Leonardo Padura - Der Nebel von gestern / La neblina del ayer

  • Klappentext:


    Not macht erfinderisch. Auch Mario Conde, der sich als Antiquar durchs Leben schlägt – kein schlechtes Geschäft in Zeiten, in denen viele Kubaner ihre bücher zu Geld machen müssen. Eines Tages stößt Conde auf eine außerordentlich wertvolle, seit vierzig Jahren vergessene Bibliothek. All seine Geldsorgen scheinen mit einem Schlag gelöst.
    Doch dann entdeckt er zwischen den bibliophilen Kostbarkeiten eine Zeitschrift aus den Fünfzigerjahren mit dem Porträt der Bolero-Sängerin Violeta Del Río. Ihr Bild und die einzige Schallplatte, die sie vor ihrem rätselhaften Tod aufgenommen hat, verzaubern ihn. Er macht sich auf die Suche nach ihr und dringt vor in das Havanna von gestern, zu den letzten Zeugen jener wilden Jahre, in die Welt des Boleros, der Mafia und der Spielhöllen, aber auch in das zerfallende, melancholische Havanna der Gegenwart.


    Zitat

    „Man glaubt sich mitten im Rhythmus von Havanna, auf der Suche nach der verlorenen Zeit vor der Revolution.“

    Le Point.

    Eigene Beurteilung:


    Eigentlich wollte Leonardo Padura El Conde nicht mehr auftreten lassen, aber für die Erkundung der Vergangenheit aus der Gegenwart heraus scheint er, wie schon in Adiós Hemingway gesehen die geeignetste Figur zu sein. Und so kommt er nun wieder daher und beschäftigt sich etwa zehn Jahre nach dem Ausscheiden aus dem Polizeidienst wieder mit einem Mordfall.
    Dabei erfährt er nicht nur eine Menge über das alte, sondern auch das ein oder andere Unangenehme über das neue Havanna, was ihm beinahe das Leben kosten soll.
    Nicht so lyrisch – und auch nicht ganz so flüssig – wie gewohnt, aber immer noch atmosphärisch und erzählerisch interessant.