Kurzbeschreibung amazon.de
Frank und April, ein Paar, das zu allen Hoffnungen Anlaß gibt, talentiert, jung, gutaussehend, er hat einen Job in der City, sie, eine erfolgreiche Schauspielschülerin, widmet sich zunächst noch den eigenen Kindern – in Erwartung des bevorstehenden gesellschaftlichen Aufstiegs. Doch das Leben hält anderes bereit: Frank verstrickt sich in eine Affäre, April erstickt im Vorstadtmuff, und ihre Träume werden immer verstiegener. Wie lange werden sie die Illusion aufrechterhalten können? Alles steuert auf eine Katastrophe zu. Mit psychologischer Genauigkeit und literarischer Finesse beschreibt Richard Yates die Zerstörung eines Traumes, der von Anfang an Selbstbetrug war.
Frank und April mit ihren beiden Kinder bewohnen in einer Vorstadtsiedlung ein schmuckes Haus. Frank pendelt täglich in die Stadt, sein Job ist reine Routine, ohne dass dies ihn gross stören würde. April kümmert sich derweil um Kinder und Haushalt. Ab und zu empfängt man Freunde oder wird eingeladen, führt Gespräche über Gott und die Welt. Ein recht angenehmes ruhiges Leben, zwar nicht besonders aufregend, jedoch, ohne grössere Probleme wie es scheint. Doch der Schein trügt, es fehlt die Zuneigung zwischen den Wheelers, dies äussert sich in den ständigen Zankereien. Jeder noch so kleine, banale Anlass führt zu heftigen Auseinandersetzungen welche oftmals ausser Kontrolle geraten.
Dabei ist es, nicht sodass man einmal Ambitionen hatte, in den Träumen immer noch hegt, ja keine Spiessbürger werden. Doch der Mief des Alltags ist nicht zu übersehen, diesen ertränkt man jedoch in so viel Alkohol wie möglich, Wheelers trinken sehr oft sehr viel, das Glas ist ihr ständiger Begleiter. Zudem verschönert sich diesen Alltagstrott Frank noch mit einer seichten Affäre mit einer Bürokollegin.
Doch April lässt sich nicht unterkriegen und überrascht Frank mit einer Idee in welcher sie einen Ausweg und ein Neuanfang für beide sieht. Sie sieht die Zukunft der Familie in Europa, Paris. Zuerst ist Frank ein wenig irritiert, lässt sich jedoch von der Euphorie anstecken. Nun beginnt eine Zeit der Harmonie, so wie es vor der Heirat war, man hört auf zu zanken, findet wieder zueinander. Sogar im Job fühlt sich Frank beflügelt und entwickelt noch nie da gewesene Energien. April beschäftigt sich mit den Vorkehrungen, welche nötig sind für diesen Schritt, denn er soll ja endgültig sein. Somit muss auch das Haus verkauft werden.
Während die Pläne der Übersiedlung nach Paris gedeihen, wobei April die treibende Kraft ist, erhält Frank von Firma ein gutes Angebot, er könnte sich wesentlich verbessern. Vehement erklärt er, dass dies jedoch kein Grund sei, auf Europa zu verzichten, dennoch spürt April seine, wenn auch nicht verbal geäusserte Ablehnung, gegen den Umzug.
Ein unhervorgesehenes Ereignis lässt die ganze aufrechterhaltene gehobene Stimmung zerbröckeln. Wie nun Plan Europa, durch den sie sich ein besseres Leben erhofft hatten zerfällt, zerfällt auch der Rest der Gemeinsamkeiten.
Es beginnen wieder die Vorwürfe, die Auseinadersetzungen man ist so bösartig zueinander wie nie zuvor, man versucht zwar nochmals zueinander zu finden, was jedoch nicht gelingt. In dieser Situation trifft April eine folgenschwere Entscheidung.
Ein Buch, das zum Nachdenken anregt, sprachlich hervorragend und ausdrucksstark. Die Düsterkeit welches die Lektüre vermitteln könnte wird etwas aufgehoben durch die Nebenfiguren, welche doch ab und zu zur Situationskomik beitragen.
Das vorliegende Buch enthält ein Nachwort von Richard Ford, dessen Analysen sehr interessant zu lesen sind.