Amy Bloom - Die unglaubliche Reise der Lillian Leyb / Away

  • Kurzbeschreibung amazon.de
    Die Jüdin Lillian Leyb ist Mitte zwanzig, als sie ihren russischen Heimatort nach einem schrecklichen Massaker verlässt, um in Amerika Fuß zu fassen. Die Lower East Side in New York wird zu ihrem neuen Zuhause, und das Schicksal scheint es gut mit ihr zu meinen - bis sie erfährt, dass ihre totgeglaubte Tochter vielleicht noch am Leben ist.
    Als Lillian 1924 in New York ankommt, weiß sie eines ganz genau: Sie will es schaffen in diesem großen, neuen, verheißungsvollen Land. Schon bald hat sie nicht nur eine Arbeit als Näherin, sondern auch einen vermögenden Liebhaber. Ihr Aufstieg scheint unaufhaltsam, bis eines Tage eine Verwandte vor ihrer Tür steht und behauptet, Lillians Tochter habe das Massaker in Russland überlebt und sei möglicherweise nach Sibirien gebracht worden. Von da an gibt es für Lillian kein Halten mehr. Wider alle Vernunft verlässt sie New York und macht sich völlig mittellos auf eine abenteuerliche Reise. Quer durch Nordamerika, entlang dem legendären Yukon Telegraph Trail, reist sie unbeirrt ihrem Ziel, Sibirien, entgegen. »Mit seiner Mischung aus lebhaften Charakteren, detailreichen Beschreibungen und poetischer Sprache weckt dieser Roman eine Lesefreude, wie es nur guter Literatur gelingt.« Los Angeles Times


    Inhalt
    Lillian weiss dass sie jede Chance, die sich ihr bietet, ergreifen muss, um weiterzukommen, diese ergreift sie und sogar im doppelten Masse als Näherin am Goldfadn Theatre und als Geliebte sowohl des Sohnes und Vaters die Besitzer desselbigen. Die Menage à Trois funktioniert sehr gut, wenn auch etwas eigentümlich. Für Lillian spielt das keine Rolle sie will einfach weiterleben.
    Von einem Tag auf den andern ändert sich jedoch das Leben von Lillian, wie ihre Cousine Raisele bei ihr eintrifft und erklärt, dass ihre totgeglaubte Tochter Sophie lebt, und zwar in Sibirien.
    Nun gibt es keinen Halt mehr für sie und es beginnt eine gewagte Reise quer durch Nordamerika. Die Reise ist geprägt mit Begegnungen der verschiedensten Menschen, die schwarze Prostituierte in Seattle die ihr hilft sich nach einem Tiefschlag wieder aufzurappeln, der Polizeibeamte in Prince Rupert, der sie kurzerhand ins Gefängnis steckt, um den Winter zu übeleben.
    Lillian scheut sich vor gar nichts, es gilt einfach sich Geld zu beschaffen, ganz gleich, auf welche Art nur damit sie ihren Weg gehen kann, sie hat nur ein einziges Ziel vor Augen – Sophie.


    Meine Meinung
    Eine beachtliche Geschichte. Die Handlung ist sehr breit angelegt, den Personen um Lillian wird einen weiten Raum gewährt. Die Autorin verwendet eine ausdruckstarke Sprache zeigt Phantasie. Die Gesellschaft, in der sich Lillian bewegt, wird in atmosphärischen dichten Worten beschrieben. Für meinen Begriff ist nicht die Reise das Wichtigste in diesem Roman sondern das Drumherum die Einzelheiten, die sich zu einem Ganzen zusammenfügen.
    Einige Male ist man zwar etwas irritiert wegen der starken Leiblichkeit, die vordergründig ersichtlich ist, aber ihr Körper ist das einzige Kapital, dass Lillian besitzt und welches sie einsetzt, um ihr Vorhaben zu erreichen.
    Was man als Leser etwas vermisst, die Mutterliebe die Lillian drängt diese Reise auf sich zu nehmen ist nicht sehr spürbar; jedoch die Kraft, die in ihr steckt die fühlt man.
    Die „New York Times „ beschreibt dieses Buch als „Grossartige Literatur“. So weit würde ich nicht gehen, es bietet einfach gute Unterhaltung, ist lesenswert.

    Gebt gerne das, was ihr gerne hättet: Höflichkeit, Freundlichkeit, Respekt. Wenn das alle tun würden, hätten wir alle zusammen ein bedeutend besseres Miteinander.

    Horst Lichter

  • Danke für diese Rezi, serjena. Ich habe das Buch vor ein paar Monaten schon mal in der Hand gehabt und hätte es fast gekauft, war mir aber dann doch zu teuer. Meine Mama hat das Leseexemplar zuhause (sie ist Buchhändlerin) und will es mir schicken, sobald sie es gelesen hat. :)