles in allem ein Buch, das sich nicht so nebenher lesen lassen wird, aber ich freue mich drauf!

    "Wir leben alle unter dem gleichen Himmel, aber wir haben nicht alle den gleichen Horizont."
    Konrad Adenauer


    :study: Ashley Audrain - Der Verdacht











  • Hey ihr Lieben!
    Ich werde meine ersten Eindrücke leider erst in den nächsten Tagen, frühestens morgen Abend, posten können, da ich erst heute vor dem Schlafengehen Zeit habe die Lektüre zu beginnen. :-? Hab einfach etwas Stress mit der Uni usw., aber ich freu mich auf jeden Fall auf das Lesen mit euch allen! :cheers:

    "Books line the walls like a thousand leather doorways to be opened into worlds unknown."

  • Da lernen wir ja schon zum Anfang einiges an Namen, samt Aussehen und Garderobe kennen.


    Auch das erst kürzlich erworbene Haus der Buddenbrooks wird sehr umfangreich beschrieben, was ich sehr schön fand. Und es wird schon klar, dass es eine wohlhabende Familie ist. Ich denke auch das die Familie gerade auf dem Höhepunkt ihres Reichtums ist.
    Und gleich beginnt die Handlung mit einem typischen Empfang von wohlhabenden Gästen zu einem „einfachen" Mittagbrot.
    Besonders treffend fand ich die Beschreibung, dass sich die Gesellschaft in „zuversichtlicher Gemächlichkeit zum Essen in den Speisesaal begab". Das spiegelt für mich – momentan – die Familie Buddenbrook wieder. Sie strahlt irgendwie Gemächlichkeit und Ruhe aus. Auch scheinen die Familienmitglieder harmonisch miteinander umzugehen. Dies zeigt sich auch darin, dass sich alle Familienmitglieder 14tägig zusammenfinden.
    Da der Titel aber „Verfall einer Familie" heißt, wird sich daran sicher einiges ändern.


    Schon der Brief von Gotthold an seinen Vater, den allerdings der Konsul geöffnet hat, gibt Anlaß dazu, dass irgendetwas nicht stimmt.


    Was mir ein bisschen Schwierigkeiten bereitet sind die französischen Begriffe und stellenweise die wörtliche Rede. Und auch die Verwandschaftsverhältnisse sind mir noch nicht so ganz klar. :loool:

    Narkose durch Bücher - Das Richtige ist: das intensive Buch.
    Das Buch, dessen Autor dem Leser sofort ein Lasso um den Hals wirft, ihn zerrt, zerrt und nicht mehr losläßt.


    :study: Sarah J. Mass - Throne of Glass / Die Erwählte :study:

  • So ihr Lieben, ich habe es (wider meiner Erwartungen) doch geschafft bisher die ersten beiden Kapitel zu lesen. Mich interessiert die Geschichte rund um die Familie Buddenbrook bisher auch sehr. :thumleft: Am Anfang ist es wirklich etwas schwer reinzukommen, v.a. weil ich in letzter Zeit keine Klassiker (die ja meist eine eher altertümliche Sprache aufweisen) gelesen habe.
    Doch wenn man wirklich mal alles um einen herum "abschaltet" und sich voll auf das Wort konzentriert, dann ist Thomas Manns Schreibstil gut zu verstehen. Die französischen Begriffe stören mich bisher weniger, da ich (zum Glück ^^) noch etwas Französisch aus meiner Schulzeit im Kopf habe. :mrgreen: Ich finde die französische Sprache an sich sehr "edel" und sie passt irgendwie zu meinen ersten Eindrücken der Buddenbrooks.
    Was ich besonders bisher an der Familie mag ist das, was auch schon Suspiria geschrieben hat:

    Sie strahlt irgendwie Gemächlichkeit und Ruhe aus. Auch scheinen die Familienmitglieder harmonisch miteinander umzugehen. Dies zeigt sich auch darin, dass sich alle Familienmitglieder 14tägig zusammenfinden.

    Diese "Gemächlichkeit und Ruhe", wie Suspiria sagt, finde ich sehr beachtenswert. Noch dazu diese Gewohnheit, sich alle zwei Wochen zum "gemütlichen Beisammensein" zu treffen, um einfach nur miteinder zu reden. So etwas findet man heute eigentlich kaum noch in dieser Art.


    Die Charaktere an sich sind für mich bisher etwas schwer auseinander zu halten. :-? Mit vielen Charakteren auf einem Haufen hatte ich schon immer meine Problemchen. Aber ich denke im Laufe des Buches, und durch die Diskussionen mit euch allen, werden einem die Personen bald immer geläufiger.


    Sehr schön fand ich ebenfalls die detailgetreue Beschreibung der Räumlichkeiten. Man fühlt sich beinahe so, als würde man mitten unter den Buddenbrooks im Zimmer sitzen und dazugehören. :wink:


    Und natürlich bin auch ich gespannt, was es dann mit dem "Verfall" der Familie Buddenbrook auf sich hat. :bounce:

    "Books line the walls like a thousand leather doorways to be opened into worlds unknown."

  • Was mir ein bisschen Schwierigkeiten bereitet sind die französischen Begriffe und stellenweise die wörtliche Rede. Und auch die Verwandschaftsverhältnisse sind mir noch nicht so ganz klar.


    Ja, auch ich kann kein französisch und bin daher ahnungslos :scratch:


    Ansonsten geht es mir wie Euch: die vielen Namen, Verwandtschaftsverhältnisse und verschiedenen Charaktere verwirren mich noch etwas, aber ich denke das wird mit der Zeit besser werden. Die Schrift selbst fällt mir eigentlich nicht sooo schwer, allerdings lese ich viel langsamer und muss mich mehr konzentrieren, daher lese ich immer nur 1-2 Kapitel in einem Stück (aber das wird vielleicht noch leichter). Interessant finde ich an meiner Ausgabe die doch manchmal unterschiedliche Rechtschreibung, so steht z.B: statt: SIEBZIG (Altersangabe des Großvaters) mit SIEBENZIG Jahren... (S.10)
    Bisher gefällt mir das Buch gut!

    Liebe Grüße
    Gabi


    "Welchen Kummer deiner Seele du auch ertränken willst,
    deine Bibliothek ist der beste Keller!"
    Jean Cocteau

  • Die französischen Begriffe stören mich bisher weniger, da ich (zum Glück ^^) noch etwas Französisch aus meiner Schulzeit im Kopf habe. Ich finde die französische Sprache an sich sehr "edel" und sie passt irgendwie zu meinen ersten Eindrücken der Buddenbrooks.


    Ich finde die französische Sprache auch sehr edel und richtig passend zu der Gesellschaft. Hat was vornehmes. :D


    Sehr schön fand ich ebenfalls die detailgetreue Beschreibung der Räumlichkeiten. Man fühlt sich beinahe so, als würde man mitten unter den Buddenbrooks im Zimmer sitzen und dazugehören.


    Das Gefühl hatte ich auch, als ich die Beschreibungen las. Als würde man mit dazugehören und mit am Tisch / im Zimmer sitzen. Ich mag so eine bildhafte Sprache sehr.


    Interessant finde ich an meiner Ausgabe die doch manchmal unterschiedliche Rechtschreibung, so steht z.B: statt: SIEBZIG (Altersangabe des Großvaters) mit SIEBENZIG Jahren... (S.10)


    Ich glaube, dass ist nicht nur in deiner Ausgabe so. :wink: Bei mir gibt es auch Besonderheiten in der Rechtschreibung. Ich hatte schon einen: sammetnen Pompadour. :D


    Ach ja die Vorlage für die Buddenbrooks ist Thomas Mann´s eigene Familie. Das habe ich noch garnicht gewusst. :wink:

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    Das Buch, dessen Autor dem Leser sofort ein Lasso um den Hals wirft, ihn zerrt, zerrt und nicht mehr losläßt.


    :study: Sarah J. Mass - Throne of Glass / Die Erwählte :study:

  • Ich hatte schon einen: sammetnen Pompadour.


    Das habe ich auch gelesen, wobei ich kurz überlegt habe ob man "Samt" mit mm schreibt, das ..etnen ist mir nicht so aufgefallen :uups:

    Liebe Grüße
    Gabi


    "Welchen Kummer deiner Seele du auch ertränken willst,
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    Jean Cocteau


  • Was mir ein bisschen Schwierigkeiten bereitet sind die französischen Begriffe und stellenweise die wörtliche Rede. Und auch die Verwandschaftsverhältnisse sind mir noch nicht so ganz klar. :loool:


    Da bin ich ja mal beruhigt, dass es nicht nur mir so geht. lso das mit dem französischen klappt ja schon so lala, aber die Verwandtschaften und wer nur mit den Buddenbrooks befreundet ist... heieiei. :mrgreen: Bisher ist es aber schon recht nett geschrieben.

    „Verrücktheit ist unendlich faszinierender als Intelligenz, unendlich tiefgründiger. Intelligenz hat Grenzen, Verrücktheit nicht.”


    Claude Chabrol (*1930), frz. Filmregisseur u. -kritiker

  • ber die Verwandtschaften und wer nur mit den Buddenbrooks befreundet ist...


    Ich schreibe mir die Namen und Verwandtschaftsverhältnisse auf, alle Namen die ich für wichtig finde werden notiert. Das habe ich zwar noch nie so gemacht, aber ich glaube auch es ist einfach so verwirrend, ich werde mir die Namen über die Generationen nicht merken :-?
    Ansonsten gefallen mir die Beschreibungen sehr gut, z.B. das Essen im großen Speisezimmer, mit allen Freunden und Verwandten, die detailgenauen Beschreibungen, da kann ich alles direkt sehen.

    Liebe Grüße
    Gabi


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    Jean Cocteau

  • Hallo Leserundler!


    Zitat

    die vielen Namen, Verwandtschaftsverhältnisse und verschiedenen Charaktere verwirren mich noch etwas


    Ich bin zwar nicht bei der Leserunde dabei habe das Buch aber etwa vor einem Jahr gelesen. Mir hat dabei die Wikipediaseite, die meiner Meinung nach einen ausführlichen Überblick über das Buch gibt, geholfen mit den Figuren nicht durcheinander zu kommen. Hier werden die wichtigsten Figuren ausführlich beschrieben. Figuren des Romans


    Wenn man den Roman gar nicht kennt muss man natürlich aufpassen, dass einem nicht zu viel verraten wird und vielleicht nur jeweils den ersten Absatz lesen. :-#


    Liebe Grüße


    Autumn :winken:

    Verstehst du, was es heißt, irgendein bescheuertes kleines Musikstück oder eine Band so maßlos zu lieben, dass es wehtut?
    (Almost Famous)

  • ch bin zwar nicht bei der Leserunde dabei habe das Buch aber etwa vor einem Jahr gelesen. Mir hat dabei die Wikipediaseite, die meiner Meinung nach einen ausführlichen Überblick über das Buch gibt, geholfen mit den Figuren nicht durcheinander zu kommen. Hier werden die wichtigsten Figuren ausführlich beschrieben. Figuren des Romans


    Vielen Dank für diesen interessanten Hinweis :applause:

    Liebe Grüße
    Gabi


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    Jean Cocteau

  • Die letzten drei Tage kam ich gar nicht zum Lesen, für die Nacht war es mir doch zu "schwer".
    Was mich, außer den Verwandtschaftsverhältnissen, noch ziemlich irritiert, ist die damalige Sitte, die Eltern zu siezen.


    Die Familie trifft sich ja jede Woche (oder war es jede zweite Woche?) zum Essen, sind da immer auch die Hausfreunde dabei, oder ist das diesmal die Ausnahme?

    "Wir leben alle unter dem gleichen Himmel, aber wir haben nicht alle den gleichen Horizont."
    Konrad Adenauer


    :study: Ashley Audrain - Der Verdacht











    Einmal editiert, zuletzt von Coco206 ()

  • Die Familie trifft sich ja jede Woche (oder war es jede zweite Woche?) zum Essen, sind da immer auch die Hausfreunde dabei, oder ist das diesmal die Ausbahme?


    Sie treffen sich alle 2 Wochen und dass dieses Mal die Hausfreunde dabei waren, war - soweit ich mich erinnern kann - eine Ausnahme.

  • @ Coco
    An das siezen der Eltern musste ich mich auch erst gewöhnen. Damals war das so Sitte. Kann man sich heute garnicht mehr vorstellen, gell ?
    Ob das eigentlich generell Sitte war, oder nur in der feinen Gesellschaft ?
    Das die Hausfreunde bei dem Familientreffen dabei waren, war eine Ausnahme. :)

    Narkose durch Bücher - Das Richtige ist: das intensive Buch.
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    :study: Sarah J. Mass - Throne of Glass / Die Erwählte :study:

  • Wo Coco das gerade mit dem Siezen ansprach, hier etwas, dass mich in diesem Zusammenhang verdutzt hat: dass die Kindernamen tatsaechlich abgekuerzt werden. Tom fuer Thomas und Tony fuer die Kleine - passt fuer mich irgendwie nicht zum Rest...