3. Teil: Kapitel 35 - Kapitel 51

  • Gut, dann werde ich mal mit gutem Beispiel vorangehen und diesen Thread eröffnen. Ich sage jetzt erst einmal etwas zu den ersten beiden Kapiteln des dritten Teils.
    Zum Teil fand ich das Ganze etwas unglaubwürdig. Lady Winter lässt sich komplett von d'Artagnan täuschen, als dieser in der Rolle des Grafen zu ihr geht. Ich meine, ja klar, es ist dunkel, aber weder an der Stimme noch per Tasten ;) erkennt sie, dass sie nicht ihren Geliebten trifft? Sehr merkwürdig und ich weiß nicht, ob ich das glauben soll, erst recht nicht, wenn man bedenkt, wie sie d'Artagnan am nächsten Tag sehen will und auch da wieder nichts merken soll. D'Artagnan soll statt dessen Rache für sie üben, sehr merkwürdig. Ich weiß nicht, ob Dumas die Gräfin wirklich so dumm und unwissend darstellen wollte. Vielleicht weiß sie auch alles, denn selbst der selbstgefällige d'Artagnan denkt sich:

    Zitat

    Diese Frau ist ganz entschieden ein durchtriebenes Weibsstück. Seien wir auf der Hut. (S. 435)


    Richtig spannend finde ich allerdings die Geschichte um den Ring, den d'Artagnan erhalten hat und den Athos zu erkennen glaubt. Gerade Athos' Vergangenheit ist ja immer noch die rätselhafteste, finde ich, denn es ist zum Einen viel Schreckliches vorgefallen, andererseits bin ich sicher, dass er noch mehr Geheimnisse mit sich herumschleppt. Der Ring muss ihm ja einst gehört haben, denn wie sonst sollte man sich dieses erklären:

    Zitat

    Athos betrachtete ihn und wurde sehr bleich. Dann probierte er ihn an dem Ringfinger seiner linken Hand Er paßte so gut an diesen Finger, als ob er dafür gemacht worden wäre. Eine Wolke der Rache und des Zorns zog über die gewöhnlich so ruhige Stirne des Edelmanns.

    Ich bin gespannt, wie dieser Ring in den Besitz von "Mylady" gekommen ist! :drunken:

  • Zum Teil fand ich das Ganze etwas unglaubwürdig. Lady Winter lässt sich komplett von d'Artagnan täuschen, als dieser in der Rolle des Grafen zu ihr geht. Ich meine, ja klar, es ist dunkel, aber weder an der Stimme noch per Tasten ;) erkennt sie, dass sie nicht ihren Geliebten trifft? Sehr merkwürdig und ich weiß nicht, ob ich das glauben soll, erst recht nicht, wenn man bedenkt, wie sie d'Artagnan am nächsten Tag sehen will und auch da wieder nichts merken soll. D'Artagnan soll statt dessen Rache für sie üben, sehr merkwürdig. Ich weiß nicht, ob Dumas die Gräfin wirklich so dumm und unwissend darstellen wollte.

    Das fand ich auch sehr unglaubwürdig. Ich kann mir auch nicht vorstellen, dass d'Artagnan seine Stimme so gut verstellen kann, dass Lady Winter sie für die des Grafen hält.

    :study:
    Die Chroniken von Narnia von C. S. Lewis
    Der Herr der Ringe von J. R. R. Tolkien
    Bartimäus das Armulett von Samarkand von Jonathan Straud

  • Ich bin gespannt, wie dieser Ring in den Besitz von "Mylady" gekommen ist! :drunken:

    Und jetzt - zwei Kapitel später - weiß ich es. ;)
    Ich war wirklich sehr erstaunt, wie naiv d'Artagnan sich "Mylady" gegenüber verhalten hat. Er ist so selbstgefällig, dass er die Situation einfach nicht richtig eingeschätzt hat und deswegen sein Geheimnis preisgab. Nur jemand, der gar nicht wirklich auf sein Gegenüber achtet, kann aus folgenden Worten eine Liebeserklärung herauslesen:

    Zitat

    "Ja, ich bin ein Ehrenmann", sprach d'Artagnan, entschlossen, der Sache ein Ende zu machen, "und seitdem Ihr mir Eure Liebe gestanden habt, seitdem ich ihres Besitzes gewiß bin, denn nicht wahr, ich besitze sie? ..."
    "Ganz und gar. Fahrt fort!" [...]
    "Würde ich an Eurer Liebe zweifeln, so würde ich es [das Geständnis] nicht ablegen, aber Ihr liebt mich, nicht wahr, Ihr liebt mich?"
    "Allerdings." (S. 439)

    - Als Leser merkt man an der Stelle sofort, dass das nur Worte sind, ich kann mir dazu nicht einmal einen ansatzweise liebevollen Tonfall vorstellen! Dennoch scheint d'Artagnan davon nichts zu merken, er gibt sein Geheimnis preis und ist dann noch verwundert, dass die gute Frau verärgert ist...
    Ich war schon erstaunt, dass


    Wie d'Artagnan mit Ketty umgeht, ist auch mal wieder unmöglich. Erst lässt er sich von ihr zur Flucht verhelfen, aber dann benimmt er sich nicht gerade vorbildlich, als sie ihn um Hilfe bittet. Auf ihre Frage hin, ob er sie denn liebe, reagiert er nicht viel anders, als Mylady es zuvor bei ihm getan hatte (komisch, dass er sein eigenes Verhalten nicht in ihr wiedererkannt hat!). Ich glaube, dass sie noch in große Gefahr geraten wird, denn bestimmt ist sie von Lady Winters Spionen erkannt worden, und garantiert wird d'Artagnan sich so nachlässig um ihre Sicherheit kümmern, dass sie einiges zu befürchten hat. Ich denke jedenfalls nicht, dass Dumas sie jetzt einfach in der Versenkung verschwinden lassen wird. [-X

  • - Als Leser merkt man an der Stelle sofort, dass das nur Worte sind, ich kann mir dazu nicht einmal einen ansatzweise liebevollen Tonfall vorstellen! Dennoch scheint d'Artagnan davon nichts zu merken, er gibt sein Geheimnis preis und ist dann noch verwundert, dass die gute Frau verärgert ist...
    Ich war schon erstaunt, dass


    Also ich war davon nicht so recht überrascht, eigentlich hab ich mir das schon die ganze Zeit gedacht. Das war im Film ja so "ähnlich" mit dieser Sache.



    Wie d'Artagnan mit Ketty umgeht, ist auch mal wieder unmöglich. Erst lässt er sich von ihr zur Flucht verhelfen, aber dann benimmt er sich nicht gerade vorbildlich, als sie ihn um Hilfe bittet. Auf ihre Frage hin, ob er sie denn liebe, reagiert er nicht viel anders, als Mylady es zuvor bei ihm getan hatte (komisch, dass er sein eigenes Verhalten nicht in ihr wiedererkannt hat!). Ich glaube, dass sie noch in große Gefahr geraten wird, denn bestimmt ist sie von Lady Winters Spionen erkannt worden, und garantiert wird d'Artagnan sich so nachlässig um ihre Sicherheit kümmern, dass sie einiges zu befürchten hat. Ich denke jedenfalls nicht, dass Dumas sie jetzt einfach in der Versenkung verschwinden lassen wird. [-X


    Das die gute Ketty noch in Gefahr geraten wird hab ich mir auch schon gedacht. Ich schätze wenn Lady Winter dahinterkommt wie Ketty D'Artagnan schon zuvor so schön geholfen hat, wird das sicherlich nicht gut für die Arme ausgehen.
    Da bin ich wirklich schon gespannt wie es da weitergehen wird!


    _____.-*-._____
    Die Schriftsteller können nicht so schnell schreiben,
    wie die Regierungen Kriege machen;
    denn das Schreiben verlangt Denkarbeit

    _____.-*-._____

  • Und jetzt - zwei Kapitel später - weiß ich es. ;)
    Ich war wirklich sehr erstaunt, wie naiv d'Artagnan sich "Mylady" gegenüber verhalten hat. Er ist so selbstgefällig, dass er die Situation einfach nicht richtig eingeschätzt hat und deswegen sein Geheimnis preisgab. Nur jemand, der gar nicht wirklich auf sein Gegenüber achtet, kann aus folgenden Worten eine Liebeserklärung herauslesen:

    - Als Leser merkt man an der Stelle sofort, dass das nur Worte sind, ich kann mir dazu nicht einmal einen ansatzweise liebevollen Tonfall vorstellen! Dennoch scheint d'Artagnan davon nichts zu merken, er gibt sein Geheimnis preis und ist dann noch verwundert, dass die gute Frau verärgert ist...
    Ich war schon erstaunt, dass


    Wie d'Artagnan mit Ketty umgeht, ist auch mal wieder unmöglich. Erst lässt er sich von ihr zur Flucht verhelfen, aber dann benimmt er sich nicht gerade vorbildlich, als sie ihn um Hilfe bittet. Auf ihre Frage hin, ob er sie denn liebe, reagiert er nicht viel anders, als Mylady es zuvor bei ihm getan hatte (komisch, dass er sein eigenes Verhalten nicht in ihr wiedererkannt hat!). Ich glaube, dass sie noch in große Gefahr geraten wird, denn bestimmt ist sie von Lady Winters Spionen erkannt worden, und garantiert wird d'Artagnan sich so nachlässig um ihre Sicherheit kümmern, dass sie einiges zu befürchten hat. Ich denke jedenfalls nicht, dass Dumas sie jetzt einfach in der Versenkung verschwinden lassen wird. [-X


    D´Artagnan ist ziemlich kalt in seinen Gefühlen. Er scheint jeden nur wegen seiner Ziele ausnutzen zu wollen. Natürlich sind das auch positive Ziele. Aber er ist eben total egoistisch.


    Gerade wenn er sich für einen Ehrenmann hält, hätte er sich mehr um das Schicksal von Ketty zu kümmern.

  • Ich bin nun etwas weitergekommen. Schon etwas geheimnisvoll wie unsere Madame Bonacieux in einer Kutche in entsprechendem Tempo vorbeirast.


    Aber sie schien es zu sein - das muntert unseren Held natürlich wahnsinnig auf.


    Der Besuch beim Kardinal - auch sehr merkwürdig. Er lässt D´Artagnan nicht verhaften - er bietet ihm sogar eine gute Position in seiner Garde an. Da will er ihn bestimmt besser unter Kontrolle halten können !


    Und dann im Anschluß erfahren wir auch, daß



    Das ist jetztmal ne Überraschung.


    Daraufhin gehen die Intrigen



    Beinahe werden unsere Musketiere auch Opfer eines Giftanschlags. - Nochmal gutgegangen!



    War das auch alles so im Film (@ Christine) ? :-k


    Grüsse


    Tirant

  • Der Besuch beim Kardinal - auch sehr merkwürdig. Er lässt D´Artagnan nicht verhaften - er bietet ihm sogar eine gute Position in seiner Garde an. Da will er ihn bestimmt besser unter Kontrolle halten können !

    Dieser Besuch ist wirklich sehr merkwürdig, da man so nicht damit gerechnet hätte (ich zumindest nicht). Ausnahmsweise ;) verhält d'Artagnan sich einmal richtig und geht nicht auf das Angebot ein, wenn auch nur, weil er fürchtet, dass er dadurch seine Freunde verlieren könnte. Irgendwie habe ich dabei aber das Gefühl, dass es dem Kardinal nicht nur um Kontrolle geht, sondern dass mehr dahinter steckt. Es dürfte ihn doch wahrscheinlich auch nicht allzusehr überrascht haben, dass d'Artagnan ablehnt:

    Zitat

    "Aber versteht wohl: Man hat alle Verpflichtung, seine Freunde zu verteidigen und zu belohnen; seinen Feinden ist man nichts schuldig. Dennoch will ich Euch einen Rat geben. Haltet Euch gut, nehmt Euch wohl in acht, denn von dem Augenblick an, wo ich meine Hand von Euch nehme, gebe ich keinen Heller mehr für Eurer Leben." (S. 468 )


    Geschrieben fand ich dieses Gespräch sehr gut, weil man sich auch hier wieder den Tonfall, Gestik und Mimik der Gesprächspartner allein durch die Wortwahl sehr gut vorstellen konnte.
    Sehr gut finde ich die anschließende Beschreibung der Vorbereitungen der Musketiere. Diese Szene ist finde ich so geschrieben, dass man als Leser das Gefühl hat, von oben auf die Straßen zu gucken und mal hier, mal dort einen der Musketiere oder eine andere Figur zu sehen und mitzubekommen, was diese macht. Sehr spannend in dem Zusammenhang auf jeden Fall diese "Beobachtung":

    Zitat

    Da er [d'Artagnan] nur auf die Bastille schaute, konnte er Mylady nicht sehen, die ihn, auf einem hellbraunen Pferd reitend, mit dem Finger zwei Menschen von ziemlich schlimmem Aussehen bezeichnete, welche sich sogleich den Reihen näherten, um ihn zu betrachten. Auf ihren fragenden Blick bestätigte Mylady, daß er es sei. Sobald sie sich überzeugt hatte, daß kein Versehen bei der Ausführung ihres Auftrags stattfinden konnte, spornte sie ihr Pferd und verschwand. (S. 471 f.)

    Diese Szene könnte ich mir gut genauso in einer Verfilmung vorstellen. :) Ich finde, dadurch wird es auch noch einmal richtig spannend, auch wenn ja klar ist, dass

  • Ich bin nun etwas weitergekommen. Schon etwas geheimnisvoll wie unsere Madame Bonacieux in einer Kutche in entsprechendem Tempo vorbeirast.


    Aber sie schien es zu sein - das muntert unseren Held natürlich wahnsinnig auf.


    Aufmunterung ja, aber es hat ihn ja schon einige Überwindung gekostet, dass er der Kutsche nicht wirklich hinterhergaloppiert ist. Zum Glück ist er da noch standhaft geblieben.



    Der Besuch beim Kardinal - auch sehr merkwürdig. Er lässt D´Artagnan nicht verhaften - er bietet ihm sogar eine gute Position in seiner Garde an. Da will er ihn bestimmt besser unter Kontrolle halten können !


    Eigentlich hatte ich schon die Verhaftung von D'Artagnan vor Augen und dann die anschließende Befreiung von ihm durch die Musketiere. Da war ich dann doch recht überrascht, dass der Kardinal da so "ruhig" geblieben ist!
    Man kann gespannt sein wie sich das weiterentwickelt!



    Also das einzige was von dieses Sachen ident mit dem Film ist...


    ansonsten hat das Buch derzeit nicht wirklich viel mit dem Film gemein. Was ich aber sehr gut finde!!^^


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    Die Schriftsteller können nicht so schnell schreiben,
    wie die Regierungen Kriege machen;
    denn das Schreiben verlangt Denkarbeit

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  • Zum Teil fand ich das Ganze etwas unglaubwürdig. Lady Winter lässt sich komplett von d'Artagnan täuschen, als dieser in der Rolle des Grafen zu ihr geht. Ich meine, ja klar, es ist dunkel, aber weder an der Stimme noch per Tasten ;) erkennt sie, dass sie nicht ihren Geliebten trifft?


    Das finde ich auch mehr als unglaubwürdig. Da hat es sich Dumas etwas zu leicht gemacht.



    Richtig spannend finde ich allerdings die Geschichte um den Ring, den d'Artagnan erhalten hat und den Athos zu erkennen glaubt. Gerade Athos' Vergangenheit ist ja immer noch die rätselhafteste, finde ich, denn es ist zum Einen viel Schreckliches vorgefallen, andererseits bin ich sicher, dass er noch mehr Geheimnisse mit sich herumschleppt.


    Das finde ich auch sehr spannend und ich bin schon sehr gespannt, welche Geheimnisse es noch geben wird und was am Ende alles so herauskommt.


    Was mir nicht so gefällt, ist, dass immer gleich von Liebe gesprochen wird. D'Artagnan verschenkt sein Herz ja wirklich allzu leicht. Und ich verstehe nicht ganz, dass er sich erst an Lady Winter rächen will und im nächsten Moment schwört er, dass er nur für sie lebt und atmet.


    Ich weiß gar nicht, von welchen Verfilmungen ihr sprecht. Die Verfilmungen, die ich kenne, haben so gar nichts mit dem Buch gemein.
    Da wäre einmal "Der Mann in der eisernen Maske", indem es hauptsächlich um Ludwig XIV geht und die Musketiere eher eine Nebenrolle spielen.
    Und "Die drei Musketiere" mit Kiefer Sutherland". An den kann ich mich nur sehr undeutlich erinnern. Ich weiß aber noch, dass er mir gut gefallen hat und das Porthos ständig ganz verzweifelt war und sich immer umbringen wollte, was ständig schief gegangen ist.

    Das Paradies habe ich mir immer als eine Art Bibliothek vorgestellt.
    (Jorge Luis Borges)

  • Was mir nicht so gefällt, ist, dass immer gleich von Liebe gesprochen wird. D'Artagnan verschenkt sein Herz ja wirklich allzu leicht. Und ich verstehe nicht ganz, dass er sich erst an Lady Winter rächen will und im nächsten Moment schwört er, dass er nur für sie lebt und atmet.

    Das finde ich auch nicht schlüssig. Aber d'Artagnan hat ja im Moment fast in jeder gesellschaftlichen Schicht etwas am Laufen: Lady Winter, Madame Bonacieux, Ketty, ... ;)


    Ich weiß gar nicht, von welchen Verfilmungen ihr sprecht. Die Verfilmungen, die ich kenne, haben so gar nichts mit dem Buch gemein.

    Ich kenne keine der Verfilmungen. Von daher bin ich da vollkommen unvoreingenommen. Ich kenne die drei Musketiere nur aus dem Soundtrack-Musikvideo "All for love"und aus der Hanuta-Werbung. :loool:

  • Ich habe jetzt die nächsten zwei Kapitel gelesen, also 41 und 42.
    Das Kapitel um die Belagerung von La Rochelle hat ja ziemlich eindrucksvoll gezeigt, wie jeder irgendwie versucht, sein Wohl zu erreichen, und zwar vor allem auf privater Ebene. Der krieg zwischen Frankreich und England ist für den Kardinal vor allem deswegen von Bedeutung, weil er darin seinen persönlichen Feldzug gegen Buckingham sieht. Ich finde das schlimm, denn so wird - wieder einmal - die Willkür deutlich, mit der die herrschende Klasse handelt.
    D'Artagnan hingegen kann zwei Attentätern mit Schusswaffen entkommen :sleep: und geht als Held aus dieser Situation hervor. Ich hatte da schon das Gefühl, dass er Lady Winter total unterschätzt, weshalb es mich auch absolut nicht gewundert hat, dass

    Er unterschätzt seine Gegner wirklich, weil er immer das Gefühl hat, klüger und überlegen zu sein.
    Etwas merkwürdig fand ich die Anmerkung über Madame Bonacieux:

    Zitat

    Was die Liebe anging, so war Madame Bonacieux die einzige Frau, die er [d'Artagnan] wirklich geliebt hatte (S. 475)

    Aha. Nun gut, dass er Ketty nicht liebt, ist ja jedem klar, aber was war denn das bitte mit der angeblich einzig wahren Liebe Lady Winter...? [-(

  • In den folgenden beiden Kapiteln (43 und 44) passiet ja nun eigentlich nicht gerade sehr viel. Die drei Musketiere begegnen dem Kardinal und folgen ihm in dieses Haus. Da hat mich dann doch sehr gewundert, wie naiv der Kardinal sich verhält. Er lässt die drei Musketiere einfach allein und zieht sich zu einem Gespräch mit Lady Winter zurück, in dem ja viele geheime Sachen besprochen werden! Sehr merkwürdig. Die drei hören natürlich auch ganz entspannt zu, nur Athos verlässt ohne weitere Angabe von Gründen dann die Szenerie. Ich vermute, dass er

  • Er lässt die drei Musketiere einfach allein und zieht sich zu einem Gespräch mit Lady Winter zurück, in dem ja viele geheime Sachen besprochen werden! Sehr merkwürdig. Die drei hören natürlich auch ganz entspannt zu, nur Athos verlässt ohne weitere Angabe von Gründen dann die Szenerie.


    Was mir dabei ein bisschen zu einfach gegangen ist, war die Tatsache dass die drei Musketiere dem Gespräch von Kardinal und Lady Winter lauschen konnten. Das war doch etwas zu zufällig für meinen Geschmack!


    Da ich nach diesem letzten Seiten des Kapitels zu neugierig war hab ich mich gleich auf das Nächste gestürzt.


    Hier ist der Kardinal gar nicht so skeptisch warum Athos nicht mehr mit den beiden anderen Musketieren auf ihn gewartet hat. Er kauft ihnen die Lüge recht schnell ab.
    Doch wie man dann erfährt kehrt Athos um sobald er aus einem Versteck heraus sieht wie der Kardinal samt seinen Gefährten vorbei ist.
    Und welch Überraschung er geht zu Lady Winter, wo er sogleich mal hinter sich die Tür verschließt damit diese nicht entkommen kann.
    Diese ist natürlich mal mehr als erstaunt als sich Arthos zu erkennen gibt und sie sieht wen sie da vor sich hat. Naja geschockt trifft es da wohl eher!
    Hier erfährt man auch das Arthos eigentlich ein Graf ist, was wiederrum sein Auftreten erklährt.
    Arthos kann es nicht so richtig fassen das seine totgeglaubte Frau doch noch am Leben ist. Und auch Lady Winter hatte geglaubt das Athos tot ist.

    Zitat

    Unsere Lage ist in der Tat seltsam, wir lebten bis jetzt beide nur, weil wir uns für tot hielten und weil eine Erinnerung weniger beengt als ein lebendes Wesen, obgleich eine Erinnerung of eine verzehrende Sache ist (S. 515)


    Als Athos ihr auch noch offenbart das er von so ziemlich allen ihren Intrigen weiß die sie mit dem Kardinal veranstaltet hat, war diese mehr als erstaunt!
    Naja die Sprachlosigkeit hält nicht lange an und sie erklährt Arthos das sie von D'Artagnan grausam beleigt wurde und er deswegen sterben müsse.
    An dieser Stelle wo Arthos nach dieser Aussage Lady Winter seine Pistole zieht, sie spannt und auf ihrern Kopf richtet, dachte ich ja das er sie jetzt erschießen würde, aber er zwingt sie nur den Brief des Kardinals rauszurücken und lässt sie laufen.
    Also mit dem hätte ich nicht gerechnet!!


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    Die Schriftsteller können nicht so schnell schreiben,
    wie die Regierungen Kriege machen;
    denn das Schreiben verlangt Denkarbeit

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  • Ich habe jetzt die Kapitel 37 bis 39 gelesen und hoffe heute Abend noch etwas weiterlesen zu können, um euch wieder einzuholen.
    D'Artagnan hat durch Zufall Myladys Geheimnis entdeckt und musste danach fliehen. Dieses unechte Liebesgeplänkel der beiden kann ich mir nicht erklären.

    Zitat

    Mylady war für ihn nicht mehr die gefährliche Intrigantin(...), sondern eine leidenschaftliche Frau, die sich völlig einer Liebe hingab, die sie selbst zu empfinden schien.


    Einige Kapitel davor ist er sich noch bewusst, dass er "auf der Hut" sein muss und sagt "diese Frau erfüllt mich mit Schrecken" und er verspricht Athos sich diese Frau aus dem Kopf zu schlagen. Nun plötzlich ist es wieder Liebe? Wie kann man nur so blind sein und sich selbst etwas vormachen? Alles etwas seltsam.
    Dass er Ketty sagte, dass er sie liebt, fand ich einfach nur gemein, da ich sicher bin, dass sie ihn wirklich liebt und d'Artagnan selbst dies einfach nur aus Berechnung erwiderte.
    Frau Bonacieux ist wieder in Paris und ich bin gespannt unter welchen Umständen, ob sie eine Gefangene oder ein Köder ist.
    Was mir nicht so gefällt, ist, dass die Musketiere immer irgendwie zu leicht Lösungen für ihre Probleme finden. Immer kommen sie irgendwie zu Geld, wenn sie welches brauchen oder zu Pferden, wenn sie welche benötigen. Sie überstehen Kämpfe, Verletzungen und Gefängnisaufenthalte wie durch Zauberei. Da fehlt es mir ein wenig an Spannung, das geht mir einfach zu glatt.

    Das Paradies habe ich mir immer als eine Art Bibliothek vorgestellt.
    (Jorge Luis Borges)

  • Was mir nicht so gefällt, ist, dass die Musketiere immer irgendwie zu leicht Lösungen für ihre Probleme finden. Immer kommen sie irgendwie zu Geld, wenn sie welches brauchen oder zu Pferden, wenn sie welche benötigen. Sie überstehen Kämpfe, Verletzungen und Gefängnisaufenthalte wie durch Zauberei. Da fehlt es mir ein wenig an Spannung, das geht mir einfach zu glatt.

    Finde ich auch. Ein Problem taucht auf, es beginnt, spannend zu werden - und schon fügt sich alles zum Besten. :roll:

  • Irgendwie hängt es gerade für mich so ein bisschen. Ich bin mit dem 48. Kapitel durch und werde diesen Teil wohl morgen abschließen können. Aber irgendwie fehlt mir momentan der rote Faden in der Handlung. Ich frage mich schon seit einigen Kapiteln, was denn jetzt eigentlich die Haupthandlung des Romans ist. Versteht ihr, was ich meine? Ich habe das Gefühl, einiges passiert immer wieder und wieder und wieder... und ich weiß nicht, worauf das Ganze hinauslaufen soll. Ist irgendwie gerade nicht so mein Fall. Und das Komische ist, dass mir das Buch sprachlich gut gefällt, ich habe eine tolle Übersetzung, das Lesen selbst macht mir auch Spaß, aber die Handlung und ich... das wird nichts. Oder - vielleicht wird es wieder.
    Nun hat d'Artagnan den Diamanten verkauft, den er von der Königin bekommen hat, nur weil die Musketiere schon wieder ihr ganzes Geld verpulvert haben. :roll: Vielleicht wird dieser Diamant ja mal wieder irgendwo auftauchen. Dann könnte es natürlich noch zu Problemen deswegen kommen. Wenn ein Schmuckstück Annas in falsche Hände gerät, das wäre schon fatal.
    Wieder einmal bin ich erstaunt über d'Artagnans ständige Gefühlswandlungen. Nun sieht er in Lady Winter, die er eben noch so sehr liebte und verehrte, ein nahezu übermächtiges böses Wesen.

    Zitat

    [Er] stellte sich die Macht Myladys allzu groß vor. In seiner Vorstellung besaß diese Frau, die ihm einem Dämon ähnlich zu sein schien, übernatürliche Kräfte. (S. 558 )

    [-(
    Aber gespannt, wie es mit Lady Winter weitergeht, bin ich doch. ;)

  • st irgendwie gerade nicht so mein Fall. Und das Komische ist, dass mir das Buch sprachlich gut gefällt, ich habe eine tolle Übersetzung, das Lesen selbst macht mir auch Spaß, aber die Handlung und ich... das wird nichts.


    Genau so geht es mir auch. Sprachlich ist es gut, es lässt sich leicht und flüssig lesen, aber die Handlung plätschert irgendwie nur so vor sich hin. Nicht, dass immer etwas Sensationelles passieren muss, damit ich ein Buch gut finde, aber zu diesem Roman finde ich keinen richtigen Bezug, irgendwie fehlt etwas.

    Das Paradies habe ich mir immer als eine Art Bibliothek vorgestellt.
    (Jorge Luis Borges)