"Bio. Mein Leben" von Alfred Biolek

  • Zu Weihnachten habe ich die Biografie von Alfred Biolek geschenkt bekommen und jetzt gelesen:


    Aus der Amazon.de-Redaktion
    Nie mehr die „berühmten alfredissimo-Servietten“ von der Küchenrolle? Das „Bio-Loch“, endgültig verstopft? Kein gepflegter Smalltalk mehr zwischen Pfeffermühle („nur frisch gemahlen!“), Riesling und Parmesan (niemals aus der Tüte, igitt!). Kein vertraut nervtötendes Räuspern mehr? Kaum vorstellbar, aber Alfred Biolek sagt dem Fernsehen adieu. Das Medium scheint dem 72Jährigen fremdgeworden. Nicht ganz, denn, wie man hört, findet Fernsehen künftig für ihn im Theater statt. Bis das ganze allerdings spruchreif ist, wird erst einmal schriftlich Bilanz gezogen. Bio packt aus!
    Spurensuche im osttschechischen Frystat. Versehen mit einer detaillierten Ortsbeschreibung forscht Bios junger Biographenfreund Veit Schmidinger im ehemaligen Freistadt nach Zeichen früheren Wirkens. (Wo ist er denn hin, der Herr Advokat? Grüße an den Herrn Doktor!) - Die nahezu 100 Seiten umfassende Kindheit, Vertreibung und Flucht der großbürgerlichen Bioleks stellen die stärksten Kapitel des Buches dar. In der neuen schwäbischen Heimat studierte Biolek, ganz väterlichem Vorbild folgend, Jura und fand sich bald als Justiziar in der Rechtsabteilung des ZDF wieder. Nicht lange, und der Freizeitmime und geborene Conferencier sollte in der Unterhaltung kräftig mitmischen.
    Den Hauptteil der Erinnerungen bildet natürlich der unglaubliche Durchmarsch beim WDR, Bios lebenslangem Heimatsender. Das „Kommunikationstalent, das mit Leuten reden und sie öffnen kann“, startete mit dem „Kölner Treff“ eine beispiellose Infotainment-Serie des gehobenen Niveaus, sah sich aber schon früh mit dem Vorwurf konfrontiert, „sich fortwährend auf unangenehme Art anzubiedern“, wie die „Westdeutsche Allgemeine Zeitung“ damals urteilte. Kritische Töne wie diese sind eher selten zu vernehmen, vielleicht eine Folge der allzu großen Nähe, die Biograph Schmidinger an sein Objekt bindet. Zwischen unzähligen Promitreffs und Reminiszenzen an „Bios Bahnhof“, „Mensch Meier!“ und den „Boulevard Bio“, blitzt immer wieder die Liebe zum Kochen auf. Nur folgerichtig, dass dieses Faible des geborenen Gastgebers und Menschenfreunds mit „alfredissimo!“ gewinnbringend umgesetzt wurde. 40 Jahre Fernsehgeschichte -, einfach so zu Ende? Könnten Sie uns dann wenigstens bitte eine der berühmten alfredissimo-Servietten reichen? –Ravi Unger


    Kurzbeschreibung
    Zeitgeschichte, Kulturgeschichte, Fernsehgeschichte - Alfred Biolek erzählt sein Leben. Eine Biographie über Alfred Biolek, geschrieben von ihm selbst und Veit Schmidinger. Der Meister der TV-Unterhaltung und Talkshow-Kultur berichtet über 40 Jahre Fernsehgeschichte, über sein Leben vor der Fernsehzeit und neben der Arbeit. Kölner Treff. Am laufenden Band. Bios Bahnhof. Boulevard Bio. Alfredissimo. Kann man mehr Fernsehgeschichte schreiben? Kann man über Jahrzehnte mehr Sympathien beim Publikum gewinnen, ohne sich jemals anzubiedern und die eigene Bildung und Intelligenz zu verraten? Alfred Biolek ist ein Unikat. Und weil er bei aller Prominenz immer zurückhaltend, fast stumm war, wenn es um sein persönliches Leben ging, ist dieses Buch für sein Publikum und seine Anhänger eine späte Überraschung. Zusammen mit Veit Schmidinger erzählt Alfred Biolek zum ersten Mal die Geschichte seines Lebens. Die Geschichte seiner Kindheit, die fast ein eigenes Buch wert wäre, führt mitten in den Strudel des Untergangs des alten Mitteleuropa. Sein Geburtsort, Freistadt, heute Karwin, in dem Deutsche, Tschechen, Polen, Schlesier und Juden zusammenlebten, war das Paradies seiner Kindheit, aus dem er früh vertrieben wurde. Die dramatische Flucht in den Westen, der Tod des älteren Bruders, die Schulzeit in den frühen Jahren der Bundesrepublik haben ihn geprägt, vor allem die Erfahrung, als junger Deutscher ein Jahr in den USA zu leben. Der Rest ist ein Bildungsroman, den das Leben schrieb - das Jura-Studium und das Studentenkabarett, der Assessor in der Rechtsabteilung des ZDF und die Münchner Bohème in den 70ern, der Talk-Show-König und die Homosexualität, der Weltbürger und der Fernsehkoch. Der Gesprächspartner der Republik. ZDF und ARD. Köln und Berlin. Ein Buch über ein Leben, in dem viele Leben stecken.


    Über den Autor
    Alfred Biolek, geboren 1934 in Karwin (Freistadt) in der damaligen Tschechoslowakei. Nach dem juristischen Studium in München und Freiburg Gastgeber zahlreicher Fernsehunterhaltungssendungen und Talk-Shows. Seit 1994 Autor erfolgreicher Kochbücher, u.a. »Meine Rezepte«, »Neue Rezepte«, »Die Rezepte meiner Gäste« und zusammen mit Eckard Witzigmann »Rezepte, wie wir sie mögen«. 2001 erschien »Boulevard Bio. Die ersten 10 Jahre«. Veit Schmidinger, geboren 1972. Studium der Germanistik und Kunstgeschichte in Leipzig und Paris. Im September 2006 erscheint im Verlag Männerschwarm/Hamburg eine biographische Studie über Klaus Mann.


    Meine Meinung :D
    Ich habe die Biografie verschlungen. Es war sehr interessant, zu erfahren, wie Alfred Biolek zu dem geworden ist, was er ist. Er hätte auch Anwalt in Waiblingen werden können, er wäre niemals berühmt geworden ... aber es hat ihn immer zu den Medien gezogen und das war gut so. Als Kind wollte er immer Zirkusdirektor werden. Vieles wusste ich nicht, so habe ich viel über eine von mir sehr geschätzte Persönlichkeit erfahren können. In ruhigen Bildern beschreibt Veit Schmidinger Bioleks Kindheit und Jugend. In Briefen, die Biolek an Veit schreibt, gibt er Einblick in seine Gefühle, sein Leben. Ich habe noch nicht viele Biografien gelesen, die so interessant waren. Ich bin schon lange ein Fan von Biolek, insbesondere wegen seiner Kochleidenschaft ... denn die teile ich mit ihm. Ach, wie gern würde ich mal mit ihm zusammen kochen ;o) ... Schade, dass er das Fernsehen nach einer beispielhaften Karriere verlässt. Er hat das Fernsehen mit aufgebaut und kann nun nicht mehr viel damit anfangen (was ist auch daraus geworden). Er sagt "Es ist nicht mehr meine Welt". Aber Alfred Biolek wird kein ruhiges Rentnerleben führen, da bin ich mir sicher. Der Mann ist so neugierig und so agil. Er kehrt zu seinen Wurzeln zurück, zum Theater ... das war und ist immer schon seine große Leidenschaft. Eine wunderschöne Biografie, Danke an Veit Schmidinger und Alfred Biolek für diese Lektüre. =D>

    "Ein Leben ohne Hund ist möglich, aber sinnlos ..."

    (nach Loriot)

    Einmal editiert, zuletzt von Steffi ()

  • Zitat

    Original von Heidi Hof
    Danke für die Rezi Steffi, denn Biolek mag ich persönlich auch sehr, und ich bin auch schon ein paar mal um dieses Buch schlawenzelt. Ich werde es gewiss noch kaufen :thumleft:


    Den Worten von Heidi schliesse ich mich gerne an, denn auch ich mag Alfred Biolek sehr gerne, seine einfühlsamen, klugen Gespräche im >Boulevard Bio< habe ich mir eigentlich nie entgehen lassen.
    Ich habe hier einen, vielleicht einen interessanten Tipp für alle Fans, die im Raum Düsseldorf wohnen:


    Savoy Theater Düsseldorf
    Samstag 28.04.2007 - 20:00h


    ALFRED BIOLEK
    "Mein Theater mit dem Fernsehen"


    Nach vier Jahrzehnten in der deutschen TV-Unterhaltung geht Alfred Biolek auf die Bühne und erzählt seine Geschichte – die Geschichte eines Juristen, der als Quereinsteiger zu einer der prominentesten Persönlichkeiten des deutschen Fernsehens avancierte.


    Auf einer großen Leinwand erscheint das Anschauungsmaterial: Ausschnitte aus seinen Produktionen, – z.B. „Drehscheibe“, „Am laufenden Band“, „Monty Python’s Flying Circus“, „Bio’s Bahnhof“, „Mensch Meier“ „Boulevard Bio“ und „Alfredissimo“. Er referiert, reflektiert und räsoniert nicht nur solo, er holt auch Talkgäste auf die Bühne, und zwar Interessenten aus dem Publikum sowie geladene Gäste - in erster Linie Stars und Persönlichkeiten, die in seinen Sendungen aufgetreten sind, aber auch nichtprominente Gesprächspartner, die für ihn eine wichtige Rolle gespielt haben.


    Egal ob Anekdoten, Hintergrundinformationen oder kleine Geheimnisse, wenn „Bio“ aus dem Nähkästchen plaudert, so verfolgt er wie eh und je ein Ziel: Gute Unterhaltung!


    Gruss Bonprix ;)

  • am 28.04.07 bin ich in SPO im Urlaub ... sonst wäre ich vielleicht nach Düsseldorf gefahren. Das hört sich sehr interessant an. Danke für den Tipp, Bonprix :thumleft:

    "Ein Leben ohne Hund ist möglich, aber sinnlos ..."

    (nach Loriot)

  • Ich habe "Bio.Mein Leben" als Hörbuch gehört.


    Ich kann mich dem bereits Geschriebenen nur anschließen. Mir hat es gut gefallen. Für mich ein ein Stück Fernsehgeschichte, auch wenn ich nie ein ganz großer Biolek-Fan war.


    Das besondere des Hörbuches ist, dass die Briefe, die Bio beisteuert, von ihm selbst gelesen werden.


    Mein Gesamteindruck :)

  • aus der Amazon-Redaktion:


    Aus der Amazon.de-Redaktion
    Nie mehr die „berühmten alfredissimo-Servietten“ von der Küchenrolle? Das „Bio-Loch“, endgültig verstopft? Kein gepflegter Smalltalk mehr zwischen Pfeffermühle („nur frisch gemahlen!“), Riesling und Parmesan (niemals aus der Tüte, igitt!). Kein vertraut nervtötendes Räuspern mehr? Kaum vorstellbar, aber Alfred Biolek sagt dem Fernsehen adieu. Das Medium scheint dem 72Jährigen fremdgeworden. Nicht ganz, denn, wie man hört, findet Fernsehen künftig für ihn im Theater statt. Bis das ganze allerdings spruchreif ist, wird erstmal schriftlich Bilanz gezogen. Bio packt aus!


    Spurensuche im osttschechischen Frystat. Versehen mit einer detaillierten Ortsbeschreibung forscht Bios junger Biographenfreund Veit Schmidinger im ehemaligen Freistadt nach Zeichen früheren Wirkens. (Wo is er denn hin, der Herr Advokat? Grüße an den Herrn Doktor!) - Die nahezu 100 Seiten umfassende Kindheit, Vertreibung und Flucht der großbürgerlichen Bioleks stellen die stärksten Kapitel des Buches dar. In der neuen schwäbischen Heimat studierte Biolek, ganz väterlichem Vorbild folgend, Jura und fand sich bald als Justiziar in der Rechtsabteilung des ZDF wieder. Nicht lange, und der Freizeitmime und geborene Conferencier sollte in der Unterhaltung kräftig mitmischen.
    Den Hauptteil der Erinnerungen bildet natürlich der unglaubliche Durchmarsch beim WDR, Bios lebenslangem Heimatsender. Das „Kommunikationstalent, das mit Leuten reden und sie öffnen kann“, startete mit dem „Kölner Treff“ eine beispiellose Infotainment-Serie des gehobenen Niveaus, sah sich aber schon früh mit dem Vorwurf konfrontiert, „sich fortwährend auf unangenehme Art anzubiedern“, wie die „Westdeutsche Allgemeine Zeitung“ damals urteilte. Kritische Töne wie diese sind eher selten zu vernehmen, vielleicht eine Folge der allzugroßen Nähe, die Biograph Schmidinger an sein Objekt bindet. Zwischen unzähligen Promitreffs und Reminiszenzen an „ Bios Bahnhof“, „Mensch Meier!“ und den „Boulevard Bio“, blitzt immer wieder die Liebe zum Kochen auf. Nur folgerichtig, dass dieses Faible des geborenen Gastgebers und Menschenfreunds mit „alfredissimo!“ gewinnbringend umgesetzt wurde. 40 Jahre Fernsehgeschichte -, einfach so zu Ende? Könnten Sie uns dann wenigstens bitte eine der berühmten alfredissimo-Servietten reichen? –Ravi Unger


    Kurzbeschreibung
    Zeitgeschichte, Kulturgeschichte, Fernsehgeschichte - Alfred Biolek erzählt sein Leben. Eine Biographie über Alfred Biolek, geschrieben von ihm selbst und Veit Schmidinger. Der Meister der TV-Unterhaltung und Talkshow-Kultur berichtet über 40 Jahre Fernsehgeschichte, über sein Leben vor der Fernsehzeit und neben der Arbeit. Kölner Treff. Am laufenden Band. Bios Bahnhof. Boulevard Bio. Alfredissimo. Kann man mehr Fernsehgeschichte schreiben? Kann man über Jahrzehnte mehr Sympathien beim Publikum gewinnen, ohne sich jemals anzubiedern und die eigene Bildung und Intelligenz zu verraten? Alfred Biolek ist ein Unikat. Und weil er bei aller Prominenz immer zurückhaltend, fast stumm war, wenn es um sein persönliches Leben ging, ist dieses Buch für sein Publikum und seine Anhänger eine späte Überraschung. Zusammen mit Veit Schmidinger erzählt Alfred Biolek zum ersten Mal die Geschichte seines Lebens. Die Geschichte seiner Kindheit, die fast ein eigenes Buch wert wäre, führt mitten in den Strudel des Untergangs des alten Mitteleuropa. Sein Geburtsort, Freistadt, heute Karwin, in dem Deutsche, Tschechen, Polen, Schlesier und Juden zusammenlebten, war das Paradies seiner Kindheit, aus dem er früh vertrieben wurde. Die dramatische Flucht in den Westen, der Tod des älteren Bruders, die Schulzeit in den frühen Jahren der Bundesrepublik haben ihn geprägt, vor allem die Erfahrung, als junger Deutscher ein Jahr in den USA zu leben. Der Rest ist ein Bildungsroman, den das Leben schrieb - das Jura-Studium und das Studentenkabarett, der Assessor in der Rechtsabteilung des ZDF und die Münchner Bohème in den 70ern, der Talk-Show-König und die Homosexualität, der Weltbürger und der Fernsehkoch. Der Gesprächspartner der Republik. ZDF und ARD. Köln und Berlin. Ein Buch über ein Leben, in dem viele Leben stecken.


    meine Meinung:
    Ich bin ein großer Fan, Bücher/Biographien über Personen der aktuellen Zeitgeschichte zu lesen. Ich bin allerdings kein besonderer "Bio"-Fan.


    Trotzdem fand ich das Buch sehr interessant, vielleicht auch, weil ich es als Hörbuch, gelesen von Bio selbst, genossen habe.


    Neben den interessanten Einsichten in das Leben dieses Entertainers, war das Buch für mich auch ein Stück der eigenen (Fernseh-)Geschichte. Ich hatte viele dejà-vue Erlebnisse, einfach toll!


    Meine Gesamtbewertung: :applause: