Zum Inhalt:
Vier Frauen werden brutal ermordet, und als Visitenkarte hinterlässt der Mörder in ihren Gärten einen Schneemann. Harry Hole und seine neue Kollegin Katrine Bratt vermuten bei ihm ein Trauma. Warum sollte er sonst ausgerechnet junge Mütter töten?
Eine Fährte nach der anderen erweist sich als falsch. Kurzzeitig verdächtigt Harry sogar die neue Kollegin. Doch dann kommt er dem Geheimnis einer der Frauen auf die Spur und erkennt das Motiv – und was auf dem Spiel steht: Längst verfolgt der Mörder Harrys große Liebe Rakel. Aus der Verbrecherjagd wird der irrwitzige Kampf um eine Frau. Und erst als Harry sich seine eigene Lebenslüge eingesteht, tritt der Mörder aus dem Schatten. Denn nun steht er seinem entscheidenden Opfer gegenüber: Harry Hole.
(quelle: vorablesen.de)
Wie so manch andere/r Glückliche/r hier im Forum, hatte auch ich das Glück "Schneemann" als Leseexemplar geschenkt zu bekommen um es zu rezensieren.
Für mich war es der erste Roman von Jo Nesbø und damit mein 1. Harry Hole Krimi. Die Aufteilung in kurze und prägnante Kapitel (sogar mit Kapitelüberschrift, die ich immer sehr treffend fand) hat mir sehr gut gefallen, da man sich nicht allzusehr verliert und nach den einzelnen Kapiteln auch mal einhalten kann und über das gerade Geschehene/Gelesene Revue passieren lassen kann. Auch das Trennen der Handlung durch Teile war gut durchdacht, da jeder Teil in sich einen eigenen Handlungsstrang hat. Die Sprache fand ich recht einfach und flüssig zu lesen - und auch wenn ich den ein oder anderen norwegischen Ausdruck nicht kannte, tat dies dem Lesevergnügen keinen Abbruch.
Ich fand den Auftakt, der eine Begebenheit im Jahre 1980 schildert, sehr gelungen, da
- wie sich mit der Zeit herausstellt - dies der Schlüssel zu den Verbrechen in der Gegenwart (2004) ist.
Das Erste, was mir sowohl während als auch nach dem Lesen des Buches auffiel, ist, dass ich selten so etwas Dunkles und Düsteres gelesen habe. Dadurch, dass die Handlung im Novemberstattfindet und auch noch in Norwegen spielt, vermittelt Jo Nesbø sehr geschickt das Bild eines düsteren, kalten Schauplatzes.
Die Handlung an sich ist schlüssig und wirkt nicht konstruiert und dadurch, dass der Leser das ein oder andere Mal auf eine falsche Fährte geführt wird, steigt die Spannung immer mehr. Der "Held", Harry Hole, war mir gleich sympathisch - ein Charakter, der sich unbeirrt und selbstlos für seinen Job (auf)opfert und dadurch auch einiges verliert. Das Ende fand ich sehr gut gemacht.
Vor allen Dingen Kapitel 33 gegen Ende es Romans ist ziemlich Schauer-über-den-Rücken-jagen-trächtig, da sich nun endgültig klärt, wer der kleine Junge aus dem 1. Kapitel ist.
Es war absolut nicht vorhersehbar - hat mir aber trotzdem sehr sehr gut gefallen.
Summa sumarum: ein wirklich gutes Buch und bestimmt nicht mein letzter Harry Hole Krimi!
Zum Autor:
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Jo Nesbø wurde 1960 in Oslo geboren. Er war zunächst als Finanzanalytiker und Ökonom für die norwegische Handelshochschule in Bergen tätig, arbeitete aber nebenberuflich als Journalist, bevor er sich als Schriftsteller selbstständig machte. Schon für seinen ersten Kriminalroman – Flaggermusmannen (dt. Der Fledermausmann) bekam Nesbø 1997 den Preis für den besten Krimi des Jahres. In ihm schildert der Autor die Erlebnisse von Kriminalkommissar Harry Hole auf einer Dienstreise nach Australien. Ebenfalls subtil, aber trotzdem volkstümlich ist die Pop-Band „Di Derre“. Frontmann, Vokalist und Komponist Jo Nesbø ist auch ein anerkannter Musiker, der nach Auskunft der Kritik gute Texte mit schwungvollen Popmelodien auf besondere Art verbindet.