Hardy Pundt - Deichbruch

  • Der Klappentext zu diesem Buch macht neugierig, verrät aber trotzdem nicht zuviel.


    „Wiard Lüpkes lebt in einem kleinen Landhaus hinter dem neu errichteten Deich. Doch die Idylle in der ostfriesischen Leybucht ist trügerisch. Schon während der ersten höheren Flut entdeckt Wiard, dass ungewöhnlich viel Wasser den Deichfuß durchdringt. Kurz darauf scheint sich sein Verdacht, beim Deichbau könne nicht alles mit rechten Dingen zugegangen sein, zu bestätigen: Als er sich an einem stürmischen Herbsttag zusammen mit seinen Freunden August Saathoff und Lübbert Sieken aufmacht, um nach Beweisen für den Pfusch am Bau zu suchen, peitscht ein tödlicher Schuss durch die Dämmerung ...“


    Hardy Pundt wurde 1964 geboren und verbrachte seine Jugend und Kindheit in Ostfriesland. Heute lebt er mit seiner Familie in Schleswig-Holstein.


    Er hat einen Krimi geschrieben, der so gradlinig ist wie die Bewohner des Landstriches über den er schreibt. Rauh, wortkarg aber immer geradeaus sind die Menschen in Ostfriesland und sie verstehen etwas vom Deichbau; sind die Deiche doch für sie lebenswichtig. Auf ihre Deiche müssen sich die Menschen von der Küste hundertprozentig verlassen können. Hardy Pundt schafft es, dieses ganz besondere Gefühl, diese ganz besondere Lebensart dem Leser nahezubringen. Man lernt als Leser zudem auch einige wissenswerte Dinge über Deichbau und Deichwesen. Verbunden wird das Ganze mit einer spannenden Handlung. Hervorzuheben ist die völlige Glaubwürdigkeit der Handlung. Alles könnte sich wirklich so zugetragen haben. Der Autor spart auch nicht mit Kritik an den bestehenden Verhältnissen. Da werden die Bewohner hinter den Deichen für Geld schon einmal einer tödlichen Gefahr ausgesetzt. Denn auf ihre Deiche, da müssen sich die Menschen verlassen können; Pfusch kann bzw. ist hier tödlich.


    Sehr schön sind die – leider viel zu kurzen – plattdeutschen Einschübe in den Gesprächen. Gerade das Plattdeutsche macht doch den ganz eigenen Charme dieser kargen Landschaft und ihrer bodenständigen Bewohner aus.


    Mit „Deichbruch“ hat Hardy Pundt ein wirklich gutes Krimidebüt vorgelegt und man hofft als Leser auf einen möglichst schnellen Nachfolger. Und dieser Krimi wird sicher nicht nur in Norddeutschland Anklang finden. Gelungen und lesenswert.

  • Die Geschichte war interessant zu lesen und man konnte wahrlich das ostfriesische Lebensgefühl spüren. Also Lust auf Tee mit Sahne und Kluntje kommt bei dem Konsum im Roman so richtig auf. Man lernt so einiges über den Deichbau.


    Was etwas fehlte war das Krimifeeling. Ziemlich spät bekommt die Krminalpolizei ins Spiel und bei der Suche des Täters brauchte es nicht viel Spannung.


    Die authentischen Personen und das friesische Gefühl machen aber den Krimi lesenswert und ich bin auf den neuen Roman von Hardy Pundt "Friesenwut" gespannt.

    :flower: Das Leben findet immer einen Weg und blüht pötzlich da wieder auf, wo man es am wenigsten erwartet.