Garth Stein - Enzo. Die Kunst ein Mensch zu sein

  • Kurzmeinung

    Lilias
    Ein wunderbarer Roman über Freundschaftund Zusammenhalt. Taschentuchalarm!
  • Der Klappentext:


    Im nächsten Leben, da ist sich Enzo sicher, wird er ein Mensch sein. Deshalb beobachtet der kluge Hund die Welt um sich herum genau - und er kommt zu erstaunlichen Einsichten.


    Sein großes Vorbild ist sein Herrchen Denny: Familienvater, Rennfahrer und der zuverlässigste Freund, den ein Hund haben kann. Doch dann gerät Dennys Leben plötzlich aus den Fugen...


    Die Geschichte einer wunderbaren Freundschaft zwischen echten Kerlen - von denen einer vier Pfoten hat.


    Meine Meinung:


    Mir hat das Buch sehr gut gefallen, obwohl es nicht in mein übliches Beuteschema passt.


    Das Buch ist sehr traurig, dass mir sonst eigendlcih gar nicht gefällt. Aber dieses Buch hat mich trotzdem irgendwie gefangen gehalten.


    Die Geschichte von Enzo und Denny wird sehr einfühlsam erzählt und obwohl vieles vorhersehbar war, hat das Buch mich von der ersten Seite an gefesselt.


    Für Atorennen interessiere ich mich eingendlich nicht, die Rennszenen im Buc haben mich aber nicht wirklich gestört. Sie passen zu dem Buch und man kann sie sehr leicht auf den normalen Alltag übertragen.


    Das Buch wird aus der Perspektive des Hundes Enzo erzählt. Diese Perspektive war für mich eine vollkommen neue Erfahrung. die mir aber sehr gut gefallen hat.


    Die Internetseite des Buches: http://www.enzoderhund.de/

    :study:
    Die Chroniken von Narnia von C. S. Lewis
    Der Herr der Ringe von J. R. R. Tolkien
    Bartimäus das Armulett von Samarkand von Jonathan Straud

  • Das Buch ist auf jeden Fall etwas für mich als großen Hundefreund :cheers:


    Die Internetseite ist seeehr schön, hab schon beim Fotowettbewerb mitgemacht und mir das "Enzo-Lied" angehört, das ist wirklich wunderschön! Ich kann mich leider nicht entscheiden, ob ich das Cover der deutschen oder der englischen Ausgabe schöner finde, deswegen werde ich mir wohl beide Ausgaben kaufen 8-[


    :flower:

    "Hab Vertrauen in den, der dich wirft, denn er liebt dich und wird vollkommen unerwartet auch der Fänger sein."
    Hape Kerkeling


    "Jemanden zu lieben bedeutet, ihn freizulassen. Denn wer liebt, kehrt zurück."
    Bettina Belitz - Scherbenmond


    http://www.lektorat-sprachgefuehl.de

  • Natürlich konnte ich dem Buch nicht lange widerstehen und habe es gerade beendet.


    Es war ein sehr bewegendes Buch, dass mich sehr nachdenklich gestimmt hat und mich sehr mitgenommen hat, vor allem der Schluss. Am Anfang fand ich das Buch sehr lustig, da ich selbst einen Hund habe, den ich über alles liebe, konnte ich mir sehr gut vorstellen, dass dieses Buch auch von meinem Hund geschrieben sein könnte. Aber die Geschichte nimmt sehr schnell eine dramatische Wendung und ich habe angefangen, mich unter anderem sehr über das Verhalten von Dennys Schwiegereltern aufzuregen. Der Schluss wurde ja bereits zu Beginn des Buches angedeutet und trotzdem hat er mich sehr mitgenommen.


    Die vielen Details über Autorennen haben mich überhaupt nicht gestört, auch wenn ich mich nicht dafür interessiere. Ich fand eher die Art und Weise, die Rennfahrer-Philosophie mit der Lebensphilosophie eines Hundes bzw. eines "normalen" Menschen zu vergleichen und zu verbinden, sehr interessant!


    :flower:

    "Hab Vertrauen in den, der dich wirft, denn er liebt dich und wird vollkommen unerwartet auch der Fänger sein."
    Hape Kerkeling


    "Jemanden zu lieben bedeutet, ihn freizulassen. Denn wer liebt, kehrt zurück."
    Bettina Belitz - Scherbenmond


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  • "Enzo. Die Kust ein Mensch zu sein" erzählt die Geschichte einer kleinen Familie aus der Sicht ihres Hundes Enzo. Genau genommen ist Enzo zunächst einmal des menschlichen Hauptprotagonisten Dennys ganze Familie, denn erst nachdem er Enzo hat, lernt Denny seine zukünftige Frau Eve kennen und sie bekommen zusammen eine Tochter.
    Zu Beginn einmal ist Enzo eifersüchtig auf Eve, aber nach der Geburt der Tochter verstehen sie sich besser, denn Enzo wird akzeptiert und akzeptiert nun auch seinerseits die neuen Familienmitglieder.
    Nach kurzer Zeit erkrankt Eve. Bevor sie stirbt wohnen sie und Zoe lange Zeit bei ihren Eltern. Nach ihrem Tod geht eine wahre Schlammschlacht zwischen Denny und Eves Eltern um das Sorgerecht für Zoë los. Während dieser wird Denny sogar einer Vergewaltigung Minderjähriger bezichtigt, was den ganzen Prozeß noch verlängert.


    Diese gesamte Geschichte wird aus Enzos Sicht erzählt, der nebenbei immer wieder Weisheiten und Anekdoten aus dem Rennfahrer-Geschäft mit einfließen lässt, denn davon ist nicht nur Denny, sondern auch er selbst ein großer Fan, mit einigen metaphorischen Bezügen zum Auf und Ab des Lebens, der "Kunst ein Mensch zu sein". Außerdem wirft Enzo immer wieder kleine witzige Gedanken ein, wie er handeln würde oder was er sagen würde, wenn er Mensch wäre.
    Leider spielt es allerdings nach einer gewissen Zeit eigentlich keine Rolle mehr, dass das Buch aus der Sicht eines Hundes geschrieben wurde oder aus der eines normalen Erzählers.
    Die Geschichte ist sehr tragisch und man fragt sich zeitweise schon, wie ein Mensch alleine so viel verkraften kann. Aber Denny hat ja Enzo, der ihm bis zuletzt zur Seite steht. Trotz aller Tragik fehlte mir in diesem Buch jedoch ein wenig das Gefühl. Vieles war zwar sehr traurig, plätscherte allerdings einfach so dahin, ohne wirklich rührend zu wirken.
    Ebenso fehlte mir einfach der große Bezug zum Klappentext. Natürlich, Enzo glaubt und hofft, dass er in seinem nächsten Leben ein Mensch werden wird, aber so wirklich darauf ausgerichtet ist diese Geschichte nicht. Ich hätte mir eine treffendere Übersetzung des original Titels "The Art of Racing in the Rain" gewünscht.
    Dennoch ein wirklich sehr schönes und flüssiges Werk über das Leben, die Liebe und vor allem auch über Freundschaft.

  • Ebenso fehlte mir einfach der große Bezug zum Klappentext. Natürlich, Enzo glaubt und hofft, dass er in seinem nächsten Leben ein Mensch werden wird, aber so wirklich darauf ausgerichtet ist diese Geschichte nicht. Ich hätte mir eine treffendere Übersetzung des original Titels "The Art of Racing in the Rain" gewünscht.


    Jaa, das stimmt wohl leider, da geb ich dir vollkommen Recht, LilStar! Wenn ich jetzt so drüber nachdenke, was denn eigentliche diese "Kunst, ein Mensch zu sein" eigentlich ist (aus der Sicht Enzos), muss ich zugeben, dass ich gar nicht mehr weiß, was in dem Buch dazu gesagt wird. :-k


    :flower:

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    Hape Kerkeling


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    Bettina Belitz - Scherbenmond


    http://www.lektorat-sprachgefuehl.de

  • Ich habe die Geschichte als Hörbuch gehört und fand es einfach super. Es ist wirklich traurig aber unheimlich schön und für jeden Hundeliebhaber ein MUSS. :thumright:

    Hunde sind wie Bücher, man muss nur in ihnen lesen können, dann kann man viel lernen.


    [align=center]Oliver Jobes

  • Ich habe "Enzo" im Rahmen der Januar-Challenge gelesen und möchte euch auch kurz meine Meinung dazu mitteilen. :)
    Das Lesen ging sehr flott, Garth Steins Schreibstil ist flüssig und sehr angenehm. Im Gegensatz zu meinen "Vorrednern" haben mich die Rennszenen manchmal aber schon gestört. Irgendwann wurde es ein bisschen viel.
    Die Grundstimmung des Buches ist durchgängig traurig und teilweise auch deprimierend. Was aber bei den ernsten Themen, die behandelt werden, wohl auch schwer anders machbar ist. Manchmal hat mich das Buch dadurch aber auch runtergezogen. Was aber auch wieder ein Zeichen für Steins eingängigen Schreibstil ist, denn ich konnte mit allen Protagonisten - allen voran Enzo - sehr gut mitfühlen und sowohl Sympathie als auch Antipathie für die Charaktere entwickeln.
    An einigen Stellen musste ich aber auch laut lachen, zum Beispiel, als Enzo auf die Papiere pinkelt. :loool: Das war klasse. Es ist wirklich ganz toll beschrieben, was in Enzo vorgeht, und er ist ein großartiger Hund, den man sich ehrlich als besten Freund wünscht!
    Das Ende hat mich unheimlich mitgenommen und ich habe ziemlich, ziemlich viele Tränen vergossen. Der Abschluss hat mir sehr gut gefallen!
    Insgesamt vergebe ich :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: für den tollen Enzo. :thumleft: Und eine Empfehlung geht natürlich raus an alle Hundebesitzer und die, die es noch werden wollen, aber auch an alle anderen, die offen für eine traurige, nachdenkliche, aber insgesamt doch schöne Tiergeschichte mit Herz sind.

    „Das war ein Vorspiel nur, dort wo man Bücher verbrennt, verbrennt man auch am Ende Menschen.”
    Heinrich Heine
    "Nichts ist unmöglich, allein unserem beschränkten Geist erscheinen manche Dinge unbegreiflich."
    Marc Levy


    :study: in 2015: 18 Bücher, 6868 Seiten
    :study: in 2014: 2 Bücher, 771 Seiten 8-[
    :study: in 2013: 13 Bücher, 5079 Seiten
    :study: in 2012: 39 Bücher, 14318 Seiten
    :study: in 2011: 25 Bücher, 9255 Seiten

  • Denny und Enzo verbindet wirklich eine tolle Freundschaft. Und auch wenn der Anfang darauf hinweist, habe ich am Ende auch sehr viele Tränen vergossen :cry: Umso schöner ist


    Aber zwischendurch hat mich das Buch auch etwas genervt. Ich hasse einfach solche Menschen, die andere nur nieder machen wollen. Und das ewige Hin und Her ging mir ziemlich auf den Keks. Das hatte nichts mir der anfänglich schönen Hundegeschichte zu tun. Die Rennfahrerteile haben mich natürlich nicht gestört, da ich auch eine Auto-Fanatikerin bin. Und das Denny BMW fährt, hat mir besonders gefallen :wink:


    Ich finde auch, der Originaltitel passt einfach besser. Wegen des nervigen Mittelteils kann ich leider nur :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: von 5 Sternen vergeben. Das Buch ist dennoch für alle Hundeliebhaber empfehlenswert.

    <--- The Power of books!


    :study: Judith Pinnow - Fast bis zum Nordkap

  • Enzo, der in diesem Buch seine Geschichte erzählt, ist kein gewöhnlicher Erzähler - wir haben es hier mit einem ziemlich reflektiert denkenden Labradormischling zu tun, der das Ende seiner Tage nahen spürt und sich nur eines wünscht, nämlich in seinem nächsten Leben ein Mensch zu werden.


    Als kleiner Welpe ist er damals zu Denny gekommen, der in einer Werkstatt für Oberklassewagen arbeitet und in seiner Freizeit Autorennen fährt. Er hat erlebt, wie Denny seine spätere Frau Eve kennenlernte und heiratete und später, wie Töchterchen Zoë zur Welt kam. Darauf folgten einige überglückliche Jahre, bis Eve schwer krank wurde und Denny durch die Hölle ging, weil er befürchten musste, nicht nur seine Frau, sondern auch seine Tochter zu verlieren. Eine Zeit, in der Enzo sein einziger echter, treuer Verbündeter und Tröster war.


    Ja, es ist schon sehr zuckersüß, dieses Buch, und der erzählende Hund wird gnadenlos vermenschlicht. Ja, es ist eigentlich der pure Kitsch, und die Handlung, in der Dennys Lebensglück auf einmal dermaßen kippt, dass er eigentlich mit Hiob eine Selbsthilfegruppe gründen müsste, ist eines amerikanischen Schnulzfilms mehr als würdig.


    Aber trotzdem hat der Roman etwas an sich, das bewirkt hat, dass ich ihn gerne gelesen habe. Auch wenn die Figuren eher eindimensional sind (der hingebungsvolle Daddy, der seine kleine Tochter anbetet, die natürlich auch zum Niederknien niedlich ist, die fiesen, verknöcherten Schwiegereltern und so weiter), fand ich Denny und seine Familie doch sympathisch und konnte das Buch kaum aus der Hand legen, weil ich wissen wollte, ob das vermutete und erhoffte Happy End tatsächlich eintreten wird. Die Geschichte verläuft auch nicht so vorhersehbar wie befürchtet, allerdings waren mir ein, zwei Plot-Twists dann doch etwas zu dick aufgetragen.


    Erstaunlicherweise mochte ich auch die Passagen über den Rennsport sehr, obwohl ich die Formel 1 und ähnliches fürchterlich uninteressant finde. Aber aus den Betrachtungen, was einen guten Fahrer ausmacht, kann man sich durchaus den einen oder anderen Denkanstoß fürs tägliche Leben mitnehmen, ohne dass die Botschaften zu sehr mit dem Holzhammer vermittelt werden.


    Wenn es ab und zu mal eine dicke Extraportion Sentimentalität mit unrealistisch tollen, aber liebenswerten Hauptdarstellern, viel Gefühl und etwas Spannung sein darf, kann man hier ruhig zugreifen.


    Ich hänge mal noch den Link zur Originalfassung an, die ich gelesen habe.

  • Jaa, das stimmt wohl leider, da geb ich dir vollkommen Recht, LilStar! Wenn ich jetzt so drüber nachdenke, was denn eigentliche diese "Kunst, ein Mensch zu sein" eigentlich ist (aus der Sicht Enzos), muss ich zugeben, dass ich gar nicht mehr weiß, was in dem Buch dazu gesagt wird. :-k

    Hauptsächlich bedauert er ja immer, dass er sich nicht so gut mitteilen kann wie ein Mensch. Er wünscht sich immer wieder, sprechen zu können, damit er im Zweifelsfall besser einschreiten kann. Und den opponierbaren Daumen findet er toll, weil man so besser Gegenstände festhalten kann.


    Aber ja, eine wörtlichere Titelübersetzung wäre hier (mal wieder) durchaus angebracht gewesen. Die Kunst, im Regen Autorennen zu fahren, spielt doch immer wieder eine wichtige Rolle.