Inhalt (laut Buchrückseite):
Die zauberhafte Vianne Rocher hat ihr altes Dorf in Südfrankreich verlassen und lebt mit ihren Töchtern in Paris, wo sie eine Chocolaterie betreibt. Mit Charme, Ausdauer und ihren unwiderstehlichen Schokoladekreationen nimmt sie die Menschen für sich ein. Dann tritt eine mächtige Gegenspielerin auf den Plan und Vianne gerät in große Gefahr.
Mein Kommentar:
Ich habe mich, nachdem ich Chocolat regelrecht verschlungen habe, sehr auf die Fortsetzung gefreut. Um so enttäuschter bin ich nun. Einerseits liegt es sicher an der komplett falschen Darstellung laut Buchbeschreibung (wie oben), andererseits aber auch an der Erzählung selbst.
Zunächst, ich hoffe ich verrate damit nicht zu viel: Die obige Beschreibung passt überhaupt nicht. Vianne vegetiert regelrecht in dieser Chocolaterie dahin, von ihrem Esprit und Charme ist nichts zu finden. Und wo sie in große Gefahr gerät, bleibt mir auch ein Rätsel.
Zur Erzählung selbst: Es wechseln sich drei Erzähler in ICH-Form laufend ab: Zozie (die Gegenspielerin), Vianne und die Tochter Anouk. Zwar finde ich es recht beachtlich, wie die Autorin den jugendlichen Stil der 11jährigen Anouk im Buch rüberbringt, aber damit ist es schon getan. Ich vermisste fast über das ganze Buch hinweg die wunderbare Beschreibung von Viannes Tätigkeit und Arbeit. Während man bei Chocolat teilweise richtig die Schokolade schmecken und riechen konnte, dauert es hier beinahe bis zum letzten Viertel (oder noch mehr), bis ein bißchen Schokoladegefühl aufkommt. Auch die Menschen in der Umgebung, die die Chocolaterie besuchen, wurden im ersten Buch sehr einfühlsam beschrieben, hier sind sie irgendwie nur Mittel zum Zweck.
[spoiler] Vor allem hat es mich geärgert, daß es eigentlich ja nur Zozies Verdienst ist, daß sie Kunden hatten. Auch die Art, wie sie die Leute manipulierte war irgendwie...gewöhnungsbedürftig. /spoiler]
Alles in allem: vielleicht gerade mal eine nette Erzählung, aber kein Vergleich zu Chocolat.