2. Teil: Kapitel 17 - Kapitel 34

  • Mittlerweile habe ich die Kapitel 23-25 aus gelesen.


    Es geht hier um das Rendezvous von D´Artagnan mit Madame Bonacieux, und alle daraus sich anschließenden Verwicklungen.


    D´Artagnan bekommt wie gesagt sein Rendezvous - das Problem ist nur Monsieur Bonacieux scheint dies zu ahnen.


    Da D´Artagnan jedoch auf Wolke sieben schwebt ahnt er hingegen nichts.


    Wie sich dann herausstellt hilft Monsieur Bonacieux den Schergen des Kardinals bzw. Rochefort seine eigene Frau zu entführen.


    Ok- das hängt natürlich mit seiner Eifersucht zusammen. Und seine Frau hintergeht schließlich auch. Aber Entführung ? Dazu noch die eigene Gemahlin ?


    D´Artagnan weiß freilich nun weder ein noch aus, also geht er zu Monsieur Treville. Hier erhält einen Rat - er soll Paris verlassen. Er macht sich auf die Suche nach den drei Musketieren.


    Porthos findet er zuerst. Ja, und hier bestätigt sich mal wieder der Charakter von Porthos. Er ist sehr eitel, schmückt D´Artagnan gegenüber aus wie der Kampf auf der Reise nach London ausgegangen sei. Sein Gegner ist natürlich geflüchtet - Porthos hätte sich nur leicht verletzt. Daß er sein ganzes Geld verloren hat, will er auch nicht zugeben. Und er will einfach nicht einsehen, daß seine Herzensdame nichts mehr von ihm wissen will - also irgendwie eine Art Realitätsverlust.


    D´Artagnan hilft ihm, ganz der Edelmann aus. Die Geschichte die der Lakai von Porthos, Mousqueton, erzählt, fand ich ganz interessant zu lesen. Wie der Vater Mousqueton´s Hugenotten und Katholiken gegeneinander ausspielte, bis er selbst aufgeknüpft worden ist. Die Brüder rächten den Mord natürlich. Ja, und dann das Kellerfenster!


    Ich glaube ja noch, dass es möglich ist mit einer Art Lasso Weinflaschen aus dem Keller zu "fischen". Aber seit wann ist Kellerfenster offen, oder hatten die damals keine Fenster aus Glas ? Das ist mir irgendwie ein Rätsel, wie das geklappt haben soll.


    Grüsse


    Tirant :winken:

  • Oh Man unglaublich wie weit ihr schon seit. :shock: Ich merke, dass ich das ganze Wochenende nicht gelesen habe.


    Ich habe das Kapitel 17 jetzt beendet.


    Ich finde es unmöglich, wie sich Herr Bonacieux seiner Frau gegenüber verhält. Aber Frau Bonacieux hat es ja noch rechtzeitig mitbekommen, dass ihr Mann jetzt für den Kardinal arbeitet.


    Je weiter ich mit den Buch komme, desto spannender wird es.
    Ich bin mal gespannt, was sich der Kardinal als nächtes für eine Schweinerei ausdenkt.

    :study:
    Die Chroniken von Narnia von C. S. Lewis
    Der Herr der Ringe von J. R. R. Tolkien
    Bartimäus das Armulett von Samarkand von Jonathan Straud

  • Ich habe das nicht so sehr auf die Freude des Königs seine Königin zu sehen bezogen, sondern eher darauf, dass er ihr befohlen hat auf dem Ball zu erscheinen und sie erscheint. Auf mich wirkt das eher so, dass er sich freut, weil er seinen Willen durchgesetzt hat.

    Das fand ich auch. Der Ball an sich war eine einzige Farce. Der König wollte nur sein Ziel erreichen, alles andere kümmerte ihn nicht. Dass er seine Tanzdame einfach stehen ließ, ist vielleicht sein "Vorrecht", aber deswegen noch lange nicht in Ordnung, zumal er seiner Frau nur schaden will. Und hinterher... der König ist so leicht aus dem Konzept zu bringen... aber genau wie du, Pandämonium, fand ich die Reaktion Annas auf das angebliche Geschenk des Kardinals großartig. Sie ist jedem der Männer um sie herum haushoch überlegen. ;)


    Ok- das hängt natürlich mit seiner Eifersucht zusammen. Und seine Frau hintergeht schließlich auch. Aber Entführung ? Dazu noch die eigene Gemahlin ?

    Die Bonacieux finde ich beide unsympathisch und das verstärkt sich mehr und mehr. Wie die beiden einander hintergehen, ist wirklich schrecklich. Selbst wenn sie einander nicht lieben und eine Vernunftehe eingegangen sind, ein bisschen Respekt wäre schon schön. In dem Zusammenhang war mir allerdings auch d'Artagnan unsympathisch. Typisch, dass er sich für so toll und clever hält, dass er mit Bonacieux über dessen Frau reden kann, ohne dass dieser etwas ahnt. Aber: :P dieses Mal ist der oberschlaue d'Artagnan zu weit gegangen und hat nun den Zorn des Krämers auf sich gezogen.


    Porthos findet er zuerst. Ja, und hier bestätigt sich mal wieder der Charakter von Porthos. Er ist sehr eitel, schmückt D´Artagnan gegenüber aus wie der Kampf auf der Reise nach London ausgegangen sei. Sein Gegner ist natürlich geflüchtet - Porthos hätte sich nur leicht verletzt. Daß er sein ganzes Geld verloren hat, will er auch nicht zugeben. Und er will einfach nicht einsehen, daß seine Herzensdame nichts mehr von ihm wissen will - also irgendwie eine Art Realitätsverlust.

    Porthos' Charakter kam hier wirklich gut zum Vorschein - gerade sein Verhalten dem Wirt gegenüber war aber auch echt daneben. Allerdings hat er seinen finanziellen Verlust d'Artagnan gegenüber doch sehr offen zugegeben, oder? :-k

    Zitat

    "Ich [ließ], um mich zu zerstreuen, einen vorüberziehenden Edelmann zu mir heraufkommen und bot ihm eine Würfelpartie an. Er willigte ein, und, meiner Treu, meine fünfundsiebzig Pistolen gingen aus meiner Tasche in die seine über, mein Pferd gar nicht zu rechnen, das er noch obendrein mitbekam. [...]" (S. 301)


    Zu dem Kellerfenster: da bin ich mir nicht sicher, ob auch solche Fenster zu der Zeit schon komplett verglast waren!? Na ja, aber da muss der Diener ohnehin ein überaus gewiefter Lassowerfer sein... ;) aber wir wissen ja bereits, wie das manchmal mit den "besonderen Fähigkeiten" von Figuren in diesem Roman ist. :lol:

  • Ich schon wieder. ;)
    Im nächsten Kapitel habe ich meine d'Artagnan-Antipathien dann noch erweitern können. Deswegen:

    Zitat

    Da d'Artagnan entschlossen war, seine drei Gefährten zu Werkzeugen seines Glücks zu machen und sie bei seinen zukünftigen Intrigen zu benützen, freute er sich schon im voraus, in seiner Hand die unsichtbaren Fäden zu vereinigen, mit deren Hilfe er sie zu lenken gedachte. (S. 306)

    So stell ich mir Freundschaft aber nicht gerade vor!
    Ansonsten fand ich es ganz interessant, wie leicht es d'Artagnan gefallen ist, Aramis zurückzuholen. Auch haben wir nun endlich mal was zu seiner Vorgeschichte erfahren. :thumright: Das fand ich spannend. Gerade bei Aramis wurde es ja auch mal Zeit, dass man als Leser mehr Informationen bekommt! Aber wir sehen nun auch, dass es ihm eigentlich mit der Religion nicht sooo ernst ist. Ich hatte eher den Eindruck, dass ihm selbst auch der dramatische Effekt daran am besten gefällt.

  • Nun, das Aramis Kapitel ?


    Die "freundschaftlichen" Motive D´Artagnan ´s sind wirklich sehr egoistisch.


    Aramis´ Priesterschaft ist wirklich nicht ernst gemeint, da er nur wegen einer wie er glaubt verschmähten Liebe (zu Madame Chevreuse : War das nicht die geheimnisvolle Dame am Fenster von Aramis, die Madame Bonacieux etwas herausgereicht hat oder so ähnlich ?) etwas Trost bei Gott sucht. Als D´Artagnan ihm allerdings den Brief seiner Angebeteten offenbart, ist wieder vollständig den weltlichen Dingen zugewandt!


    Grüsse


    Tirant :winken:

  • Unser Athos - so verschlossen - aber was für ein Geheimnis :




    Im Alkoholrausch erzählt er D´Artagnan, ein Freund (er selbst ist offensichtlich gemeint) habe die eigene Gemahlin auf einem Baum aufgeknüpft. Warum ? Sie ist als Diebin gebrandmarkt. Das ist wohl auch der Grund, warum Athos behauptet nie geliebt zu haben - er versucht diese seine große Liebe zu verdrängen.


    Die beste Posse, die ich je gelesen habe, folgt aber dannach. Athos verliert beim Würfelspiel sein Pferd, und das D´Artagnan´s. Eigentlich verzockt er auch seinen Lakaien - aber der ist merkwürdigerweise dann mit dem Lakaien D´Artagnan ´s in einer Postkutsche unterwegs. Da scheint der gute Dumas wohl die Logik über den Haufen geschmissen zu haben!


    Wenn sie dann bei Porthos angekommen sind, stellt sich raus, daß der sein Pferd auch nicht mehr hat!


    Nur wie jetzt : in den Krieg ziehen, den der König führt ?




    Bis dann,


    Tirant :winken:

  • Aramis´ Priesterschaft ist wirklich nicht ernst gemeint, da er nur wegen einer wie er glaubt verschmähten Liebe (zu Madame Chevreuse : War das nicht die geheimnisvolle Dame am Fenster von Aramis, die Madame Bonacieux etwas herausgereicht hat oder so ähnlich ?) etwas Trost bei Gott sucht.

    Mir kommt es sogar eher so vor, als ob dieses Trostsuchen aufgesetzt wäre. Ich habe nicht das Gefühl, dass er dort wirklich Trost findet, sondern eher, dass es ihm um den dramatischen Effekt geht, so nach dem Motto: Wenn ich sie nicht haben kann, dann will ich auch keine andere und geh ins Kloster... :roll:

    Im Alkoholrausch erzählt er [Athos] D´Artagnan, ein Freund (er selbst ist offensichtlich gemeint) habe die eigene Gemahlin auf einem Baum aufgeknüpft. Warum ? Sie ist als Diebin gebrandmarkt. Das ist wohl auch der Grund, warum Athos behauptet nie geliebt zu haben - er versucht diese seine große Liebe zu verdrängen.

    Das hat er meiner Meinung nach auch nicht! Wie konnte er das bitte tun? Niemand hätte es je erfahren müssen - aber wahrscheinlich hatte Athos einfach Angst, es käme irgendwann heraus. Allerdings habe ich mich gefragt, wie es sein kann, dass er vorher noch keine Gelegenheit hatte, seine Frau mal unbekleidet zu sehen (und deswegen das Mal erst so spät bemerkte!). ;) Jedenfalls: natürlich musste er auf seinen Ruf etc. achten, aber hätte er die Sache genauer bedacht, hätte er ganz sicher einen anderen Weg gefunden als sie umzubringen.
    Überhaupt, muss ich sagen, war mir dieses Kapitel irgendwie ein bisschen zu komisch. DAS sind die Helden zahlreicher Filme? Athos sitzt beleidigt im Keller des Wirtshauses, trinkt dem Wirt den Wein weg und knabbert an allem, was dort an Essbarem gelagert wird? Ich war doch etwas irritiert. Ich meine, klar, der Wirt hatte ihn beleidigt und ihn der Falschmünzerei bezichtigt, aber Athos' Reaktion darauf finde ich denkbar unangemessen. Umso mehr, als ich es nicht erwartet hätte. [-X

  • Eigentlich verzockt er auch seinen Lakaien - aber der ist merkwürdigerweise dann mit dem Lakaien D´Artagnan ´s in einer Postkutsche unterwegs. Da scheint der gute Dumas wohl die Logik über den Haufen geschmissen zu haben!

    Das ist mir auch aufgefallen. Aber ohnehin fand ich dieses Kapitel wieder so merkwürdig. Irgendwie kann ich die Musketiere nicht ganz ernst nehmen - sie verhalten sich zu merkwürdig - unsympathisch. Sie verprassen all ihr Geld, sie finden aber auch nichts dabei! Und d'Artagnan ist der einzige, der einigermaßen vertrauenswürdig und verantwortungsvoll handelt. :chesse: Also, da bin ich wirklich mal gespannt, wie sie sich aus der Nummer wieder rausziehen wollen. :roll:
    Dennoch gefreut hat mich, dass

    . Nur wird mir der Romantitel dadurch immer unklarer. :-k

  • Unser Athos - so verschlossen - aber was für ein Geheimnis :
    Im Alkoholrausch erzählt er D´Artagnan, ein Freund (er selbst ist offensichtlich gemeint) habe die eigene Gemahlin auf einem Baum aufgeknüpft. Warum ? Sie ist als Diebin gebrandmarkt. Das ist wohl auch der Grund, warum Athos behauptet nie geliebt zu haben - er versucht diese seine große Liebe zu verdrängen.


    Ja er versucht ja auch ständig seinen Frust totzutrinken.
    Was aber auch amüsant zu Lesen war, war der nächste Tag als Athos rausfinden wollte wieviel er in seinem Rausch D'Artagnan er wohl erzählt hat.



    Die beste Posse, die ich je gelesen habe, folgt aber dannach. Athos verliert beim Würfelspiel sein Pferd, und das D´Artagnan´s. Eigentlich verzockt er auch seinen Lakaien - aber der ist merkwürdigerweise dann mit dem Lakaien D´Artagnan ´s in einer Postkutsche unterwegs. Da scheint der gute Dumas wohl die Logik über den Haufen geschmissen zu haben!


    Wenn sie dann bei Porthos angekommen sind, stellt sich raus, daß der sein Pferd auch nicht mehr hat!


    Wie Athos D'Artagnan von seiner Zockerei erzählt war eigentlich recht lustig, vor allem das zuerst komplette verlieren von allem was er bzw. D'Artagnan geöhrt. Bis zum wiedergewinnen. Naja bis auf die Pferde halt^^


    Nur finde ich generell das die "drei" Musketiere recht gerne und viel spielen, ohne groß darüber nachzudenken!
    Und von Umgang mit dem lieben Geld braucht man ja gar nicht zu reden. So schnell sie eins haben, ist es auch schon wieder weg!


    _____.-*-._____
    Die Schriftsteller können nicht so schnell schreiben,
    wie die Regierungen Kriege machen;
    denn das Schreiben verlangt Denkarbeit

    _____.-*-._____

  • Nur finde ich generell das die "drei" Musketiere recht gerne und viel spielen, ohne groß darüber nachzudenken!
    Und von Umgang mit dem lieben Geld braucht man ja gar nicht zu reden. So schnell sie eins haben, ist es auch schon wieder weg!

    Ja, genau! Das finde ich vor allem deswegen so auffällig, weil das so gar kein Bisschen in das Bild passt, dass ich - vorher - von den Musketieren hatte. Ich hatte sie mir viel ernsthafter vorgestellt. Ging euch das auch so? :-k

  • So ich habe heute das Buc einfach mal mit ihn die Bahn genommen uund schon konnte ich endlich mal ein paar Kapitel aufholen. Ich stecke gerade mitten im Kapitel 26, wo Aramis d'Artagnan seine Geschichte erzählen will. Ich musste natürlich mal wieder an der spannensten Stelle aufhören, weil ich austeigen musste :(


    Was ich in diesem Kapitel etwas seltsam fand war, dass Verwundete oder Kämpfende einfach so zurückgelassen wurden. Ich denke es heißt "einer für alle, alle für einen" und nicht "wenn du dir Ärger einhandelst, gehe ich weiter, um meinen Auftrag auszuführen". Sicher muss der Brief unbedingt nach London, aber gemeinsam hätte sie das doch sicher auch geschafft, statt immer einen zurückzulassen, der sich dann mit einer Übermacht prügelt, um den anderen einen gefahrlosen Rückzug zu ermöglichen. Hätten sie Seite an Seite gekämpft, hätten sie die Übermacht gehabt. Irgendwie finde ich das etwas unlogisch, besonders hinsichtlich unseres Wunderkämpfers D'Artagnan, der früher jeden Kampf gewonnen hat und sich jetzt einfach nur aus dem Staub macht um den Brief zum Herzog zu bringen.

    Das fand ich auch sehr merkwürdig. Zumal keiner von denen wirklich so ernsthaft verletzt worden war, dass er nicht mehr hätte reiten können. Außer vielleciht Aramis, der ja durch eine Kugel verletzt wurde und sich daher kaum noch auf dem Pferd halten konnte.

    Zitat

    Mit jedem Augenblick wurde er (Aramis) blasser , und man war genötigt, ihn auf seinem Pferde festzuhalten. Seite 214

    Das habe ich mich auch schon gefragt, denn wie ich vorher mal erwähnt habe, treten die drei Musketiere irgendwie immer in den Hintergrund. D'Artagnan ist der Meisterkämpfer, der manchmal sogar einem Musketier beistehen muss (z.B. im ersten Kampf mit der Wache des Kardinals, als sich d'Artagnan eigentlich mit den Musketieren duellieren wollte). In Anbetracht des Rufes der Musketiere scheint mir das etwas seltsam.

    Stimmt das ist mir auch aufgefallen. Die Musketiere müssten eigendlich viel mehr Erfahrung mit dem Degen haben. Zuumal bei den Musketieren bestimmt auch nicht jeder aufgenommen wurde. Die mussten bestimmt vorher beweisen, dass sie ordendlich Fechten und Schießen könne.
    Trotzdem ist d'Artagnan ihnen immer überlegen.


    Ich glaube ja noch, dass es möglich ist mit einer Art Lasso Weinflaschen aus dem Keller zu "fischen". Aber seit wann ist Kellerfenster offen, oder hatten die damals keine Fenster aus Glas ? Das ist mir irgendwie ein Rätsel, wie das geklappt haben soll.

    Ich wohne selber in einem sehr alten Haus und wir können unsere Kellerfenster ohne Probleme öffnen von daher denke ich, dass das kein Problem sein dürfte, da ein Lasso reinzuwerfen.
    Aber Weinflaschen mit einem Lasso "einfangen" finde ich doch sehr weit hergeholt. Müsste das Seil nicht einfach von der Flasche rutschen oder hatten die Flaschen damals eine Form, die soetwas ermöglicht haben?



    Auch haben wir nun endlich mal was zu seiner Vorgeschichte erfahren. :thumright: Das fand ich spannend. Gerade bei Aramis wurde es ja auch mal Zeit, dass man als Leser mehr Informationen bekommt! Aber wir sehen nun auch, dass es ihm eigentlich mit der Religion nicht sooo ernst ist. Ich hatte eher den Eindruck, dass ihm selbst auch der dramatische Effekt daran am besten gefällt.

    Auf die Stelle bin ich schon sehr gespannt. Ich werde sie gleich weiterlesen, sobald ich hier mit posten fertig bin.



    Im nächsten Kapitel geht es endlich mal wieder um Lady Winter, die geheimnisvolle Frau, die d'Artagnan "damals" zusammen mit dem Fremden traf, als er zu Tréville wollte. Ich bin schon sehr gespannt, was sie mit all diesen Intriegen zu tun hat. :thumleft:

    Ich hoffe, dass wir im Laufe des Buches noch mehr von Lady Winter erfahren werden. Irgendwie faziniert mich diese Frau.

    :study:
    Die Chroniken von Narnia von C. S. Lewis
    Der Herr der Ringe von J. R. R. Tolkien
    Bartimäus das Armulett von Samarkand von Jonathan Straud

  • Ich hoffe, dass wir im Laufe des Buches noch mehr von Lady Winter erfahren werden.

    Es dürfte jetzt (ich habe nun Kapitel 30 beendet) bald so weit sein, denn

    Porthos hat sich nun von einer Seite gezeigt, die ich ihm gar nicht zugetraut hätte, und die Anwaltsgattin eifersüchtig gemacht. ;) Nun werden sich die Geldprobleme der Freunde sicherlich bald legen. Allerdings war dieses Suchen nach Geld, das am Anfang beschrieben wurde, wieder so eine Szene, die gar nicht zu meiner vorherigen Vorstellung von den Musketieren gepasst hat. [-( Schon interessant, was für Helden später aus ihnen gemacht wurden!

  • Ja, genau! Das finde ich vor allem deswegen so auffällig, weil das so gar kein Bisschen in das Bild passt, dass ich - vorher - von den Musketieren hatte. Ich hatte sie mir viel ernsthafter vorgestellt. Ging euch das auch so? :-k


    Meine Vorstellung war die, daß die drei Musketiere irgendwie moralische Vorbilder waren. Aber nun das hier - trinken und spielen. Im Prinzip alles negative Eigenschaften. Und D´Artagnan kommt auch, wie von anderen (Strandläuferin ?) schon erwähnt, etws egoistisch daher. Er will seine Gefährten für seine eigenen Interessen einspannen. Irgendwie kommt mir da das "einer für alle, alle für einen" etwas zu kurz.

  • Irgendwie kommt mir da das "einer für alle, alle für einen" etwas zu kurz.

    Das stimmt! Pandämonium hat doch an einer Stelle bei der Reise nach London so ein treffendes Alternativ-Motto formuliert, so in etwa: "Wenn du in Schwierigkeiten bist, gehe ich einfach weiter..." Inzwischen hat d'Artagnan zwar seine Freunde immerhin aus ihren finanziell unglücklichen Lagen befreit, aber die verprassen sofort alles wieder und sind weder in irgendeiner Weise Vorbilder, noch hat man das Gefühl, dass sie großartig füreinander einstehen. Das war am Anfang des Romans stärker.

  • Das stimmt! Pandämonium hat doch an einer Stelle bei der Reise nach London so ein treffendes Alternativ-Motto formuliert, so in etwa: "Wenn du in Schwierigkeiten bist, gehe ich einfach weiter..." Inzwischen hat d'Artagnan zwar seine Freunde immerhin aus ihren finanziell unglücklichen Lagen befreit, aber die verprassen sofort alles wieder und sind weder in irgendeiner Weise Vorbilder, noch hat man das Gefühl, dass sie großartig füreinander einstehen. Das war am Anfang des Romans stärker.


    Ich bin zwar noch nicht sehr viel weiter gekommen, aber auch ich wundere mich. Wie haben denn die Filmemacher diese Vorlage in dieses unglaubliche Heldenepos verwandelt?
    Bisher sieht es überhaupt nicht nach "einer für alle, alle für einen aus"! Und mittlerweile finde ich die ganze Geschichte um die saufenden, feiernden, Geld verprassenden Musketiere immer seltsamer. Natürlich waren sie auch nur Menschen und keine unsterblichen Helden. Aber das, was die drei (bzw. vier) sich hier erlauben, hat so gar nichts mit dem eigentlichen Bild der Musketiere gemein.

    Das Paradies habe ich mir immer als eine Art Bibliothek vorgestellt.
    (Jorge Luis Borges)

  • Ich habe nun endlich den zweiten Teil beendet (wir müssen langsam mal ein bisschen an Tempo gewinnen!). :chesse:
    Das Bild der Musketiere hat sich immer noch nicht verändert, klar. Porthos verliert bei mir immer weiter an Sympathien, der Mann ist wirklich unmöglich. Zwar fand ich das Mittagessen im Hause des Anwalts auch irgendwie bizarr und lustig - erst recht deswegen, weil der Anwalt selber immer wieder betonte, wie toll das Essen so war. :loool: Allerdings finde ich es unglaublich, wie es Porthos auf allereinfachste Art und Weise gelungen ist, der Frau schon wieder Geld abzuschwatzen. Vor allem, weil ihr Mann so geizig ist, muss sie ja wirklich etwas auf sich genommen haben.
    Merkwürdig finde ich allerdings, dass Dumas immer wieder betont, dass die Frau so geizig ist, während er sich meiner Meinung nach gern mal dazu äußern dürfte, dass Porthos sie einfach so ausnimmt. :!:

    Zitat

    Madame Coquenard stieß neue Seufzer aus. Molière hatte damals seinen "Geizhals" noch nicht geschrieben. Madame Coquenard gebührt also der Vorrang vor Harpagon. (S. 398 )

    Überdies zeigt sich Porthos nicht unbedingt als helle und clever, da er denkt, dem Anwalt geistig überlegen zu sein und nicht merkt, dass dieser ihn längst durchschaut hat:

    Zitat

    "Ja, mein Herr, wir sind Vettern", sprach Porthos, ohne sich aus der Fassung bringen zu lassen, da er ohnehin nicht damit gerechnet hatte, von dem Gatten mit Begeisterung empfangen zu werden.
    "Über die Frauen, glaube ich", sagte der Anwalt boshaft.
    Porthos bemerkte nicht den Spott darin und hielt es für eine einfältige Bemerkung, über die er in seinen dicken Schnurrbart lachte; Madame Coquenard, welche wußte, daß der einfältige Anwalt eine äußerst seltene Spezies in der Gattung ist, lächelte ein wenig und errötete stark. (S.391)


    Auch d'Artagnan zeigt sich nicht gerade von seiner rühmlichsten Seite, als er mit Ketty anbandelt, um Lady Winter austricksen zu können. Dass er ständig meint, in andere Frauen verliebt zu sein, empfinde ich auch nicht gerade als vorbildlich (womit wir mal wieder beim Image der drei Musketiere wären). Vielleicht bin ich dazu zu altmodisch, aber dass da immer gleich von Liebe die Rede ist und drei Stunden später ist die nächste dran... [-X aber immerhin weiß d'Artgnan, dass nicht alle seine Freunde das Verhalten Lady Winter gegenüber toll finden würden.
    Ich weiß auch nicht. Mir gefällt der Roman zwar sehr, er lässt sich gut lesen, ist auch unterhaltsam und so weiter, aber ich habe die ganze Zeit das Gefühl, dass ich eine Parodie auf die drei Musketiere lese... Nun gut, die Hälfte ist geschafft, mal sehen, was noch passiert! :study:

  • Ich weiß auch nicht. Mir gefällt der Roman zwar sehr, er lässt sich gut lesen, ist auch unterhaltsam und so weiter, aber ich habe die ganze Zeit das Gefühl, dass ich eine Parodie auf die drei Musketiere lese.


    Also mir gefällt er so mittelmäßig. Er lässt sich gut lesen, aber irgendwie hatte ich etwas anderes erwartet. Ich finde der Roman plätschert so vor sich hin. Bin gespannt, ob später etwas mehr Schwung in die Handlung kommt, die bisher leider hauptsächlich aus Intrigen und Verstrickungen besteht. Ja, das mit der Parodie der Musketiere trifft es ziemlich gut.

    (wir müssen langsam mal ein bisschen an Tempo gewinnen!).


    Ich fürchte, ich werde ziemlich hinterher hängen. Bin leider erst bei Kapitel 26 und obwohl ich versuche jeden Tag mehrere Kapitel zu lesen, schaffe ich es leider nicht in dem Maße, in dem ich es mir vorgenommen habe. Aber ich versuche es.

    Das Paradies habe ich mir immer als eine Art Bibliothek vorgestellt.
    (Jorge Luis Borges)

  • Ich konnte heute zum Glück ein wenig aufholen und habe jetzt auch den zweiten Teil beendet.


    Merkwürdig finde ich allerdings, dass Dumas immer wieder betont, dass die Frau so geizig ist, während er sich meiner Meinung nach gern mal dazu äußern dürfte, dass Porthos sie einfach so ausnimmt.


    Ich finde es geradezu unverschämt von Porthos die Liebe dieser Frau für seine Zwecke auszunutzen und sie beinahe zu erpressen um sie auszunehmen. Überhaupt benehmen sich die Musketiere allesamt nicht gerade ruhmreich und ich verstehe immer weniger, wie aus diesem Roman diese Helden-Filme entstanden sind. Wirte werden für die eigenen Vergnügungen in den Ruin getrieben. Angebliche Edelmänner sperren sich wie schmollende Kinder in einen Keller ein, wo sie Gelage veranstalten, Freunde werden ausgenommen wie eine Weihnachtsgans und dabei sind die Musketiere dermaßen arrogant und überheblich, als wenn es eine Ehre wäre, ihnen das letzte Geld zu leihen. Sie bekommen Pferde geschenkt und alles was ihnen einfällt ist diese Pferde (das eigene und das Pferd des Freundes) zu verspielen. Wenn sie nicht ganz so sorglos mit dem Geld und der Gunst ihrer Freunde umgehen würden, hätten sie zur Zeit nicht die Probleme mit ihrer Equirierung. Überhaupt haben die Musketiere eine komische Auffassung von Freundschaft und einen seltsamen Umgang mit Geld.
    Spannend fand ich, dass bei Aramis dieses geheimnisvolle Taschentuch wieder aufgetaucht ist. Sicher ein geheimes Zeichen und ich bin gespannt, was es damit noch auf sich hat.

    Das Paradies habe ich mir immer als eine Art Bibliothek vorgestellt.
    (Jorge Luis Borges)

    2 Mal editiert, zuletzt von Pandämonium ()