Daphne Du Maurier – Jamaica Inn

  • Kurzbeschreibung:
    Dunkle Geheimnisse umgeben das verrufene Jamaica Inn, das einsam im öden Moorland von Cornwall liegt. In dieses Haus, nahe der zerklüfteten, sturm-gepeitschten Küste, verschlägt es die junge Mary. Schon bald nach ihrer Ankunft wünscht sie sich, niemals einen Fuß über die Schwelle des Gasthauses gesetzt zu haben ...Ein hinreißend erzählter Roman.


    Über den Autor:
    Daphne du Maurier, geboren am 13. Mai 1907 in London, gestorben am 19. April 1989 in Par, Cornwall, ist eine englische Schriftstellerin. Berühmt wurde sie durch die erfolgreichen Romane"Gasthaus Jamaica"und"Rebecca", die von dem Regisseur Alfred Hitchcock verfilmt wurden."Rebecca", mit Joan Fontaine und Laurence Olivier in den Hauptrollen besetzt, wurde 1944 als bester Film mit dem Oscar ausgezeichnet. 1963 folgte die Verfilmung von Du Mauriers Kurzgeschichte "Die Vögel", die ebenfalls von Alfred Hitchcock auf die Leinwand gebrachte wurde. Ähnlich erfolgreich war die Verfilmung ihres Romans "Dreh dich nicht um", der als"Wenn die Gondeln Trauer tragen"(1973) von Regisseur Nicolas Roeg mit Donald Sutherland und Julie Christie inszeniert wurde. Ihre Romane und Erzählungen zeichnen sich durch Spannung und psychologische Tiefe aus, auch wenn sie meist Abenteuer und Romanzen zum Thema haben und zu ihrer Zeit als melodramatisch galten. 1969 wurde ihr von der britischen Königin als Commander of the British Empire der Titel "Dame" erteilt.


    Meine Meinung:
    Vorweg: Durch den Roman „Rebecca“ wurde Daphne Du Maurier zu einer meiner Lieblingsautoren. Lange bin ich um ihr Buch „Jamaica Inn“ nur herumgeschlichen, weil es bei amazon so schlechte Beurteilungen bekommen hat. Der Grund war die schlechte Übersetzung ins Deutsche, die die Leser zu einer so schlechten Wertung veranlasst haben. Dennoch habe ich mich nicht für die englische Originalversion entschieden, da es leider nur sehr wenige Bücher von ihr in deutscher Sprache gibt. Wahrscheinlich werde ich mir das Buch noch einmal in Englisch kaufen um es richtig genießen zu können. Meiner Meinung nach sollten aber Leser mit keinen oder geringen Englisch-Kenntnissen nicht vor diesem so schönen Buch zurückschrecken.

    Als ich mit dem Buch Anfang der Woche zu lesen begonnen hatte, bin ich schon auf der ersten Seite, über diese doch sehr holprige Übersetzung gestolpert. Jedoch kann ich sage, dass man sich nach ca. 50 Seiten daran gewöhnt hat und nicht mehr alle paar Sätze etwas doppelt lesen muss um es zu verstehen. Diese Art sich auszudrücken zieht sich wie ein Roterfaden durch das gesamte Buch.


    Ich finde es sehr schade, dass dieses Buch bei vielen so einen abwertend Eindruck hinterlässt, deswegen werde ich mich jetzt von diesen „sprachlichen Schönheitsfehlern“ lösen und nur noch den Inhalt zu rezensieren.


    Wie für Daphne Du Maurier gewöhnlich, fesselt sie den Leser von der ersten Seite an, mit ihrer unheimlich und fesselnden Art zu schreiben. Sie webt die Handlung ihrer Geschichte so unbeschreiblich um ihre Protagonisten, dass diese unlösbar mit Ort, Zeit und Umgebung verbunden zu seien scheinen. Schauplatz ist wie in fast all ihren Romanen die sturmgepeitschte Küste Cornwalls. Sie beschreibt diesen Flecken Erde so, dass man beim Lesen wirklich meint dort zu sein. Ich liebe es, ihre Bücher im Herbst oder Winter zu lesen, weil sie dann wetterbedingt so wunderbar passen. Ihre Protagonisten sind keine schillernden Helden, sondern meist einfache Menschen, deren ausgefeilter Charakter sie zu etwas besonderm/ anderem macht, dass sich von der Masse hervorhebt. Sie schafft es immer wieder den Spannungsbogen aufrecht zu erhalten, dass man gar nicht mehr aufhören will zu lesen. Besonders gut hat mir hier das Ende, mit seiner besonderen Wende so gut gefallen.

    Die Handlung an sich würde an sich von mir fünf Sterne bekommen, doch durch diese Übersetzung bekommt sie einen Punkt Abzug.


    :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5:


    Ich liebe die Bücher; sie sind kalte, zuverlässige Freunde. (Victor Hugo)

  • Hallo Titania,
    ich habe Jamaica Inn vor mehreren Jahren mal gelesen - nachdem mich Rebecca begeistert hatte. Umso enttäuschter war ich dann von Jamaica Inn. Danach habe ich kein Buch mehr von Daphne DuMaurier angerührt. Aber vielleicht lag es in dem Fall auch an der Übersetzung? :-k


    Naja, frau kann ja nie weit genug im Vorraus planen - ich habe bei Amazon ein Tb gefunden, das gleich drei Romane enthält: Rebecca / The Frenchman's Creek / Jamaica Inn. Erscheint übrigends erst am 20. Juni 2010. :shock: :mrgreen:


    Edit: Hmm, das muss ich mir aber noch genauer überlegen - dieses drei in eins buch hat nämlich nur 432 Seiten - dabei hat Rebbecca schon mehr Seiten. Gekürzte Versionen mag ich überhaupt nicht! [-( =;

  • "Jamaica Inn" habe ich vor einigen Jahren in einer intensiven du Maurier-Phase gelesen, aber es ist mir nicht mehr so gut im Gedächtnis wie andere ihrer Bücher. Daher vermute ich, dass es mich nicht so mitgerissen hat wie z.B. "Rebecca", das seit Jahrzehnten auf meiner Lieblingsbuchliste steht.


    @ Hermia,
    das "Rebecca-Gefühl" fand ich am ehesten in "Meine Cousine Rachel" wieder.


    Marie

    Bücher sind auch Lebensmittel (Martin Walser)


    Wenn du einen Garten und eine Bibliothek hast, wird es dir an nichts fehlen. (Cicero)



  • @ Hermia,
    das "Rebecca-Gefühl" fand ich am ehesten in "Meine Cousine Rachel" wieder.

    Ich habe "Meine Cousine Rachel" Anfang diesen Jahres gelesen, mir hat es auch gut gefallen, aber leider hat mir die gewisse "Würze" gefehlt. Wie unterschiedlich Geschmäcker doch sein können. :wink:

    Ich liebe die Bücher; sie sind kalte, zuverlässige Freunde. (Victor Hugo)

  • Ich habe "Jamaica Inn" vor ca 25 Jahren in deutscher Sprache gelesen und weiß davon nur noch, dass ich es gar nicht fesselnd fand.

    "Books are ships which pass through the vast sea of time."
    (Francis Bacon)
    :study:
    Paradise on earth: 51.509173, -0.135998

  • Also Jamaica Inn ist bis jetzt das einzige, was ich von Daphne DuMaurier gelesen hab. Ich hab's mir damals besorgt, nachdem ich mit meiner Familie während unseres Cornwall-Urlaubs den original Jamaica Inn besucht hatte. Ich fand das Buch eigentlich echt gut und auch sehr spannend, und die beiden Helden waren mir eigentlich sehr sympathisch. Ich hab's aber auch auf Englisch gelesen, musste mich also nicht mit der Übersetzung rumquälen. Ich hab noch "Die Bucht des Franzosen" daheim rumliegen, aber noch nicht gelesen. Und "Rebecca" steht auch schon seit langem auf meiner Leseliste!

    "Stelle dich an den Abgrund der Hölle und tanze zur Musik der Sterne!"